Wölfe in der Lausitz

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
nuno22
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von nuno22 »

Es würde sich in der Tat hier anbieten, eine Vergrämungsaktion zu starten. Denn es liegt ja fast auf der Hand, wenn die Wölfe innerhalb so kurzer Zeit an die gleiche Stelle zurückgekommen sind, dass sie wieder kommen. Die Vergrämungsaktion könnte so aussehen, dass man sie fängt, wiegt, besendert, mal schaut, ob es Jungtiere sind. Dann würden sie sicher nicht mehr so schnell da hin zurück kommen.

LarsD du schriebst, in deinem Landkreis wären 3 Wolfsterretorien, wenn ich das richtig verstanden habe, aber die seien von der Lausitz weit weg. Welcher Landkreis soll das denn sein?

Jedenfalls müssen die Wolfsschützer nun aufpassen, dass die "Belastungsgrenze" der Bevölkerung in der Gegend nicht an ihre Grenze geführt wird. Bisher war ja die Mehrheit mit den Wölfen einverstanden. Wenn ich aber auf der Seite des Kontaktbüros lese, dass es dieses Jahr seit Juli doch erheblich mehr Übergriffe gab - Anfang Sep waren es wohl 13 bekannte - zzgl. der mehreren aktuellen Fälle, dann wird mir doch etwas Angst und Bange. Langsam könnte man denken, die Jäger haben das eingefädelt und die Wölfe dahin gelockt, damit die Bevölkerung sich auf ihre Seite stellt. Das erinnert mich an eine ähnliche Variante in Schweden, wo Tom Arborn vom WWF und Wolfsforscher u.a. in Schweden im Frühjahr 2009 bei der Nabu Wolfstagung in Berlin sagte, dass den Wissenschaftlern etwas Angst wird, weil die Jäger so wenig Wölfe illegal geschossen hätten und da wohl etwas am kommen sei - und recht hatte er, der Abschuss von 27 Wölfen in 2010 wurde politisch abgesegnet. Den Rest kennen wir.

Eins macht mich noch stutzig, wenn ich die Zeitabläufe richtig auf dem Schirm habe, dann war am Dienstag ein Angriff und Donnerstag Nacht wieder. Das deutete darauf hin, dass es mehrere Wölfe sein müssen, die da wieder hingehen, denn ein Wolf wäre da wohl satt. Oder haben sie nur gemetzelt und nicht gefressen? Darüber habe ich nichts gelesen. Das wäre dann noch bedenklicher, wenn sie nur zum "Spass" (töten) sozusagen zurückgekommen wären.

Ich kann gut verstehen, dass die Kleinschafhalter nicht das Geld und die manpower haben, Zäune zu ziehen, dass es sicher ist. Es geht doch in die tausende. Aber einen kleinen Bereich, wo die Tiere Nachts rein könnten. Erschreckend aber doch, dass die allermeisten warten, bis etwas passiert ist, dann jammern - und vielleicht auch handeln und Zäune Einbruchsicher bauen.

Nichts desto trotz, es werden nun entschieden mehr Wölfe werden. Und es wird entschieden mehr Übergriffe geben.

So ein bißchen kann ich die Leute verstehen. Stellt euch vor, dass jede Woche euer Auto von Vandalen zerkratzt wird. Was wäre die Antwort der Wolfsschützer? Stell dein Auto in die Garage. Aber was ist, wenn man in der Stadt wohnt oder man nicht das Geld hat, eine Garage zu mieten? Soll man dann auf das Auto verzichten?

Conclusio, die Wolfsschützer müssen aktiver werden, bevor von Problemwölfen die Rede ist und sie weggeschossen werden. Wer etwas außergewöhnliches haben möchte, muss auch etwas dafür tun. Nicht falsch verstehen, es geht nicht darum, dass Wölfe für Menschen gefährlich sind.

Christian
LarsD

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von LarsD »

nuno22 hat geschrieben:LarsD du schriebst, in deinem Landkreis wären 3 Wolfsterretorien, wenn ich das richtig verstanden habe, aber die seien von der Lausitz weit weg. Welcher Landkreis soll das denn sein?


Potsdam-Mittelmark, südwestlich von Berlin
Langsam könnte man denken, die Jäger haben das eingefädelt und die Wölfe dahin gelockt, damit die Bevölkerung sich auf ihre Seite stellt.


Den Smiley vergessen? :shock:
Ich kann gut verstehen, dass die Kleinschafhalter nicht das Geld und die manpower haben, Zäune zu ziehen, dass es sicher ist. Es geht doch in die tausende. Aber einen kleinen Bereich, wo die Tiere Nachts rein könnten. Erschreckend aber doch, dass die allermeisten warten, bis etwas passiert ist, dann jammern - und vielleicht auch handeln und Zäune Einbruchsicher bauen.


Eher geben sie auf ... http://www.lr-online.de/regionen/hoyers ... 60,3515462

Viele Grüße

Lars
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

„Was ist, wenn ich mit meinem Enkel in den Wald gehe und dort sind Wölfe, vielleicht sogar mit Jungtieren . . .?“
Nicht schon wieder Rotkäppchen... :grumpy:
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grauer-geselle
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von grauer-geselle »

Ich kann zwar nachvollziehen, wie sich der Hobbyschafhalter in Klein-Neida fühlt , aber andererseits
kann ich umso mehr nicht verstehen, wie sorglos er seine Schafe gehalten hat. Er ist Jäger ! Da weiss
er schon viel mehr zum Thema Wolf und dessen Ausbreitung, als der "Normalo" aus der Neubauwohnung in
Hoyerswerda.

Dass er dazu noch nach dem 1. Übergriff nicht sofort etwas unternommen hat, ist mir mehr als unbegreiflich !
Wer Böses denkt, könnte wirklich Absicht unterstellen.

Dummes Beispiel, aber jeder, der z.B. nachts Hühner in einer kleinen oben offenen Umgatterung auf
der einsamen Wiese zurücklässt, wird sich tags darauf lächerlich machen, wenn er jammert, dass der Fuchs sie
geholt hat. So ist es auch in diesem Fall, nur eben "eine Nummer grösser" .

Klein Neida ist ein Ortsteil im Süd-Westen von Hoyerswerda. In diese Gegend ist auch der folgende "Fall"
einzuordnen:

http://www.wolfsregion-lausitz.de/nutzt ... oyerswerda

In Frage dafür käme eigentlich nur das Seenland-Rudel, dessen südlichster Territorialbereich noch dort liegen sollte.
Für Interessierte in Google-Earth: irgendwo hier 51°26' 04 , 14°12' 44 muss die Sache in Klein Neida gewesen sein.
( da ist auch das in der Zeitung benannte Stellwerk. Die Hunderte von Parzellen nördlich davon sind nicht direkt Stadtgebiet,
sondern alles eine riesige Kleingartenanlage ! )

Der Wolf, den ich vor ein paar Tagen bei 51° 26' 42 , 14° 09' 55
gesehen hatte, wollte da in Richtung Norden ( Seenland-Rudel ) die B96 queren. Scheint so, als ob sie Hoyerswerda westlich
umgehen, und dort auf Beutesuche sind.

P.S. Kopieren der Koordinaten und einfügen in Google Earth geht !
balin
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von balin »

Fakt ist, daß man mit einem authentischen Wesen wie dem Wolf nicht rummerkeln darf. Man muß seine Grundsätze vorher sortieren! Bevor der Wolf da ist, muß man das machen und wenn er da ist das und wenn er wieder weg ist, kennt man den Unterschied zu Angela. Nur eindeutige Handlungsweisen, wie sie Lars angedeutet hat führen zum Erfolg und zu friedlicher Koexistenz. Man muß sich dann aber in den kritischen Situationen mal zusammenreissen und das nötige tun. Finde ich schonmal gut, wenn andere das auch so sehen. Gerade die Schafhalter, die mit ihren Hunden schon eine gute Vorübung in Konsequenz haben, müßten den eindeutigen Weg dem Wolf gegenüber eigentlich gut verstehen können. Der soll ja nachher genauso um die Schafe einen Bogen machen wie die eigenen Hunde.
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Wolfsheuler »

Lars D hat geschrieben:
Das Thema mal aus einer anderen Perspektive: http://www.lr-online.de/regionen/guben/ ... 51,3513759

Niedlich sind die in den Anmerkungen zum Thema aufgeführten Wolfsreviere ... Nur gut, dass die Wölfe hier keine Zeitung lesen.
Interessant finde ich an dem Artikel die Aussage, dass der Schäfer schon 1997 Besuch von 3 Wölfen hatte. Wenn nun offiziell erst 2000 die ersten Welpen in Deutschland geboren wurden, kann das gar nicht sein. Also waren es vielleicht doch nur 3 Hunde. Oder es war nur ein (1) Wolf. Oder aber es wurden schon eher Wolfswelpen in Deutschland geboren, als das Wolfsbüro vermutet.
:-?
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

nuno22 hat geschrieben:Langsam könnte man denken, die Jäger haben das eingefädelt und die Wölfe dahin gelockt, damit die Bevölkerung sich auf ihre Seite stellt. Das erinnert mich an eine ähnliche Variante in Schweden, wo Tom Arborn vom WWF und Wolfsforscher u.a. in Schweden im Frühjahr 2009 bei der Nabu Wolfstagung in Berlin sagte, dass den Wissenschaftlern etwas Angst wird, weil die Jäger so wenig Wölfe illegal geschossen hätten und da wohl etwas am kommen sei - und recht hatte er, der Abschuss von 27 Wölfen in 2010 wurde politisch abgesegnet. Den Rest kennen wir.
Dieser häßliche Verdacht ist mir auch schon gekommen. Die Wahrscheinlichkeit ist größer als null...
nuno22 hat geschrieben:Oder haben sie nur gemetzelt und nicht gefressen? Darüber habe ich nichts gelesen. Das wäre dann noch bedenklicher, wenn sie nur zum "Spass" (töten) sozusagen zurückgekommen wären.
M.E. ein klares nein. Es kommt (unter künstlichen Bedingungen! In der Natur ist nach einem Angriff auf eine Beute der Rest weg...) vor, das Beutegreifer mehr töten als sie fressen können, wenn die Beute nicht entkommen kann (überoptimaler Reiz. Gutes Beispiel: Der Marder im Hühnerstall, der immer weiter tötet, weil das Geflattere erst aufhört, wenn das letzte Huhn erledigt ist.). Aber kein Beutegreifer zieht ohne hungrig zu sein los, um ein bißchen spaßzutöten. Das wäre energieineffizient und potentiell gefährlich, weil die Jagd auf Beute immer auch ein (kalkuliertes) Risiko enthält. Töten aus Spaß, ein bißchen metzeln, wie Du das so nett nennst, das ist eine rein menschliche Eigenschaft, wie man z.B. bei geistig verrotteten Jugendlichen sieht, die aus Langeweile mal eben Rentner tottreten, weil's einen Kick gibt...
nuno22 hat geschrieben:Aber einen kleinen Bereich, wo die Tiere Nachts rein könnten. Erschreckend aber doch, dass die allermeisten warten, bis etwas passiert ist, dann jammern - und vielleicht auch handeln und Zäune Einbruchsicher bauen.
Was ich immer wieder moniert habe! Viele auf dem Land haben z.B. ohnehin einen Schuppen o.ä. Eine Ecke freiräumen, Handvoll imprägnierte Dachlatten und ein halbes Pfund Nägel her plus eine Stunde Zeit und fertig ist ein kleiner Verschlag. Das kostet keine tausende, sondern allenfalls ein paar Euro im nächsten Baumarkt oder Landhandel.
Abends dann Schöps rein, Tür zu und fertig.
nuno22 hat geschrieben:So ein bißchen kann ich die Leute verstehen. Stellt euch vor, dass jede Woche euer Auto von Vandalen zerkratzt wird. Was wäre die Antwort der Wolfsschützer? Stell dein Auto in die Garage. Aber was ist, wenn man in der Stadt wohnt oder man nicht das Geld hat, eine Garage zu mieten? Soll man dann auf das Auto verzichten?
Na, der Vergleich hinkt aber gewaltig, denn diese "Spaßvögel" würden dann Container abfackeln oder Scheiben einwerfen, wenn keine Autos da sind... Ein Wolf hat keinen Spaß an der Zerstörung und wenn der Aufwand zum Erreichen von Beute zu hoch wird, sucht er sich was einfacheres...
nuno22 hat geschrieben:Conclusio, die Wolfsschützer müssen aktiver werden, bevor von Problemwölfen die Rede ist und sie weggeschossen werden. Wer etwas außergewöhnliches haben möchte, muss auch etwas dafür tun.
Und was willst Du tun (ist rhethorisch gemeint, nicht an Dich persönlich)? Der Löwenanteil der Leute ist offensichtlich beratungsresistent, wie die letzten 10 Jahre gezeigt haben. Die wollen keine Denkanstöße, die wollen, daß sich nur ja nichts ändert, weil das anstrengend ist und den Alltagstrott stört... Da kannst Du genausogut 'ner kranken Kuh ins Ohr flüstern. Die Wirkung ist null.
Ich kenne diesen Effekt aus meinem eigenen Umfeld, wenn auch in anderer Hinsicht, nämlich bei Problemen in der Hundehaltung. Da gibt man bei Problemen einen Rat, der sich auch leicht umsetzen ließe...
...wenn man nur wollte, aber trifft man denjenigen 3 Wochen später nochmal, wird der gleiche Fehler immer noch gemacht. Denken und Änderungen zu schaffen ist halt mühevoll. Weiterwurschteln wie gehabt und rumjammern ist viel bequemer... :grumpy:
Wolfsheuler hat geschrieben:Oder aber es wurden schon eher Wolfswelpen in Deutschland geboren, als das Wolfsbüro vermutet.
Wäre das so unwahrscheinlich? Wie ich schon mal frotzelte: Wölfe gehen nicht auf's Meldeamt! Deutschland hatte und hat sehr große Waldgebiete, auch auf Truppenübungsplätzen (die in den Sicherheitsbereichen für die Öffentlichkeit gesperrt sind), und trotz aller Hochsitze gibt es Bereiche, die kaum jemals betreten werden... Bei gutem Nahrungsangebot könnte da m.E. eine kleine Wolfsfamilie lange leben ohne entdeckt zu werden...
nuno22
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von nuno22 »

Bis zur deutschen Wiedervereinigung hat es immer Wölfe im Osten gegeben. Warum sollen 1997 nicht 3 Wölfe zusammen gewesen sein? Das Monitoring startete auf Eigeninitiative von Gesa Kluth und Ilka Reinhardt 2002, weil sie nach abgeschlossenen Biologiestudium etwas spannendes machen wollten. Da hatten sie noch keinerlei staatlichen Auftrag pp. Für mich liegt es auf der Hand, dass da die Wölfe auch schon vor dem Monitoring da waren.

Man sollte die "Gunst" der Stunde nutzen. Aber ich glaube, dass im Wolfsmonitoring mittlerweile auch ein etwas verwaltungsmäßige Betriebssamkeit eingekehrt ist und vor allem, dass 2-3 Leute nicht mehr in der Lage sind, sozusagen überall zu sein. Leider ist den Wolfsschützern und Biologen in Deutschland eins gemeinsam, sie wollen nicht abgeben und alles selbst machen.

Erneut zeigen die google Earth Koordinaten, wie dicht die Wölfe an menschliche Siedlungen kommen. Und man muss sich mal vor Augen halten, dass es sicher nicht 5 min abgegangen ist, sondern eher ne halbe bis ganze Stunde dauert, bis sie sich halbwegs satt gegessen haben. Soviel zum Thema, menschlicher Geruch würde sie abhalten. Was für nen Quatsch. Ich kann immer wieder nur auf das wunderbare Essay von Hermann Hesse "Der Wolf" von 1907 verweisen! Mutige und scheue Wölfe, die mutigen werden es nicht überleben: http://www.kafejo.com/hesse/wolf/derwolf.htm .

Ich kann die Frau verstehen, ich würde mit meinem Enkel da auch nicht hingehen. Ich würde es auch nicht tun, wenn ich wüsste, dass da ein bissiger Hund drin wäre. Aber, wenn der Hund das schon anzeigt, dann kannst du aber sicher sein, dass sie da so oft präsent sind, dass man sie noch gut riechen kann bzw. dass sie sich dort auch aufhalten, weil der Imbiss ist ja gleich um die Ecke.

Von daher wäre es erst recht einfach, eine Falle aufzustellen, um sie zu besendern. WEnn ich mir aber anschaue, was es für ein Akt für das Wildbiologische Büro ist überhaupt Besenderungen vorzunehmen, dann kann ich nur vermuten, dass es auch gar nicht gewünscht ist. Ich kann nur auf das Beispiel der Rothirschbesenderung, die als Stuidenprojekt läuft, verweisen, wo innerhalb von 6 Wochen 22 Tiere besendert waren - und das durch Mark Nitsche oder so, habe den Namen nur noch dunkel in Erinnern, allein durchgeführt, was er mir letztes Jahr im Harz bei dem Wolfsseminar des Nabu erzählt hat. Auf meine Frage, warum er das so schnell kann, und bei den Wölfen in den vielen Jahren gerade mal 6 oder so besendert wurde, sagte er, "dazu sage ich nichts" und grinste sich eins.

Der Vandalismus aus langer Weile, der kann natürlich auch bei Jungwölfen vorhanden sein. Denn so, auf einer abzäunten Weide können sie ja gerade ihren Jagdtrieb perfektionieren. Mir ist schon bekannt, dass in so einer Situation, ähnlich wie ein Border Terrier im Kanninchenstall, ein "Gemetzel" anrichtet und auf Vorrat tötet. Aber wie gesagt, wenn sie sich gerade satt gefressen haben, ist es ungewöhnlich, dass sie innerhalb von 2 Tagen wieder kommen! Ihr dürft nicht vergessen, dass selbst Junghunde, die vielleicht 5-7 Monate alt sind, immer wieder jagdspiele durchführen und sich gegenseitig ins Fell "Beißen". Das machen meine jetzt nur noch 2 6,5 Monate alten Wolfshunde auch zur genüge. Im Gegenteil mittlerweile beteiligen sich auch der 3,5 jährige "Wolf" Nuno und die Mutter mit 4,5 Jahren. Das ist Training.

Christian
Lutra
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Lutra »

Das die Wölfe dicht an menschliche Siedlungen rankommen ist eigentlich bekannt und nichts neues und wird bei den offiziellen Informationen nicht verschwiegen. Da wird sie auch kein menschlicher Geruch davon abhalten. Erst vom Freitag zum Sonnabend hat einer ein Schaf in Sacka wieder von der Kette gefressen, unmittelbar hinter dem Haus, und niemand hat etwas davon mitbekommen. Sacka ist ein Dorf unmittelbar neben der Königsbrücker Heide. Dort wurde vor einigen Wochen schon mal ein Schaf gefressen. Es ist auch kein Wunder, wenn die Wölfe erst mal die Erfahrungen gemacht haben, dass es so wunderbar einfache, unkomplizierte Beute irgendwo gibt, dass sie dann immer wieder mal nachsehen, ob wieder was da ist. Die Leute in dem Dorf sind natürlich z.T. recht aufgebracht, "abschießen" ist da ein gängiges Wort. Das ist aber bis jetzt überall so gewesen, wo der Wolf neu aufgetreten ist, und hat sich mit der Zeit auch wieder beruhigt.
Ich weiß nicht, ob es da nachträglich noch funktioniert, Fallen aufzustellen. Ein bißchen Litze und ein kräftiges Weidezaungerät wäre sicher der geringere Aufwand und wirkungsvoller.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:...Erst vom Freitag zum Sonnabend hat einer ein Schaf in Sacka wieder von der Kette gefressen, unmittelbar hinter dem Haus, und niemand hat etwas davon mitbekommen...
...Es ist auch kein Wunder, wenn die Wölfe erst mal die Erfahrungen gemacht haben, dass es so wunderbar einfache, unkomplizierte Beute irgendwo gibt, dass sie dann immer wieder mal nachsehen, ob wieder was da ist. Die Leute in dem Dorf sind natürlich z.T. recht aufgebracht, "abschießen" ist da ein gängiges Wort...
Und genau da kriege ich "so einen Hals"... :x
Imho nennt man diese Technik "Wölfe anfüttern"... :grumpy:
Und ich kann dann "timbers" Argument, solchen Unbelehrbaren noch eine saftige Geldstrafe aufzubrummen, nur zu gut verstehen. So ein "Knöllchen" samt Kosten für's Abschleppen und Sicherstellen durch die Polizei kriegst Du m.W. auch, wenn Du Dein Auto nicht abgeschlossen hast: Das nennt man auf Juristendeutsch "Verleitung zum Diebstahl", bei der dann auch gleich der Kaskoschutz weg ist...
Analog sind ungesicherte Schafe m.E. nichts anderes als grob fahrläßige Verleitung zum Wolfsriß und letztlich mittelbar ein grober Verstoß gegen den Artenschutz. Aber nach Abschuß schreien. Das kann doch wohl nicht wahr sein... :x
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