Truppenübungsplätze

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
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Wolfsheuler
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Truppenübungsplätze

Beitrag von Wolfsheuler »

Wölfe siedeln sich in Ostdeutschland aktuell fast ausschliesslich auf aktuellen oder ehemaligen Truppenübungsplätzen an.
Lieberose, Königsbrück, Jüterbog, Altengrabow, Nochten,...
Wie gefährlich sind diese Truppenübungsplätze für Tiere? Gibt es dazu Erkenntnisse oder sonstiges Wissen? Bezüglich Munitionsresten und so. Schliesslich sind die meisten auch ehemaligen Bundeswehrplätze auch nach wie vor für Menschen grossteils gesperrt oder nur auf Wegen erlaubt.
Ich stelle die Frage hier allgemein, aber auch wegen des Vorfalls der tot aufgefundenen Wölfin in Jüterbog. So wird ja auch darüber spekuliert, dass die Wölfin auf alte Munition gestossen sein könnte. Jäger haben auch erwähnt, dass vor allem Wildschweine aber einzeln auch Hirsche bei solchen Explosionen auf diesen Truppenübungsplätzen ums Leben kommen würden. Und in Jüterbog seien gerade letztes Jahr im heissen Sommer bei fast 40 Grad öfters solche Knalleffekte zu hören gewesen. Ist das eine plausible Erklärung? Und wie gefährlich sind diese Plätze für Wildtiere?
In der Lausitz gab es schon viele humpelnde Wölfe oder gar Wölfe, denen eine Pfote gefehlt hat. Möglicherweise mehr als das normal wäre. Kann das vielleicht daran liegen, dass sie sich einen nicht ganz ungefährlichen Ort ausgesucht haben?
balin
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Re: Truppenübungsplätze

Beitrag von balin »

Für Rotwild und andere Tierarten scheint ein Truppenübungsplatz jedenfalls recht angenehm zu sein. Interessant ist das Vorhaben in Grafenwöhr den Hirschen die Tagaktivität und die offenen Flächen zu gönnen. Die Jagd wird auf einen kurzen Zeitraum beschränkt und gezielt in die bewaldeten Gebiete verlegt.
http://www.welt.de/die-welt/vermischtes ... nonen.html
Für die Wölfe in vergleichbaren Umständen dürften so wohl die positiven Aspekte ähnlich wie bei ihren Beutetieren die negativen bei weitem überwiegen. Die Gefahren sind wohl für die Tiere ausreichend kalkulierbar.
Miscanthus
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Re: Truppenübungsplätze

Beitrag von Miscanthus »

Naja, ich glaube nicht, dass Wölfe sich groß für herumliegende Munition (was immer man jetzt unter diesem Sammelbegriff versteht) interessieren und damit spielen oder hinein beissen. Geben mag es das schon, aber die Chance, dass dabei wirklich was passiert scheint mir relativ gering, Tretminen liegen m.E. keine rum und auf eine Patrone kann man auch als Mensch drauflatschen, da geht nichts hoch. Das mag es ein einzelnen Fällen schon mal geben, dass da was explodiert, nix ist unmöglich, aber ein grundsätzliches und größeres Problem scheint es mir nicht zu sein. Die Sperre militärischer (Übungs)Gelände für Menschen ist anders begründet. Der Mensch neigt halt dazu mit Fundmunition zu "hantieren" und diese zu sammeln und sonstigen Blödsinn anzustellen. Außerdem möchte man eben Zivilisten aus den verschiedensten Gründen (Spionage, Störung des Dienstbetriebes, Gefahr für Leib und Leben, was es sonst noch geben mag) aus militärischen Anlagen raushalten.
Lutra
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Re: Truppenübungsplätze

Beitrag von Lutra »

Auf dem ehemaligen TÜP Königsbrück liegt noch jede Menge Munition rum. Vor allem die Russen haben da allerhand einfach in die Botanik gekippt. Ich hab aber noch nicht gehört, dass da durch Tiere was hochgegangen ist.
Da dort nur in den Randbereichen gejagt wird und kaum Menschen auf der Fläche präsent sind, hat alles Wild dort Ruhe und ist tagaktiv.
Interessant ist, dass der Biber dort flächendeckend vorkommt und die Landschaft gestalten kann, wie er will. Biber sind dort auch schon Wolfsbeute geworden. Man hat schon Reste von einem gefunden, wo der Verdacht bestand auf Wolfsriß.
In Wolfslosung wurden auch Biberkrallen gefunden.
Wolfsheuler
Beiträge: 747
Registriert: 6. Okt 2010, 08:49

Re: Truppenübungsplätze

Beitrag von Wolfsheuler »

Also es sind zumindest einige Jäger, die den toten Wolf bei Jüterbog damit begründen versuchen. Ich war noch nie in Jüterbog, kann das dazu nicht beurteilen. Aber Leute die bei Jüterbog wohnen, die auch in ein Forum geschrieben haben, habne zumindest behauptet dass es da letzten Sommer während der heissen und trockenen Monate zu kleineren Explosionen gekommen sei.
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