Wolfs Forum

[Lupina]

Oje, ist mir schlecht .....

1055 Wölfe seit 2003, und das feige Abschlachten geht immer weiter. Warum nur stoppt man diese Bestie Palin nicht? Es ist mir unbegreiflich, das muss doch auch der blindeste (und bestechlichste) Politiker sehen, dass Palin völlig über's "Ziel" hinausgeschossen ist und einen persönlichen Feldzug gegen die Natur führt. Die gehört weggesperrt (mindestens).

[balin]

Für uns ist Jagd etwas abartiges und Jäger sind für uns etwas seltsame Menschen, dort ist das aber Volkssport. Madame Palin bedient ihre Klientel
und zwar auf Steuerzahlers Kosten. So eine Hubschrauberjagd ist recht Publikumswirksam. Schließlich brauchen die Flinten Kanonenfutter und der Wolf frisst eben die falschen Tiere. Das ganze ist ein Luxusproblem. In Alaska trifft der Wolf ausschließlich auf die Jäger. Denen müßte man mal erklären, wie belastet Wildfleisch ist und welche krankhaften Gedankengänge sich ins Hirn eischleichen, wenn man zweckfrei tötet.
So ganz kapiere ich die Logik dort noch nicht. Eigentlich müßten sie stolz
auf ihre Natur sein, anstatt sie als Selbstbedienungsladen zu sehen.
Arme Palin und armes Alaska!

[Grauer Wolf]

Ich glaube, hier haust immer noch die unselige Mentalität der Pilgerväter, Pioniere und Siedler: Ungezügelte, unkontrollierte Natur ist per se schlecht, weil es gegen "Macht euch die Erde untertan" verstößt. Raubtiere sind schlecht, weil sie sich scheinbar gegen die menschliche Vorherrschaft auflehnen und sich etwas nehmen, ihnen nach dieser verquasten Logik nicht zusteht. Es ist die gleiche unselige Mentalität, die die Menschen seinerzeit einen der riesigsten, jemals gefundenen Mammutbäume umhauen ließ, welche dann auch noch stolz konstatierten, das Holz hätte nicht nur für die Kirche, sondern auch noch für die ganze Inneneinrichtung gereicht. So wurde ungezügelter Wildwuchs einem gottgefälligen Zweck zugeführt.
Von all den uralten Wäldern, die vernichtet wurden (und heute noch werden), will ich schon gar nicht mehr reden. Ich nenne das falsche Prioritäten setzen. Ich hätte diesen herrlichen alten Baum in Ruhe gelassen...

Wie dem auch sei, die Menschen als Art meinen, sie hätten sich über die Natur erhoben und bräuchten sie nicht mehr. Aber das könnte gewaltig nach hinten los gehen und ist es wohl teilweise auch schon...

Um den Bogen wieder auf die Wölfe zu spannen... Wenn ich Bilder sehe, wie diese * sich publikumswirksam mit der Knarre im Arm vor den blutverschmierten Körpern ermordeter Wölfe aufbauen und sich toll vorkommen, dann würde ich ihnen am liebsten ins Gesicht speien. Solche Menschen haben niemals genug. Sie werden weitermorden, solange bis alles zusammenbricht und Naturfreunde, die erhalten möchten, beschimpfen, verprügeln oder mit der Waffe bedrohen und als weltfremde Spinner bezeichnen.

Irgendwann werden wir Menschen für alles die Rechnung bekommen... Die Wolfskiller werden sie schon mal vorab bekommen in Form von lebensuntüchtigem, kümmerlichem Wild, da die natürliche Selektion durch Beutegreifer fehlt... Aber hier geraten wir in den Bereich der Wissenschaft und wissenschaftliche Argumente, mit Fakten untermauert, werden in manchen Kreisen gar nicht gerne gesehen oder gehört, weil sie das simple Weltbild stören...

Gruß
Grauer Wolf

[greywolf]

@Grauer Wolf

[Grauer Wolf]

[Lupina]

.... und wieder 10 weitere tote Wölfe .....

Kann mir vielleicht jemand den Link - kurz zusammengefasst -übersetzen?

http://www.newsweek.com/id/193370



[/b]

[balin]

eit die Tatsachen.
Sarah Palin behauptet nun, die Wolfsjagd wäre notwendig um die Ernährung zu sichern und um Kulturelles Erbe zu schützen
und sDer Artikel räumt mit der Vorstellung, daß die Helikopterjagd nur mit der Person Palin zusammenhängt. Das ist Teil von einem Prozess und einer Diskussion, die schon lange anhält.
Alaska ist die Heimat von ca 800000 Caribous, 200000 Elchen und zwischen 7000 und 11000 Wölfen. Das sind mehr als die 6000
in den restlichen USA zusammen. Das Kontrollprogramm für Raubtiere soll in sechs Regionen auf etwa 9% der Landesfläche ausgeführt werden. Innerhalb der letzten fünf Jahre waren ca 300 tote Wölfe vorgesehen, wurden aber nicht erreicht. Dieses Jahr
waren es trotz vorgesehener 460 Wolfe weniger wie 300. Jäger und Trapper erlegen landesweit pro Jahr etwa 1100 Wölfe.
Nach dem Beitritt Alaskas zu den USA wurden Kopfprämien auf den Wolf ausgesetz. Das hatte aber nur einen shr bescheidenen Erfolg.
Derzeit herrscht die Meinung vor, man könnte das gesamte Wildtiervorkommen nach wissenschaftlichen Methoden managen.
Dazu dienen Jagdlizenezen, Festlegung von Jagdzeiten, Raubtierkontrolle und das alles auf der Basis eines umfassenden Monitorings.
Sowie macht sich damit zur Heldin der Jägerschaft.
Fish and Game verkauft jährlich 98000 Jagdlizenzen bei 700000 Einwohnern. Weitere 14000 Lizenzen gehen an Auswärtige.
Stimmen der Jäger dazu:
Die Wolsjagd nützt zwar, ist aber auf diese Weise unsportlich
Das System tendiert wegen dem vielen Geld zur Überjagung der Bestände
Die Jäger im Hinterland betrachten sich mehr als Naturbewahrer und das ganze sollte mehr in Respekt vor den Tieren und ihrer
Lebensumstände geschehen.
Palin hat die entsprechenden Behörden mit ihren Leuten besetzt. So konnte auch ein Programm zum Nachteil der Bären -
900 Stück sollen eliminiert werden- und die Maßnahme zur Begasung der Wolfhöhlen durchgesetzt werden. Begründung
wurde naürlich mitgeliefert. Das wäre allemal humaner, als sie verhungern zu lassen, wenn die Elterntiere erschossen wären.
Die entsprechenden Argumente von Defenders einschließlich der einschlägigen Videos sind folglich auch Teil der Diskussion
und belegen auf ihre Art, daß hier Tierrechte mit Füßen getreten werden.
Ein weiteres Argument der Tierschützer:
Es handelt sich hier um Commerz, eine "Raubtierbefreite" Farm für jagdbares Wild hat mit Wissenschaft nichts zu tun.
Der Manager von Fish and Game hebt das ganze auf die psychologische Bühne:
Wer Palin nicht mag, der wirft ihr die Wolfsmorde vor und wer gegen Raubtierkontrolle ist benutz Palin als negatives Argument.
Fish and Game beruft sich auf Gesetze die schon vor Palin da waren. Die dienten so auch zum Schutz der angestammten Bevölkerung. Fish and Game sorgt für locale Nahrungsmittelproduktion, anders ausgedrückt global denken, local handeln.
Wenn man bei den Wölfen jetzt stark eingreifen würde, hätte man es in Zukunft wesentlich leichter, weil dann nicht alles ausser Kontrolle geriete.
Andere Biologen sagen, das Herabsenken der Wolfspopulation auf eine niedrigen Wert würde sofort zum Nachrücken anderer
Wölfe und zu vermehrter Aufzucht führen. Sie prognostizieren, daß nächstes Jahr wieder die Flugzeuge kreisen werden.

[Joerg Sattler]

@balin
Das sind ja wieder recht traurige Nachrichten aus Alaska.
Inbesondere die geplante Begasung der Wolfshöhlen verschlägt einem dem Atem.
Gibt es Statistiken darüber wie sich die Wolfspopulation in den letzten Jahren in Alaska entwickelt hat?

[balin]

Bin nicht ganz der Fachmann für Alaska und gebe es weiter an Grey.
Ich lese dazu nur, was man mir zum Lesen gibt.
Habe noch vergessen, daß man Fish and Game gerne vorhält, die Wolfsbestände etwas üppig anzugeben um die Abschusszahlen möglichst hoch zu schrauben. In dem weitläufigen Land kann man ja fast alles behaupten.
Nach dem Artikel sind sie sich in Alaska genausowenig einig über die Wölfe
wie anderswo, das war schon vor Palin so und wird auch nach Palin so bleiben. Ich kann mir die Dimensionen dort nicht richtig vorstellen und genau das werfen sie ja allen vor, die sich von ausserhalb an der Diskussion beteiligen. Es wird Zeit, sich mal mit Diskussionsstoff zu versorgen.
Mich würde mal interessieren, wer denn da wirklich von Wildfleisch lebt.
Alaska spielt in vielen Dingen in einer anderen Liga.

[Lupina]

Danke Balin ....

... obwohl es wäre vielleicht besser, ich hätte es gar nicht so genau gewusst. Wolfshöhlen begasen???!!! Es verschlägt einem wirklich die Sprache, dass man sich "rechtfertigt", indem man es als "allemal humaner als verhungern" bezeichnet. Was für Alternativen für die jungen Wölfe!!! Mir ist schlecht.

[balin]

Hallo Lupina,
bin gerade noch da, also ich wollte mal wissen, was sie mit dem Wort denning bezeichnen. Den ist die Höhle auf englisch. Um die Kleinen auszuschalten, begasen sie, wie bei uns bei den Füchsen(Zeit der Tollwutbekämpfung) oder sie werfen einen Explosivkörper rein.
In Idaho wissen sie inzwischen, daß die restlichen vom Rudel die Kleinen großziehen können, auch wenn die Alphas weg sind, deswegen die Vorsichts-
maßnahme. Die Rudel werden immer an der Höhle festgemacht, das ist ihr Bezugspunkt und hier sind sie am verwundbarsten. Das Monitoring wird da voll zum Nachteil der Wölfe ausgenützt. Die haben aber manchmal auch mehrere Höhlen und es macht mich eigentlich voll an. wenn ich höre, wie bei den Wölfen einer für den anderen einstehen kann.

[greywolf]

@Joerg
... hatte ich schon mal auf Seite 1 geschrieben.
Zwischen 7700 und 11200 Wölfe soll es in Alaska geben. Genauere Zahlen bekommt man von den "Brüdern" (Fish and Game) nicht.
Die lassen sich nun mal nicht in die Karten gucken.

Gruß
grey

[Joerg Sattler]

@greywolf

Danke für Deinen Hinweis.

Mir ging es eigentlich um die historische Entwicklung des Wolfsbestandes in Alaska.

z.B. in den Jahren 1940, 1960, 1980, 2000

[greywolf]

@Joerg
Sorry, ... bin da wohl vorhin nur "drüber geflogen" und habs nicht richtig gelesen.
So was ähnliches wie "Statistiken" müsste man eigentlich finden. Ich weiß nur soviel, daß Biologen vor 17 Jahren gemeint haben, das sich die nördliche Wolfpopulation seit der "großen" Wolfsjagd Ende des zweiten Weltkrieges, noch nicht erholt hat.

[greywolf]

Hab gerade mal "gestöbert" und soetwas wie eine "Statistik" gefunden ...
http://www.wc.adfg.state.ak.us/index.cfm?adfg=wolf.wolf_mgt
... auf der anderen Seite: HEUTE - 75% der Population ... vernichtet!
http://planetsave.com/blog/2009/03/18/alaska-to-kill-over-75-of-wolf-population-in-new-aerial-hunt/