Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
zaino
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von zaino »

Du verwechselst da "ausrotten" und "aussterben" durch klimatische Veränderungen beispielsweise.

Und was für ein Müll - ein halbtotes bis sterbendes Tier wird man schnellstmöglich erlösen. So oder so.

E-Zaun ist wesentlich sympathischer als Stacheldraht, der im Ernstfall kaum abhält, allenfalls mechanisch bremst und grausame Verletzungen zufügt. Bis die arme Kuh checkt, dass sie da nicht hin soll, hat sie sich ein Ding verpasst, an dem der Tierarzt Monate rumdoktern darf.
Übrigens trifft es auch Kinder oder Hunde, wenn die Bauern die zusammengerollten rostigen Restbestände mal eben im Gebüsch liegen lassen. Was verboten ist und trotzdem laufend praktiziert wird. Nur wer zufällig am Waldrand durch die Brennesseln turnt, tappt da rein.
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SammysHP
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von SammysHP »

zaino hat geschrieben:Und was für ein Müll - ein halbtotes bis sterbendes Tier wird man schnellstmöglich erlösen. So oder so.
Im Moment darf man es aber nicht. Da wird sich aber vermutlich noch was ändern (länderspezifisch).
zaino
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von zaino »

Dann holt man einen Tierarzt an den Unfallort. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. DER darf nämlich.
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Richard M
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Richard M »

Lämmchen hat geschrieben:Ich bezweifle auch, dass es gut für ihn ist, sich in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland anzusiedeln, mit einem dichten Verkehrsnetz. Je weiter er ins innere des Landes vordringt, um so dichter der Verkehr, nicht nur auf Autobahnen. Es wird immer wieder dazu kommen, dass Wölfe überfahren werden.
Das macht´s natürlich für die Wölfe schwieriger, aber ich traue es ihnen zu, sich in ihrer ganzen Heimat wieder auszubreiten. Unsere Autobahn A8 wird im Zuge der Verbreiterung auf beiden Seiten mit Zäunen ausgestattet und mehrere Grünbrücken wurden neu gebaut. Dazu gibt es in den Waldgebieten hier einige Wege unter der Autobahn durch. Hoffentlich klappt es, dass die Zäune die Wölfe von der Autobahn fernhalten und sie die Grünbrücken und Unterführungen nutzen.
Natürlich sollten die Autofahrer, vor allem abends, nachts und morgens auf den Landstraße rücksichtsvoll unterwegs sein, denn das sind die Zeiten in denen nicht nur die Wölfe, sondern der Großteil unserer Wildtiere unterwegs ist.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Grauer Wolf

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Warum das Diminutiv?
Weil damit schöne, heile, rosarote Welt skizziert werden soll, die so viele Leute lieben: Ach wie süß und der Wald ist so schön ordentlich mit gepflegten Wegen und Waldcafé. Die Sorte habe ich reichlich kennengelernt und ich mag sie nicht, weil's letztlich von massiver Naturferne zeugt...
Lämmchen hat geschrieben:Ich fühle ich hier sehr wohl, ohne Bär und Wolf.
Da sind wir wohl sehr verschieden! ;)
Lämmchen hat geschrieben:Woher willst du wissen, dass der Wolf die Seele des Waldes ist. Das ist deine Theorie, daneben gibt es andere.
Das ist keine Theorie, das ist eine Art innere Gewissheit. Ich bin zwar in Deutschland von deutschen Eltern geboren, aber meine Wurzeln sind nichteuropäischer Natur... Das geht ins metaphysische und führt hier zu weit. Wälder und Berge ohne Wolf sind für mich leer, seelenlos...
Lämmchen hat geschrieben:Das Lebensrecht spreche ich dem Wolf nicht ab, ich stehe ihm kritisch gegenüber.
Ich bezweifle auch, dass es gut für ihn ist, sich in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland anzusiedeln, mit einem dichten Verkehrsnetz. Je weiter er ins innere des Landes vordringt, um so dichter der Verkehr, nicht nur auf Autobahnen. Es wird immer wieder dazu kommen, dass Wölfe überfahren werden. Wer erlöst sie dann von ihren Schmerzen. Der Förster ganz bestimmt nicht. Der Wolf ist nicht im Jagdrecht. Der überfahrene aber nicht mehr lebensfähige Wolf wird sich zu Tode quälen. Willst du das?
Das muß geregelt werden, daß z.B. der Förster zusammen mit einem Tierarzt handeln darf. Wölfe sind sehr hart im Nehmen und manche Verletzung, die Menschen sehr schwer erscheint, heilt durchaus aus.
Die noch mangelnde Regelung ist aber keine Rechtfertigung. Den Wolf vertreiben oder abschießen (darauf läuft es nämlich hinaus!) damit er keinen Verkehrsunfall hat? Das ist schon fast makaber.
Lämmchen hat geschrieben:Man kann die Zeituhr nicht zurückdrehen, wünschen kann man sich, wieder im Mittelalter oder in der Steinzeit zu leben. Das bleibt aber Wunschdenken. Man muss mit den Gegebenheiten leben und Lösungen suchen, Schuldzuweisungen und schwelgen in Naturromantik sind dazu nicht geeignet, Maßnahmen sind gefordert. Dabei denke ich nicht an den Abschuss des Wolfes. Es gibt ganz sicher auch andere durchgreifende Möglichkeiten, ihn von menschlichen Siedlungen fern zu halten.
Ich hege ganz bestimmt keine naive Naturromantik, dafür bin ich viel zu viel draußen... Und wie willst Du dispergierende Wölfe von Siedlungen fernhalten? Das sind für die nur komische, eckige Felsen, die nach Mensch riechen, und an denen er auf der Wanderschaft nun mal vorbeikommt. Wichtig wäre, nicht auf jeden Jungwolf mit Hysterie und Presserummel zu reagieren und den armen Kerl mit Handycams zu traktieren. Einfach in Ruhe laufen lassen, der geht auch wieder. Grünbrücken an Verkehrsadern können Abhilfe schaffen, auch für andere Tiere. Das wäre mal eine sinnvolle Ausgabe von Steuergeldern.
Lämmchen hat geschrieben:Übrigens, noch früher haben auch noch andere "nette" Tierchen hier gelebt und sind "ausgerottet". Ich glaube nicht, dass du mit ihnen leben wolltest, solltest du die Möglichkeit haben, etwa durch ein Wurmloch in früheres Leben zurück zu wandern.
Was für nette Tierchen meinst Du? Und mit wem ich leben mag, das überlasse mal getrost mir... ^^
Lämmchen hat geschrieben:Die Lebensräume sind anders geworden. Früher hatte auch der Wolf hier andere Bedingungen.
Allerdings. Der Mensch hat sich in einer unfaßbaren Art und WEise breitgemacht und dringt in die letzten Refugien ein.

Gruß
Wolf
FrauFuchs
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von FrauFuchs »

Die Lebensräume sind einem Wandel unterzogen.., das waren sie aber schon immer...
Evolution ist Bewegung.., Evolution steht nie still.
Möchte der Wolf hier leben, hat er ein recht darauf.
Andere Wildtiere werden auch überfahren. Soll man diese deswegen nun auch nur aus purer "Nächstenliebe" in Reservate verbannen?

Verstehe Wolfs Statement ohne den Wolf fehlt dem Wald die Seele...
So fühlt es sich für mich an seit ich denken kann..,
Habe schon oft still gesessen, im Wald und gehorcht.... Stille, häher, blich, Bock, Fuchs, Fledermaus.. Eulen at Night... Das Gebimsel von Kirchenglocken in der Ferne...(darauf könnt ich zum Beispiel verzichten, auf dieses auf-dringliche Gebimsel...). Da fehlt was... Nicht nur Sound seitig.,,
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SammysHP
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von SammysHP »

zaino hat geschrieben:Dann holt man einen Tierarzt an den Unfallort. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. DER darf nämlich.
Auch der darf das nicht. ;) Nur auf Anweisung der Naturschutzbehörde.
Lämmchen
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lämmchen »

SammysHP hat geschrieben: Auch der darf das nicht. ;) Nur auf Anweisung der Naturschutzbehörde.
Das wollte ich auch gerade schreiben.
Außerdem dürfte es sehr lange dauern, bis ein Tierarzt zusammen mit einem Förster an Ort und Stelle wäre.
Die meisten Tierärzte würden sich ohnehin weigern, weil sie ihre Patienten in ihren Praxen nicht stundenlang sitzen und warten lassen wollten.

Grüßli
Lämmchen
Grauer Wolf

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Auch der darf das nicht. ;) Nur auf Anweisung der Naturschutzbehörde.
Das muß einfach rechtssicher geklärt werden.

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von zaino »

Einerseits GUT weil dann nicht jeder Problemchen mal eben mit einem Knüppel lösen und das Ganze dann auf einen Unfall schieben darf.
Andererseits dürfte so ein Szenario eher selten sein. Wildunfälle, bei denen das Wild noch ewig weit läuft, und dann überhaupt noch GEFUNDEN wird, sind zum Glück seltener als solche, bei denen das Opfer gleich platt liegenbleibt. Kommt auch viel auf die Größe und die Kräfte des Tiere und auf den "impact" an. Wildschwein oder Mufflon gegen Jaguar ist schon grenzwertig in Punkto Überleben des Vierbeiners (in dem einen mir bekannten Fall sah das Traumauto auch nicht mehr taufrisch aus - der Besitzer war am Heulen.)
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