Vom gefährdeten Rebhuhn landeten im Jagdjahr 2017/2018 immerhin 1.879 Exemplare auf der vom DJV veröffentlichten Jagdstrecke.
Das ist schon ein recht widersprüchliches Verständnis von Naturschutz - und zwar umso mehr, als zur vermeintlichen Rettung des Rebhuhns auch immer wieder illegal geschützte Greifvögel getötet werden.
Tatsächlich stehen bevorzugte Beuteobjekte der Jäger wie etwa Rebhühner und Fasane oder eben Haushühner und Brieftauben auf dem Speisezettel heimischer Greifvogelarten. Während es die einen dabei belassen, sich über die ungeliebten "Krummschnäbel" zu ärgern, greifen andere illegal zu Gift, Fallen und Schrot, um sich der Beutegreifer zu entledigen.
Komitee gegen den Vogelmord e. V.: Greifvogelverfolgung in Deutschland - Mit Gift, Fallen und Schrot gegen Krummschnäbel http://www.komitee.de/node/417
Aktueller Fall aus Norddeutschland:
Wie das Komitee gegen den Vogelmord e.V. mitteilt, handelt es sich bei den Fanggeräten um zwei Drahtfallen für den illegalen Fang von Rabenvögeln und anderen Beutegreifern. Beide Fallen wurden am Rande eines Feldgehölzes direkt neben einem Hochsitz und anderen jagdlichen Einrichtungen gefunden. Als Lockvögel dienten eine lebende Rabenkrähe und eine Elster, die in tierquälerischer Art und Weise in den Fallen gehalten wurden. In einem Verschlag unweit der Fallen entdeckte die Polizei zudem drei weitere lebende Elstern und eine Krähe, die dort offenbar als Reserve-Lockvögel vorrätig gehalten wurden. Bei einer Suche in der unmittelbaren Umgebung wurden zudem die Überresten von insgesamt acht toten Vögeln, darunter auch ein streng geschützter Greifvogel, gefunden und für weitergehende Untersuchungen durch das Veterinäramt sichergestellt. [...] Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet und bereits einen Verdächtigen ermittelt. Dabei handelt es sich um einen Jäger, dem auch das Grundstück gehören soll, auf dem die Fallen entdeckt wurden.
Und noch ein aktueller Fall vom bewaffneten "Naturschutz" in Österreich:
„Am 5. September um 6.30 Uhr beobachte ich beim morgendlichen Spaziergang einen Greifvogel im Flug. Plötzlich fiel ein Schuss, der Vogel flog schief und nach einem zweiten Schuss trudelte er zu Boden!“, schildert der Beobachter. Gegenüber dem Spaziergänger gab der 66-jährige Jäger an, nach Krähen gejagt zu haben. Bei dem erschossenen Greifvogel handelt es sich jedoch um ein erwachsenes Männchen einer Rohrweihe, eine nach Vogelschutzrichtlinie streng geschützte Art. Die Rohrweihe zählt mit 15 bis 25 Brutpaaren zu den seltensten Greifvögel Oberösterreichs.
Um mal eine Idee von dem Ausmaß zu bekommen - hier die Spitze des Eisbergs, d. h. die Fälle, die entdeckt werden:
1.300 Anzeigen wegen getöteter Greifvögel
Beispiele dessen, was man auf der Plattform zu lesen bekommt: Vergifteter Rotmilan in Peine, vergiftete See-, Fisch- und Schreiadler im Osten Deutschlands, ein vergifteter Wanderfalke im Harz, ein mit Schrotkugeln geschossener Habicht in Bayern, vergiftete Wanderfalkenfamilie in Worms, abgeschossener Rotmilan in Baden-Württemberg oder der Abschuss eines brütenden Habichts auf dem Nest mit Schrot bei Weinheim sind nur wenige der Fälle aus der jungen Vergangenheit, die das Komitee gegen Vogelmord gesammelt hat.
„Zwischen 2005 und 2018 gab es in Deutschland 1.300 Anzeigen wegen vergifteter, mit speziellen Fallen gefangener oder mit Schrot geschossener Greifvögel“, beschreibt Volpe Freiwald das Ausmaß der Verfolgung.
Frag den Paul. So viel zur Seriosität von Jagderleben. Der fanatische und umstrittene Berufsjäger Paul R. zeigt euch wie man eine Wieselfalle baut.
Wer mehr über seine Einstellung wissen möchte, schaut mal bei Facebook vorbei. Niederwild Testrevier oder auch Jagdhunde im Einsatz heißen seine Seiten da. Er hat sich soviel ich weiß, sogar schon für die Jagd auf verschiedene Greifvögel ausgesprochen. Da sie seiner Auffassung wie alle Beutegreifer die Bestände des Niederwildes gefährden würden. Und somit wie alle Beutegreifer Konkurrenten der menschlichen Jäger sind. https://www.youtube.com/watch?v=5dwtgjXnDQE