Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Alles, was sonst nirgends passt.
Benutzeravatar
charlie
Beiträge: 225
Registriert: 3. Mär 2013, 10:58
Wohnort: Wo der Wolf zu Hause ist

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von charlie »

Wolf,
Du hast es wieder mal auf den berühmten Punkt gebracht.
Aber glaube mir, dem Großteil der Jägerschaft gehen wissenschaftliche Forschung und Erkenntnisse, die gegen die Bejagung unserer Mitgeschöpfe, insbesondere den Beutegreifern, Aussagen treffen, am Allerwertesten vorbei. Sich neue Erkenntnissen anzueignen, diese anzunehmen, ist vom überwiegenden Teil der Jägerschaft zu viel verlangt.
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
harris
Beiträge: 820
Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben: .... ist ja nicht so unterhaltsam wie einem Fuchs die Beine oder den Kiefer wegzuschießen und anschließend den Schwanz auszureißen!
Deine Gerüchteküche brodelt nicht schlecht. Aus welcher Ecke Deines Wiki Wissens haste denn den Mist her?
Grauer Wolf hat geschrieben:
Im übrigen halte ich es für barbarisch, während der Zeit der Jungenaufzucht z.B. Fuchsrüden zu erschießen, weil diese maßgeblich an der Versorgung der Fähen und der Welpen beteiligt sind. Das scheinen "Jäger" offensichtlich nicht begreifen zu wollen.
Ups, wenn Du schon vorhältst, dass sich hier jeder vorher informieren sollte, dann solltest auch Du das tun. Während der Aufzuchtzeit herrscht eine Sogenannte "Schonzeit"
Grauer Wolf hat geschrieben:
Und noch eines: Was ich von Fallenjagd halte, kann ich mit zivilisierten Worten ebenfalls nicht ausdrücken.
Danke...das Du uns verschonst...
Grauer Wolf hat geschrieben: Und noch eines: Der Fasan hat hier nichts zu suchen und kann sich nur halten, weil zum Bespaßen der Jägerschaft ständig nachgezüchtet und ausgesetzt wird. .
Stört Dich der Fasan? Stört Dich das Muffelwild? Aber wenn Du das so siehst, dann wäre die Artenvielfalt nicht sehr ausgeprägt. Da findet sich bestimmt noch mehr. Google mal kräftig.
Benutzeravatar
Lone Wolf
Beiträge: 438
Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von Lone Wolf »

@LarsD, deine letzten Aussagen enttäuschen mich ein wenig, interessierst dich doch sonst nicht so einseitig... Die Suche nach alternativem Wissen, abseits dem deiner Jagdkollegen in trauter Runde kann ich dir nicht abnehmen, dass muss man wollen. Dann gäbe es in der Tat schnell genügend Indizien, Anhaltspunkte, man kann auch sagen Beweise, um festgefügte Meinungen in Frage zu stellen, doch dazu gehört zweifellos ein Mut, den nicht viele Menschen aufbringen. Da ist es besser sich weiter hinter schwindendem Niederwild und bedrohten Vogelarten zu verschanzen...Obwohl, deine Aussage zur Freude über wieder aufkommende Hasen im Zusammenhang mit erfolgreichen Fuchstötungen und die jährliche jagdliche Abschöpfzahl an Langohren zwischen 320.000 und 500.000, nimm es mir nicht übel, schon irgendwie bigott ist.
Du hast nach Wissenschaft gefragt. Eure Wissenschaft klingt so. (Zitat Heribert Kalchreuther, genannt " Der falsche Professor" ;-) )...beim Fehlen natürlicher Beutegreifer können 46 Prozent des Herbstbestandes an Hasen auf 91% der Revierfläche abgeschöpft werden, unter natürlichen Umständen nur 19% auf 38 % der Revierfläche... (aus Die Sache mit der Jagd)
Aha...
Zwar findet man in weniger als 10 Prozent aller gefundenen Fuchslosungen überhaupt Reste in Anteilen von Hasen und Kaninchen (Felix Labhardt " Der Rotfuchs"1990) und sogar nur in ca. 5 Prozent Vogelartige (J. Gosczynski, "Studies on the food of foxes"1974), zwar ist allgemein bekannt, dass der Fuchs durchaus Nahrungsopportunist ist, seine absolute Hauptmahlzeit aber Mäuse sind, auch Regenwürmer und Obst wird gern genommen. Doch leider ficht dies alles und mehr einen Grossteil unserer, die normale Dichte pro qkm schon lange überschritten habende, Population von sagenhaften 370.000 deutschen Jagdscheininhabern und dies bei nur 356.000 qkm schönen Deutschlands, nicht an. Fuchsjagd ist eben zu geil, gelle...Mir aber sind Menschen die töten, ohne essen zu wollen suspekt.
Von meiner Seite ist hierzu jetzt alles gesagt.
Gute Nacht
Grüsse LW
Oder doch noch nicht, anmerken und mich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle, bei jenen Revierpächtern, die diesen, oben beschriebenen Mut bereits aufbrachten und Vulpes vulpes in Ruhe lassen, es gibt sie, wie ich mich selbst überzeugen konnte.
Zuletzt geändert von Lone Wolf am 25. Nov 2014, 01:29, insgesamt 2-mal geändert.
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Benutzeravatar
Lone Wolf
Beiträge: 438
Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von Lone Wolf »

Und doch noch was, allerdings: Vorsicht Jäger, öffnen sie den Link, lesen sie den Beitrag eines, aus ihrer Sicht, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, schwindelnden Partikularinteressenverbandes! Klingt es auch noch so schlüssig, darf es doch nicht wahr sein...Für alle anderen:

http://www.wildtierschutz-deutschland.d ... stand.html
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Benutzeravatar
charlie
Beiträge: 225
Registriert: 3. Mär 2013, 10:58
Wohnort: Wo der Wolf zu Hause ist

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von charlie »

Lone Wolf,
danke für die beiden letzten Beiträge.
Leider interessieren sich viele Jäger nicht für neue Erkenntnisse, schade eigentlich.
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
harris
Beiträge: 820
Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von harris »

charlie hat geschrieben:Lone Wolf,
danke für die beiden letzten Beiträge.
Leider interessieren sich viele Jäger nicht für neue Erkenntnisse, schade eigentlich.
Doch schon, aber auf die Erkenntnisse der Jäger wird sich nicht interessiert. Und auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, in der Praxis sieht vieles anders aus als am Schreibtisch, im PC oder Statistiken (wie fäscht man die noch mal?? ;-) )

Eigentlich müssen alle zusammen und nicht gegeneinander arbeiten, dann wären wir in allen Fragen und Erkenntnissen schon mal ein Stück weiter.

gruß Harris
Grauer Wolf

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:.... ist ja nicht so unterhaltsam wie einem Fuchs die Beine oder den Kiefer wegzuschießen und anschließend den Schwanz auszureißen!
Deine Gerüchteküche brodelt nicht schlecht. Aus welcher Ecke Deines Wiki Wissens haste denn den Mist her?
Leider ist dieser Mist kein Mist. Ich habe genügend Photos von stolz ausgelegten Fuchsstrecken gesehen, auf denen die beschrieben Verletzungen eindeutig zu sehen waren: Ich bin nicht blind! Das mit dem ausgerissen Fuchsschwanz fand ich einerseits im Web, andererseits fand ich selbst so einen Schwanz nach einer Gesellschaftsjagd hier in meiner Heimat. Da muß ich nur eins und eins zusammenzählen. Also von wegen Gerücht, das ist ggf. nachprüfbar und von dem Fuchsschwanz habe ich ein Belegphoto.
http://www.wir-fuechse.de/wir_fuechse/charly.htm
Tage später dann kam wieder mal ein Anruf: "Sie können Ihren Krüppel an üblicher Stelle abholen!", sagte die Stimme und legte auf.
Charly lag wimmernd vor seinem Bau. Zwei menschliche Bestien in Gestalt von Jägern hatten dem Tier bei lebendigem Leib den Schwanz ausgerissen. Als Racheakt gegen die Fuchsfreundin und um sie mundtot zu machen.
Und hab bitte den Mut, den ganzen entsetzlichen Beitrag zu lesen und die Bilder zu betrachten!
Na, noch Fragen? :x :x :x Die Photos lügen nicht und der Text ist vollkommen glaubhaft. Sowas denkt sich keiner aus, zumal die Bilder existieren und ein Tierarzt involviert war. Das ist einfach nur geisteskrank, aber leider ist das Foltern von Tieren aus was für Gründen auch immer gar nicht mal so selten: siehe auch der Fall, in dem eine Wölfin hier in Deutschland mit dem Wagen zu Tode gehetzt wurde, siehe der Fall, bei dem ein Wolf qualvoll buchstäblich in Stücke geschossen wurde. Die Fälle sollten Dir bekannt sein.
harris hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:Im übrigen halte ich es für barbarisch, während der Zeit der Jungenaufzucht z.B. Fuchsrüden zu erschießen, weil diese maßgeblich an der Versorgung der Fähen und der Welpen beteiligt sind. Das scheinen "Jäger" offensichtlich nicht begreifen zu wollen.
Ups, wenn Du schon vorhältst, dass sich hier jeder vorher informieren sollte, dann solltest auch Du das tun. Während der Aufzuchtzeit herrscht eine Sogenannte "Schonzeit"
Für Rüden? Nanu, seit wann das denn? Das ist ja ganz was neues.
Bitte sehr:
http://www.fuechse.info/index.php?navTa ... nzeit.html
Keine Schonung für Fuchsväter?
Nach gängiger Auslegung gelten dabei lediglich die Mütter noch unselbstständiger Jungfüchse als „notwendig“ für die Welpenaufzucht, nicht jedoch die Fuchsrüden.
...
All diesen Regelungen liegt die Annahme zugrunde, Fuchsväter würden keinen signifikanten Beitrag zur Aufzucht der Jungfüchse leisten. Tatsächlich vertreten die Autoren verbreiteter Jagdlehrbücher die Ansicht, dass die Rüden sich nach der Paarung rasch wieder zurückziehen und kein weiteres Interesse an Ihrem Nachwuchs zeigen2. In der Jägerschaft scheint diese These auch heute noch zu dominieren, sofern man verschiedene öffentliche Diskussionen im Internet als Gradmesser dafür heranzieht3. Wer daran Zweifel äußert – wie etwa Klaus Maylein, Vorsitzender der „alternativen“ Jäger vom ÖJV Baden-Württemberg – muss damit rechnen, von seinen Weidgenossen heftig angegriffen und bisweilen auch beleidigt zu werden4.
Und Frommhold traue ich nach Kenntnis seiner Site und eines Großteils der verlinkten Fachartikel erheblich mehr als den Äußerungen der Jägerschaft.
harris hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben: Und noch eines: Was ich von Fallenjagd halte, kann ich mit zivilisierten Worten ebenfalls nicht ausdrücken.
Danke...das Du uns verschonst...
Auch hier habe ich genügend grauenhafte Bilder gesehen
harris hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben: Und noch eines: Der Fasan hat hier nichts zu suchen und kann sich nur halten, weil zum Bespaßen der Jägerschaft ständig nachgezüchtet und ausgesetzt wird. .
Stört Dich der Fasan? Stört Dich das Muffelwild? Aber wenn Du das so siehst, dann wäre die Artenvielfalt nicht sehr ausgeprägt. Da findet sich bestimmt noch mehr. Google mal kräftig.
Tier, die sich hier unter dem Einfluß hiesiger Beutegreifer oder des Klimas ohne menschliche Hilfe nicht halten können (Fasan und Mufflon sind nur zwei Beispiele) oder die sich hier ad infinitum vermehren, weil sie keinerlei natürliche Regulierungsfaktoren (hier ist z.B. die Wollhandkrabbe ein sehr gutes Beispiel) haben, haben hier von Natur aus nun mal keinen Platz. Der Aspekt der Jägerbespaßung ist dabei völlig irrelevant. Für mich zählen ausschließlich wildbiologische und ethologische Fakten, und zwar ausgehend von der Selbstregulierung der Arten und des zugrunde liegenden, natürlichen Geflechtes.

Gruß
Wolf



PS.: Ich schreibe niemals etwas, daß ich nicht ggf. belegen kann oder das nicht das Ergebnis eigener Beobachtungen und Schlußfolgerungen ist, was ich dann auch entsprechend vermerke.
Gerüchte gibt es von meiner Seite aus definitiv nicht!
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am 25. Nov 2014, 14:31, insgesamt 3-mal geändert.
Grauer Wolf

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Eigentlich müssen alle zusammen und nicht gegeneinander arbeiten, dann wären wir in allen Fragen und Erkenntnissen schon mal ein Stück weiter.
Da bin ich völlig Deiner Meinung, aber dafür müßte die Jägerschaft jedes verdammte schwarze Schaf aus ihren Reihen systematisch entfernen!

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
charlie
Beiträge: 225
Registriert: 3. Mär 2013, 10:58
Wohnort: Wo der Wolf zu Hause ist

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von charlie »

Grauer Wolf hat geschrieben:
harris hat geschrieben:Eigentlich müssen alle zusammen und nicht gegeneinander arbeiten, dann wären wir in allen Fragen und Erkenntnissen schon mal ein Stück weiter.
Da bin ich völlig Deiner Meinung, aber dafür müßte die Jägerschaft jedes verdammte schwarze Schaf aus ihren Reihen systematisch entfernen!
Gruß
Wolf
Wolf, da kannst Du lange drauf warten. Da wird jede Sch...e, die einzelne Jäger anstellen, entschuldigt, Presseveröffentlichungen / Gutachten / Untersuchungsergebnisse angezweifelt. Alles z.B. auf LL nachvollziehbar :x :evil: :x
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
LarsD

Re: Junge Füchse in befriedetem Bereich abgeknallt...

Beitrag von LarsD »

Lone Wolf hat geschrieben:@LarsD, deine letzten Aussagen enttäuschen mich ein wenig, interessierst dich doch sonst nicht so einseitig... Die Suche nach alternativem Wissen, abseits dem deiner Jagdkollegen in trauter Runde kann ich dir nicht abnehmen, dass muss man wollen. Dann gäbe es in der Tat schnell genügend Indizien, Anhaltspunkte, man kann auch sagen Beweise, um festgefügte Meinungen in Frage zu stellen, doch dazu gehört zweifellos ein Mut, den nicht viele Menschen aufbringen. Da ist es besser sich weiter hinter schwindendem Niederwild und bedrohten Vogelarten zu verschanzen...Obwohl, deine Aussage zur Freude über wieder aufkommende Hasen im Zusammenhang mit erfolgreichen Fuchstötungen und die jährliche jagdliche Abschöpfzahl an Langohren zwischen 320.000 und 500.000, nimm es mir nicht übel, schon irgendwie bigott ist.


Das ist nur ein kurzer Ausschnitt Deiner versuchten Frustbewältigung. Willst Du mich damit wirklich beeindrucken? Wenn ja, dann versuch's mit guten Argumenten, tatsächlichen Belegen und schlüssigen Thesen. Sekundärliteratur, aus dem Kontext gerissene Zitate oder Links zu den Seiten verbissener Jagdgegner belustigen bestenfalls. ;-)

Was sagt die Häufigkeit, mit der Reste von Hasen oder Vögeln im Kot von Füchsen gefunden werden, über den Einfluss des Fuchses auf die Hasen- und Vogelpopulationen aus? Nichts? Welche Rücksicht nehmen Räudemilben oder Staupeviren auf die "Sozialstrukturen" einer Fuchspopulation oder die Zeitspanne, in der die Jungfüchse auf die Alten angewiesen sind? Keine? Aus welchem Grund sollte ich in einem Vogelschutzgebiet die Jagd auf Fuchs, Waschbär und Marderhund einstellen? Weil ein paar Leute ganz fest daran glauben, dass der Fuchs keinen entscheidenden Einfluss auf die Populationen von Bekassine, Kiebitz, Rohrweihe oder Sumpfohreule hat? Aus welchem rationalen Grund sollte ich keinen Fuchspelz gerben und zu einer Mütze verarbeiten lassen?
Antworten