Von den anderen Lernen!
Meine Berichte habe ich vor allem mit diesem hier begonnen:
Das kopiere ich mal so rein, weil es von mir stammt
Nun ist er da,der Wolf in Idaho,und es gilt jetzt die Chancen zu nutzen,die das Urteil eröffnet. Das Zusammenleben mit den Wölfen muß gelernt werden! Einen differenzierten Artikel zu diesem Thema hat der IDAHO MOUNTAIN EXPRESS am 22.08. diesen Jahres veröffentlicht - Die Geschichte von zwei Tälern. Zunächst wird festgestellt,das in Idaho trotz verschiedener Herdenschutzmaßnahmen die Nutzviehverluste durch Wölfe im Vergleich zum Vorjahr um 70% angestiegen sind. Genauer wird auf die Problematik anhand zweier benachbarter Täler mit vergleichbaren äußeren Bedingungen eingegangen. Das BIG WOOD RIVER VALLEY und das SAWTOOTH VALLEY sind lediglich durch einen Höhenrücken getrennt. Ungeachtet ähnlicher Verhältnisse unterscheiden sich beide Regionen jedoch deutlich in der Anzahl der Konfliktfälle Wolf-Nutzvieh in diesem Jahr. Im SAWTOOTH VALLEY und dem dazugehörenden Stanley Basin wurden 35 Schafe einer großen Herde gerissen. Im oberen Talbereich fielen ein Mutterschaf,eine Kuh und vermutlich einige Kälber den Wölfen zum Opfer. Im ganzen BIG WOOD VALLEY,eine Autostunde entfernt, war im gleichen Zeitraum nur der Verlust eines einzigen Schafes zu verzeichnen. Das ganze ist umso verwunderlicher,als im SAWTOOTH Valley die Naturschutzbehörde "Fish and Game" sieben Wölfe zum Abschuß freigab. Im benachbarten Tal gab es eine solche Maßnahme nicht. Woher nun der Unterschied,obwohl in beiden Tälern tausende von Weidetieren grasen? Steve Nadeau, der "Fish and Game"- Manager für Raubtiere wie Wolf und Bär,erklärt das so: ... im SAWTOOTH VALLEY haben es die Viehhalter mit mehreren (3-5) Rudeln zu tun,deren Reviere sich zudem überlappen. Zwei der Rudel,das Butte Basin Pack und das Galena Pack liegen mit 13 bzw. 10 Mitgliedern deutlich über dem Durchschnitt. In dieser Hinsicht sind die Rancher im SAWTOOTH Valley ihren Nachbarn gegenüber im Nachteil. Im BIG WOOD hat das Phantom Hill Wolfpack lediglich 8 Mitglieder. Und nun der große Unterschied,der die Schafverluste dort von 12 im Vorjahr auf nur 1 in diesem Jahr hat sinken lassen. Die Naturschutzorganisation "Defenders of Wildlife" bezahlt im BIG WOOD drei "field assistants",die mit den Schäfern zusammenarbeiten. Aufgrund der Sendehalsbänder im Rudel,können sie verschiedene Abwehrmaßnahmen einsetzen,um die Wölfe von den Schafen fernzuhalten,so etwa die Errichtung von elektrischen Nachtzäunen oder die Anwendung von Schreckschußpistolen. Steve Nadeau begrüßt ausdrücklich den Erfolg dieses Projektes,relativiert es jedoch aus zwei Gründen. Einmal läßt sich ein solches Muster schon wegen der Kosten nicht auf das ganze Land übertragen und die Belastung der Freiwilligen ist wegen der ständigen Bereitschaft über Tag und Nacht hinweg enorm. Das Zweite ist,das geschätzte 10% der Wolfpopulation aus Einzelgängern besteht,die telemetrisch nicht erfasst werden können. Diese Wölfe sind wohl vermehrt für Nutzviehverluste verantwortlich,weil sie nicht über die Jagdmöglichkeiten eines Rudels verfügen. Wegen solcher Tiere ist es auch noch schwerer,Schadensfälle den Rudeln oder Einzelgängern zuzuordnen. Bei Abschußmaßnahmen wird man so auch nicht immer den Richtigen treffen. Nichtsdestotrotz veröffentlicht "Defenders of Wildlife" ab Ende August eine 26 seitige Broschüre,in der zur Diskussion gestellt wird,was es bis jetzt an erfolgreichen Wolfsabwehrmaßnahmen bei Nutzvieh gibt, und was man bis jetzt daraus gelernt hat. Von den Ranchern wurden bis jetzt trotz zögerlicher Zusammenarbeit gute Vorschläge gemacht, einer z.B. sind sendergesteuerte Kisten mit Lautsprecher und Licht,die die Wölfe bei Annäherung verschrecken. "Defenders of Wildlife" hat für sich festgestellt,daß die Zusammenarbeit mit den Viehhaltern von der Einzelfallbehandlung zu größeren Gruppen übergehen muß. Vorbeugende Maßnahmen sind billiger,als den Tierhaltern Wolfsschäden zu ersetzen oder einzelne Herden zu bewachen. Es gibt am Wolf noch eine Menge zu lernen, wird vermerkt und gute Beispiele werden weiterhelfen.
Das ist ja schon ein paar Jahre her und hat sich weiterentwickelt. Der Vertrag zun "Wood River Project" ist inzwischen auch auf die Nachbarcounties ausgeweitet worden, einfach weil sich inzwischen gezeigt hat, daß die Kosten der Vorbeuge das Regulierungsgetue mit Hubschrauber und angestellten Trappern um einiges unterschreiten.
Und das muß man sich mal in dem ideologisch verblendeten Idaho vorstellen.
Defenders greift hier sehr praktisch ein. Wieso sollte das bei unseren Partnerorganisationen nicht auch möglich sein?
Die haben auch einen positiven Beitrag zu leisten! Lars hat schon recht, die müßten endlich mal mit beiden Füßen auf den Boden kommen. Bis jetzt hat man den Eindruck, sie würden ihre Biotope mit der Pizette mähen.

Und von verordnetem Naturschutz halte ich auch nichts. Bei mir geht das freiwillig und so würden es wohl auch viele andere Betroffene lieber halten. Das ist menschlich...