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Wölfe breiten sich weiter in Deutschland aus


 
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Die Rückkehr der Wölfe - Artikel im Stern :: Rotwild-Telemetrie  
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 10 Feb 2007 15:55    Titel: Wölfe breiten sich weiter in Deutschland aus Antworten mit Zitat

Zitat:

NATUR / Wölfe breiten sich weiter in Deutschland aus

Ungeliebte Räuber auf Reviersuche

Jäger betrachten Isegrim als Konkurrenten - Schäfer setzen auf hohe Zäune und wehrhafte Hunde

In Sachsen leben bereits 22 Wölfe. Da die beiden Lausitzer Rudel ihre fast ausgewachsenen Welpen bald wegjagen, müssen diese neue Reviere in Deutschland suchen. Jäger und Schäfer sehen dies mit Argwohn. Ein Wolf-Kontaktbüro bemüht sich darum, Konflikte zu schlichten.

Der Wolf, das unbekannte Wesen. Jeder im Land glaubt ihn zu kennen, doch weiß die Menschheit noch nicht einmal Verbindliches über das Wanderverhalten der Wölfe in Mitteleuropa. Als sicher gilt nur, dass Isegrim auf der Suche nach einem Partner hunderte Kilometer zurücklegt. Um diesen Lusttrieb genauer auszuloten, sollen nun sechs Jungwölfe aus der Oberlausitz einen Sender erhalten. Damit will das Bundesnaturschutzamt vor allem klären, wohin sich die Jährlinge, die alle 2005 in Sachsen zur Welt kamen, bewegen. "Denn sie sind langsam geschlechtsreif, so dass sie von den Eltern bald weggebissen werden", erklärt Jana Schellenberg vom Kontaktbüro Wolfregion Lausitz in Rietschen. Tiere aus beiden Rudeln, die heute durch die Wälder zwischen Hoyerswerda und Bad Muskau streifen, sollen in die Fangnetze gehen. Doch einfach ist das nicht. Unlängst mühten sich die Treiber vergebens, ihrer habhaft zu werden. Dabei hatte man extra den Neuschnee abgewartet, um frische Fährten verfolgen zu können. Das war Wasser auf die Mühlen der Wolfsgegner, denen das Wiederauftauchen der Raubtiere in Deutschland gegen den Strich geht. Bauern fürchten um ihre Schafe, Jäger sehen die Grauen als Konkurrenten, und vor dem geistigen Auge manches allzu ängstlichen Zeitgenossen laufen sofort Bilder einschlägiger Horrorfilme ab. Gerade bei Letzteren verbinde sich mit dem Wolf "ein diffuses Gefühl der Bedrohung, das sich rational nur schwer ausräumen, aber eben gut schüren lässt", weiß Jana Schellenberg. Dabei sei bisher kaum einem Mensch ein Lausitzer Wolf über den Weg gelaufen. Und für den seltenen Fall, dass dies doch passiert, versichert die diplomierte Forstwirtin: "Von einem gesunden Wolf in freier Wildbahn geht keine Gefahr für den Menschen aus. Wir zählen nicht zu seinem Beutespektrum." Der Wolf meide den Menschen. Ausnahmen bildeten tollwütige Tiere oder "habituierte Wölfe, die mit dem Zweibeiner Futter verbinden, weil er sie einst angefüttert hat." Auf die mittlerweile 22 Lausitzer Wölfe, die auf knapp 700 Quadratkilometern leben, treffe dies nicht zu. Keine Problemtiere Deren fünf Stammtiere wanderten seit 2002 aus Polen zu, wo rund 600 Wölfe heimisch sind. In beiden Ländern gelten sie laut EU-Artenschutzverordnung als streng geschützt. Sie dürfen nicht gejagt oder vertrieben werden. Vielmehr sind für sie Schutzgebiete auszuweisen. Ausnahmen bilden so genannte Problemwölfe, die sich ähnlich dem Braunbären Bruno "auffällig" benehmen. "Doch alle Lausitzer Wölfe verhalten sich korrekt", sagt Gesa Kluth, die führende deutsche Wolfsbiologin. Das Rietschener Kontaktbüro will neutral vermitteln, wenn sich wegen der Wölfe Probleme zwischen Menschen, Haus- und Wildtieren auftun. Doch eine Notwendigkeit, regulierend in die ohnehin noch instabile Population einzugreifen, sieht Jana Schellenberg nicht. Ohnehin könne die Wolfsdichte in einem Revier nie ausufernd wachsen, da eben die Jungtiere regelmäßig zum Abwandern gezwungen sind. Und die Zahl der aufgezogenen Welpen bemesse sich nach der Zahl der Beutetiere, wie Hirsch, Reh und Wildschwein. "Werden sie seltener, überleben auch weniger Jungwölfe. Ein Ausrotten des Schalenwilds ist also nicht zu erwarten", versichert die Expertin. Eine Ausnahme bildet das einst eingebürgerte Mufflon. Während es in seiner sardinischen Heimat vor Wölfen in steile Felsregionen flüchtet, ist es im flachen Lausitzer Sand weitgehend hilflos deren Attacken ausgeliefert - und fast aufgefressen. Doch nicht nur deshalb sind die Jäger verschnupft. Christian Berndt, Chef des regionalen Jagdverbandes, mag es schlicht nicht hinnehmen, dass ein Rudel pro Jahr gut 500 Stück Schalenwild schlägt. Für ihn ist Jagd "kein Luxus sondern ein Wirtschaftsfaktor" und der Wolf ein Konkurrent um das kostbare Gut. Manche Jäger sehen ihn gar als geschützten Wilderer, zumal Sachsen allen Schadensersatz an Jagdpächter und Waldbesitzer ablehnt. "Wild ist herrenlos. Erst mit dem Erlegen erwirbt der Jäger das Eigentum an einem Stück Wild", lautet die Lesart nach Bundesjagdgesetz. Und einige Förster feiern den Wolf gar als natürlichen Verbündeten. Denn hohe Wildschäden auf Feldern und im Wald rühren letztlich aus zu starken Schalenwildrudeln. Dagegen haben sich die Schäfer im Wolfsgebiet auf die ungeliebten Nachbarn eingestellt. Von Wölfen gerissene Schafe bilden längst die Ausnahme. "Wo es früher flache Elektrozäune taten, braucht man dazu heute natürlich teure Netze, teilweise auch hohe Lattenzäune, um seine Herde wolfssicher einzupferchen", berichtet Frank Kieslich. Der Schäfermeister erzählt dies ohne alle Aufregung. Er legte sich wehrhafte Herdenhunde zu und bringt sich für Sachsens Schafzuchtverband in eine Arbeitsgruppe von Wildbiologen und Naturschützern ein. Denn auch Schäfer bekommen nur noch in Ausnahmen Wolfsrisse entschädigt. Allerdings bieten ihnen private Wolfsfreundegruppen materielle und praktische Hilfe an, etwa beim Zaunbau. Dass sich die Lausitzer Wölfe weiter ausbreiten, halten Experten für sehr wahrscheinlich - und wünschenswert. Denn damit in Deutschland eine überlebensfähige Population entsteht, müssten ausgewachsene Welpen die Chance haben, neue Reviere zu erobern, so Thomas Kappe vom Bundesnaturschutzamt. Als Richtzahl gelte dabei: vier Wölfe pro 100 Quadratkilometer. Doch findet Isegrim in Deutschland geeignete Lebensräume? "Er ist sehr anpassungsfähig, braucht nur ausreichend Beutetiere sowie ungestörte Ruheplätze. Dem entsprechen viele Gebiete in Deutschland", so Jana Schellenberg. Problematischer sei es dagegen mit der Einstellung der Bevölkerung. Der Naturschutzbund (Nabu) startete deshalb nun das Projekt "Willkommen Wolf". Man will ehrenamtliche Wolfsbetreuer einsetzen, bietet Wolfspatenschaften an. Auch Sachsens staatliches Wolfsmanagement fokussiert sich noch vor allem auf mehr Akzeptanz bei den Menschen - durch Aufklärung sowie Lösung und Minimierung von Konflikten. ONLINE-INFO http://www.wolfsregion-lausitz.de

HARALD LACHMANN

Quelle: http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=16&open=&open_u=&minDate=&s_id=aeed53ee988cfd03ba16c4ac924ab1c9&ident=&id=282254

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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
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BeitragVerfasst am: 12 Feb 2007 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch eine ähnliche Meldung:

Zitat:

Angst vor dem bösen Wolf
Jäger sammeln Daten auf eigene Faust
Von Anett Böttger

Fehlinformationen über eine vermeintliche Bedrohung durch Isegrim machen die Runde und beunruhigen die Bevölkerung. Foto: dpa.

Rietschen - Die Lausitzer Wölfe lassen Jana Schellenberg keine Ruhe. Die junge Forstwirtin ist in diesem Tagen ständig in Ostsachsen und Südbrandenburg auf Achse. Fast täglich hält sie einen Vortrag über die umstrittenen Einwanderer, die sich seit 2000 in der Lausitz heimisch fühlen. Aufklärung tut Not, denn seit Wochen bekommt die Leiterin des Kontaktbüros „Wolfsregion Lausitz“ verstärkt Anfragen von besorgten Bürgern. Fehlinformationen über eine vermeintliche Bedrohung durch Isegrim machen die Runde. „Sie werden bewusst gestreut, um die Bevölkerung gegen den Wolf aufzubringen“, sagt Schellenberg.

Die Präsenz der Raubtiere birgt viel Konfliktstoff. Dabei glich ihre Rückkehr nach Deutschland einer Sensation. Lange Zeit galt die Art als ausgerottet. Seit 2000 haben die Wölfe in der Oberlausitz jährlich Nachwuchs bekommen. Jeweils ein Rudel gibt es mittlerweile in der Muskauer und in der Neustädter Heide. Mancher Jäger sieht die Entwicklung offenbar mit Argwohn und die Tiere als Konkurrenten.

Die Frage „Wer hat Angst vorm bösen Wolf“ wird an diesem Dienstag auch bei einer Veranstaltung des Bundesumweltministeriums in Berlin gestellt. Während der Tagung wird unter anderem auch das Wolfsmanagement in Sachsen vorgestellt.

Tatsächlich ging die Zahl der Abschüsse von Hirschen 2006/2007 zurück. „Das ist allerdings kein Phänomen des Wolfsgebietes“, weiß Schellenberg. Der harte Winter vor einem Jahr hat dem Wild in den Wäldern zugesetzt. „Inwieweit auch die Wölfe Einfluss auf den Rückgang haben, lässt sich nicht eindeutig nachweisen“, sagt die Forstwirtin. Dafür seien die Abschusszahlen bei Hirschen bis 2005/2006 stets angestiegen.

Jäger protokollieren gerissene Tiere

Wo Reh und Hirsch keine natürlichen Feinde haben, regulieren Jäger den überhöhten Wildbestand. Der Appetit der gesetzlich streng geschützten Wölfe in der Lausitz wird daher kritisch beobachtet. Eine Arbeitsgruppe innerhalb des sächsischen Landesjagdverbandes hat inzwischen Protokolle herausgegeben, in denen Mitglieder eintragen sollen, wo sie Wolfsspuren oder von Wölfen gerissene Tiere entdeckt haben. Eine eigene Studie ist das Ziel.

Mit der Erfassung solcher Daten hat Sachsens Umweltministerium eigentlich das Wildbiologische Büro Lupus beauftragt. An die beiden Biologinnen Ilka Reinhardt und Gesa Kluth sollen alle Funde und Beobachtungen gemeldet werden. Wenn Jäger nun eigenmächtig handeln, gehen Fakten für das wissenschaftliche Wolfsmanagement verloren, sorgt sich Jana Schellenberg. „Mit Lupus ist keine Zusammenarbeit möglich“, hält der Vorsitzende des Jagdverbandes Hoyerswerda, Stefan Bachmann, dagegen. „Wir bekommen keine verlässlichen Daten.“

Sachsens Umweltministerium hat keinen Grund, an der Arbeit von Lupus zu zweifeln. „Das Büro ist von unabhängigen Fachleuten als beispielhaft anerkannt“, stellt Sprecherin Irina Düvel klar. Der Bund etwa hat Lupus mit einer Pilotstudie betraut, um den Weg der Lausitzer Wölfe künftig besser nachvollziehen zu können. Sechs Jungtiere sollen dazu in diesem Jahr eingefangen werden und einen Sender erhalten. Düvel rät, den Wolf als Bereicherung der Artenvielfalt zu betrachten. Stefan Bachmann sieht allerdings ein Bedrohungspotenzial. „Wenn der Wolf Nahrung in der Nähe von Menschen findet und keine schlechten Erfahrungen mit ihnen macht, schwindet die Scheu nach und nach“, behauptet der Jäger.

Angriffe auf Nutztiere sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker. 2006 gab es gleich neun Fälle, in denen Wölfe insgesamt 28 Schafe töteten. Dafür wurde 2005 kein Übergriff registriert. Wenn das Vieh ungenügend gesichert im Freien steht, haben Raubtiere leichte Beute. „Schafe und Ziegen lassen sich sehr gut hinter Elektrozäunen schützen“, weiß Jana Schellenberg. Aufklärung und Information wird für die junge Frau jedenfalls zunehmend zur Herausforderung. (dpa)

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1405609

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es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 18 Feb 2010 13:55    Titel: Junger Wolf bei Bautzen beobachtet Antworten mit Zitat

Ein junger Wolf wurde am vergangenen Wochenende mehrfach bei Bautzen gesehen.

Der Wolf auf einem Feld südlich von Doberschütz fotografiert und später beim Überqueren der B 156 beobachtet.

Link: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1684048.php
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