Immer und immer und immer wieder der Verweis auf das ausgerottete Muffelwild. Ich kann diese Märchenerzählerei wirklich nicht mehr hören. Der Wolf hat das Muffelwild nicht "ausgerottet", er hat einen groben Fehler korrigiert! Die Jägerschaft (und genau die und niemand anderes!) hat Muffelwild dort künstlich angesiedelt, wo es absolut nichts zu suchen hat: In waldigem Gelände mit verbreitet feuchten Böden. Das sorgt nicht nur verbreitet für Moderhinke, in diesem Gelände hat das Muffelwild mit seinem nicht angepaßten Fluchtverhalten auch keine Chance gegen einen Ausdauerhetzjäger wie die Grauen.Märkische Allgemeine hat geschrieben:Doch Schafe werden von den Wölfen nur selten gefressen. Besser schmecken ihnen Rehe, Wildschweine und Muffelwild. Letzteres haben die Wölfe laut Jagdverband in der Lausitz schon ausgerottet.
Ich erlaube mir einfach mal ein Zitat aus Wikipedia:
Punkt. Ende. Aus die Maus... So sieht's aus. Der Wolf kann prinzipell nichts für das Verschwinden des Muffelwildes. Er war nur ein Vektor des Darwin'schen Prinzips: Wer schlecht an seine Umwelt angepaßt ist, verschwindet......Aufgrund ihres an den Hochgebirgsraum angepassten Fluchtverhaltens können sich Europäische Mufflons im Flachland nur bei Abwesenheit von natürlichen Feinden halten...
[...]
...Das Fluchtverhalten der Europäischen Mufflons ist an ihren eigentlichen Hochgebirgslebensraum angepasst: Bei Bedrohung flüchten sie in unzugängliche Felswände. Im Flachland flüchten sie entsprechend nur kurze Strecken und werden so leichte Beute für Verfolger...
Ich begreife nicht, wieso ein Journalist solche Angaben nicht hinterfragt, sondern unkritisch von einer Interessens-/Lobbyistengruppe übernimmt. Einmal nach "Mufflon" googlen hätte gereicht... Das gilt natürlich nicht nur für die Jägerschaft, sondern auch für Naturschützer, deren Angaben man als Journalist ebenfalls verifizieren sollte. Zumindest ich verstehe Journalismus auf diese Weise: Alle Angaben von Dritten hinterfragen, wenn es sich machen läßt...
Artuntypisch...Märkische Allgemeine hat geschrieben:...Ihm {Dombrowski} gehe es darum, im Notfall etwas gegen „Problemwölfe“ unternehmen zu können. Das seien Tiere, die sich „artuntypisch“ verhalten. Für den Politiker, der sich auch Nutztierhaltern verpflichtet sieht, sind das vor allem solche Wölfe, die Schafe reißen.


Ungesichertes Schaf = Happy Hour Sonderangebot = leckere Mahlzeit für lau. Schon mal gehört (nach 10 Jahren Wölfe in Ostdeutschland), daß Schalentiere die natürliche Beute von Wölfen sind? Die Grauen verhalten sich absolut arttypisch, wenn man sie auf diese Weise anfüttert. Es wäre artuntypisch, eine dermaßen auf dem Präsentierteller servierte Mahlzeit, die fast null Energieaufwand für's Erbeuten braucht (ein angebundenes oder schlecht gesichertes Schaf ist mit einem verletzten, behinderten Wildtier gleichzusetzen), zu verschmähen! Auch hier liegt wieder der Fehler beim Menschen, der einfach nicht dazulernen will! Wird das Hausvieh ordentlich nach allen Regeln der landwirtschaftlichen Kunst gesichert, hört's auch mit den Schafsverlusten weitestgehend auf (Unfälle z.B. durch beschädigte Einzäunungen passieren natürlich!)
Gruß
Wolf