"Willkommen Wolf reicht nicht"

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Alpenwolf
Beiträge: 418
Registriert: 30. Mär 2015, 17:40

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Grauwolf,

aus meinen leider missglückten Antworten von gestern ziehe ich nur noch den ersten Punkt, also den "philosophischen Quatsch" heraus.

Die Jagd als Nahrungserwerb ist seit der Jungsteinzeit, also seit der Seßhaftigkeit der Menschen Geschichte und damit auf keinen Fall als Argumentation und ethische Legitimation geeignet. Im Gegenteil die Jagd behindert seit diesen Zeiten den Nahrungserwerb und das oft erheblich, da der Anbau von Steckrüben und die Haltung von Schweinsschnitzeln wesentlich effizienter und sicherer ist.

Das nun hinter der Jagd stehende stehende philosphische Konstrukt deckt sich aber ganz wesentlich und auffallend mit ihrer vermutlichen Philosphie, zumindest der die ich aus ihren Postings herauslese. Das wird sie nun nicht ganz und gar nicht freuen, aber wir sind halt alle nur kleine Jäger, der Wolf, sie und ich und müssen daher mit diesem schweren Schicksal leben.
Widukind

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Widukind »

... ui, ui, ui ... etwas viel Pathos ... oder doch etwa Portwein ... :mrgreen:
Alpenwolf
Beiträge: 418
Registriert: 30. Mär 2015, 17:40

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Nichts gegen Port, aber heute nicht - die metaphysische Wolfsbetrachtung muss ja kein USP sein, da gibt's schon lange Konkurrenz.
LarsD

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von LarsD »

Alpenwolf hat geschrieben:Nichts gegen Port, aber heute nicht - die metaphysische Wolfsbetrachtung muss ja kein USP sein, da gibt's schon lange Konkurrenz.
Warum strampelst Du Dich so ab? Andere haben das, was uns zum Jagen treibt, längst so treffend formuliert, dass man ganz entspannt darauf verweisen kann, statt sich verbal zu verkrampfen: http://www.ein-jagdmensch.com/?p=208 ;-)
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:In Spanien ernähren sich die Wölfe regional bis zu 95%!!! von Pferden.
Da hätte ich ganz gerne irgend einen Beleg, Link, Literaturverweis o.ä.
Alpenwolf hat geschrieben:Wenn ich sage "unsere" Boviden begrenze ich das nicht auf Staatsgrenzen oder Erdteile." Ihre " Wölfe sind ja hoffentlich auch nicht nur die, die hoffentlich bald hinter ihrem Haus wohnen.
Nö, das sind schon alle, rund um die Welt, denen meine Sympathie gilt. Ich stolperte nur deshalb über den Kaffernbüffel, weil der garantiert nie KOntakt mit Wölfen hatte. Canis lupus ging nie so weit nach Süden und der Äthiopische Wolf (Canis simensis, nicht Canis lupus!) geht nicht auf Großbeute, lebt außerdem in alpinen Bereichen über 3000 m Höhe.
Alpenwolf hat geschrieben:Ansonsten sind wir ja einer Meinung, außer dass ich die Wehrhaftigkeit von Balins Rindviechern ( die ich aber nicht kenne ) im Gegensatz zu ihnen nicht höher als die z.b. von Bisons in freier Wildbahn einschätze, da gerade Hausrinder für den Wolf ( aber nicht für den Menschen) viel zu langsam sind und den Wolf statt mit den Hufen zu schlagen immer nur aufspießen wollen, selbst wenn sie keine Hörner haben.
Da kann sich vielleicht balin mal zu äußern. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, sind die "schwer bewaffnet", wissen ihre Hörner auch zu gebrauchen und sind obendrein verflixt flink...
Alpenwolf hat geschrieben:Das nun hinter der Jagd stehende stehende philosphische Konstrukt deckt sich aber ganz wesentlich und auffallend mit ihrer vermutlichen Philosphie, zumindest der die ich aus ihren Postings herauslese. Das wird sie nun nicht ganz und gar nicht freuen, aber wir sind halt alle nur kleine Jäger, der Wolf, sie und ich und müssen daher mit diesem schweren Schicksal leben.
LarsD hat geschrieben:Warum strampelst Du Dich so ab? Andere haben das, was uns zum Jagen treibt, längst so treffend formuliert, dass man ganz entspannt darauf verweisen kann, statt sich verbal zu verkrampfen: http://www.ein-jagdmensch.com/?p=208 ;-)
Guter Link und passend. Wie gesagt, ich hab überhaupt kein Problem mit der Jagd an sich, würde sie aber auf Eßbares beschränken. Nur ist die Jagd hierzulande nur noch ein sauteures Hobby (als Jugendlicher war ich drauf und dran, den Jagdschein zu machen, war aber zu teuer). Das gibt Kilopreise jenseits von Gut und Böse und lohnt für einen Pragmatiker wie mich nicht. Kanada mit seinen niedrigen Lizenzen für "Residents" (ich sagte ja, so um die ~30 CA$) ist da schon eine andere Hausnummer. Da würde ich tatsächlich jagen (keine Berührungsängste), nur wahrscheinlich mit dem Bogen. Ich mag halt keinen Lärm...
Was mich an der Jagd hierzulande so stört, ist also nicht die Tatsache, daß gejagt wird, sondern, wie und was gejagt wird...
Wenn einer auf Reh, Hirsch oder Sau geht, wünsche ich demjenigen durchaus ein herzliches Waidmanns Heil und Guten Appetit... Geht er auf Fuchs oder gar Wolf, sind meine Wünsche sehr viel weniger freundlich, da reagiere ich sehr bis äußerst angefressen...

Gruß
Wolf
Alpenwolf
Beiträge: 418
Registriert: 30. Mär 2015, 17:40

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Grauwolf,

Quelle zu Spanien, Seite 452 als Grafik:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... .12014/pdf
Alpenwolf
Beiträge: 418
Registriert: 30. Mär 2015, 17:40

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

LarsD hat geschrieben:Warum strampelst Du Dich so ab? Andere haben das, was uns zum Jagen treibt, längst so treffend formuliert, dass man ganz entspannt darauf verweisen kann, statt sich verbal zu verkrampfen: http://www.ein-jagdmensch.com/?p=208 ;-)
Interessanter Blog, den kannte ich nicht und auch eine schöne pysiologische Durchleuchtung des Jägers. Aber mir fehlt da eine Referenzgruppe
wie z.B. die Briefmarkensammler.

Wenn da einer die zweite blaue Mauritius findet nehme ich, dass dabei der Blutdruck auch Richtung 200 geht und man das verschüttete Serotonin eimerweise aufwischen muss.

Da ist unser Grauwolf aus meiner Sicht schon näher an des Pudels=Jagd Kern.
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Grauwolf,

Quelle zu Spanien, Seite 452 als Grafik:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... .12014/pdf
Danke für den Text. Den werde ich mir heute nachmittag mal zu Gemüte führen.

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
Wolfsblut
Beiträge: 741
Registriert: 29. Sep 2014, 11:17
Wohnort: Dresden

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Wolfsblut »

Alpenwolf hat geschrieben:
Wolfsblut hat geschrieben: Wie mit dem Mufflon. Thema Rückzugsgebiet und Moderhinke. Für mich schon wieder Tierquälerei diese Aussetzerei.
Da muss ich aber schon eine gewisse Doppelbödigkeit feststellen: Das aussetzen von z.B.Bär, Luchs, Auerhahn durch den Naturschutz wird vom Naturschutz und auch hier heftigst bejubelt. Das Wiedereinsetzen von Muffelwild ( das es hier ja bis zum Ende der Eiszeit gab ) ist des Teufels, da dies durch unsere jagdlichen Vorväter geschehen ist.
Nicht des Teufels. Aber es hat eben keine Rückzugsgebiete und kommt mit der Bodenbeschaffenheit nicht zu recht. Für mich Tierquälerei was zwanghaft auszusetzen was hier aus diesen Gründen verendet. Was soll der Blödsinn? Ist auch völlig egal ob es früher heimisch war, heute ist es eben nicht mehr. Und zudem noch nicht mal reinrassig.
LarsD

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von LarsD »

Wolfsblut hat geschrieben: Ist auch völlig egal ob es früher heimisch war, heute ist es eben nicht mehr.
Es ist völlig egal, was Du Dir diesbezüglich zusammen räuberst. Der Gesetzgeber sieht das anders:

" ---
heimische Art

eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, die ihr Verbreitungsgebiet oder regelmäßiges Wanderungsgebiet ganz oder teilweise
a) im Inland hat oder in geschichtlicher Zeit hatte oder
b) auf natürliche Weise in das Inland ausdehnt;
als heimisch gilt eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart auch, wenn sich verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oder Pflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten; ..."

Quelle: http://dejure.org/gesetze/BNatSchG/7.html
Antworten