Zu Tode erschreckt?

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Lone Wolf
Beiträge: 438
Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lone Wolf »

Richtig Wildhund, genau das ist der Punkt, die wenig konstruktiven Aussagen der Jäger- oder Jagdsympathisanten (siehe auch hier im Thema), deutet sehr wohl darauf hin, dass sie genau wissen, dass es hier um heiße Luft und bloße Stimmungsmache geht.

Lars, trotz Veröffentlichung des Linkes auf http://www.naturschutz-kjv-meissen.de/ (wobei schon der Name der Website vor Zynismus strotzt), unter dem man das Gutachten angeblich anfordern kann, bekommt man es natürlich nicht, nicht mal geantwortet wird. Das Gerede mit dem Innenminister sind Schutzbehauptungen. Jetzt geht es nur noch um Zeit, dass ist der wichtige Faktor! Um einen möglichst langen Zeitraum, bis der Quark ans Licht kommt, aber dann ist die Injektion des Hasses gegen das betreffende Wildtier abgeschlossen und das Dementi kommt unter ferner liefen...

Ein Teil der Leserbriefe in regionalen Zeitungen und die Gespräche im alltäglichen Umfeld beweisen, dass die oberflächliche Meinungsbildung unter Bürgern im vollen Gange ist, vor allem auf dem Lande und dies sehr im Sinne derJägerschaft. In der Diskussion tauchen auch regelmäßig die dümmlichen Begriffe bzw. ganze Passagen aus dem Brandbrief auf ...

@ Wildhund: Der Verfasser des Gutachtens ist selber Jäger im KJV... ;-)
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
LarsD

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von LarsD »

Lone Wolf hat geschrieben:Lars, trotz Veröffentlichung des Linkes auf http://www.naturschutz-kjv-meissen.de/ (wobei schon der Name der Website vor Zynismus strotzt), unter dem man das Gutachten angeblich anfordern kann, bekommt man es natürlich nicht, nicht mal geantwortet wird. Das Gerede mit dem Innenminister sind Schutzbehauptungen.


Etwa zwei Stunden nach dem Abschicken der Mail bekam ich einen Anruf und wir haben uns recht lange unterhalten. Die Strategie, das Gutchten zuerst dem Innenminister vorzulegen und es dann zu veröffentlichen, macht aus Sicht der Akteure schon Sinn. Ich halte sie für suboptimal, war aber scheinbar nicht überzeugend genug. Schlussendlich habe ich das Gutachten zwar auch noch nicht in den Händen, aber mir wurde versprochen, dass ich es demnächst bekommen werde. Bin gespannt ... ;-)
@ Wildhund: Der Verfasser des Gutachtens ist selber Jäger im KJV... ;-)
Woher stammt diese Info? Sie deckt sich nicht mit meinem Kenntnisstand. Aber auch der kann falsch sein.

Viele Grüße

Lars
jurawolf
Beiträge: 967
Registriert: 5. Okt 2010, 23:32

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von jurawolf »

LarsD hat geschrieben:Woher stammt diese Info? Sie deckt sich nicht mit meinem Kenntnisstand. Aber auch der kann falsch sein.
Naja, der Herr Gerhards führt einen Jagdhund, verteilt Einladungen für Welpenspielgruppen für Jagdhunde, wohnt und arbeitet in Meissen...

Wissen, wo er überall Mitglied ist, tu ich zwar auch nicht. Aber wenn man 1 und 1 zusammenzählt...
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Lone Wolf
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lone Wolf »

@Lars
nun, die enge Verquickung zwischen dem Verfasser des Gutachtens und dem KJV Meißen war offensichtlich.
Das er selber Jäger ist, konnte man allerdings einem Beitrag, des für die Kampagne benutzten überregionalen Tageblatts "Sächsische Zeitung" entnehmen. Hier hieß es am 30.12.2013 unter der Überschrift Umweltministerium kritisiert Wolfsbrief
ZITAT SZ
In einem Telefonat gestern Nachmittag mit der SZ verweigerte Gerhards eine Auskunft über die Herkunft seines Spezialwissens. Er fürchte eine
Diffamierungskampagne, so der Meißner Jäger
.

Natürlich wissen wir alle, wie mies teilweise heutzutage Zeitungen recherchieren, aber wie Jurawolf schrieb, ich sag´s mal so, die Indizien für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage sind schon enorm stark.

Zum anderen Punkt:
Wenn du als wildfremder Mailer sogar persönlich angerufen wurdest, nehme ich mal an, hast du das geheime Codewort genutzt und dich geoutet, zum Beispiel als strikter Gegner der Wiedereinwanderung und dem Aufbau einer Population in Deutschland. Dann wird man offensichtlich anders hofiert ;-)
Ich hatte dieses Glück nicht... :mrgreen:

Viele Grüße
LW
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Johann Peter Hebel
LarsD

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von LarsD »

Lone Wolf hat geschrieben: Natürlich wissen wir alle, wie mies teilweise heutzutage Zeitungen recherchieren, aber wie Jurawolf schrieb, ich sag´s mal so, die Indizien für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage sind schon enorm stark.


Dann glaube ich eher der Aussage von Herrn Gerhards, dass er nicht Mitglied des KJV Meißen ist. Ob oder ob nicht, tut auch eigentlich nichts zur Sache. Mich interessiert, wie und welche Spuren gesichert und interpretiet wurden.
Wenn du als wildfremder Mailer sogar persönlich angerufen wurdest, nehme ich mal an, hast du das geheime Codewort genutzt und dich geoutet, zum Beispiel als strikter Gegner der Wiedereinwanderung und dem Aufbau einer Population in Deutschland. Dann wird man offensichtlich anders hofiert ;-)
Aus der Mailadresse ist mein Name ersichtlich. Beim Rest hat dann Tante Google geholfen. Outen war somit nicht nötig. ;-)

Viele Grüße

Lars
Sonido
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Sonido »

Zweifel an dem Gutachten

hier nachzulesen:
http://www.sz-online.de/sachsen/zweifel ... mentPage=2

Unter anderem steht da:
"Jetzt meldet sich das Wildbiologische Büro Lupus zu Wort. Die Forschungseinrichtung mit Sitz in Spreewitz ist seit 2003 für die wissenschaftliche Begleitung der Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland zuständig. „Der Gutachter Wernher Gerhards hat schon alle möglichen Leute von seiner vermeintlichen Kenntnis zu überzeugen versucht“, sagt die Biologin und Büroleiterin Ilka Reinhardt. „Was ich bisher von ihm gehört habe, fand ich allerdings nicht überzeugend.“

Und:
"Derweil zweifelt man auch im Umweltministerium an der Expertise des Gutachters. „Wir haben keine Hinweise darauf, dass Herr Gerhards wissenschaftlich tätig ist“, heißt es aus der Pressestelle."

Gruß
Sonido
Grauer Wolf

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Grauer Wolf »

Die ganze Sache wird immer mysteriöser: Ein Gutachten, das im Grunde keiner kennt, nicht das Ministerium, nicht das Wolfsbüro (Frau Reinhardt hat ja offensichtlich auch versucht, dran zu kommen), überhaupt keiner außer ein paar Insidern in Jägerkreisen, wie mir scheint... Das bringt doch nichts, denn diese Geheimniskrämerei läßt umso mehr Zweifel aufkommen.
Sorry, aber wenn ich selber als Autodidakt (dessen muß man sich durchaus nicht schämen! Wissen hat nicht unbedingt was mit offiziellen "Papierchen mit Stempelchen" zu tun!) zum Thema Wolf ein "Gutachten" (mal in Anführungszeichen, weil der Begriff "Gutachten" was offizielles hat) verfassen würde (Konditional mangels Wölfen hier in der Gegend), würde ich das nach bestem Wissen und Gewissen machen (inkl. Dokumentation), auch dazu stehen und mich der Diskussion stellen. Mir geht einfach nicht ein, daß der Verfasser in dieser Hinsicht so sehr mauert, es sei denn, es steht wirklich unhaltbares Zeug drin, womit er sich bis auf die Knochen blamiert.
Seine Qualifikation will ich dabei gar nicht bewerten, weder positiv noch negativ, denn wie gesagt, Wissen, auch umfangreiches, kann man sich auf vielerlei Arten beschaffen, dafür muß man keine Hörsaalbank drücken. Es gibt bekannte Verhaltensforscher, die als Autodidakten anfingen und keinerlei akademische Grade hatten.
Wie auch immer, Tatsache ist, daß entgegen der Behauptungen in einem der Leserbriefe ein paar Trittsiegel keineswegs reichen, eine Wolfsspur zweifelsfrei zu identifizieren. Dazu braucht es mehr, idealerweise auch ein paar Haare, die an einem Busch oder Zaun hängen blieben, oder sonstige Hinterlassenschaften, weil der geschnürte Trab als Referenz zwar fast, aber nicht 100%ig sicher ist und eben auch bei Hunden vorkommen kann, wie ich schon bei meinen eigenen (besonders bei meinem "Altdeutschen" mit seinen endlos langen Beinen) selbst gesehen habe.

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lutra »

Ich muß da leider Wildhunds Beitrag vom 02.01. voll zustimmen: Der KJV Meißen hat sein Ziel bis jetzt voll erreicht. Nach einer vagen Äußerung, es könnte der Wolf gewesen sein, wurde das durch ein "Gutachten" bestätigt für den Zeitungsleser. Und schon ist Stimmung gemacht: Der Wolf ist lebensgefährlich. Der eventuellen Auswertung des eventuell doch noch auftauchenden Gutachtens wird sich der relativ wenig am Wolf an sich interessierte Leser dann nicht so intensiv widmen. Sie ist ja dann keine Sensationsmeldung mit schwerem Unfall und toten Pferden.
balin
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von balin »

Nur einmal, um klar zu machen mit welchem Menschenschlag wir es da zu tun haben:
http://www.augsburger-allgemeine.de/noe ... 38461.html
Der Artikel fasst die Lage von damals und auch jetzt recht gut zusammen. Es gilt, eine Menge Sachverhalte auch gegen die Jäger durchzusetzen und man muß wissen, mit wem man es zu tun hat. Mitleid ist da fehl am Platze!
Man sollte das mal durchlesen. Der Herr Brunner ist übrigens CSU Mitglied und immer noch Landwirtschaftsminister.
Festzustellen ist auch, daß die Jäger sehr spezielle Interessen vertreten, die mit Waldwirtschaft und auch mit den Tierhaltern recht wenig zu tun haben. Im Hinblick auf den Wolf muß man sich das immer klar machen.
In dem Fall hier, wird ein Pferdehalter schamlos für eigene Zwecke ausgenutzt. Korrekt wäre es gewesen, hier die Zaunproblematik in den Vordergrund zu stellen.
Genau die Zaungestaltung wird aber ja auf Betreiben der Jägerschaft auf dem Minimum gehalten. Es sollen ja die Wanderbewegungen der Wildtiere nicht eingeschränkt werden. Da bedarf es in der Tat Änderungen in der Bauordnung, gerade für Großtiere wie Rinder und Pferde. Jeder kann sich ausrechnen, daß jeder Elektrozaun gegen 500kg Fluchtbewegung machtlos ist. Auch hier müssen sich die Landwirte gegen die Jäger durchsetzen, genau wie beim Wald.
Die Tierhalter wollen nämlich nachts auch gut schlafen können, auch wenn und gerade weil dann Jäger Rehe und Wölfe aussenrum laufen müssen.
Bin ja mittendrin und so ist es!
Lutra
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lutra »

Eine Frage zum Pferdeunfall kam ebenfalls im SZ-Interview mit Umweltminister Kupfer. Seine Antwort:
Bei diesem bedauerlichen Fall gibt es bisher keinen einzigen Beweis, dass dafür ein Wolf verantwortlich war. Ein Gutachten, das
dies angeblich beweisen soll, liegt uns bis heute nicht vor. Gleichzeitig hört man über den Autor Dinge, die ich hier nicht
wiederholen will. Bevor hier keine seriöse Bewertung vorliegt, kann ich als Umweltminister dazu nichts sagen.
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