Sprechen wir doch mal Klartext:
Die Diskussion die hier eben von einer Seite geführt wird, ist im Prinzip nur der Ausdruck dessen, was ich als durch und durch materialistische Weltsicht bezeichne. Sinnbild dafür der sattsam bekannte Spruch "Dem Menschen gehört die Kulturlandschaft" .
Und Kulturlandschaft wird definiert als Fläche die der Mensch "gefahrlos" bewirtschaften, verändern, kurz in seinem Sinne (v.a.Geldvermehrung) gestalten kann.
Der Wolf (oder jedes andere Tier welches diesen finanziellen oder sagen wir egozentrischen Interessen entgegensteht) hat zu weichen.
Der lächerliche Einwurf, diese Tiere können ja dort leben wo sie niemandem schaden, ist so naiv, dass man darauf eigentlich nicht eingehen muss. Weiter unten dennoch mehr...
Im Kern und ich denke, ich lehne mich da nicht zu weit raus, ist doch das oben Genannte auch die eigentliche Denkweise der Herren Schäfer, die mit Hilfe von Trockenmaurer auf Unterschriftenjagd gingen. Nur mühsam können sie ihren Hass verbergen, Hass aber nur deshalb, weil sie Kosten haben. Alle anderen genannten Motiven kaschieren nur allzu schlecht diesen wahren Grund.
Dieses Denken können wir nicht ändern, Argumente prallen ab. Jedwede Diskussion erübrigt sich dann, wenn wie folgt argumentiert wird: Die Erde, die Natur, alles hat dem Menschen Untertan zu sein Punkt Ende...
Ich akzeptiere das auch, aber ich hoffe eben auf neue Menschen und neues Denken, denn dieser Weg, den diese Herren propagieren führt in eine Sackgasse.
Noch einmal zum Lebensraum...
Die Menschheit wächst rasant , vielleicht noch eine Generation und wir werden 10 Milliarden sein. Definieren wir jetzt kein neues Verständnis von Zusammenleben, von Naturschutz, von Verzicht, von Rücksicht, von Verständnis, dann haben wir bald überall "Kulturlandschaft" und schauen uns demnächst die kümmerlichen Reste der nicht verwertbaren Tierwelt in Käfigen an.
Wer das so will, wie dieser Herr hier, man lese diese "originelle" Rezension,
http://www.amazon.de/Wolves-Russia-Anxi ... _orig_subj
soll dann aber gefälligst nicht heucheln, wie so oft beobachtet, sondern der soll konsequent zu Ende denken und Unterschriftenlisten für die Ausrottung der Tiger, Elefanten, Löwen, Haie usw. gleich mit vorlegen.
Einen Vorgeschmack auf eine solche Welt kann man sich in weiten Teilen des einstmals schönen Asiens holen, egal wo, Indonesien, Thailand oder Malaysia... Rigorose Ausbeutung ohne Nachhaltigkeit, die Tier-und Umwelt bleibt auf der Strecke, die gleichen Fehler von unseren europäischen Vorfahren, werden dort wiederholt und noch schlimmer.
Ein Beispiel: Bei meinen Reisen durch den Bundesstaat Terengganu (Malaysia) durchquerte ich riesige Ölpalmplantagen, früher Regenwald mit intakter Tierwelt. Die Reste dieser werden gerade ausgerottet, insbesondere Affen findet man in den Plantagen noch, sie werden gejagd, weil sie bösartig seien (ja, kennt man).
Ich sah aber nur traurige, ihres Lebensraumes beraubte, Individuen an Strassenrändern sitzend, ständig das Ende vor Augen.
Ein Elend...
Alldieweil wäre es so einfach, Entwicklung ja, natürlich! Aber nachhaltig, Auflagen für Umweltschutz, Einrichtung einer bestimmten Landfläche für untereinander verbundene Natur, Marine- und Nationalparks. Tolleranz und Achtung ... Bewunderung für Flora und Fauna.
Ja ich weiß, dass Wölfe unter bestimmten Umständen auch gefährlich sein können und vielleicht muss man auch in Einzelfällen irgendwann welche schießen. Davon unberührt bleibt dennoch der Wille,im 21.Jhd. endlich neue Wege zu gehen, Lebensraum auch einzuräumen, Natur auch mal sich selbst zu überlassen. Ehrfurcht vor der Natur wieder zu entdecken, dass, was vielen von uns mit ihrer Vollkaskomentalität verloren gegangen ist.
Dr.Charles Alexander Eastman, ein indianischer Arzt der im Laufe seines langen Lebens die Transformation eines Sioux Jungen aus einem absolut naturverbundenen Leben in die moderne Welt des 20. Jhdt durchlief, formulierte das Wesen unseres modernen Lebens so:
Als ich Kind war, verstand ich zu geben und zu teilen, seit ich zivilisiert wurde, habe ich diese Tugend verlernt.
Grüße