balin hat geschrieben:Bitte die Rehe nicht unterschätzen! [...] Normalerweise kommt er aber abgearbeitet spätestens nach einer Viertelstunde schnaufend zurück und hat bis jetzt noch kein Reh im Maul mit zurückgebracht.
Entweder unterschätzt Du Deinen Hund oder er ist zum Glück zu dumm zum Jagen. Rehe flüchten bis in die nächste Deckung und wenn die Strecke bis dorthin weit und anstrengend genug war, drücken sie sich dort. Bei Drückjagden kommst Du als Treiber dann an ein Stück Rehwild, das z.B. den Kopf in einen Fanbusch gesteckt hat und einfach still da liegt. Erst wenn Du unmittelbar dran bist, teilweise musst Du es erst berühren, dann geht die Flucht weiter. Unerfahrene Hunde lassen locker, wenn sie den Blickkontakt zum Reh eine Weile verloren haben und drehen ab. Die Nase hilft in dem Fall wenig, weil Rehwild derart intensive Duftspuren legt, dass in dessen Einständen für den Hund praktisch alles nach Reh stinkt. Wenn ein Hund nur der Fährte folgt, wird er deshalb in der Regel verzweifeln. Hunde mit entsprechendem Jagdtrieb und Körperbau, die mit "hoher Nase" jagen, bekommen hingegen fast jedes Reh. Sie suchen im Einstand einfach quer zum Wind, bis sie die unmittelbare Witterung vom Reh in der Nase haben. Meiner kommt zwar auch ohne Reh zurück, aber ich weiß, dass ich nach so einer Hetze mit dem Hund nach dem Reh suchen muss. Bislang noch immer erfolgreich. So viel zum Nebensächlichen in dem Thread.
Was viele der Reaktionen hier auf die von Ash verlinkten Zeitungsartikel angeht, finde ich die ärgerlich und traurig zugleich. Irgendwie das immer gleiche, stereotype Verhaltensmuster - "Die Tierhalter haben sich über den Wolf zu freuen und gefälligst ihre Tiere zu schützen.". Ohne selbst betroffen zu sein, tönt es sich leicht. Das hilft allerdings weder den Wölfen, noch den Tierhaltern und deren Tieren - ganz im Gegenteil. Viele der Äußerungen hier müssen jenen Tierhaltern arrogant vorkommen, die sich inzwischen mit dem Wolf auseinandersetzen müssen. Dieser Konflikt wird in NS und SH eine andere Quaität bekommen. Die Eskalation des bestehenden Konfliktes zwischen Wolfsschutz und Tierhaltung wird am Ende immer zu Lasten der Wölfe gehen. Und wie lange wird es dauern, bis wir auch in D solche Bilder in der Presse sehen? ( http://www.nicematin.com/vallees/un-tro ... 88261.html ) Was bringen im Kontext dazu dann die Thesen vom Wolf als ökologischer Wunderheiler in der Landschaft? Nichts!
Viele Grüße
Lars