ich bin naturgemäss recht gut vertraut mit den waldtypen süd- und mitteldeutschland, aber weniger mit den kiefer-monokulturen im norden und osten. deshalb beziehen sich meine schilderungen weitgehend auf ersteres. das heisst, rotbuchenwälder als eigentlich natürliche klimaxvegetation, heute aber leider viele fichten-monokulturen, zum glück aber im langsamen umbau zum mischwald.
zum einen sind die schalenwilddichten in meiner wohnregion noch höher, als die im GEO-artikel angegebenen "extremwerte". dort sind z.b. 11 stück pro 100 ha als 5mal zu hoch angegeben. nur: bei uns sind es gut 19 stück pro 100 ha (rehwild), trotzdem funktioniert die naturverjüngung recht gut. das wird auch von den lokalen förstern so gesehen. probleme bekunden nur einige wenige arten, z.b. die linde, eibe oder die (nicht standortgerechte) weisstanne. eiche, ahorn und buche verjüngen sich dagegen gut, fichten sowieso. es geht meist ohne grossflächige schutzzäune.
wenn ich dann die zahlen der angeblich optimalen wilddichten lese, dann müssten bei uns bis zu 90% rausgeschossen werden
dann wird ja auch festgestellt, dass in den wolfsgebieten die wilddichte - wenn überhaupt - nur unwesentlich geringer ist. selbst dort, wo es also mehr oder weniger intakte räuber-beute-systeme gibt, ist die wilddichte also sehr hoch. daraus kann geschlossen werden, dass wir es also nicht mit unnatürlich hohen wilddichten zu tun haben, sondern das höchstens unsere waldbewirtschaftung nicht ausreichend auf natürlich wildtiervorkommen ausgerichtet ist.