Lone Wolf hat geschrieben:...kleine Auszüge: Bei solchen Nachrichten kann man doch nicht mehr spazieren gehen oder, auch beliebt: Unsere Vorfahren haben so viel Mühe aufgewendet, um Wölfe auszurotten. Die werden schon gewusst haben warum...
Ja die lieben Vorfahren, die haben auch Hexen verbrannt, die Pest war Gottes Strafgericht und über Werwölfe haben Professoren und Doktoren gestritten...
Dummes, populistisches Geschwurbel von Möchtegernjournalisten (wie wär's mit korrekter Hintergrundrecherche, wie es sich für Journalisten gehört!?), die irgend einen Müll in die Tastatur hauen. Hauptsache, man bedient die Vorurteile des Lesers und die Verkaufszahlen stimmen.
Wenn ich den Artikel samt Leserbriefen
http://www.sz-online.de/sachsen/zuechte ... e#Comments
richtig verstanden habe, haben 2 Personen,
nachdem die Pferde von der Polizei aufgegriffen wurden, versucht, 9 Pferde zurückzuführen, auf einer Bundesstraße.
2 Personen, 9 Pferde, nach einem Ausbruch, das muß man sich mal auf der Zuge zergehen lassen. Imho ist das grob fahrlässig, die Aufsicht war in der Situation völlig unzureichend. Es kam, wie es kommen mußte, einer der Gäule hat gezickt (Karnickel, Fuchs,
vielleicht sogar eine Wolfs
spur), die anderen mitgerissen, die Viecher rannten in den Verkehr und es gab zwei Schwerverletzte, wobei es bezeichnend ist, daß die gar nicht zur Sprache kommen.
Sorry, aber hier versucht m.M.n.
einer, 70.000 Euro Schadenersatz aus öffentlichen Kassen zu bekommen (mag menschlich sein) und dafür muß natürlich der Wolf herhalten (die Pfotentapfen kamen gerade recht, wobei das genausogut ein großer Hund sein könnte; Um eine Wolfsspur sicher zu diagnostizieren, braucht man wenigstens einen längeren Abschnitt der Spur! Ich würde mir
nicht zutrauen, auf der Basis einiger, weniger Abdrücke ein Urteil "Wolf oder Hund" zu fällen. Denn nur der Puschengröße nach könnte es auch bei uns Wölfe geben [ist aber nur ein übergewichtiger Molosser...
]), denn bei Rehen, Wildschweinen, Karnickeln oder Füchsen gäbe es keinen Cent. Es ist ohnehin zweifelhaft, ob das bloße Aufscheuchen durch was auch immer, zu Schadensersatzansprüchen führt, denn Wildtiere aller Art sind Bestandteil unserer Umwelt. Es war ja wohl offensichtlich
kein Angriff, geschweige denn ein Riß!
Ich kann rein menschlich den Pferdehalter verstehen, aber rein sachlich betrachtet lag der Fehler nicht bei den Wölfen (es ist ja nicht mal sicher, ob's welche waren!), denn (nicht nur) in Wolfsland sichert man Pferde à 8000 Euro das Stück besser oder stallt sie nachts ein.
Und natürlich fehlt im Bericht auch der Rotkäppchenkomplex bezüglich Spaziergängern nicht plus der Hinweis auf unsere Vorfahren, die sich soooo viel Mühe machten, die Wölfe auszurotten (die viele "Mühe" macht's nicht besser!). Nur die Pilzsucher wurden diesmal ausgelassen. Falsche Jahreszeit, keine Schwammerl im Busch...?
Traurig, daß sich erwachsene Menschen von
Kindermärchen für Abergläubige (die Kids von heute "können Internet" und tierinteressierte finden garantiert auch objektive, kindgerecht aufgearbeitete Infos über den Wolf, z.B. hier:
http://www.wolfsregion-lausitz.de/image ... ei_neu.swf )
beeinflussen lassen, anstatt sich mal in Sach- und/oder Fachbüchern zu informieren.
Gruß
Wolf