timber-der-wolf hat geschrieben:SammysHP hat geschrieben:Das Lachen konnte ich mir auch nicht verkneifen. Interessant wäre die Antwort darauf.
Das ist nicht nur zum Lachen, sondern im Grunde traurig, was für eine geistige Haltung ein angeblich gebildeter Blaublüter hat. Im Grunde kommt doch nur... mein Wald... mein Wild... Jagdpacht... Verluste... . Dass das Muffelwild dort gar nicht hingehört und "künstlich" angesiedelt wurde, hat der Blaublütige natürlich völlig unterschlagen ... genau den fakt, dass die lieben Jägerlein den allseits bekannten und viel zu hohen Wildbestand gar nicht reguliert kriegen.
Und natürlich darf auch die "Rotläpchenhysterie" nicht fehlen.
Du warst schneller mit Schreiben... Wieviel gefräßiges Schalenwild will der Kerl eigentlich noch in unseren Wäldern??? Schon jetzt ist dessen Dichte je nach Gegend 4...10-mal zu hoch!

Das ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie sehr die ungerechtfertigten Privilegien der deutschen Jägerschaft zu Kopf gestiegen sind. Offensichtlich bilden sie sich ein, alles Wild in den Wäldern würde ihnen gehören. Natürlich jagt der Wolf vorwiegend Jungtiere (und alte gebrechliche) und genau
das ist seine Aufgabe, an der sich die Jägerschaft mal orientieren sollten (was ökologisch denkende Jäger auch tun): Selektion! So sorgt wolf für einen gesunden, starken Wildbestand! "Jagen lernen" heißt "vom Wolf lernen" wie schon vor vielen tausend Jahren. Die Forderung nach Schadensersatz ist jedenfalls schlicht eine Frechheit und, klar doch, das Rotkäppchen-Syndrom mußte natürlich auch gleich noch mal herhalten... Ich glaub's echt nicht...
Verdammt noch mal, der Wolf schleicht nicht um's Dorf, um kleine Mädels mit roten Mützen zu fressen, der ist froh, wenn man ihn in Ruhe läßt... Nicht umsonst ist's fast wie ein Sechser im Lotto, mal einen Wolf in freier Natur zu sehen! Ich möchte das jedenfalls noch erleben dürfen!
timber-der-wolf hat geschrieben:Über soviel geistigen Schwachsinn kann man wirklich im Grunde nur lachen und den Kopf schütteln.
Hmmm, ich kann darüber leider nicht mal mehr lachen. Du darst nicht vergessen, daß die Lodenträger sehr oft zu den "Großkopferten" gehören, die eng mit Politik, Wirtschaft und Jurisdiktion verbandelt sind und in entsprechenden Kreisen mehr Einfluß haben als wir (Natur-/Wolfsschützer) alle zusammen. Was dabei rauskommt, wenn Jäger als Richter über Jagdvergehen richten, das läßt sich leicht im Netz recherchieren. Eine Krähe pickt der anderen schließlich kein Auge aus...
Berücksichtigt man dann noch den äußerst geringen Wissenstand der Bevölkerung über den Wolf (wir hier in einem
Wolfsforum sind da definitiv nicht repräsentativ!) und seine Gewohnheiten, fällt "dumm Tüch" von einflußreichen und interviewfreudigen "Waidmännern", die sich nur zu gerne als "Experten" in den Medien präsentieren/aufspielen, leider oft genug auf fruchtbaren Boden.
Dieses Machwerk von Brief sehe ich daher weniger mit einem Grinsen über soviel Dummheit und Unwissen, sondern eher mit großen Sorgen um die Zukunft des Wolfes in Deutschland...
Mehr als je zuvor halte ich Aufklärung in der breiten Bevölkerung über den Wolf für enorm wichtig. Der Wolf ist kein Kuscheltier, natürlich nicht, aber wenn man sich drauf einstellt (z.B. seine Schöpsen hinter einen E-Zaun verfrachtet oder nachts einstallt) und sich mit ihm einrichtet, ist er auch kein wirkliches Problem... Die Kosten, die er verursacht, sind nachgerade lächerlichlich im Vergleich zu dem, was z.B. der Bundesrechnungshof Jahr für Jahr als Verplemperung von Steuergelder anprangert: 25...30
Milliarden Euro. Was hat der Wolf hierzulande bisher an Schäden angerichtet? Ein paar tausend?
Betrachte ich mir dann noch den Gesamtzusammenhang, was man immer tun sollte, so bin ich mit nicht mal sicher, ob der Wolf unter dem Strich wirtschaftlich tatsächlich einen Negativ-Saldo hinterläßt. Die Rehe, Hirsche, Wildschweine, die er verputzt, verbeißen keine Jungbäume mehr und zerstören keine Kartoffeläcker oder Maisschläge...
Wie auch immer, zum Lachen ist allenfalls die Passage
...schließlich auch als Inhaber der Goldenen Verdienstnadel des DJV und als Kulturpreisträger des DJV...
Heilges Bleche, was für ein Wichtigtuer...
Mein Fazit: Der Text eines alten Mannes, der in der Tradition und überkommenem Denken völlig erstarrt ist. Vielleicht bricht das Studium aktueller Wolfsliteratur von wirklichen Experten diese Schale mal auf, aber ich glaub nicht dran...
