Rissgutachten in Sachsen
Re: Rissgutachten in Sachsen
Also beim Schlachter brinkt das schaf schon was mehr wie 30 Euro. Aber immer noch ein Unterschied wenn der Wolf ihn reisst. Die entschaedigung sollte man dan einfach anpassen. Wieso kriegt man so viel wenn es wirdschaflich vielleicht 50 Euro ist. Stimmt das denn das man so viel kriegt? Dan soll man da was unternehmen. Dan kan man doch einfacher auszahlen, offter auszahlen. Nur zB die halfte von vorigen Betrag. Aber weiss jemanden wie viel man kriegt?
Jos
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Re: Rissgutachten in Sachsen
Die Höhe der Entschädigung bei Wolfsrissen wird in Sachsen vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie kalkuliert. Dabei kommt es auf verschiedene Dinge an, z. B. um welche Schafrasse es sich handelte, wie alt das Tier war, männlich oder weiblich, tragend oder nicht und wenn ja, wie lange, ob es ein Zucht- oder Schlachttier war etc. Am Ende pegelt sich der Betrag zwischen 40 € und 150 € pro Tier ein, kann aber im Einzelfall noch höher liegen, wenn es sich z. B. um ein besonders wertvolles Zuchttier gehandelt hat. Da sich über die Höhe der Entschädigung bisher noch niemand beklagt hat, nehme ich an, dass alle Kalkulationen bisher die Zustimmung der Schafhalter fanden und sich keiner benachteiligt fühlte.
Herzliche Grüße vom Wolfsheger!
Herzliche Grüße vom Wolfsheger!
Re: Wölfe in der Lausitz
Diese Kritik finde ich auch völlig berechtigt!SammysHP hat geschrieben:http://www.sz-online.de/Nachrichten/Sac ... id-2722178
Wurde vom Gericht abgelehnt, allerdings mit der Anmerkung, dass die Begutachtung transparenter ablaufen müsse. Das hatten wir ja bereits im anderen Thread diskutiert.
Ohne wenn und aber, und egal zu welchem Ergebnis der Rißbegutachter kommt, das Ergebnis hat nach Untersuchung vor Ort dem Geschädigten erklärt zu werden. Alles ander führt nur zu dem berechtigten Vorwurf gegenüber den Behörden (und "Wolfsleuten"

Ich wünschte mir ganz ehrlich wesentlich mehr Infos und Transparenz von den offiziellen Stellen, so dass sich wirklich jeder interessierte Bürger über Wolf & Co. informieren kann / informiert ist. Intransparenz führt nur zu Mißtrauen, und schadet dem Wolf und seinem Schutz!
Re: Wölfe in der Lausitz
Ein Rissgutachten sieht so aus das vor Ort geschulte Leute alles genau protokolieren ( Bisspuren, Kampfspuren, sonstige Spurenhinweise, und Einfriedung der Weide...), das ist der wesentliche Bestandteil der Ausbidung um als geschult zu gelten. Dieses Protokoll wird dann später von Experten ausgewertet. Wenn der Wolf den Geschulten viel Arbeit gibt, ist es irgendwann evtl. möglich selber die Schlüsse als Geschulter mit Erfahrung kund zu tun.
Re: Wölfe in der Lausitz
Das ist ein Witz, oder?Smirre hat geschrieben:Ein Rissgutachten sieht so aus das vor Ort geschulte Leute alles genau protokolieren ( Bisspuren, Kampfspuren, sonstige Spurenhinweise, und Einfriedung der Weide...), das ist der wesentliche Bestandteil der Ausbidung um als geschult zu gelten. Dieses Protokoll wird dann später von Experten ausgewertet.
Der Rißgutachter, der geschult ist und alle möglichen "Spuren" gesichert, fotografiert, untersucht und protokolliert hat, muß das einem "weiteren EXPERTEN", der gar nicht vor Ort war, vorlegen und von diesem EXPERTEN wird dann entschieden, ob Wolf oder nicht?
Langsam lach ich mich tot!
Da braucht man sich über Vorwürfe bzgl. Intransparenz & Bürokratie von Landwirten und Jägern (Wolfsgegenern allgemein), etc. nicht mehr zu wundern. Soviel geistigen Schwachsinn kann man schon gar nicht mehr begreifen, das tut schon weh!
Unser geschulter Wolfsbeauftragte des KJV, der diese Aufgaben im Auftrag des LUA wahrnimmt, kann sehr gut entscheiden, wer da was gerissen hat. Im Zweifel werden, wenn noch möglich, DNA-Proben gefertigt und zur Begutachtung eingeschickt.
Re: Rissgutachten in Sachsen
Ein bisschen mehr wurde ja inzwischen geschrieben, wie der Prozess abläuft: http://www.wolfsregion-lausitz.de/rissbegutachtung
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Re: Rissgutachten in Sachsen
@ timber-der-wolf:
Auch wenn Du es als geistigen Schwachsinn betitelst, der Managementplan für den Wolf in Sachsen unterscheidet sog. "geschulte Personen" und sog. "erfahrene Personen". Die Definitionen kannst Du Dir selbst durchlesen. Als ausgebildeter Rissbegutachter zählt man zunächst einmal als geschulte Person. Die Rissgutachten (wie auch alles anderen Dokumentationen im Rahmen des Wolfsmonitorings) sind so zu dokumentieren, dass eine erfahrene Person sich ein Bild darüber machen kann, auch wenn sie nicht vor Ort war. Bei der Rissbeurteilung finde ich das sehr wichtig, weil die Gutachten gerichtsfest sein müssen (wie die letzte Klage vor dem VG Dresden ja ergeben hat) und weil Wolfsriss nicht gleich Wolfsriss ist. Es gibt da immer wieder Abweichungen und Besonderheiten, insbesondere von den Darstellungen im Schulungsmaterial, die wir Rissgutachter auch untereinander besprechen um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Wer von sich behauptet jeden Riss aus dem FF fehlerfrei bewerten zu können, ist aus meiner Sicht heraus unglaubwürdig. DNA-Proben sind nur bei sehr frischen Rissen sinnvoll und wenn möglichst noch kein anderer Aasfresser am Kadaver dran war. Die ist jedoch nur ausnahmsweise der Fall.
Darüber hinaus habe ich immer wieder bei meinen Rissbegutachtungen den Geschädigten jeden einzelnen Schritt der Untersuchung erläutert. Das Problem war eigendlich, dass es viele nicht interessiert hat, da sie schon eine vorgefertigte Meinung hatten und dann ganz erstaunt und ungläubig taten, wenn ich ihnen dann etwas anderes erklärt habe.
Viele Grüße vom Wolfsheger
Auch wenn Du es als geistigen Schwachsinn betitelst, der Managementplan für den Wolf in Sachsen unterscheidet sog. "geschulte Personen" und sog. "erfahrene Personen". Die Definitionen kannst Du Dir selbst durchlesen. Als ausgebildeter Rissbegutachter zählt man zunächst einmal als geschulte Person. Die Rissgutachten (wie auch alles anderen Dokumentationen im Rahmen des Wolfsmonitorings) sind so zu dokumentieren, dass eine erfahrene Person sich ein Bild darüber machen kann, auch wenn sie nicht vor Ort war. Bei der Rissbeurteilung finde ich das sehr wichtig, weil die Gutachten gerichtsfest sein müssen (wie die letzte Klage vor dem VG Dresden ja ergeben hat) und weil Wolfsriss nicht gleich Wolfsriss ist. Es gibt da immer wieder Abweichungen und Besonderheiten, insbesondere von den Darstellungen im Schulungsmaterial, die wir Rissgutachter auch untereinander besprechen um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Wer von sich behauptet jeden Riss aus dem FF fehlerfrei bewerten zu können, ist aus meiner Sicht heraus unglaubwürdig. DNA-Proben sind nur bei sehr frischen Rissen sinnvoll und wenn möglichst noch kein anderer Aasfresser am Kadaver dran war. Die ist jedoch nur ausnahmsweise der Fall.
Darüber hinaus habe ich immer wieder bei meinen Rissbegutachtungen den Geschädigten jeden einzelnen Schritt der Untersuchung erläutert. Das Problem war eigendlich, dass es viele nicht interessiert hat, da sie schon eine vorgefertigte Meinung hatten und dann ganz erstaunt und ungläubig taten, wenn ich ihnen dann etwas anderes erklärt habe.
Viele Grüße vom Wolfsheger
Re: Rissgutachten in Sachsen
Das ist alles richtig und bekannt!Wolfsheger hat geschrieben:Die Rissgutachten (wie auch alles anderen Dokumentationen im Rahmen des Wolfsmonitorings) sind so zu dokumentieren, dass eine erfahrene Person sich ein Bild darüber machen kann, auch wenn sie nicht vor Ort war. Bei der Rissbeurteilung finde ich das sehr wichtig, weil die Gutachten gerichtsfest sein müssen (wie die letzte Klage vor dem VG Dresden ja ergeben hat) und weil Wolfsriss nicht gleich Wolfsriss ist. Es gibt da immer wieder Abweichungen und Besonderheiten, insbesondere von den Darstellungen im Schulungsmaterial, die wir Rissgutachter auch untereinander besprechen um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Wer von sich behauptet jeden Riss aus dem FF fehlerfrei bewerten zu können, ist aus meiner Sicht heraus unglaubwürdig. DNA-Proben sind nur bei sehr frischen Rissen sinnvoll und wenn möglichst noch kein anderer Aasfresser am Kadaver dran war.
Aber: Wann und wo fährt denn ein Wolfsbeauftragter / Rißbegutachter allein raus zur Begutachtung? Da sind immer mindestens 2 kompetente Leute vor Ort. Und Du kannst mir erzählen was Du willst, wie will denn ein "Experte", der nicht vor Ort war, die konkrete Situation gar nicht kennt und einschätzen kann, nur an Hand von Aufzeichnungen / Protokolle, Bilder, etc. eine endgültige Entscheidung fällen. Letztendlich entscheidet er ja dann doch so, wie das der Begutachter vor Ort gesehen und festgestellt hat.
Das es einen Erfahrungsaustausch geben muss ist doch enbenfalls klar. Und dass das Schulungsmaterial "überholungsbedürftig" ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Schon allein die immer wieder zu hören und zu lesende Aussage, dass Wölfe ihre Beute immer durch Kehlbiß töten. Jedes gute Fachbuch über Wölfe und Langzeitbeobachtungen belgen, dass dem nicht 100% so ist, wird den Bauern aber immer wieder so verklickert

Nun ja, so ganz nehme ich Dir das nicht ab, dass das alle Begutachter so machen. Anders sind die m.E. berechtigten Klagen der Landwirte nicht zu werten. Das da seitens der geschädigten kein Interesse dran vorliegen soll, ist nicht glaubhaft.Wolfsheger hat geschrieben:Darüber hinaus habe ich immer wieder bei meinen Rissbegutachtungen den Geschädigten jeden einzelnen Schritt der Untersuchung erläutert. Das Problem war eigendlich, dass es viele nicht interessiert hat, da sie schon eine vorgefertigte Meinung hatten und dann ganz erstaunt und ungläubig taten, wenn ich ihnen dann etwas anderes erklärt habe.
Sicher, nicht jede Entscheidung wird dem Geschädigten gefallen, vor allem wenn es, wie bei uns in einem Falle der Fall war, dass es eben doch Nachbars Pfiffi war. Aber ich bin auch überzeugt, dass viele Risse, die aufs Konto unserer Grauen gehen, "abgewimmelt" werde, und Hunden untergeschoben werden. Wobei ich mich ganz besorgt frage, wo plötzlich die ganzen wildernden Hunde herkommen, die nun für Rißschäden verantwortlich sein sollen.
Das ganze Prozedere ist im Grunde viel zu kompliziert, schwerfällig, träge und unbefriedigend - für den Geschädigten, wie für die Gutachter.
Re: Rissgutachten in Sachsen
Wenn ich überlege, wieviel Geld in diesem Staat für den größten Blödsinn verplempert wird, sollte man die Entschädigung im Zweifelsfall für den Betroffenen regeln, also unbürokratisch und großzügig. Allerdings nicht ohne dickes Aber: Ordentliche Schutzmaßnahmen müssen getroffen worden sein (also nichts mit Schaf irgendwo auf der grünen Wiese angebunden) und Betrugsfälle, die herauskommen, müßten sehr scharf geahndet werden, im Sinne ehrlicher wirklich Geschädigter...timber-der-wolf hat geschrieben:Das ganze Prozedere ist im Grunde viel zu kompliziert, schwerfällig, träge und unbefriedigend - für den Geschädigten, wie für die Gutachter.
Ich kann mir gut vorstellen, daß das die Akzeptanz erhöhen würde...
Re: Rissgutachten in Sachsen
Grauer,Grauer Wolf hat geschrieben:Wenn ich überlege, wieviel Geld in diesem Staat für den größten Blödsinn verplempert wird, sollte man die Entschädigung im Zweifelsfall für den Betroffenen regeln, also unbürokratisch und großzügig. Allerdings nicht ohne dickes Aber: Ordentliche Schutzmaßnahmen müssen getroffen worden sein (also nichts mit Schaf irgendwo auf der grünen Wiese angebunden) und Betrugsfälle, die herauskommen, müßten sehr scharf geahndet werden, im Sinne ehrlicher wirklich Geschädigter...timber-der-wolf hat geschrieben:Das ganze Prozedere ist im Grunde viel zu kompliziert, schwerfällig, träge und unbefriedigend - für den Geschädigten, wie für die Gutachter.
Ich kann mir gut vorstellen, daß das die Akzeptanz erhöhen würde...
Du sprichst mir aus dem Herzen! Viele unnütze Diskussionen wären vermeidbar, und die Akzeptanz vom Grauen wäre größer.
Ein Problem, zu mindest bei uns, ist immer wieder, den Landwirten nachvollziehbar klar und begreiflich zu machen, dass SIE es sind, die an erster Stelle für den Schutz ihrer Tiere verantwortlich sind. Und dass sie erst Entschädigung für tatsächlich nachgewiesene Wolfsrisse bekommen, wenn dieser Schutz der eigenen Tiere nachgewiesen wurde (gilt hier ab 1.3.11).
Was Du hier immer noch in einem seit 2008 nachgewiesenen Wolfsrevier an Zäunen / Gatter siehst, ist haarsträubend. Der lernprozeß setzt wahrscheinlich wirklich immer erst nach dem Schaden ein
