Fohlen vom Wolf gefressen?

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SammysHP
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von SammysHP »

Hab ich irgendwas von Zensur gesagt? Ich meine doch nur, dass du perfekt in das Klischee der Wolfsfreunde passt, das die Wolfsgegner immer anführen. Aber wie war das… don't feed the trolls, also zurück zum Thema.

Über den Wolfsberater liegen ja momentan nur die Aussagen des Pferdebesitzers vor. Muss nicht heißen, dass da wer etwas Unwahres erzählt, aber ich würde doch gerne noch etwas abwarten bis etwas "offizielles" berichtet wird. Erfundene Horrorgeschichten haben es in letzter Zeit nur zu oft in die Medien geschafft und die Situation in diesem Fall kennen wir nicht wirklich.

Andererseits kann es natürlich durchaus sein, dass ein Wolf ein Fohlen reißt. Allerdings bin ich der Meinung, dass es verantwortungslos ist, das Fohlen unbeaufsichtigt auf einer Weide zur Welt kommen zu lassen.
Jedenfalls kam George am nächsten Tag auf die Koppel und fand nur noch den Kopf und die Wirbelsäule eines Neugeborenen. “Alles andere war weg, Knochen, Hufe, alles. Das sind ca. 25 Kilogramm, das war weder ein Fuchs, noch ein Hund.”
Warum kein Hund? Und auch ein einzelner Wolf müsste da schon deutlich an seine Grenzen kommen. Und wenn sogar alle Innereien und die Knochen weg waren… Irgendwas klingt da faul.
harris
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von harris »

SammysHP hat geschrieben: Warum kein Hund? Und auch ein einzelner Wolf müsste da schon deutlich an seine Grenzen kommen. Und wenn sogar alle Innereien und die Knochen weg waren… Irgendwas klingt da faul.
Da will jeder was abhaben und da kommen die Füchse, Dachse, Marder, Krähen und die Greifvögel schnell zur "Futterstelle"

Gruß Harris
balin
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von balin »

Geburt auf der Weide und Wölfe, das ist so eine Sache. Meine Kühe und Kälber sind inzwischen meißtens so fit, daß ich das Risiko einschätzen kann.
Soll man doch in den ersten drei Tagen Ohrmarken einziehen. Die Idioten, die diese Vorschrift erlassen haben keine Ahnung, welcher Gefahr man dabei ausgesetzt ist. Geburtshilfe kann ich mir inzwischen in der Regel schenken, weil die Kuh das nicht zuläßt und die sind so gemein, daß sie direkt nach der Geburt aufstehen und mich zum Teufel jagen, wenn ich mich dem Kalb nähern will. Um den Geburtstermin hassen Kühe Hunde besonders und ich lasse die deswegen in der kritischen Phase abseits von der Herde.
Ich gehe davon aus, daß das bei Pferden durchaus ähnlich ist.
Halblebige Kälber sind schlecht für den Schutz vor dem Wolf. Mein Bestreben gilt inzwischen problemlosen Geburten und lebensstarken Kälbern. Die anfällige Phase für den Wolf ist dann sehr kurz. Nach ein paar Tagen sind die Kälber so schnell, daß sie sich meißt selber helfen können.
Mir ist schon klar, daß ich damit den Wölfen nicht entgegenkomme und was die Fuzzi's von den Ämtern angeht, die sollen zur Umerziehung die Ohrmarken selber einziehen. Ich stelle ihnen freiwillig einen Strick und einen Stock zur Verfügung, einen Hund zum Begleitschutz gibt's aber nicht, das wäre kontraproduktiv und ich empfehle ihnen zusätzlich eine gute Versicherung bis zur Vollinvalidität. ;-)
Wenn man der Natur ausgesetzt ist, mertkt man zwangsläufig, wo die echten feinde lauern.
Widukind

Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von Widukind »

... Da haben wir schon gemerkt, dass auch eine der anderen Stute bald abfohlen würde. Es handelt sich um eine sehr wertvolle Stute aus Island, die vom aktuellen Weltmeister im Fünfgang tragend war.” In der Nacht muss die Stute sich dann zur Geburt niedergelegt haben...
Wenn ich soooo an meinen Pferdchen hänge und in einem nachweislichen Wolfsgebiet wohne, dann hole ich die Stute rein, oder stelle eine Nachtwache auf.
George ist selbst auch Jäger. Auf seinen Streifzügen hat er selbst schon viele Wölfe gesehen. Und überhaupt seien diese derzeit in aller Munde in Niedersachsen ...
... :!: :?: :roll:
Alpenwolf
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von Alpenwolf »

Widukind hat geschrieben:

Wenn ich soooo an meinen Pferdchen hänge und in einem nachweislichen Wolfsgebiet wohne, dann hole ich die Stute rein, oder stelle eine Nachtwache auf.
Für jedes Pferd einen Nachtwächter? Nachdem der Wolf auch tagesaktiv ist, bräuchte man auch einen Tagwächter.

Im Endergebnis sagen sie, dass die Pferdehalter die Pferdehaltung wolfsbedingt besser aufgeben sollten, was aber wie oben erwähnt, in der Öffentlichkeit wohl nicht so gut ankommen wird.

Auch wenn sie es nicht glauben: Mit jedem gerissenen Nutztier steigt die Wahrscheinlichkeit der Wiederausrottung der Wölfe, mit dem ersten Menschenopfer ist sie ohnehin besiegelt. Eine Alternative wäre nur eine Minimierung des Risikos durch eine stabile niedrige Population, wobei man die bestehende schon durchaus als Oberkante ansehen kann. Unreguliert wird sich in DE der Wolfsbestand innerhalb weniger Jahre vervielfachen
und die Probleme sich damit potenzieren und das wird Deutschland schlicht und einfach nicht aushalten.

Sie schützen nicht den Wolf, sondern gefährden ihn.
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Wolfsblut
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von Wolfsblut »

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Ich weiß die Seite is doof, aber nunja....
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SammysHP
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von SammysHP »

Alpenwolf hat geschrieben:Auch wenn sie es nicht glauben: Mit jedem gerissenen Nutztier steigt die Wahrscheinlichkeit der Wiederausrottung der Wölfe, mit dem ersten Menschenopfer ist sie ohnehin besiegelt. Eine Alternative wäre nur eine Minimierung des Risikos durch eine stabile niedrige Population, wobei man die bestehende schon durchaus als Oberkante ansehen kann. Unreguliert wird sich in DE der Wolfsbestand innerhalb weniger Jahre vervielfachen
und die Probleme sich damit potenzieren und das wird Deutschland schlicht und einfach nicht aushalten.
Bitte nicht schon wieder die Sache mit "Menschenopfern". Menschen sind nicht wirklich gefährdet, höchstens in Ausnahmefällen und da wird es keine großen Folgen geben, solange sich der Wolf arttypisch verhält (und wenn er bedrängt wurde, dann wäre so eine Verteidigung arttypisch). Man kann nicht ganz ausschließen, dass mal etwas passiert, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist so gering, dass wir uns mehr Sorgen über andere Gefahren für den Menschen machen sollten. Es sterben schließlich mehr Menschen an Bienen als an Wölfen.

"stabil" und "niedrig" widersprechen sich. Eine Population ist dann stabil, wenn sie sich selbst reguliert. In der Lausitz sieht man, dass das in einem kleinen Gebiet bereits gut funktioniert und die Dichte nicht weiter steigt. Du hast völlig recht, dass sich der Wolf in den kommenden Jahren stark vermehren wird, aber das ist doch nur positiv zu sehen. Konflikte wird es in anderen Regionen geben, wo der Wolf jetzt noch nicht ist. Und wo er jetzt nur schwach vertreten ist, wird man ihn sicher auch stärker spüren. Ist er aber einmal "richtig" da, wird man hoffentlich lernen, sich mit ihm zu arrangieren.

@Wolfsblut
Wir mussten wieder Kuschler entsorgen. Geht ja so gar nicht. Wir denken an die Betroffenen. Geht auf eure Kuschler Seiten und lasst da alles raus über die dummen Tierhalter. Denn dort können wir ja auch nicht antworten. Also, wir bleiben wie wir sind, und das ist auch gut so. WOLF NEIN DANKE
:lol:
chienloup
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von chienloup »

Alpenwolf hat geschrieben: Im Endergebnis sagen sie, dass die Pferdehalter die Pferdehaltung wolfsbedingt besser aufgeben sollten, was aber wie oben erwähnt, in der Öffentlichkeit wohl nicht so gut ankommen wird.
Wer sagt das? Die Pferde sollten, solange sie noch jung sind, genau wie jedes andere Nutztier eben nicht unbewacht sein. Und wegen der Profitinteressen einiger Züchter soll die Natur sterben? Merkwürdige Denkweise.
Auch wenn sie es nicht glauben: Mit jedem gerissenen Nutztier steigt die Wahrscheinlichkeit der Wiederausrottung der Wölfe, mit dem ersten Menschenopfer ist sie ohnehin besiegelt.
Das ist, vorsichtig ausgedrückt, Unsinn. Es sterben jeden Tag auf der Welt viele Leute durch Tiere wie Hunde, Schlangen, Skorpione und Zecken, Flusspferde, Krokodile, Haie usw. Kein Mensch fordert deshalb ihre Ausrottung, im Gegenteil werden viele gefährliche Tierarten explizit geschützt, und das ist auch gut und richtig so. Es sind schon zu viele für immer verschwunden.
Eine Alternative wäre nur eine Minimierung des Risikos durch eine stabile niedrige Population, wobei man die bestehende schon durchaus als Oberkante ansehen kann. Unreguliert wird sich in DE der Wolfsbestand innerhalb weniger Jahre vervielfachen
und die Probleme sich damit potenzieren und das wird Deutschland schlicht und einfach nicht aushalten.
Welche wissenschaftliche Grundlage hat diese Aussage? Man wird es aushalten müssen, sonst sind sehr handfeste Konklikte zwischen den Menschen vorprogrammiert, und da entsteht erfahrungsgemäß mehr Schaden als durch die Wölfe. Komischerweise können einige Länder das ganz gut, andere weniger. Das sagt eher etwas über die Menschen dort aus als über die Wölfe.
Sie schützen nicht den Wolf, sondern gefährden ihn.
Da muss ich widersprechen. Aus Angst vor den Reaktionen einer ungebildeten Bevölkerung oder einer skrupel- und hemmungslosen Haltung von Profiteuren der Naturzerstörung kann man nicht die Wildtiere vorsorglich töten. Dann müsste man erst mal alle Autofahrer eliminieren, die bringen jeden Tag massenweise andere um. Wer die Menschen und die Natur in der sie alle leben schützen will, sollte zunächst eine Menge andere Dinge abschaffen als ein paar wilde Tiere.
Wir zerstören Millionen Blüten, um Schlösser zu errichten, dabei ist eine einzige Distelblüte wertvoller als tausend Schlösser.
Alpenwolf
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von Alpenwolf »

SammysHP hat geschrieben:Menschen sind nicht wirklich gefährdet, höchstens in Ausnahmefällen und da wird es keine großen Folgen geben, solange sich der Wolf arttypisch verhält (und wenn er bedrängt wurde, dann wäre so eine Verteidigung arttypisch). Man kann nicht ganz ausschließen, dass mal etwas passiert, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist so gering, dass wir uns mehr Sorgen über andere Gefahren für den Menschen machen sollten. Es sterben schließlich mehr Menschen an Bienen als an Wölfen.

"stabil" und "niedrig" widersprechen sich. Eine Population ist dann stabil, wenn sie sich selbst reguliert. In der Lausitz sieht man, dass das in einem kleinen Gebiet bereits gut funktioniert und die Dichte nicht weiter steigt. Du hast völlig recht, dass sich der Wolf in den kommenden Jahren stark vermehren wird, aber das ist doch nur positiv zu sehen. Konflikte wird es in anderen Regionen geben, wo der Wolf jetzt noch nicht ist. Und wo er jetzt nur schwach vertreten ist, wird man ihn sicher auch stärker spüren. Ist er aber einmal "richtig" da, wird man hoffentlich lernen, sich mit ihm zu arrangieren.
Im hoffentlich nie eintretenden Fall der Fälle wird ihnen diese bekannte Argumentationskette ( ... und gestern gab es auch einen Toten auf der Autobahn ) aber genau nicht helfen, da dann klarerweise nicht das Verkehrsunfallrisiko thematisiert wird, sondern ausschließlich die Gefährlichkeit des Wolfs. Da brechen vorerst die Kartenhäuser der Postulanten der absoluten Ungefährlichkeit des Wolfs zusammen und dann auch die der relativen Ungefährlichkeit ( ... der Wolf ist ungefährlich solange nicht auf den Menschen habituiert ), da auch hierbei gerne vergessen wird, dass es im dichtestbesiedelten DE es wohl kaum einen Wolf geben wird der nicht habituiert ist.

Stabil und niedrig widersprechen sich klarerweise nicht, da sich ihre Population an und über der Biotopkapazität keinesfalls stabil im Sinne von gleich hohen Beständen hält, sondern nach oben und auch nach unten schwanken wird. Stabil im Sinne einer günstigen Minimalpopulation
kann der Wolf nur anthropogen gehalten werden, was im Klartext durch Pulver und Blei ( durch die Wolfspolizei ) bedeutet.

Ich hätte ihnen zu einem Bestand von 300 - 400 Wölfen geraten, dieser Zug ist aber längst abgefahren, wobei es bei einem Bestand ab 1.000 Stück es wieder extrem gefährlich für den Wolf werden dürfte, da in der Demokratie die Mehrheiten entscheiden,
Alpenwolf
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Re: Fohlen vom Wolf gefressen?

Beitrag von Alpenwolf »

chienloup hat geschrieben:
Komischerweise können einige Länder das ganz gut, andere weniger. Das sagt eher etwas über die Menschen dort aus als über die Wölfe.

Da muss ich widersprechen. Aus Angst vor den Reaktionen einer ungebildeten Bevölkerung oder einer skrupel- und hemmungslosen Haltung von Profiteuren der Naturzerstörung kann man nicht die Wildtiere vorsorglich töten. Dann müsste man erst mal alle Autofahrer eliminieren, die bringen jeden Tag massenweise andere um. Wer die Menschen und die Natur in der sie alle leben schützen will, sollte zunächst eine Menge andere Dinge abschaffen als ein paar wilde Tiere.
Das war schon ja schon öfters meine Frage, die aber noch wie beantwortet wurde: In welchen Ländern gibt es die "bessere" Wolfspolitik?
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