LarsD hat geschrieben:Die Zäune an den Rinderkoppeln stehen hier nur unter Saft, wenn auch Vieh auf der Koppel steht. Den Rest des Jahres sind das harmlose Drähte, unter/zwischen denen man druchschlüpfen kann. Wenn das dann plötzlich nicht mehr geht, weil der Zaun "beißt", dürfte der Satz oben drüber die nächste Runde im Wettrüsten einläuten.
Viele Grüße
Lars
Die werden die stromlosen Drähte gar nicht registrieren, wenn sie drunter weg laufen.
Wir hatten hier schon mal diskutiert, ob die Wölfe die elektrische Spannung schon aus einer gewissen Entfernung "spüren", ohne den Draht direkt zu berühren. Mir hatte damals jemand gesagt, die Wölfe "riechen" den Strom. Zuerst dachte ich, hä, was soll das denn? Nach bißchen Nachdenken hielt ich es nicht mehr für so unmöglich. Tiere haben ja bekanntlich teilweise erheblich schärfere Sinne als wir Menschen, spüren auch elektrische Felder. Und erinnern sich dann ev. auch an schlechte Erfahrungen. Klar können Wölfe auch das Überspringen lernen. Aber wie schon weiter oben gesagt, sie sind nicht auf die Nutztiere angewiesen. Warum sollten sie sich da unnötig anstrengen?
Lutra hat geschrieben:Mir hatte damals jemand gesagt, die Wölfe "riechen" den Strom. Zuerst dachte ich, hä, was soll das denn? Nach bißchen Nachdenken hielt ich es nicht mehr für so unmöglich. Tiere haben ja bekanntlich teilweise erheblich schärfere Sinne als wir Menschen, spüren auch elektrische Felder. Und erinnern sich dann ev. auch an schlechte Erfahrungen. Klar können Wölfe auch das Überspringen lernen. Aber wie schon weiter oben gesagt, sie sind nicht auf die Nutztiere angewiesen. Warum sollten sie sich da unnötig anstrengen?
Nachdem, was man so beobachtet hat, als man die Wölfe aus dem Nordwesten Kanadas im Yellowstone ansiedelte, sind imho Wölfe fähig, daß Magnetfeld der Erde zu spüren (die wandten sich erst mal ungefähr richtung Norden, bevor sie beschlossen, dazubleiben). Also sollten sie auch die begleitenden Felder von Spannungsquellen resp. stromführenden Drähten fühlen. Außerdem sind stromführende Zäune nicht geräuschlos, sondern zu hören.
Lutra hat geschrieben: Die werden die stromlosen Drähte gar nicht registrieren, wenn sie drunter weg laufen.
Wir hatten hier schon mal diskutiert, ob die Wölfe die elektrische Spannung schon aus einer gewissen Entfernung "spüren", ohne den Draht direkt zu berühren. Mir hatte damals jemand gesagt, die Wölfe "riechen" den Strom. Zuerst dachte ich, hä, was soll das denn? Nach bißchen Nachdenken hielt ich es nicht mehr für so unmöglich. Tiere haben ja bekanntlich teilweise erheblich schärfere Sinne als wir Menschen, spüren auch elektrische Felder. Und erinnern sich dann ev. auch an schlechte Erfahrungen.
Wölfe habe ich an Stromzäunen noch nicht beobachtet. Aber mein vierbeiniger Jagdfreund geht mit den Weidezäunen inzwischen sehr gekonnt um. Er hat mehrmals furchtbar geklagt, weil er im Übermut am Zaun eine gewischt bekam. Inzwischen taxiert er nur kurz, ob es unter bzw. über den Zaun besser gehen würde und steht dann fix auf der anderen Seite. Dabei spielt es keine Rolle, ob Strom drauf ist oder nicht.
Klar können Wölfe auch das Überspringen lernen. Aber wie schon weiter oben gesagt, sie sind nicht auf die Nutztiere angewiesen. Warum sollten sie sich da unnötig anstrengen?
Schöne Floskel, aber trifft die auch zu? Bilanziere doch mal! Ein kurzer Sprung und er steht zwischen den ganzen lahmen Viehchern und muss nur noch zupacken. Energetisch doch die weit sparsamere Nummer, als dem deutlich schnelleren und inzwischen auch clevereren Wild hinterher zu rennen.
LarsD hat geschrieben:
Wölfe habe ich an Stromzäunen noch nicht beobachtet. Aber mein vierbeiniger Jagdfreund geht mit den Weidezäunen inzwischen sehr gekonnt um. Er hat mehrmals furchtbar geklagt, weil er im Übermut am Zaun eine gewischt bekam. Inzwischen taxiert er nur kurz, ob es unter bzw. über den Zaun besser gehen würde und steht dann fix auf der anderen Seite. Dabei spielt es keine Rolle, ob Strom drauf ist oder nicht.
Schöne Floskel, aber trifft die auch zu? Bilanziere doch mal! Ein kurzer Sprung und er steht zwischen den ganzen lahmen Viehchern und muss nur noch zupacken. Energetisch doch die weit sparsamere Nummer, als dem deutlich schnelleren und inzwischen auch clevereren Wild hinterher zu rennen.
Wölfe sind da nur bedingt mit Hunden zu vergleichen, hat mir mal jemand erzählt. Selbst die Wolfshunde waren nicht für den beabsichtigten Zweck geeignet, die tschechische Westgrenze zu schützen, viel zu vorsichtig und nicht draufgängerisch genug, und wohl jetzt noch ist es schwer, einen Wolfshund bis zur Schutzhundprüfung zu bringen. Auch würden Wölfe ganz ungern über etwas drüberwegspringen.
Ich kanns nicht bestätigen, hab da nicht die Ahnung davon, aber bestätigen kann ich, dass sie sich schon Jahre lang in meiner Umgebung von 90cm hohen Netzen abhalten lassen. Wenns nicht so wäre, würde wohl wesentlich mehr passieren.
Eine Ausnahme darf nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen einer Art nicht verschlechtert, soweit nicht Artikel 16 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG weiter gehende Anforderungen enthält.
Die Entnahme eines Wolfs würde den Erhaltungszustand der Population im jetzigen Zustand verschlechtern, außerdem ist ein grundlegender Schutz des Viehs zumutbar.
SammysHP hat geschrieben:Die Entnahme eines Wolfs würde den Erhaltungszustand der Population im jetzigen Zustand verschlechtern, außerdem ist ein grundlegender Schutz des Viehs zumutbar.
Der Erhaltungszustand der Wolfspopulation, wie auch immer man sie definiert, verbessert sich stetig, obwohl immer wieder Wölfe über den Haufen gefahren bzw. illegal geschossen werden. Gemessen an der Entwicklung der Wolfszahlen in D würde die Entnahme einzelner Wölfe den Erhaltungszustand im Sinne der FFH-Richtlinie nicht wirklich verschlechtern, bestenfalls das Erreichen des günstigen Erhaltungszustandes verzögern.
Was an Herdenschutz in der Region zumutbar ist, werden wir schwerlich ermessen können. Sobald ein Landwirt anhand seiner betriebswirtschaftlichen Zahlen nachweisen kann, dass er auch mit Förderung die Investitionen in wolfssichere Zäune und deren Unterhalt nicht stemmen kann, sind die Maßnahmen schwerlich zumutbar. Das er wegen der Wölfe die Viehhaltung oder am Ende seinen Hof aufgibt, soll durch Artikel 16 FHH-RL und § 45 BNatSchG ja gerade verhindert werden. Auch deshalb wird dort im Moment von allen Seiten alles Menschenmögliche getan, um weitere Übergriffe auf Rinderherden zu verhindern. Sollten die sich dennoch fortsetzen oder am Ende ausgebrochene Rinder einen schweren Unfall verursachen, wird es eng für die Wölfe dort. Abgesehen vom Akzeptanzverlust in der Öffentlichkeit wird sich dann kaum jemand in der Naturschutzverwaltung die Verantwortung aufhalsen, wenn Menschenleben in Gefahr geraten.
Aus dem Grunde werden ja die Herdenschutzmaßnahmen durch den Staat subventioniert, in Sachsen beispielsweise zu 80% ab 2015 und in Niedersachsen zu 75%. Wer meint das es selbstverständlich sei irrt sich gewaltig. Es ist wie in sonstigen Betrieben, wenn man sein "Produkt" nicht mit Mindestmaßnahmen vor Diebstahl schützt, brauch man auch kein Schadensersatz erwarten. Wer sich das nicht leisten kann, der muss sich eben einfach einen anderen Beruf suchen.
Der letzte Satz zeigt auf was du heraus willst... Das Menschen in Gefahr geraten ist eine Mär von unwissenden Schäfern und Landwirten.
Zumindest sind wir uns doch alle einig, dass die Rinderrisse eine neue Qualität darstellt. Somit hoffe ich doch, die von Lars angedeuteten Bemühungen sind lobbyübergreifend. Zumindest wäre es der richtige Zeitpunkt gemeinsam zu handeln und alle möglichen Varianten durchzuführen, um den Grauen dieses Verhalten schnell wieder abzugewöhnen. Meinetwegen auch gerne mal mit ner Gummikugel auf den Hintern. Alles besser als in naher Zukunft Blei- oder auch bleifrei zu agieren....
holsteiner in nrw hat geschrieben:Zumindest sind wir uns doch alle einig, dass die Rinderrisse eine neue Qualität darstellt. Somit hoffe ich doch, die von Lars angedeuteten Bemühungen sind lobbyübergreifend. Zumindest wäre es der richtige Zeitpunkt gemeinsam zu handeln und alle möglichen Varianten durchzuführen, um den Grauen dieses Verhalten schnell wieder abzugewöhnen. Meinetwegen auch gerne mal mit ner Gummikugel auf den Hintern. Alles besser als in naher Zukunft Blei- oder auch bleifrei zu agieren....
Die Risse in Rinderherden sind nicht neu und dass das jetzt dennoch so dargestellt wird, ist zusätzliches Öl im Feuer. Die Sichtweise des Landesbauernverbandes ist hier nachzulesen: http://www.lbv-brandenburg.de/index.php ... &Itemid=63
Können wir uns darauf einigen, dass Angriffe auf Rinderherden nicht neu, aber relativ selten sind? Selbstverständlich muß versucht werden, dass nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. Das mit den Gummigeschossen ist keine schlechte Idee, käme aber einer Behirtung gleich, die sich niemand mehr leisten kann oder will. Mal abgesehen davon, dass das nachts kaum funktionieren würde. Also bleiben technische Maßnahmen, und in dem Bereich sollte wohl was möglich sein, wir haben da mehr Möglichkeiten als vor 100 Jahren.