Das mit der Kündigung von Jagdpachverträgen forsche ich mal nach, bin sowieso gerade mit sowas beschäftigt.
Hier alle Waldbesitzer unter einen Hut zu bringen ist allerdings schwierig. Im Gegensatz zu Feldern und Wiesen hat sich die Eigentumsstruktur im Privawald hier seit kurz nach dem Krieg nahezu unverändert erhalten. Da hatte jeder Erzeuger in so einem Dorfarrondissement von 300 bis 400ha ein oder zwei Hektar Wald, mußte aber nicht eigentlich davon leben. Viele der Waldeigentümer leben schon garnicht mehr am Ort und das Interesse an Pflege und Restrukturierung ist sehr unterschiedlich.
Das sieht man schon, wenn man durch die Wälder geht. die Örtlichkeiten unterscheiden sich da oft drastisch inerhalb einer kurzen Wegstrecke. Für die Jäger ist es da ein leichtes die unbestimmte Gemengelage auszunützen. Da fällt die eigene Unfähigkeit kaum auf.
Ein Jagdschein kommt für mich nicht in Frage. Jagd, Jäger und was da so dazugehört ist so furchtbar unsexy und ich möchte eigentlich nicht verwechselt werden.
Es wäre auch ungerecht mir und den Tieren gegenüber. Meine Auslastung ist schon erheblich und wenn man etwas so verantwortliches betreibt, wo die Vorgänge nicht umkehrbar sind, dann sollte man sich voll einbringen. Meiner Meinung nach
ist Jäger ein Beruf, der nicht in beliebige Hände gehört.
Habe vorhin gelesen, daß in Frankreich ein Jäger einen zwölfjährigen Jungen vom Quad geschossen hat. Die Auslese bei der schiessenden Fraktion sollte etwas strenger gehandhabt werden und ich mit meinen schlechten Augen wäre bestimmt kein guter Jäger.