Reine Wohlstandshysterie. Überall in Deutschland wird die Felldlerche weggeackert, weggespritzt, weggemäht, da kräht kein Hahn danach. Gut, auf einem Flugplatz hat sie noch ein Refugium, mag sein. Bei mir vor der Haustür singt sie auch noch jedes Jahr, dank extensiv wirtschaftendem Landwirt.
Aber die wahre Bedrohung für sie kommt sicher nicht von einem Rockstar.
feldmärker hat geschrieben: ↑2. Mär 2018, 17:02
Ein seltener Vogel soll am Flughafen Essen/Mülheim umgesiedelt werden - damit Ed Sheeran dort singen kann.
Kennzeichnend für die extreme Entfremdung von der Natur in diesem Land.
Btw., wer, bei allen Waldgeistern, ist Ed Sheeran???
Es geschehen noch Zeichen und Wunder... (zumal a. d. Steinschmätzer dort ansässig ist)
Der Veranstalter hat reagiert:
[...] Der britische Superstar Ed Sheeran verlegt seinen Auftritt am 22. Juli vom Flughafen Essen/Mülheim in die Landeshauptstadt. Damit zieht der Veranstalter FKP Scorpio offenbar die Konsequenz aus der Debatte um den Vogelschutz. Die Umweltorganisation Nabu hatte mit Klage gedroht, weil brütende Feldlerchen umgesiedelt werden sollten. Dazu kamen zuletzt auch noch Befürchtungen vor Bomben-Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg.[...]
Vermutlich hat der Sänger gar nicht daran gedacht, dass seinetwegen die Deutschen ihre Piepmätze umsiedeln. Der kann da nix für, glaubt mir. Der WUSSTE das nicht mal.
letztlich könnte ja jedes Pfadfinder-Lagerfreuer einem Tier auf den Pelz oder die Feder rücken. Man kann ja aus allem ein Politikum machen.
Nach der Brutzeit ists eigentlich worscht, wenn die Wiesen irgendwie genutzt werden.
Aber ich hab schon sinnlose Fällungen und Ausradieren von mehreren Hektar Feldhecke genau zur Brutzeit miterlebt. Die Vögel kreisten tagelang über dem Areal. Sowas macht fassungslos.
Also mit einem Pfadfinder-Lagerfeuer würde ich so ein mehrstündiges Konzert mit 80.000 Besuchern, die da über die Wiese trampeln, mit den dröhnenden Bässen um die Wette kreischen und jede Menge Müll hinterlassen, nicht unbedingt vergleichen.
Die Feldlerche brütet häufig zweimal, wobei das zweite Mal meist Mitte Juli bis Anfang August erfolgt, also genau um den Konzerttermin am 22. Juli herum.
Ich bin froh, dass der Konzertveranstalter ein Einsehen hat. Sowohl für die Agentur als auch für den Künstler kann es im Zeitalter der Shitstorms mit dem guten Image auch mal ganz schnell vorbei sein. Und offensichtlich gibt es ja eine Alternative, mit denen allen, auch der Feldlerche, geholfen ist.