Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
balin
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von balin »

Wenn man, wie ich auf dichte Hecken setzt und auch einige Waldränder abzuzäunen hat, dann hört man schnell auf von hütesicheren Elektrozäunen zu träumen. Bei ein paar Kilometern Zaunlänge pulverisieren sich da theoretische Werte. Man kann einige Zaunabschnitte massiv unter Strom setzen um den Respekt vor den Zäunen zu erhöhen, die eigentliche Hütesicherheit ergibt sich aber eigentlich nur durch massive Bauweise der Zaunanlage.
Bei Rambo's von fünfhunder Kilo und mehr hat man da eine Aufgabe!
Zäune sind Gut, aber bestimmt nicht die Lösung aller Probleme. Den Wolf könnte ich auf die größe der Fläche bezogen sowieso nicht am Betreten der Weide hindern, ich kann ihm das aber so uninteressant wie möglich machen.
Sagen wir mal so, meine Gastfreundschaft für Wölfe hält sich sehr in Grenzen.
Als territoriale Tiere werden das die Wölfe schon verstehen. Hunde sind da eine gute Gedächtnisstütze. ;-)
Ulrike
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von Ulrike »

Es ist ja irgendwie witzig, werden ungeschützte Tiere gerissen - ist der Halter ein Idiot.

Macht man sich rechtzeitig Gedanken um einen eigentlich optimalen, von eine Fachfirma gebauten Zaun wolfsicher nachzurüsten - ist man ein Idiot.

Ulrike
balin
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von balin »

Das ist aber schon länger so. Als Tierhalter bekommst Du in fünf Minuten erklärt, was Du alles falsch machst. Und du kratzt dich dann am Kopf und fragst dich, wieso du bisher ein ganzes Leben gebraucht hast um wenigstens den Rest richtig zu machen.
Die mentalen Probleme sollte man sich sparen, man muß machen, was man selber für richtig hält. ;-)
Zaunanlage bauen lassen ist ein kluger Schachzug und man kann Verantwortung abwälzen. Letztlich hängt aber alles an den näheren Umständen. Und die sind für jeden anders. Ich zumindest kann mit Zaunattrappen nichts anfangen. Ich brauche eine optische und mechanische Wand und wenn Menschen draussen und Hunde und sonstige Tiere drinnen bleiben kann ich den Rest auch aushalten zb auch die Wölfe.
Ulrike
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von Ulrike »

Ja balin, das stimmt. Rinder würde ich auf unsere Weide nicht stellen - obwohl eine Wechselbeweidung wie wir das früher mal hatten, als unsere Pferde noch bei einem Bauern standen, eigentlich eine gute Sache ist. Aber für Rinder ist dieser Zaun ungeeignet - sie würden ihn nicht ernst nehmen.

Ulrike
Lutra
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von Lutra »

Ulrike hat geschrieben:Ja balin, das stimmt. Rinder würde ich auf unsere Weide nicht stellen - obwohl eine Wechselbeweidung wie wir das früher mal hatten, als unsere Pferde noch bei einem Bauern standen, eigentlich eine gute Sache ist. Aber für Rinder ist dieser Zaun ungeeignet - sie würden ihn nicht ernst nehmen.

Ulrike
Hier bei uns stehen alle Rinder hinter ein/zwei Drähten, hab noch nichts anderes gesehen.
HaBe
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von HaBe »

Ulrike hat geschrieben:
Macht man sich rechtzeitig Gedanken um einen eigentlich optimalen, von eine Fachfirma gebauten Zaun wolfsicher nachzurüsten - ist man ein Idiot.

Ulrike
Sollte das auf meinen letzten Beitrag bezogen sein, haben Sie ihn offensichtlich falsch verstanden.
balin
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von balin »

@Lutra
Das glaube ich sofort und ich habe es neulich auch so gesehen, wie ich durch Sachsen nach Bad Liebenwerda gefahren bin.
Ich habe aber gefährliche Verkehrswege direkt nebenan und meine Rinder leben das ganze Jahr in Freiheit. Da entwickelt sich im Kopf der Tiere spezielles, gerade im frühen Frühjahr oder im späten Herbst. Das muß man mit den Zäunen auffangen. Kühe sind nicht blöd und die spekulieren alles aus.
Ich füttere die nicht, sondern die holen sich ihr Futter selber. Das ist eine andere Mentalität. Bei denen kann ich mich über mangelnde Willensstärke nicht beklagen. Ich mag die dafür, weil ich sie nicht ständig bedienen muß, aber das hat auch seine Nachteile. Man muß ihnen Grenzen setzen, so wie den Wölfen auch. Mir kommt die Zaundiskussion um die Wölfe eigentlich entgegen. Die fragen mich, wieso ich so aufwändige Zäune baue, wenn es doch woanders zwei Drähte tun. Ich weiss warum und die Wölfe würden mir einigen Erklärungsaufwand sparen.
Das ist schon etwas exponiert, wo meine Herde lebt. Ich hätte es eigentlich lieber etwas unspektakulärer. ;-)
Ulrike
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Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von Ulrike »

Hier verbringen die meisten Rinder den Winter im Stall, kommen dann im Frühjahr raus und sind entsprechend aufgeregt. Die sind ja nicht "halfterzahm" sondern es sind ziemlich ungestüme Gesellen. Nach der anfänglichen Aufregung werden sie dann im Laufe des Sommers ruhiger, kennen ja auch dann die vielen fremden Dinge, die sie in ihrer Stallzeit nicht kennenlernen konnten und die sie erst einmal furchteinflößend finden.

Sie bleiben dann bis zum Herbst draußen, bis auf die Rinder die kalben, die kommen dann zurück in den Stall.

Im Herbst wird es dann wieder unruhiger, es gibt ja auch nicht mehr so viel frisches Gras, sie werden ja in der Regel nicht zugefüttert und wenn der Zaun dann nicht robust genug ist, suchen sie ihr Futter gerne auf der anderen Seite. Ausgerissene Rinder wieder einfangen ist eine heikele Sache, deshalb sind die Rinderzäune hier sehr massiv, im Gegensatz zu den Zäunen, hinter denen die Milchkühe stehen.

Ulrike
gelöscht_1

Re: Sachsen: Schafsrisse bei Wachau

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Ja, bei uns in den Kh.Bergen, stehen die Fleischrassen auch von Mai bis Oktober oder auch bis November!
Bei jeder Herde ist ein Bulle dabei, so kommen eig.von Winter bis Spätsommer Kälbchen dazu.

Ein Kleines, rein weiße Rasse lag hinterm Stromzaun, auf einer weiteren eingezäunten Weide, frisch geworfen oder so vor etwa 24 Std.
Es tat mir leid, weil die Mutter sehnsúchtig schaute und das Kleine nix dergleichen tun konnte!
Alsou untern Zaun durch und versucht das Kleine auf die Beine zu stellen.....ich Narr!
Davon mal abgesehn, dass es bestimmt 60kg oder so wog, fand die Mutter das saufrech von mir!
Sie brummte vor sich hin, trat gegen die Stromlitze, die Luft summte und die gerißene Litze sauste durch die Luft.....!
Ich war dann sowas von fix weg.....!
Ende gut alles gut, sie waren vereit, das Kleine konnte wieer Trinken, Kraft tanken!
Hab dann nur im Dorf Bescheid gegeben, dass die Herde nun auf der ganzen Koppel steht!

Was ich sagen wollte, den Strom hat sie kpl. ausgeblendet, nur sie und mich, gab es.....!
Noch nicht mal ein rotes T-Shirt hatte ich, nur ein reines gutmútiges Herz..........

Gruß Rudi
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