Wolfsmonitoring ehrenamtlich unterstützen?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Whitesocks
Beiträge: 33
Registriert: 22. Aug 2023, 17:27

Re: Wolfsmonitoring ehrenamtlich unterstützen?

Beitrag von Whitesocks »

Auch wenn man noch nicht offiziell oder halboffiziell am Monitoring teilnimmt, kann einen doch niemand daran hindern, mit offenen Augen durch die Landschaft zu wandern und festzuhalten, was man so entdeckt.
Das ist außerdem eine gute Möglichkeit, sich vorab zu überlegen, was genau man eigentlich machen kann und will.
Wer die Wölfe nicht ganz wörtlich vor der eigenen Haustür antrifft, muss sich zum Beispiel überlegen, welches Wolfsterritorium und welche Zone darin seinem Wohnort am nächsten liegt, denn schließlich muss er ja künftig wenigstens 2-3 mal die Woche dorthin.
Nun selbst herauszufinden, wo und wie oft die Wölfe in der gewählten Zone markieren, Fährten hinterlassen oder Risse, kostet zwar Zeit, ist aber viel spannender, als sich das von einem Wolfsbeauftragten erzählen zu lassen, zumal man durch die eigene Recherche auch die Gegend richtig kennenlernt, sieht, welche Beutetierarten in welcher Dichte vorhanden sind, wo Wasserstellen, Wildwechsel, Hochsitze/Ansitze, Kirrungen, Forstwege, stark befahrene Straßen sind und solche Dinge.
Sofern man dann auch noch ordentlich dokumentiert, was man in puncto Wolf selbst herausgefunden hat, stehen die Chancen, als Volontär angenommen zu werden, vermutlich wesentlich besser, beweist man doch echtes Interesse und die Bereitschaft, regelmäßig und verlässlich viele Stunden der Woche dem Monitoring zu widmen.
Aus eigener Erfahrung (allerdings nur in Italien, wo die Leute grundsätzlich nicht so die outdoor Typen sind, außer mit der Motocross Maschine oder bei der Jagd) muss ich nämlich leider sagen, dass die anfängliche Begeisterung potenzieller Volontäre sehr schnell schwindet, sobald sie merken, wie viel Einsatz und Initiative gefordert ist.
Einmal im Monat ein paar Kilometer Wanderweg abzugehen, bringts einfach nicht. Nur einen Tag am Wochenende aufzutauchen, schönes Wetter vorausgesetzt, auch nicht.
Man muss die Sache schon als echtes Hobby betrachten, dem man Zeit und Energie zur Verfügung stellen kann und will. Was man im Verlauf der Jahreszeiten dann in der Natur so alles sieht, riecht und erlebt, ist die “Mühe” allemal wert, auch wenn man nicht jeden Tag einem Wolf begegnet.
Lutra
Beiträge: 2698
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Wolfsmonitoring ehrenamtlich unterstützen?

Beitrag von Lutra »

Natürlich kann das jeder.so machen. Wie schon gesagt, bei mir läuft das im Rahmen der Tätigkeit im Naturschutzdienst, wobei mich eben die Wölfe noch mal persönlich besonders interessieren. Aber es gibt da auch noch andere Themen, denen ich mich da widme, im Moment zB die Mahd einer Orchideenwiese. Die Beobachtungen von Wölfen, deren Spuren und Hinterlassenschaften, erfolgt da eher zufällig und nebenbei, außer eben im Winter bei Schneelage, wo ich dann gezielt auf Wolf gehe.
Whitesocks
Beiträge: 33
Registriert: 22. Aug 2023, 17:27

Re: Wolfsmonitoring ehrenamtlich unterstützen?

Beitrag von Whitesocks »

@Lutra, die Erzählungen deiner Wanderungen und Beobachtungen zu lesen macht wirklich Spaß. Vielleicht magst du ja in einem separaten "Wander-Thread" von anderen Begegnungen mit Flora und Fauna in deiner Gegend schreiben? Und Fotos beifügen!
Zur Ermunterung anbei eine kleine Orchidee.
Fliegen-Ragwurz.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Antworten