![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Wenn ich so eine Katzendiskussion lese, komm ich eigentlich nicht so richtig mit. "Hauskatze ins Haus", gut, gibts bei uns auf dem Dorf mittlerweile auch, hätten wir aber früher nicht für möglich gehalten, dass die Katze nicht raus darf.
Vögel spielen bei verwilderten Katzen oder Freigängern kaum eine Rolle beim Nahrungserwerb. Hier die Dorfkatzen sieht man immer nur beim Mausen auf den umliegenden Weiden.Direwolf hat geschrieben:...Ich denke auch das hier die Singvögel die kleinere Rolle spielen...
Würde Sinn machen.Direwolf hat geschrieben:Vielleicht sollte man den Thread in Jagdgesetz Hund und Katze ändern.
Dito, es ist keine Lösung die an der Wurzel anpackt. siehe => (1)Direwolf hat geschrieben:Aber die Lösung ist mit Sicherheit nicht der Abschuss, das ändert gar nichts an der Ursache.
HACKLÄNDER (2014), S.39 hat geschrieben:Nichtsdestotrotz gibt es viele Hinweise darauf, dass Katzen unter bestimmten Bedingungen zumindest lokal zum Rückgang oder Aussterben einer Art führen können (Crooks & Soulé 1999; Woods et al. 2003; Kays & DeWan 2004). Diese Ergebnisse zu beschönigen oder zu übergehen ist nicht seriös und ignoriert die Realität (Lüps 2003; Barrows 2004). Somit ist oftmals eine Entscheidung in Abhängigkeit der Verhältnisse vor Ort zu treffen, wie und ob überhaupt die Haltung von Hauskatzen reglementiert oder verwilderte Katzen aus Gebieten entfernt werden sollten.
Bürger haben Interessen und erdreisten sich auch noch diese zu verteidigen? Sachen gibts ...Nina hat geschrieben:Interessant, wie Eigentum bewertet werden kann, wenn es um Waffen geht - da ist in empörter Weise von "kalter Enteignung" die Rede und von "Unverhältnismäßigkeit" - was aber ist mit den aus "Jagdschutzgründen" erschossenen und in Fallen getöteten Haustieren, die ebenfalls Eigentum anderer Menschen sind? Und zudem schmerzempfindsame und leidensfähige Lebewesen sind? Jagdschutz dient lediglich dem Schutz der Jagd [...]
naturschutzbund.at hat geschrieben:Gleichzeitig ist die Gefahr der Vermischung (Hybridisierung) zwischen Wild- und Hauskatzen zu nennen, die aus naturschutzfachlicher Sicht nicht wünschenswert ist. Die (wieder) heimische Wildkatze kann dadurch nämlich in ihrem Fortbestehen gefährdet werden. Biro et al. (in Hackländer 2014) beschreiben die Wildkatze als eine Bewohnerin der Übergangslebensräume (Ökotone) wie Waldsäume, und nicht des Waldes. Lediglich durch den Verlust des natürlichen Waldsaums als Lebensraum wird sie zur überwiegenden Waldbewohnerin. Das vermehrte Auftauchen der Wildkatze in der Kulturlandschaft lässt sich – so Hackländer – damit gut erklären, dass sie in ihren eigentlichen Lebensraum zurückdrängt, dort aber vermehrt auf Hauskatzen trifft. Letztere zu kennzeichnen (Chip) und zu kastrieren kann die Hybridisierung sicher minimieren – Katzenbesitzer tragen also ebenfalls eine große Verantwortung und können viel für ein gedeihliches Miteinander beitragen.
... konsequent.Nina hat geschrieben:Die Unterscheidung "vermisst gemeldete Katze (Haustier) ≠ irgeneine Katze aus der Streckenstatistik" (Zitat Timber) ist [...]
Was bei illegal und/oder nicht sachgemäß aufgestellten Fallen auch nicht weiter verwunderlich ist. Insofern weniger ein gesetzgeberisches als ein administratives Problem in der strafrechtlichen Verfolgung. Verbote helfen eben wenig, wenn sie nicht umgesetzt werden.Nina hat geschrieben:Übrigens werden auch immer wieder Hunde und Katzen Opfer von Jagdfallen, und zwar unabhängig davon, ob sie gewildert haben oder nicht. [...] Wo Hunde in Fallen verletzt und getötet werden, können natürlich auch Wölfe zu Schaden kommen.
Der Kanton Genf mit seiner Verwaltungs- bzw. Regiejagd ist tatsächlich ein interessantes Beispiel für den Umgang mit Wild, auch wenn er nicht ganz so einzigartig ist wie manchmal in der Presse dargestellt. Der Erfolg hängt nicht zuletzt am verantwortlichen Genfer Faunainspektor Gottlieb Dandliker, dem es erfolgreich gelingt die Arbeit seiner Behörde der gegenüber Öffentlichkeit positiv zu vermitteln - die entsprechenden Verbänden in Deutschland bekommen ihre Arbeit bei weitem nicht so gut kommuniziert. Die Diskussion von Umständen, Hintergründen und Methoden dort könnte ganze Abende füllen (und würde den des Threads hier entgültig sprengen). Herr Dandliker hat es selber einmal so zusammengefasst:Nina hat geschrieben:Aber wenn wir uns schon an der Schweiz orientieren wollen, dann würde ich einen Blick auf den Kanton Genf vorschlagen, [...]
Wie gut die Umsetzung des Jagdverbots von der Bevölkerung angenommen wurde, beweist die erneute Volksabstimmung von 2005, als auf Initiative von Jägern erneut über die Jagd entschieden wurde: Dabei sprachen sich sogar 90% der Bevölkerung für eine Beibehaltung des geltenden Jagdverbots aus. 2009 gab es eine Abstimmung im Kantonsparlament über eine Wiedereinführung der Jagd, die mit 70:7 Stimmen abermals abgelehnt wurde.
Gottlieb Dandliker, Faunainspektor des Kanton Genf, in 'Das Genfer Jagdverbot-Experiment' 2015 hat geschrieben:Das Jagdverbot ist also auch aus sozialer Sicht für den Kanton Genf eine positive Geschichte. Dass das Genfer Jagdverbot lokal als erfolgreich bezeichnet werden kann, heisst aber noch nicht, dass es ohne weiters exportierbar ist. Der Staat Genf ist ein urbaner Kanton, mit 480‘000 Einwohner, fast gleich viel Autos und 35‘000 Hunde auf 280 km2, von denen fast die Hälfte verbaut ist, und auf dessen wilderen Hälfte (See, Wald und Landwirtschaft) ein grosser Erholungsdruck fällt. Ein großer Teil Europas kennt natürlich andere Zustände! [...] Schlussendlich muss jede Gemeinschaft seine besten Lösungen finden, zum Wohl seiner Bevölkerung … und seiner Natur!
Hattest mich falsch verstanden,ich weiß eine Katze fängt vielleicht mal einen kranken oder einen Jungvögel,ist doch im grunde nur Hege.Grauer Wolf hat geschrieben:Vögel spielen bei verwilderten Katzen oder Freigängern kaum eine Rolle beim Nahrungserwerb. Hier die Dorfkatzen sieht man immer nur beim Mausen auf den umliegenden Weiden.Direwolf hat geschrieben:...Ich denke auch das hier die Singvögel die kleinere Rolle spielen...
Viel gefährlicher für die Vögel sind ausgeräumte Landschaften ohne Hecken, kleine Gehölze u.ä., Gärten mit gepflegtem, englischem Rasen, fein gekrümmelten Beeten, bepflanzt mit Exoten, und Ligusterhecken, die kaum Nistmöglichkeiten bieten und fast keine Nahrungsquellen.
Gruß
Wolf
Dirk Wullbrandt könnte , dürfte vielleicht. Man stellt nur Vermutungen an. Jemand der sich in der Thematik auskennt, erkennt gleich den Humbug der dort erzählt wird. Hr Remmel hat nicht nur bei der Erarbeitung seines ideologischen Jagdgesetzes gezeigt, das ihn wissenschaftliche und fachliche Ausarbeitungen nicht interessieren auch wurden im neuen sehr jungen Gesetz wurden schon wieder einige Sachen zurück genommen. Wenn Verbote so gut sind, warum nimmt man sie inerhalb kürzester Zeit wieder zurück ? Eins muß man Vereinigungen wie Wildtierschutz Deutschland lassen, sie haben es drauf die Leute an der Nase herum zu führen und das ist nicht wenig. Nehmen wir aber nur mal den kleinen Kanton Genf. 1974 entschieden 10% der Bewohner des Kanton, den Wechsel zur Staatsjagd.
Bis dahin brachten die Erlöse aus der Jagdverpachtung umgerechnet ca. 262.000 Euro ein.
Die Regulation der Wildbestände wird nun von 11-15 Wildhütern durchgeführt. Dieses entspricht Lohnkosten von 1,08-1,47 Mio Euro. Bis ins Jahr 2014 wurden laut Eidgenössischer Jagdstatistik 21285 Abschüsse gemeldet. Der Großteil entfällt hierbei auf Rabenkrähen und Wildschweine. Gerade die Wildschweine, die mit Nachtsichtgeräten und Schalldämpfern erlegt werden, verursachen einen immensen Schaden, der sich z.B. 2001 umgerechnet auf 591.000 Euro belief. Auf Grund der immer größeren Schäden im Wald, denkt man mittlerweile auch über die Reduzierung von Reh und Hirsch nach. Der Kanton hat gerade mal 3000 ha Wald wobei die Hälfte in Privatbesitz ist. Hier kann man auch noch etwas lesen
Die "klassischen" Grünröcke lernen es nie, sie wollen es nicht. Die wollen abknallen, sonst nichts, die haben nur Angst um ihre Jagdstrecken, Artenvielfalt interessiert die nicht. Ökologisch denkende sind bei ihnen eher selten vertreten....In NRW wurden in den vergangenen 10 Jahren etwa 850.000 Füchse, Dachse, Marder, Hauskatzen und andere Beutegreifer getötet, dennoch gingen im gleichen Zeitraum die Bestände von Fasanen, Rebhühnern und Feldhasen um etwa 50 bis 70 % zurück. Im Hinblick auf den Erhalt gefährdeter (jagdbarer) Arten in der Fläche ist der Eingriff durch die Jagd also vollkommen nutzlos, wenn nicht gar kontraproduktiv.
Das zeigte auch ein Großversuch im Saarland. Vom Jagdjahr 1990/91 bis März 1996 wurde im etwa 700 Hektar großen Revier im nördlichen Saarland unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Paul Müller, damals Universität des Saarlandes, der Totalabschuss von Beutegreifern versucht, um die Reaktion des Niederwildes und einiger Singvogelarten zu testen. Der Massenabschuss ergab weder eine Zunahme beim Feldhasen, noch beim Fasan. Es gelang auch nicht, eine Zunahme von Singvögeln nachzuweisen. Das Projekt war gescheitert.
Im Kanton Genf dagegen sprechen Ornithologen und Wissenschaftler von einer nie gekannten Artenvielfalt – dort wird seit mehr als 40 Jahren nicht mehr gejagt!
Vor diesem Hintergrund lässt sich die Sichtweise sicher leichter einordnen.Treffen Sie Gleichgesinnte und tauschen Sie sich mit Experten direkt aus. Lassen Sie sich zu Multiplikatoren und Meinungsbildnern für eine nachhaltige Jagd der Zukunft weiterbilden!
http://www.jagdwirt.at/
Und zur Erinnerung noch einmal die Aussage vom Komitee gegen den Vogelmord:In manchen Ländern, vor allem auf Inseln, wie zum Beispiel Neuseeland, wo die Tierwelt keine Landraubtiere kennt, sind vom Menschen eingeführte Katzen definitiv der sichere Tod für viele, zum Teil flugunfähige Vogelarten.
In Deutschland ist die Situation anders, da es bei uns schon immer zahlreiche Landraubtiere gab, unter ihnen zum Beispiel auch die seltene Europäische Wildkatze. Flugunfähige Vogelarten gibt es bei uns nicht, und daher werden Katzen bei uns wohl keine Vogelart jemals vollständig ausrotten. [...]
Nur im menschlichen Siedlungsbereich sind Katzen ein ernstzunehmender Faktor, der partiell zu einem Rückgang von Vogelpopulationen führen kann. Tatsächlich steigen die Vogelbestände dort aber eher an, während sie vor allem in der Agrarlandschaft, aber auch im Wald eher abnehmen. Diese Rückgänge den Katzen anlasten zu wollen, wäre daher viel zu einfach. Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist und bleibt die fortschreitende Verschlechterung von Lebensräumen durch den Menschen.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 15537.html
¹ http://www.jagdwirt.at/lehrgangKatzen, wie alle anderen Räuber, erbeuten vor allem das, was in großer Zahl verfügbar ist. Trotz zahlreicher Studien konnten Wissenschaftler deswegen auch noch keinen Einfluss der Hauskatzen auf unsere Vogelbestände erkennen.
http://www.komitee.de/content/vogelschu ... ogelschutz