Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

[Ulrike]

Ich frage mich nur, wenn die Herdenschutzhunde denn dann den Wolf erwischen........

Ulrike

[Richard M]

Ich frage mich nur, wenn die Herdenschutzhunde denn dann den Wolf erwischen........

Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass Du Dich mit dem Thema Wölfe beschäftigst. Dann würdest Du diese Frage nicht stellen. Von Kangals ist bekannt, dass sie Wölfe töten können. Aber auf so eine Konfrontation dürften sich die Wölfe hierzulande nicht einlassen, da die Wildtiere die angenehmere Beute sind. Abgesehen davon, sind Kangals in Deutschland meines Wissens noch nicht zugelassen, aber in der Türkei und Teilen Afrikas leisten sie wertvolle Arbeit beim Herdenschutz. Die Maremmano-Hunde sind eine von den in Deutschland eingesetzten Arten. Von einer Konfrontation mit Wölfen ist mir jetzt nichts bekannt, aber da Wölfe den Kampf mit starken Gegnern sehr scheuen, ist so eine Konfrontation so gut wie ausgeschlossen.
Der Kollege von Herrn Barth hat in dem verlinkten Film einen "hochintelligenten" Spruch losgelassen, indem er meint, dass Wölfe doch zu nichts nütze sind. Der Typ sieht wohl nur darin Nutzen, wenn er was zu Geld machen kann. Wenn er sich auch nur ein paar Minuten mit der Bedeutung von Beutegreifern für die Natur beschäftigt, wird er nie wieder so einen Blödsinn loslassen.

[Ulrike]

Richard, es wurden ja schon einmal Herdenschutzhunde in Deutschland verletzt, aber das könnte ja auch einmal anders ausgehen.

Dann hätten die Hunde ein Tier getötet, was in Deutschland geschützt ist und das Töten dieses Tiere kann u.a. eine Haftstrafe nach sich ziehen.

Für finanzielle Schäden habe ich eine Versicherung weil ich ja die Verantwortung für die Hunde habe, aber was droht mir denn darüber hinaus?

Hat sich da schon einmal jemand Gedanken dazu gemacht?

Ja, ich beschäftige mich mit Wölfen, aber ich sehe immer wieder, dass uns die Wirklichkeit dann doch recht unvorbereitet treffen kann.

Ulrike

[Richard M]

es wurden ja schon einmal Herdenschutzhunde in Deutschland verletzt, aber das könnte ja auch einmal anders ausgehen.Dann hätten die Hunde ein Tier getötet, was in Deutschland geschützt ist und das Töten dieses Tiere kann u.a. eine Haftstrafe nach sich ziehen.

Wenn Herdenschutzhunde bei der Verteidigung der Nutztiere im Kampf einen Wolf töten, kann ich mir nicht vorstellen, dass das für den Hundebesitzer strafrechtliche Konsequenzen haben wird. Aber die Wölfe werden sich normalerweise nicht darauf einlassen, weil sie das Verletzungsrisiko meiden wo es geht.
Solltest Du mit dem Auto versehentlich einen Wolf totfahren, kann man Dich auch nicht dafür bestrafen. Es wäre ein trauriger Vorfall, aber sowas passiert leider immer wieder.

Ja, ich beschäftige mich mit Wölfen, aber ich sehe immer wieder, dass uns die Wirklichkeit dann doch recht unvorbereitet treffen kann.

Es ist halt nunmal so, dass sich nicht jede vielleicht irgendwann eintretende Situation bis ins kleinste Detail vorausplanen oder kalkulieren lässt. Deutschland wird lernen, zusammen mit den Wölfen zu leben. Das läuft manchmal etwas holprig, wird aber mit der Zeit funktionieren.

[Ulrike]

Ich habe nachgelesen, es werden in Deutschland auch Kangals zum Herdenschutz eingesetzt.

Ulrike

[Wolfsblut]

Also Kangals in Deutschland in der Tat erlaubt. Allerdings muss zb. in Hessen ein Wesenstest, Sachkundenachweis und eine Erlaubnis beantragt werden. In Hamburg gilt er auch als "vermutlich gefährlicher Hund" und ein Wesenstest wohl erforderlich, wie auch Nachweis das es sich nicht um eine Kangal-Kreuzung handelt.

Empfehlenswert sind ganz klar Maremmano-Hunde. Sind genauso robust, loyal zur Herde, aber eben nicht so aggressiv.... Mal so ein Beispiel wie so ein Kangal bei nem Wolf abgehen kann: https://www.youtube.com/watch?v=DWksKWMmmok

Man muss auch bedenken. Ein HSH unterscheidet bei seinem Eindringling auch nicht. Das bedeutet, der Kangal würde so vermutlich auch von einem Menschen nicht ablassen... Von solchen Videos gibts auf Youtube zu Hauf, allerdings nicht von Maremmano.-Hunden. Die sind offensichtlich sozialer geprägt.

[SammysHP]

Es ist doch völlig egal, was für ein Herdenschutzhund eingesetzt wird. Gedanken um einen verletzten oder getöteten Wolf braucht man sich auch nicht machen. Im äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass so etwas passiert, besteht kein Vorsatz und es ist Teil der Gefahrenabwehr.

Das einzig wirkliche Problem beim Einsatz von Herdenschutzhunden sind ignorante oder ahnungslose Menschen. Deswegen Schilder aufstellen, dass HSH im Einsatz sind. In Zukunft sollten solche Informationen allgemein vermittelt werden, schon bei der Erziehung von Kindern bzw. in der Schule. Man lernt schließlich auch, nicht bei Rot über die Straße zu gehen oder dass man (als Kind ) nicht bei fremden Leuten ins Auto steigt.

[Wolfsblut]

So egal ist es nicht... Man sollte schon aufpassen welche Rasse man sich da ins Haus, in den Stall oder in die Weide holt...

[Ulrike]

Ich habe mir heute die Fachtagung im Bundestag zum Thema Wolf angesehen. Da war auch ein Schäfer dabei Knut Kucznik, er arbeitet wohl schon lange mit Herdenschutzhunden. Er legt ganz viel Wert auf die Auswahl der Hunde, die eingesetzt werden.

Das war sehr interessant.

Ulrike

[Wolfsblut]

Fachtagung im Bundestag? Gibt es da ein Link zu einem Video?