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Wölfe im Banff Nationalpark in Kanada

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Wölfe in BC :: Tote Wölfe in Italien  
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 30 Aug 2009 10:16    Titel: Neue Welpen im Bowtal Antworten mit Zitat

Im neusten Feldforschungsbericht (03-09.2009) über die Bowtalwolfsfamilie teilte Herr Günther Bloch mit, dass Fluffy 5 Welpen bekommen hat.

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist ihr Vater Nanuk auch der Vater der Welpen, so dass Inzucht vorliegen würde.
In der vorliegenden DNA-Untersuchung der Uni Göttingen konnte zwar ein Allel am Genort FH2324 des Nachkommen bei Nanuk nicht nachgewiesen werden, aber alle anderen 16 untersuchten Genorte sprechen nicht gegen die Vaterschaft von Nanuk.

Desweiteren teilte Herr Günther Bloch mit, dass Nanuk zur Zeit verletzt sein könnte, er wurde zu mindest, längere Zeit, nicht mehr gesichtet.

Fluffy wird bei der Aufzucht der Welpen, von einem schwarzen Jungwolf unterstützt.

Sehr traurig war zu lesen, dass Günther Bloch´s Hund Jasper, im Juli 2009, in Kanada an Krebs verstorben ist.
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 09 Okt 2009 7:01    Titel: Die kanadischen Rocky Mountains ein Wolfsland? Antworten mit Zitat

Quelle: http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,653592,00.html
Zitat: 8.10.2009
British Columbia
Die letzten Wölfe von Banff
Von Ole Helmhausen


Die kanadischen Rocky Mountains ein Wolfsland? Im Gegenteil, die Bestände der grauen Raubtiere nehmen auch in den Nationalparks stark ab. Auf einem "Walk with Wolves" in Golden können Besucher Wölfen in freier Wildbahn nahe kommen - jedenfalls wenn das richtige "Alpha-Tier" zur Stelle ist.

Der Gebirgsbach plätschert rein und klar, Steine und Felsbrocken, die man auch im Garten zuhause gern hätte, liegen zehntausendfach herum, bleiche Baumskelette schlagen Brücken, die man einfach überqueren muss. Am Ufer gegenüber wartet ineinander verknotetes Dickicht, undurchdringlich, eine dunkelgrüne Tolkiensche Kulisse. Ein toller Abenteuerspielplatz. Fehlt nur noch der Wolf. Wäre ja zu schön, wenn jetzt einer über den Bach springen würde.


Casey Black lächelt. Er weiß, was seine Gästen denken, wenn er sie hierher bringt. "Passt auf", sagt er und tippt leise auf die Plastikbüchse unter seinem Arm. Wir halten den Atem an und scannen Bach und Wald. Erst passiert nichts. Dann aber fühlen wir uns beobachtet. Eine neue Präsenz - fast ist es so wie unmittelbar vor der Begegnung mit Bären - scheint alle Energie aus diesem Ort zu saugen. Noch ist nichts zu sehen.

Wir blinzeln mit den Augen, die Kameras schussbereit. "Da", flüstert Casey, und trommelt, tap, tap, tap, noch einmal leise auf seiner Büchse. Und tatsächlich, ein dunkler Schatten irrlichtert durch das Dickicht. Minutenlang treibt er konturenlos hin und her, doch dann hält er an und nimmt Gestalt an. Zuerst werden zwei bernsteinfarbene Augen sichtbar. Regungslos starren sie zu uns herüber. Dann schiebt sich ein grau-schwarzer Kopf durch das Blattwerk. "Hallo Maya", sagt Casey leise, fischt ein Stück Fleisch aus der Büchse und wirft es über den Bach.

"Ich bin das Alpha-Tier"

Die Wölfin fängt die Beute gekonnt mit dem Maul auf und löst sich vollends aus dem Dickicht. Lange Beine kommen in Sicht und Pfoten doppelt so groß wie die eines Hundes dieser Größe. Darüber schwebt eine hohe, schmale Brust, wie gemacht für die Fortbewegung im tiefen Schnee, und darüber ein scheu blickendes Gesicht mit aufmerksam gespitzten Ohren. Maya springt auf einen Felsen und peilt die Lage. Jede unserer Bewegungen registriert sie, kein Knacken im Unterholz entgeht ihr.

Erst als sie sich absolut sicher fühlt, kommt sie zu uns hinüber. Allerdings nicht geradewegs: Weil sie uns passieren müsste, um zu Casey zu gelangen, macht sie einen großen Bogen um uns. "Ich bin das Alpha-Tier", schmunzelt der massige Mann mit dem gütigen Gesicht. "Euch kennt sie nicht, da ist sie lieber vorsichtig." Als Maya ihn endlich erreicht, streicht sie leicht um seine Beine. Dabei lässt sie uns keine Sekunde aus den Augen. Einen Lidschlag später verschmilzt sie wieder mit dem Wald.

Zugegeben: Ein bisschen haben wir schon gemogelt bei diesem Treffen. Maya wurde nämlich in Gefangenschaft geboren. Zu Casey und seiner Frau Shelley, den Betreibern des Northern Lights Wildlife Wolf Centre, kam sie, als sie sechs Wochen alt war. Aus der Prägephase war sie da allerdings schon heraus, und deshalb blieb sie scheu und extrem misstrauisch. Zusammen mit Aspen, Tuk, Wiley, Moab und Keehta, die wie sie in Gefangenschaft geboren wurden, lebt die Timberwölfin im über 5000 Quadratmeter großen Gehege am Stadtrand von Golden in British Columbia. Hier erklären Casey und Shelley und eine Hand voll engagierter Helfer ihren Gästen, dass Wölfe keine blutrünstige Killermaschinen sind, sondern intelligente, soziale, liebevolle und verspielte Individuen.

Der Eintritt kostet nur ein paar Dollar. Wer 150 Dollar auf den Tisch legt, kann mit den "Alpha-Tieren" Casey und Shelley in den Busch ziehen und Maya & Co. ohne Zaun und Gitter in ihrem natürlichen Element erleben und fotografieren - wohl einmalig auf der Welt. Viele Besucher zahlen diesen Betrag, ohne mit der Wimper zu zucken. "In dem Augenblick, wo ich fast auf Tuchfühlung mit dem Wolf bin, ist das Geld für mich nur Papier", erklärt ein Gast nach einem "Walk with Wolves" begeistert.

Eisenbahn und Autos sind die größten Wolfskiller

Die Aufklärungsarbeit des Northern Lights Wildlife Wolf Centre ist auch bitter nötig. Golden liegt am Westhang der zentralen Rocky Mountains. Vier der berühmtesten Nationalparks Kanadas - die zusammenhängenden Wildnisgebiete Yoho, Banff, Jasper und Kootenay - liegen gleich vor der Haustür, weitere Juwelen des kanadischen Nationalparksystems - Glacier, Waterton und Revelstoke - sind ebenfalls nicht weit entfernt.

Paradiesische Verhältnisse für Wölfe? Sadie Parr, eine der Helferinnen des Wolf Centre, widerspricht. "Kanada ist zwar das Land mit dem zweitgrößten Wolfsbestand der Welt, aber in Banff, Yoho, Kootenay und Jasper leben keine 70 Tiere mehr!" Wölfe sind in Kanada Freiwild. Farmer und Rancher betrachten sie als Ungeziefer. Nur in Nationalparks stehen sie unter Schutz. Doch auch dort finden sie in direkt oder indirekt durch Menschenhand den Tod.

Statistiken belegen, dass der Wolfsbestand auch in den vier Parks Banff, Jasper, Yoho und Kootenay dramatisch zusammen geschmolzen ist. Allein im nur 6600 Quadratkilometer großen Banff National Park, der durch den Trans Canada Highway und das Schienennetz der Canadian Pacific Railroad zweigeteilt und alljährlich von mehreren Millionen Menschen besucht wird, starben zwischen 1981 und 1998 30 Wölfe im Autoverkehr und neun auf den Gleisen.

Bis heute sind Eisenbahn und Autos die größten Wolfskiller in diesen vier Parks. Allein im September 2009 wurden hier vier Wölfe von Autos getötet. Tierschützer bezeichnen die von der kanadischen Regierungsbehörde Parks Canada neben den Highways gebauten Zäune, die das Wild von den Straßen fernhalten sollen, deshalb als Makulatur. "Was helfen die stärksten Zäune, wenn sie nicht regelmäßig auf Löcher kontrolliert werden? Was helfen Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn sie nicht durchgesetzt werden?"

Bauwahn bedroht Lebensraum der Wölfe

Casey, eher ein schweigsamer Typ, redet sich in Rage. "Wenn die Regierung unsere Wölfe wirklich retten wollte, würde sie den Massentourismus rund um Banff vernünftig regulieren." Sadie pflichtet bei. Die Fragmentierung des natürlichen Lebensraums der Wölfe sei die größte Gefahr. "Brauchen wir denn noch einen Golfplatz, noch einen Supermarkt?" Tatsächlich kommen, berichtet Parks Canada auf seiner Homepage, die meisten Leute nach Banff, um dort zu shoppen.

Um den Schutz der Wölfe in den zentralen Rocky Mountains voranzutreiben, hat das Northern Lights Wildlife Wolf Centre deshalb die Canadian Wolf Coalition gegründet. Das wichtigste Anliegen dieser aus Tierschützern und Privatleuten bestehenden Allianz ist es, die Errichtung von 50 Kilometer breiten Pufferzonen rund um die Nationalparks voranzutreiben. Die Chancen dafür stehen gut. Selbst Parks Canada hat unlängst den Yoho National Park als zu klein für ein gesundes Wolfsrudel bezeichnet.

Wenn die Pufferzonen auch nur einem einzigen Wolf das Leben retten, haben sie sich schon gelohnt", sagt Casey und trommelt ein letztes Mal auf seiner Büchse. Es dauert nicht lange, bis Maya sich wieder blicken lässt. Unentschlossen schnürt sie am Bachufer auf und ab. Vermisst sie Wiley, den Wolf, der sie sonst auf den "Walks" begleitet? Oder liegt es an uns, passen wir nicht ins Bild?

Nach einer Weile bittet Casey uns, allein zu unserem Wagen zurück zu marschieren. "Sonst kommt sie nicht wieder", schmunzelt er, und irgendwie scheint ihn das auch zu freuen. "Da kann selbst das Alpha-Tier nichts ausrichten." (Zitatende)
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