Schon 8 tote Wölfe in Brandenburg

[Wolfsheuler]

Dieses Jahr gab es schon 8 tote Wölfe in Brandenburg, davon 7 überfahren. Damit gibt es also in den ersten 4 Monaten des Jahres schon mehr tote Wölfe als im ganzen letzten Jahr (7, davon 5 überfahren). Sind die Brandenburger Wölfe solche Tolpatsche oder liegt es an den Autofahrern? Wenn man bedenkt, dass in ganz Frankreich letztes Jahr zwar viele Wölfe legal erschossen wurden, aber nur 3 oder 4 überfahren, dann fragt man sich, ob die deutschen Wölfe dümmer sind oder die deutschen Autofahrer? Traurig ist es allemal und ein schwerer Rückschlag.
http://www.lugv.brandenburg.de/cms/medi ... _nachw.pdf

[Grauer Wolf]

...oder liegt es an den Autofahrern?

Schau Dir doch mal an, wie gerade in manchen (seltsamerweise nicht in allen, es gibt regelrechte Schwerpunkte) ländlichen Gebieten gefahren wird. Da wird gebrettert ohne Sinn und Verstand.
Wer bei Nacht und Nebel auf einer Landstraße mit 100 durch ein unübersichtliches Wald- oder Waldrandgebiet semmelt, muß sich über Wildunfälle nicht wundern. Tragisch wird es, wenn dabei seltene Tiere wie der Wolf getötet werden (der Blechschaden ist irrelevant).
Was kann so wichtig sein, daß man nicht zu Zeiten, wenn die Tiere unterwegs sind, also von Abenddämmerung zu Morgendämmerung, mal den Bleifuß vom Gas nimmt und statt 100 km/h (oder gar mehr) nur 60, maximal 70 km/h fährt? Der Bremsweg würde sich um zwei Drittel resp. die Hälfte verringern, denn das für Tiere tödliche Gesetz lautet: E = ½mv²
Ich habe es jedenfalls immer so gehalten (ich habe etliche Jahre auf dem Land gelebt).

Btw., ein toter Wolf kann nichts mehr lernen und seine Erfahrungen an die Welpen weitergeben.

Gruß
Wolf

[balin]

Ich behaupte, das liegt an den Autos. Neulich bin ich mal wieder eine längere Strecke Autobahn gefahren. Die waren alle so zwischen 140 und 180
auf der Überholspur unterwegs, wie ich auch. Als überzeugter R4 Fahrer und Jeansträger ist einem das der wahre Horror. Aber sind wir ehrlich, mit 26 oder 34 PS hat man eine andere Lebenseinstellung. Man würde manchmal gerne, aber es geht einfach nicht!. Rein theoretisch müßte es früher weniger Wildunfälle gegeben haben. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, wie man jemals mit einer Ente einen Wolf hätte erlegen können, zumal die ja sehr elastisch gebaut war.

[Grauer Wolf]

Als überzeugter R4 Fahrer und Jeansträger ist einem das der wahre Horror. Aber sind wir ehrlich, mit 26 oder 34 PS hat man eine andere Lebenseinstellung.

R4... Den hatte ich auch mal. War ein schönes, praktisches Auto und sensationell sparsam für seine Zeit. Heute werden ja schon popelige Kleinstwagen mit über 100 PS angeboten, weil's sonst schließlich keinen Spaß macht. Ein bißchen mehr Gelassenheit täte tut und mit meinem völlig spaßbefreiten Kombi mit 75 PS kommt man auch ans Ziel, ggf. mit 3 Hunden plus Equipment und Gepäck.

Ob es früher weniger Wildunfälle gab, ist eine gute Frage. Ich denke eher nicht, denn bei aller "Heizerei" gibt es doch deutlich mehr Wildschutzzäune. Was aber an Land- und Bundesstraßen eher weniger hilft, weil's die dort nicht, zumindest aber deutlich seltener gibt. Es gibt nur eine Methode, Wildunfälle zu vermeiden: Schlicht und ergreifend in den fraglichen Gebieten zu den kritischen Zeiten Fuß vom Gas. Das würde einer Menge Tiere das Leben retten und so nebenbei auch den einen oder anderen Toten auf menschlicher Seite vermeiden.

Gruß
Wolf

[SammysHP]

100 PS Minimum, eher deutlich mehr. Nicht wegen der Geschwindigkeit, sondern damit man auch was ziehen kann (das sollten schon 2 t sein, z.B. für Pferdeanhänger).

[Grauer Wolf]

... sondern damit man auch was ziehen kann (das sollten schon 2 t sein, z.B. für Pferdeanhänger).

Ist ja auch o.k., bei solchen Anwendungen muß es halt was mehr sein. Letztlich kommt es darauf an, wie verantwortungsbewußt man sich verhält. Mir versetzt es einfach nur immer wieder einen Stich, wenn ich lesen muß "(junger) Wolf überfahren"... In Gebieten, in denen in der Dämmerung und nachts der Wolf unterwegs ist, würde ich schon freiwillig deutlich vom Gas gehen, egal wieviel PS unter der Haube stecken. 7 überfahrene Wölfe in den ersten 4 Monaten, das ist heftig angesichts des immer noch nicht gerade üppigen Bestandes, das mag ich gar nicht auf's ganze Jahr extrapolieren.
Unabhängig davon wäre ich sehr unglücklich, wenn mir so etwas passierte. Ich mag Wölfe einfach, jenseits aller Wildbiologie und Ethologie. Übrigens auch Füchse, weshalb ich, wenn ich einen überfahrenen Fuchs am Straßenrand sehe, auch immer sehr betroffen bin... Es ist oft so unnötig...
Ich kann also nur immer wieder predigen: Fuß vom Gas! Lieber früher losfahren oder auch mal später ankommen.

Gruß
Wolf

[Widukind]

100 PS Minimum, eher deutlich mehr. Nicht wegen der Geschwindigkeit, sondern damit man auch was ziehen kann (das sollten schon 2 t sein, z.B. für Pferdeanhänger).

Beim Ziehen von Anhängern ist das hohe Drehmoment bei niedrigen Umdrehungen eines Diesels gegenüber einem Benziner bei gleicher PS-Zahl wichtiger.

Beispiel:

VW Caddy Benziner 75 kW (102 PS) bei 5600/min / 148 Nm bei 3800/min vs. Caddy Diesel 77 kW (105 PS) bei 4000/min / 250 Nm bei 1900/min.

Und selbst der Diesel mit 55 kW (75 PS) bei 4000/min hat mit einem Drehmoment von 210 Nm bei 1900/min noch mehr "Kraft a. d. Keller" als der Benziner.

[Grauer Wolf]

Wenn ich einen Pferdeanhänger ziehen müßte, nähme ich sowas
http://www.autozeitung.de/auto-fahrberi ... panorama=1
oder sowas
http://auto-geil.de/wp-content/uploads/ ... ur-007.jpg

Aber das führt jetzt a bisserl offtopic...

Gruß
Wolf

[Widukind]

Wenn ich einen Pferdeanhänger ziehen müßte...

... noch besser: Hänger auf > Pferd raus > Aufsitzen > Reiten ...

[Grauer Wolf]

... noch besser: Hänger auf > Pferd raus > Aufsitzen > Reiten ...

Öh? Nein, lieber nicht!
Definition Pferd:
Vorne beißt es, hinten tritt es, in der Mitte ist es unbequem.
Da laufe ich lieber mit den Hundchen an meiner Seite... ... und schaue, ob ich vielleicht einen Wolf sehe, anstatt mich auf den 1 PS-Grasmotor konzentrieren zu müssen...

Gruß
Wolf