Nationalpark Nordschwarzwald kommt.

[balin]

http://www.agrarheute.com/nationalpark-nordschwarzwald
Das ist ja für die Wölfe auch von Bedeutung, wenn er auch etwas klein geraten ist. Das Modell als solches ist interessant und kann zb bei uns im Steigerwald mit seinen Buchenwäldern auch neue Impulse setzen.
Nebenher, Wölfe im Nationalpark haben manchmal nicht viel zu bedeuten. Im Sumava gab es 2010 eine Wolfsdame mit zwei Welpen.
http://www.denik.cz/regiony/po-jednom-a ... 00907.html
Man hat aber nie wieder etwas davon gehört. Dabei sind die beiden Nationalparks da doch eigentlich Wolfskernland.

[Grauer Wolf]

Zentraler Kritikpunkt von Bürgerinitiativen gegen das Projekt ist die Nichtnutzung der darin eingebundenen Waldbestände. Im Nordschwarzwald habe gerade die naturnahe Waldbewirtschaftung eine einzigartig schön gewachsene Kulturlandschaft mit ihrer regionaltypischen Artenvielfalt erhalten.

Ach du heilige Makrele. Die übliche Schwätzerei. Da haben welche nicht begriffen, was Nationalpark eigentlich heißen müßte: Sich selbst überlassen und Entwicklung einer Wildnis, die völlig frei von menschlichen Eingriffen und höchstens sanftem, kontrollierten Wandertourismus ausgesetzt ist, ohne irgendwelche, touristische Infrastrukturen im Inneren.

Auf die Nutzung zu verzichten, berge außerdem wirtschaftliche Risiken. So werde durch die Ausweisung eines Nationalparks der Marktwert der betroffenen Flächen mit einem Schlag auf 0,00 Euro reduziert. Dabei habe der aktuelle Holzvorrat in der Kernzone des Nationalparks einen Marktwert von insgesamt 200 Millionen Euro. Die Nutzung der Bestände würde zudem dem Klimaschutz dienen und das Risiko einer zügellosen Ausbreitung des Borkenkäfers verhindern.

Darum geht es: Um Geld und nur um Geld bis hin zum letzten Waldcafé-Wirt. Und natürlich muß auch wieder das Märchen vom Borkenkäfer herhalten. Klar, daß der in den Stangenplantagen erst mal fröhliche Urständ feiert, bis dann über Jahre und Jahrzehnte ganz allmählich ein standortangepaßter, natürlicher Mischwald entsteht (das Gezeter hatten wir auch in Bayern). Bis da ein wieder Naturwald im Gleichgewichtszustand steht, das dauert Jahrhunderte.

Übrigens: Ein 10.000 Hektar-Nationalpärkchen ist kein Nationalpark, sondern ein schlechter Witz wie die meisten deutschen "Nationalparks". Das sind 100 km² oder 10 x 10 km². Da brauche ich 2 Stunden, um komplett durchzumarschieren, ein Wolf bräuchte gemütlich trabend höchstens die Hälfte...
Nicht falsch verstehen, ich begrüße Naturschutz, wo immer er sich machen läßt. Nur diese Übertreibungen und Selbstbeweihräucherungen kann ich nicht ausstehen, wenn bei näherem Hinschauen nur faule Kompromisse mit der Welt des Geldes gemacht werden. Was da entsteht, ist ein aufgeblasenes, lokales Naturschutzgebiet, nicht mehr. Wie gesagt, ein echter Nationalpark ist für mich was anderes. Sowas umfaßt viele hundert bis mehrere tausend km² und besteht aus Wildnis!

Gruß
Wolf

[LarsD]

Ach du heilige Makrele. Die übliche Schwätzerei. Da haben welche nicht begriffen, was Nationalpark eigentlich heißen müßte: Sich selbst überlassen und Entwicklung einer Wildnis, die völlig frei von menschlichen Eingriffen und höchstens sanftem, kontrollierten Wandertourismus ausgesetzt ist, ohne irgendwelche, touristische Infrastrukturen im Inneren.

Beim Lesen Deiner Zeilen wird mir klar, was Betroffene mit dem Begriff "Ökofaschismus" meinen.

[balin]

Im Prinzip hast du recht, aber das ist ja erst ein Anfang. Im näheren Umfeld sind ja eine Menge Schutzgebiete ausgewiesen und nach und nach entsteht das Potential für Erweiterungen. Die Menschen müssen sich ja auch gewöhnen und dazulernen. Im Steigerwald wird jetzt wieder ein Waldareal aus der wirtschaftlichen Nutzung herausgelöst. Das kann man auf der Förderseite des anvisierten Nationalparks Steigerwald nachlesen. Auch wenn derzeit eine Verwirklichung noch in den Sternen steht, aus dem Flickenteppich kann bei entsprechendem Umfeld schnell etwas konkretes werden. Im Fichtelgebirge ist es ähnlich. Die Autobahn haben wir abgeschmettert und aus den so entstandenen Interessensgemeinschaften kann es durchaus zur Bildung eines Biosphärenreservates mit einem Nationalparkkern am Schneeberg kommen. Da ist eben harte Alltagsarbeit. Wenn ich die Maiswüste um die Biogasanlagen in meiner Umgebung sehe, dann geht mir bei solchen Entwicklungen das Herz auf. Es gilt hier und jetzt, den Mars können sie später besiedeln und wir sollten uns den kleinen Schritten stellen. Reich wird man dabei nicht, aber vielleicht glücklich.
In dem Sinne einen guten Rutsch!

[Lutra]

Beim Lesen Deiner Zeilen wird mir klar, was Betroffene mit dem Begriff "Ökofaschismus" meinen.

Wie ich herauslese, ist der Nationalpark komplett Staatswald. Also beschließt wohl auch der Staat, das gewählte Parlament, was damit passiert. Wenn es ungesetzlich ist, kann dagegen geklagt werden. Was soll daran "Faschismus" sein?

[balin]

An dem Ökofaschismus ist auch was wahres dran, weil Lars dazwischen war. Die Nummer Künast geht mir absolut seitlich runter und ich habe vorgebeugt, daß mir bei sowas niemand reinreden kann. Der Park im Schwarzwald geht ja aber gerade anders, und das ist das zusätzlich positive daran. Da wird nichts durchgehämmert, sondern ein Prozess eingeleitet. Das möge man bitte beim aufmerksamen Lesen registrieren. Natur muß auch erst wieder gelernt werden und wirtschaftlich umgesetzt werden. Man könnte ja da mal von Urlaubsländern lernen, die vor allem ihre Natur zu bieten haben. Da raubt man auch Kleinlandwirten die Existenz und setzt sie bedenkenlos der Branche "Tourismus" aus. Da hat der Schwarzwald finanziell und erfahrungsmäßig ein beachtliches Ausgangsnieau, nur der Schwerpunkt müßte etwas anders gesetzt werden, nicht Schwarzwaldklinik sondern Schwarzwaldurwald. Da bezahlt man halt keine Arzte sondern Ranger und die Menschen kommen mit guten Gedanken wieder heim.

[Grauer Wolf]

Beim Lesen Deiner Zeilen wird mir klar, was Betroffene mit dem Begriff "Ökofaschismus" meinen.

Lars, mit den üblichen Ökos habe ich genau nichts zu tun. Was ich so von dieser Sorte kennengelernt habe, überleben die in der echten Wildnis keine 3 Tage.
Womit ich ein Problem habe, das sind Mogelpackungen. Der bewußte NP mag, wie "balin" schreibt, ein Anfang sein, vielleicht sogar zur Vernetzung führen, aber auch nicht mehr. Hätte man das als großangelegtes, lokales, wenn auch tourismuslastiges Naturschutzgebiet avisiert, hätte ich mich durchaus ehrlich gefreut. So fühle ich mich, mit Verlaub, vergackeiert...
Richtige Nationalparks habe ich übrigens kennengelernt, hoch oben im Norden, wo man tagelang, bei richtiger Streckenwahl wochenlang läuft, ohne auch nur auf ein Gehöft zu treffen, wo wirkliche Wildnis ist, in der ein Fehler potentiell tödlich ist. Ein 300 km² Nationalpark gehört da zu den kleinen...
Übrigens, der Eifel-Nationalpark (110 km²) ist m.E. genauso eine Mogelpackung. Da geht's nur vordergründig um die Natur, das Hauptgeschäft ist Tourismus rund um den Ruhrsee. An schönen Wochenenden steppt da der Bär, leider aber nicht Ursus arctos, sondern mit 4 Rädern und zweibeinig richtung Waldcafé... Trotz aller Werbung mit "Wildnis", davon ist dieser Park weit, weit weg...
http://www.nationalpark-eifel.de/

Gruß
Wolf

[charlie]

Beim Lesen Deiner Zeilen wird mir klar, was Betroffene mit dem Begriff "Ökofaschismus" meinen.

Wie ich herauslese, ist der Nationalpark komplett Staatswald. Also beschließt wohl auch der Staat, das gewählte Parlament, was damit passiert. Wenn es ungesetzlich ist, kann dagegen geklagt werden. Was soll daran "Faschismus" sein?

Das Dummgeschwätz manch eines Jägersmannes / manch einer Jägersfrau. Vor allem von denen, die nur von ihrer "heiligen" Kulturlandschaft schwafeln.

[Caronna]

Übrigens: Ein 10.000 Hektar-Nationalpärkchen ist kein Nationalpark, sondern ein schlechter Witz wie die meisten deutschen "Nationalparks". Das sind 100 km² oder 10 x 10 km². Da brauche ich 2 Stunden, um komplett durchzumarschieren, ein Wolf bräuchte gemütlich trabend höchstens die Hälfte...

na ja, der Nationalpark Eifel ist genau so groß (10.700) zum funktionieren brauchts auch! Naturschutzgebiete rundherum wie z.B. das Hohe Venn. Ich habe mal mit einem Verantwortlichen gesprochen, der meinte ohne diese Randbereiche die bewirtschaftet würden würde der Nationalpark schnell verbuschen, es gäbe keine offenen Flächen usw. Die Artenvielfalt würde abnehmen!
Der Nationalpark Eifel hat rundherum sehr viele Naturschutzgebiete, vor allem die QUellgebiete.
Ich finde das für Wölfe ideral, auch wenns nur 100km² im Kerngebiet sind - kommt ja darauf an das Rudel nicht zu sehr gestört werden und das da durchaus ein paar hineinpassen

Uch ander Nationalparks, z.B. in den NL sind nicht größer, eher kleiner

dier nal die N-Parks:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalp ... eutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalp ... ederlanden
Belgien hat nur einen
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalp ... Frankreich

klar, alles Kleinkram, trotzdem Wichtig

[balin]

Danke, Grauer Wolf! Das Layout für den Eifel Nationalpark ist übrigens das selbe wie für den potentiellen im Steigerwald. Man sieht sich gerne immer wieder!
Muß man doch immer klein anfangen, wieso versteht man das nicht? Wir müssen in Deutschland Natur rauskaufen, mache ich und will dabei leben und machen andere auch, die dafür von öffentlicher Hand etwas zugeschossen bekommen. Deutschland ist absolut privilegiertes Agrarland und genau die Grenzregionen im Hinblick auf wirtschaftliche Effizienz im Sinne der Ertragsmaximierung haben dabei einen völlig neuen Blickwinkel verdient. Das ist wie im Internet, da will niemand für zahlen, aber haben wollen sie sie alle, die Natur. Das kann man nicht erzwingen, da braucht es intelligente Lösungen, und wenn du mich fragst, das geht nicht moralisch sondern eher emmotionell. Wir sind "Wolf", wir sind "Ameise", wir sind "Biene", wir sind "Ratte", wir sind Kuh auf der weide , nur um mal ein paar uns sozial vergleichbare Tiere herauszunehmen. Anhand von denen kann man Natur erklären, mehr beschränkt die menschliche Intelligenz.
Gerade wegen übergeordneter Gesichtspunkte begründet man einen Nationalpark, klein , mit spektakulären Leittierarten und auch im Namen des Tourismus.
Ich wette, die haben in ihrem Gutachten mindestens die 95000 Arten vergessen, die sie in Zukunft für ihre Technologien zum Abschauen im 22sten Jahrhundert
unbedingt brauchen würden(Gutachten zum Schwarzwälder NPark).
Genau dafür bräuchten sie aber gerade jetzt den Nationalpark.
Kleines Unterschied, Deutschland kann sich das leisten, die armen ausgeplünderten Griechen müssen wegen Mineralölsteuern ihren Schwarzwald in den Ofen stecken.Globales Umweltschutz nach Merkelmanier. Leider!