Wolf greift Jäger an ...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Lutra
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Lutra »

Grauer Wolf hat geschrieben: Es bleibt auch immer wieder die Frage, wie sicher solche Zeugen einen Wolf erkennen.
Das auf dem Bildchen könnte genausogut ein großer Hund sein: Ziemlich große Ohren und die Rute deutlich sichtbar in Säbelform getragen... Ich bin da lieber vorsichtig. Die letzte Zeit sehen die Leute Wölfe an allen Ecken und Enden...

Gruß
Wolf
Nich gerade die Fachpresse, aber mit Videos und Fotos:

http://www.bild.de/regional/hannover/wo ... .bild.html
Grauer Wolf

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Nich gerade die Fachpresse, aber mit Videos und Fotos:

http://www.bild.de/regional/hannover/wo ... .bild.html
Sieht wirklich nach Wolf aus. Der dunkle Fleck der Violdrüse ist recht gut zu sehen, ebenfalls die rötliche Färbung der Ohren und des Hinterkopfs plus die helle Wangenpartie. Paßt scho'...
Nette Begegnung, aber doch kein Aufreger...

Gruß
Wolf
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:Ich war nicht dabei, werde dazu nichts sagen. Wenn der Hund gebissen wurde, hätte man vielleicht DNA-Spuren sichern können. Aber jetzt einfach drauflos zu diskutieren macht keinen Sinn. Jeder wird jetzt schon eine Meinung haben und die wird sich auch nicht ändern.


Willst Du das Forum überflüssig machen? Wäre schade! ;-) Dass es früher oder später auch hier in D zwischen Wölfen und Hunden knirschen wird, war doch nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen in anderen Ländern absehbar. Und das solche Aktionen wie mit der Bracke in der Uckermark oder diese aktuelle Gesichte mit dem angeblich vom Wolf gebissenen Terrier erst der Anfang sind, liegt auch auf der Hand.
Sollte mich mal selbst ein Wolf angreifen, werde ich vielleicht anfangen, anders darüber zu denken. Aber solange kann ich diesen ganzen "Angriffen", bei denen der Wolf der Auslöser sein soll, nicht viel Glauben schenken.
Bis Du am Ende vielleicht tatsächlich mal in den zweifelhaften Genuss einer solchen Aktion kommst, werden wohl andere Leute bzw. deren Erfahrungsberichte in den Medien die Politik zum Einlenken gezwungen haben. Es ist ein Bärendienst für den Schutz des Wolfes an sich, wenn die auf dem Wunschdenken der letzten Jahre basierenden Fehleinschätzungen nicht schleunigst und für die Öffentlichkeit auch wahrnehmbar korrigiert werden.
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Lone Wolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Lone Wolf »

Wie genau Lars würden denn deine korrigierenden Maßnahmen, wärest du in politischer Verantwortung, derzeit aussehen? Weiter beobachten, in Ortschaften aktiv vergrämen oder schon töten? Ich möchte nicht richten, bin an deiner ehrlichen Meinung ohne Wertung meinerseits interessiert.

Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Lone Wolf hat geschrieben:Wie genau Lars würden denn deine korrigierenden Maßnahmen, wärest du in politischer Verantwortung, derzeit aussehen? Weiter beobachten, in Ortschaften aktiv vergrämen oder schon töten?


Mir geht es da eher um die Art und Weise, wie die Politik und Behörden die Thematik in der Öffentlichkeit behandeln. Der Bundeslandwirtschaftsminister hat für seinen Teil vor ein paar Tagen schon die richtige Richtung eingeschlagen. Es ist überfällig, dass seine Kollegin im BMUB das auch tut.

Was dieses Schnöselpack angeht, das gegenwärtig im Nordwesten der Republik mit seinen "wenig scheuen Verhalten" für Stimmung auf dem Land sorgt - hätte ich was zu sagen, dürften die inzwischen innerhalb und im Umkreis von 300 Metern von Ortschaften/Siedlungen und im unmittelbaren Umfeld von Nutz-/Haustieren durch jeden Jagdausübungsberechtigten mit "Bean Bag's" davon überzeugt werden, dass die Nähe zum Menschen und seinem Vieh/Getier nicht das ist, was man als Wolf suchen sollte.
Ich möchte nicht richten, bin an deiner ehrlichen Meinung ohne Wertung meinerseits interessiert.
Du kennst mich im virtuellen Bereich inzwischen doch lange genug. Guten Argumenten gegenüber bin ich immer aufgeschlossen und im Zweifel auch bereit, meinen Standpunkt zu ändern. Wer diese Argumente nicht hat, darf über meine Ansichten richten, denken, schreiben, was immer er will - aber er sollte nicht darauf setzen, dass mich das tangiert. ;-)
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Lone Wolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Lone Wolf »

Weiß ich doch Lars ;-) es ging mir eher darum, mich nicht dem Verdacht auszusetzen, provozieren zu wollen. Dies liegt mir fern.
Insgesamt gesehen sind wir in diesen o.g. Punkten auch d´accord.

Ich habe aber bisher trotz aller, oft mit einer gewissen Dramatik aufgebauschten Sichtungen, nach wie vor kein bedrohliches Verhalten der Grauhunde gegenüber Menschen entdecken können. Sieht man von der, mit zu Recht enorm vielen Zweifeln garnierten, geschilderten Begegnung vom Jäger R.K. mit einem wild daherstürmenden Nachtwolf mal ab.

Im Hinblick aber auf ein weitgehend akzeptiertes, konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Carnivoren gehen auch mir einige Bewegungsmuster einzelner Wölfe zu nah an der oft in Aufruhr versetzten kommunalen Bevölkerung vorbei.

Wobei wie gesagt, hier schon eine gewisse Panik um sich greift, die manchmal schon wieder unfreiwillig komisch wirkt. Wir waren kürzlich in der Lüneburger Heide im Raum Wriedel, Uelzen, Munster unterwegs, da sind tatsächlich enorm viele davon überzeugt, dass die Wölfe den besagten Landwirt von Brambostel jagen wollten und sein motorisiertes Ackergerät zu diesem Zwecke umstellt wurde...
Ich bin nach wir vor überzeugt, dass hier von bestimmten Kreisen jede Sichtung in eine dramatische Begegnung verwandelt wird, um die Politik mit Hilfe einer in Angst versetzten Bevölkerung und einer willigen Journaille sturmreif und die Wölfe oder zumindest Einzeltiere hernach ab zu schiessen. Koste es was es wolle.
Diesem Ziel dient auch die derzeitig laufende Verbreitung eines Pamphlets von Herrn Prof. Valerius Geist mit dem Titel: Lassen sich Großraubtiere in bewohnter Kulturlandschaft halten

Nun, seine Meinung ist ihm unbenommen, nur bleibt er die Antwort schuldig, wo bitte schön demnächst überhaupt noch Carnivoren leben sollen.Der Mensch und seine Interessen sind heute überall, auch im entlegensten Winkel dieser Erde und in den folgenden paar Dekaden potenziert sich dies weiter.
Wir müssen jetzt neue Wege suchen, die sicher nicht immer konfliktfrei verlaufen werden, aber ein neues Verständnis von einer Koexistenz, ein neues Miteinander ist bitter nötig. Wie gesagt, dabei wird es auch zu Rückschlägen kommen. Ein Hopp oder Top ist aber in dieser Frage aus meiner Sicht völlig fehl am Platze. Die Alternative sind Spaßlandschaften, ausgerottete Arten oder bestenfalls dahinvegetierende Restbestände ehemals stolzer Raubtiere in zoologischen Schaugärten...
Das möchte ich nicht erleben und ich denke viele andere Menschen auch nicht. Wildniss und Natur, auch mit allen Gefahren die bestehen könnten, sind doch das Salz dieser Erde...

Die Jägerschaft Uelzen (!) hatte dazu ein paar bemerkenswerte Zeilen auf ihrer Seite, die ich auszugsweise zitieren möchte (Quelle:www.jaegerschaft-uelzen.de)

Auch wenn es keine absolute Sicherheit in der Koexistenz mit Wölfen geben kann, so belegen die Statistiken der letzten 50 Jahre eine nur geringe potentielle Gefährdung des Menschen durch den Wolf, die wiederum durch eigenes Verhalten weiter gemindert werden kann.

Wölfe sind große Raubtiere, die körperlich durchaus in der Lage sind, einen Menschen zu töten oder zu verletzen. Die Angst vieler Menschen vor dem Wolf steht jedoch in keinem Verhältnis zu dessen tatsächlicher Gefährlichkeit.

Der Staat mutet einem jeden einzelnen Bürger eine größeres Risiko durch Atomkraft, Autoverkehr etc. oder auch dem zugestandenen legalen Waffenbesitz und der befugten Jagdausübung zu, als es die Anwesenheit des Wolfes je tun wird.

Wer für ein Dasein ohne Lebensrisiko eintritt, dass der Alltag jedem einzelnen in vielfältiger Form und mit höheren statistischen Wahrscheinlichkeiten zumutet, als eine Wolfsattacke, der findet durchaus andere realistischere Bedrohungszenarien als Objekt seiner Initiative.

Er könnte aber auch, um den Zauber des Ursprünglichen im Interesse der Artenvielfalt und des Naturschutzes, daran mitwirken, ein Risiko durch Aufklärung im Umgang mit potentieller Gefahr wie dem Großraubwild zu minimieren
.



Grüße
LW
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Johann Peter Hebel
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Wolfsblut
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Wolfsblut »

Der Hund der Radlerin der gebissen wurde, wurde nach neusten Infos nicht von einem Wolf gebissen, sondern von einem TWH.
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Wolfsblut hat geschrieben:Der Hund der Radlerin der gebissen wurde, wurde nach neusten Infos nicht von einem Wolf gebissen, sondern von einem TWH.
Und nach wessen Infos war das so? Quelle ...?
Widukind

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Widukind »

LarsD hat geschrieben:
Wolfsblut hat geschrieben:Der Hund der Radlerin der gebissen wurde, wurde nach neusten Infos nicht von einem Wolf gebissen, sondern von einem TWH.
Und nach wessen Infos war das so? Quelle ...?
Der Wolf in Resse ist ein Hund
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Widukind hat geschrieben:
LarsD hat geschrieben:
Wolfsblut hat geschrieben:Der Hund der Radlerin der gebissen wurde, wurde nach neusten Infos nicht von einem Wolf gebissen, sondern von einem TWH.
Und nach wessen Infos war das so? Quelle ...?
Der Wolf in Resse ist ein Hund
Hier der Link zum inzwischen vier Wochen alten Originalartikel der HAZ: http://m.haz.de/Hannover/Aus-der-Region ... t-ein-Hund

"Neueste Infos" sind das nicht und wie ein auf Facebook missbrauchtes Foto von einem TWH diesen zum Hauptdarsteller der hier bereits verlinkten, aktuellen Videos von Wölfen macht, erschließt sich mir noch nicht.
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