Kalb in Niedersachsen gerissen
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Kalb in Niedersachsen gerissen
Ein Kalb wurde von unbekannten Tieren getötet. Unklar ob Wolf, Hund oder Fuchs. Biologin Britta Habbe von der niedersächsischen Jägerschaft sichterte die Spuren, die teilweise nicht zueinander passen.
Aufschluss wohl in einigen Tagen.
http://www.newsclick.de/index.jsp/menui ... d/14709277
Aufschluss wohl in einigen Tagen.
http://www.newsclick.de/index.jsp/menui ... d/14709277
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Peiner Ecke ist das, also östlich von Hannover. Ich hatte es ja schon mal erwähnt, so glaube ich, Jäger haben im Peiner Bereich schon seit über 1 Jahr Wolfsspuren gesichtet. Aber keine C 1 Beweise - natürlich. Auch aus dem Sachsen-Anhalt über den Harz kann das natürlich eins der Jungtiere aus dem Jahr 2009 sein, immerhin nun volle 2 Jahre alt. Das sind Luftlinie gerade mal um die ca. 100 km. Oder Besuch aus Sachsen-Anhalt. Erinnert euch an den Wolf in der Lausitz, der in einer Nacht auch mal eben so eine Distanz zurückgelegt hat. Aber auch vom Truppenübungsplatz Bergen/Munster ist es nur ca. 60 km bis dahin.
Britta Habbe ist doch bisher auch nur Theoretikerin... Oder hat sie in Niedersachsen doch schon mehr Wölfe und Wolfsspuren "gearbeitet"? Aller Anfang ist schwer und muss gemacht werden - klar.
Christian
Britta Habbe ist doch bisher auch nur Theoretikerin... Oder hat sie in Niedersachsen doch schon mehr Wölfe und Wolfsspuren "gearbeitet"? Aller Anfang ist schwer und muss gemacht werden - klar.
Christian
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Wie soll denn ein Fuchs (Körpergewicht 6...10 kg: Das ist ja nicht mal ein halber Aussie!) ein Kalb töten??? Karnickel sind schon an der Grenze des Beutespektrums, mit/von einer ausgewachsenen Gans kriegt er schon mächtig Probleme, sprich "Prügel"...
Natürlich wird er als Beutegreifer eine "kostenlose" Mahlzeit aus Kalbfleisch (also Aas) nicht verschmähen, aber ein Kalb töten? M.E. ein klares nein!
Ansonsten, warten wir mal die Analysen ab. Vielleicht lassen sich noch ein paar DNS-Spuren sichern...
Natürlich wird er als Beutegreifer eine "kostenlose" Mahlzeit aus Kalbfleisch (also Aas) nicht verschmähen, aber ein Kalb töten? M.E. ein klares nein!
Ansonsten, warten wir mal die Analysen ab. Vielleicht lassen sich noch ein paar DNS-Spuren sichern...
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Ausgewachsene Fuchsrüden wiegen locker 15 kg. Ich habe zwar nur so ca. 15 Füchse ausgewildert, aber die hatten nach einem guten halben Jahr locker die 6 - 10 kg. Ein Fuchsrüde schafft ein frisch geborenes Kalb locker, zumal es absolut wehrlos ist. Wir hatten auch mal das Problem, dass ein Fuchs 3 Rehkitze, die schon gut 2 Monate alt waren, sich geholt hat! Wobei ein Rehkitz leichter sein dürfte.
Christian
Christian
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Das war ein neugeborenes Kalb! Wenn sie eine Woche alt sind, dann erwischt sie so schnell niemand, aber die ersten Tage verstecken sie sich noch im Gras. So eine wackelige Angelegenheit ist dann auch etwas für den Fuchs, wenn die Mammi nicht aufpasst. Manchmal verlöschen sie ja auch nach ein paar Stunden. Da kann man dann schwer zwischen Reissen und Aasverwertung unterscheiden. Für einen Fuchs ist es von der Nachgeburt bis zum halbtoten Kalb kein weiter Weg, vorausgesetzt
die Kuh hat die Nachgeburt nicht selber gefressen und sie läßt ihr Kalb alleine.
Ausschliessen würde ich den Fuchs nicht.
die Kuh hat die Nachgeburt nicht selber gefressen und sie läßt ihr Kalb alleine.
Ausschliessen würde ich den Fuchs nicht.
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Verwaiste Welpen großgezogen?nuno22 hat geschrieben:Ausgewachsene Fuchsrüden wiegen locker 15 kg. Ich habe zwar nur so ca. 15 Füchse ausgewildert, aber die hatten nach einem guten halben Jahr locker die 6 - 10 kg. Ein Fuchsrüde schafft ein frisch geborenes Kalb locker, zumal es absolut wehrlos ist. Wir hatten auch mal das Problem, dass ein Fuchs 3 Rehkitze, die schon gut 2 Monate alt waren, sich geholt hat! Wobei ein Rehkitz leichter sein dürfte.

Ich hab mich im Web und in meiner Fachliteratur noch mal schlau gemacht. Die Körpergewichte werden konsistent mit durchschnittlich 6...10 kg je nach Lebensraum angegeben, knapp 15 kg gilt als absolute Ausnahme für Rüden. Von "locker" kann also m.E. keine Rede sein. Ich habe einmal einen verunfallten Fuchs gefunden, ein ausgesprochen kräftiges Prachtexemplar in bestem Ernährungszustand: Der war deutlich weniger als die Hälfte eines meiner Hunde (max. 25 kg), und die anderen, die ich beobachten konnte, waren ebenfalls erheblich kleiner/leichter als ein sehr kleiner Border Collie.
Der Vergleich mit Rehkitzen hinkt m.M.n. ein wenig. Ein 8-Wochen-Kitz wiegt so was um die 9...10 kg (lt. Web) und ist nicht sehr wehrhaft, wenn überhaupt (Großgeflügel wie Gänse oder Schwäne ist dagegen wehrhaft und aggressiv, wovon meine Leithündin (25 kg) ein Lied singen kann, die mal einem Schwan zu nahe kam...

Wie "balin" schreibt, man kann den Fuchs nicht absolut ausschließen, aber auch von diesem Hintergrund "Der Vorderschenkel des Kalbes haben wir hundert Meter weiter auf der Wiese gefunden" (also abgetrennt/abgerissen), erscheint es mir doch recht unwahrscheinlich... Es ist einfach eine Frage der (biologisch begründeten) Wahrscheinlichkeit.
Imho war da, so wie ich das sehe (zugegeben, ich war nicht vor Ort und habe den Riß nicht selber gesehen, sondern kenne auch nur die Quelle), ein deutlich größerer Beutegreifer am Werk. Ob Wolf oder Hund, ob echter Riß oder Aasfund, das müssen halt die Untersuchungen zeigen, wenn nicht die Handhabung des Kalbes vor Ort und/oder Aasverwerter die Spuren vernichtet haben....
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Dass Füchse relativ große und schwere Beute wegziehen, habe ich schon selbst erlebt (Futtertonne). Mit genügend Zeit können sie vermutlich auch ein Bein abtrennen. Wenn das Kalb schon sehr geschwächt war und die Mutter nicht eingriff (@balin Passiert sowas, dass Muttertiere ihren offensichtlich nicht lebensfähigen Nachwuchs nicht unterstützen?) kann ich mir auch eine Tötung durch den Fuchs vorstellen.
Aber letztendlich heißt es auch hier wieder: Abwarten und hoffen, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden und die Sache nicht wieder einfach so im Sande verläuft.
Aber letztendlich heißt es auch hier wieder: Abwarten und hoffen, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden und die Sache nicht wieder einfach so im Sande verläuft.
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Hmmm, vor dem Hintergrund, daß der Wolf eine streng geschützte Art ist und zugleich öffentliches Interesse vorliegt, sollten solche Untersuchungsergebnisse grundsätzlich für jeden überprüfbar veröffentlicht werden und nicht in Form von Gutachten irgendwo in der Schublade des akademischen Dunstkreises verschwinden. Im Zeitalter des Internets sollte das keine großen Probleme darstellen...SammysHP hat geschrieben:Aber letztendlich heißt es auch hier wieder: Abwarten und hoffen, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden und die Sache nicht wieder einfach so im Sande verläuft.
Re: Kalb in Niedersachsen gerissen
Der Kuh ist es egal, ob das Kalb lebensschwach ist. Mich hat auch schon eine wegen einer Totgeburt auf die Hörner genommen.Nach spätestens drei Tagen würden sie aber ein totes Kalb abschreiben.
Das Kalb ist immer anfällig, wenn die Kuh kurz nach der Geburt gestört wird. Normalerweise suchen sie sich im freien Gelände einen einsamen Platz. Gerade bei Erstlingskühen und Rangniederen kann es aber vorkommen, daß die anderen sie aufscheuchen. Wenn dann die Prägungsphase gestört ist und das Kalb falsch programmiert ist und die Kuh nichts zum verteidigen hat, dann habe ich so ein Tier am Rockzipfel. Waisenkinder sind dann auch schnell anfällig für Krankheiten und auch für Raubtiere. Eine Kuh weiss immer, wo ihr Kalb liegt. Wenn da Not am Kalb ist, kommen sie auch aus über hundert Metern herangestürmt. Bei Kalbinnen, die nach der Geburt halb tot sind und sich erst über Stunden regenerieren müssen, ist die Geschichte noch eine andere. Wenn das Kalb dann durch einen Zaun getorkelt ist oder selber nicht stehen kann und keiner es bemerkt, dann ist auch Zeit für den Fuchs.
Letztlich wundert es mich immer, wie gut die Natur das auch bei unseren Haustieren noch eingerichtet hat. Den Tribut an die Raubtiere sollte man aber eigentlich mit einkalkulieren. Schwergeburten und andere Störungen was das Verhalten anbetrifft,
haben wir uns selber zuzuschreiben. Es wäre billig, sich da einen anderen Schuldigen für zurechtzuschnitzen.
Haustiere, die nahe an der Natur gebaut sind, sind, so behaupte ich, profitabler als die durchgezüchteten Anhängsel von irgendeiner ausgedachten Produktionstechnik. Wenn Raubtiere die Lebensschwachen wegräumen, dann wäre mir das lieber, wie sie in die Verbrennungsanlage abtransportieren zu lassen.
Verkäuflich sind wohlgemerkt heutzutage nur noch gesunde und unbehandelte Tiere. Fuchs und Wolf sind also nicht unser Nahrungskonkurrent!
Das Kalb ist immer anfällig, wenn die Kuh kurz nach der Geburt gestört wird. Normalerweise suchen sie sich im freien Gelände einen einsamen Platz. Gerade bei Erstlingskühen und Rangniederen kann es aber vorkommen, daß die anderen sie aufscheuchen. Wenn dann die Prägungsphase gestört ist und das Kalb falsch programmiert ist und die Kuh nichts zum verteidigen hat, dann habe ich so ein Tier am Rockzipfel. Waisenkinder sind dann auch schnell anfällig für Krankheiten und auch für Raubtiere. Eine Kuh weiss immer, wo ihr Kalb liegt. Wenn da Not am Kalb ist, kommen sie auch aus über hundert Metern herangestürmt. Bei Kalbinnen, die nach der Geburt halb tot sind und sich erst über Stunden regenerieren müssen, ist die Geschichte noch eine andere. Wenn das Kalb dann durch einen Zaun getorkelt ist oder selber nicht stehen kann und keiner es bemerkt, dann ist auch Zeit für den Fuchs.
Letztlich wundert es mich immer, wie gut die Natur das auch bei unseren Haustieren noch eingerichtet hat. Den Tribut an die Raubtiere sollte man aber eigentlich mit einkalkulieren. Schwergeburten und andere Störungen was das Verhalten anbetrifft,
haben wir uns selber zuzuschreiben. Es wäre billig, sich da einen anderen Schuldigen für zurechtzuschnitzen.
Haustiere, die nahe an der Natur gebaut sind, sind, so behaupte ich, profitabler als die durchgezüchteten Anhängsel von irgendeiner ausgedachten Produktionstechnik. Wenn Raubtiere die Lebensschwachen wegräumen, dann wäre mir das lieber, wie sie in die Verbrennungsanlage abtransportieren zu lassen.
Verkäuflich sind wohlgemerkt heutzutage nur noch gesunde und unbehandelte Tiere. Fuchs und Wolf sind also nicht unser Nahrungskonkurrent!