PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Waldschrat
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Waldschrat »

nun, so weit, so schlecht...
wenn jetzt der nächste depp in sachsen seinen finger mal wieder nicht gerade lassen kann, ist kupfer höchst persönlich dafür verantwortlich.
"die geister, die ich rief"... ich glaube, der wird sich noch wünschen, er hätte doch lieber das amt des sächsischen verteidigungsministers übernommen :twisted:

grüße vom waldschrat
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SammysHP
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von SammysHP »

Verboten sind künftig [...] der Abschuss wildernder Hunde ohne Genehmigung.
Genehmigung von wem?
Und auch die Tiere würden beim Abschuss mit bleifreiem Schrot länger leiden, weil sie nicht sofort tot sind.
Macht man dann nicht irgendwas anderes falsch?
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:
Verboten sind künftig [...] der Abschuss wildernder Hunde ohne Genehmigung.
Genehmigung von wem?
Offensichtlich von der Unteren Jagdbehörde. Genauer lässt sich das erst klären, wenn der beschlossene Text vollständig online ist.
Und auch die Tiere würden beim Abschuss mit bleifreiem Schrot länger leiden, weil sie nicht sofort tot sind.
Macht man dann nicht irgendwas anderes falsch?


Das Gejammer wegen dem bleifreien Schrot muss man nicht zu ernst nehmen. Das Kernproblem ist, dass man Stahlschrot aus den älteren Waffen nicht verschießen sollte. Die sind vom Material her nicht dafür gemacht. Die geringere Dichte der bleifreien Schrote kompensieren die Munitionshersteller inzwischen mit stärkeren Treibladungen und damit einer höheren Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse. Ich schieße seit Jahren damit und kann gerade deshalb das Gerede von der schlechteren Tötungswirkung nicht nachvollziehen.

Zum eigentlichen Topic: Die FDP feiert sich jetzt für die Festlegung, dass für Arten, die dem besonderen Schutz des Naturschutzrechtes unterliegen, keine Jagdzeiten festgesetzt werden dürfen. Mag sein, dass ich zu dumm bin, dass alles zu verstehen. Aber bei Arten, die in Anhang IV der FFH-RL aufgeführt sind, hätte es auch ohne einen solchen Passus im Gesetz keine Jagdzeit gegeben. Auch deshalb war das ganze Geschrei im Vorfeld zur Novellierung völlig unnötig.

Viele Grüße

Lars
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CleanerWolf
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von CleanerWolf »

Im Interresse meines Nervenkostüms versuche ich mal die positiven Aspekte zu sehen. Immerhin ist Sachsen das erste Bundesland überhaupt, das den Abschuss von Hunden mehr oder weniger verbietet und Totschlagfallen abschafft. Damit kann sich Niemand mehr mit "Ich dachte es wär ein wildernder Hund" rausreden.

Allerdings glaube ich nach wie vor nicht daran, dass die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht zu dessen besserem Schutz geschah, sonst hätte man diesbezüglich auf die Leute gehört, die Ahnung davon haben. Bin mal gespannt, ob der NABU seine Drohung wahr macht, dagegen vor Gericht zu ziehen.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
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Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

Interessant finde ich den Redebeitrag von Minister Frank Kupfer:

http://www.landtag.sachsen.de/de/aktuel ... 4952/14936

Es sollen sich mehr Menschen um den Schutz des Wolfes kümmern. Ich bin da von vorn herein etwas skeptisch. Klar kann man jemanden per Gesetz dazu auffordern, aber ob er das in seiner Freizeit dann auch wirklich tut, ist doch eine ganz andere Sache. Es gibt genügend Jäger, die jetzt schon beim Wolfsmonitoring mitmachen, freiwillig, aus eigenem Interesse. Aber wenn einer kein Interesse dran hat, sieht er auch nichts.
Eins hat der Minister aber erreicht, er hat dem Jagdverband in Bezug auf den Wolf ganz schön den Wind aus den Segeln genommen. Das war wohl auch ein Hauptzweck der ganzen Aktion.
balin
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von balin »

Die Politiker haben halt ein Problem. Wir halten sie für die Vorzimmerdamen und Herren von Interessensgruppen. Daß sie selber irgendwelche Vorstellungen haben könnten, nehmen wir schon garnicht an. Kompromisse sind ja nicht schlecht, aber unter Leuten ohne eigene Überzeugung.....wie soll das gehen? Hundeschiessverbot bringt Stimmen, Wolf ins Jagdrecht bringt Stimmen, Natur - und Tierschutz ist Super! Hat da einer aus Überzeugung gehandelt? Ich glaube eher nicht.
Wenn Mainstream ist, die Wölfe gehören hierher, dann muß man das auch so rüberbringen. Deutschland ist keine Veranstaltung
von Stimmenfängern, sondern eine Demokratie! Das mit dem Jagdrecht hätte man sich ersparen können. Der Leumund der jagdrechtlich einschlägig betroffenen ist ja hinlänglich bekannt, und man tut ihnen keinen Gefallen, wenn man sie zugunsten des eigenen Konkurrenten einsetzen will. Ist menschlich nicht logisch und kann, wenn schon, nur auf freiwilliger Basis erfolgen.
Wie man es verkauft, ist die eine Sache, was aber in Wirklichkeit draus wird ist die andere.
Für die Herrschaften, die sich unbeobachtet fühlen, ändert sich mit dem Gesetz wenig. für uns, als Hundeabhängige und Wolfsbefürworter ein bißchen und die) Politik hat einen Heiligenschein.
Intention war aber eigentlich, den Wolf zu schützen. ;-)
Man kann schon schmunzeln, aber ob das noch gerechtfertigt ist?
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

balin hat geschrieben: Das mit dem Jagdrecht hätte man sich ersparen können. Der Leumund der jagdrechtlich einschlägig betroffenen ist ja hinlänglich bekannt, und man tut ihnen keinen Gefallen, wenn man sie zugunsten des eigenen Konkurrenten einsetzen will. Ist menschlich nicht logisch und kann, wenn schon, nur auf freiwilliger Basis erfolgen.
Kupfer hat viel weiter gedacht, als Du ihm zutraust. Mit dem gestrigen Beschluss hat er die Jäger beim Wolf mit im Boot und es gibt in der Frage keine Exklusivrechte für den Naturschutz mehr. Das fängt beim Thema Monitoring an und hört bei der Entnahme von Problemwölfen auf. Sobald gezielte Vergrämung oder die Entnahme praktiziert werden müssen, erspart die Eingliederung ins Jagdrecht zudem viel bürokratischen Aufwand und das Vorhalten entsprechend waffenrechtlich geschulter Experten auf Kosten des Freistaates. Die Untere Jagdbehörde erteilt die Weisung an den/die Pächter des jeweiligen Revieres und fertig.

Viele Grüße

Lars
Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben: und es gibt in der Frage keine Exklusivrechte für den Naturschutz mehr.
Der Wolf untersteht weiterhin voll und ganz dem Naturschutzrecht. Wo siehst Du da eine Änderung?
timber-der-wolf

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von timber-der-wolf »

Lutra hat geschrieben:
LarsD hat geschrieben: und es gibt in der Frage keine Exklusivrechte für den Naturschutz mehr.
Der Wolf untersteht weiterhin voll und ganz dem Naturschutzrecht. Wo siehst Du da eine Änderung?
Jeder sieht halt, was er will. Ich finde die Entscheidung jedenfalls absolut falsch!
Eher wäre es richtig gewesen alle dem Naturschutz unterstellten, ganzjährig geschonten Wildtiere aus dem Jagdrecht herauszunehmen.
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben: Der Wolf untersteht weiterhin voll und ganz dem Naturschutzrecht. Wo siehst Du da eine Änderung?
Hast Du die Synopse mal gelesen? http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.a ... &leg_per=5

Viele Grüße

Lars
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