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Wildnis

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Wolfs welpen für 500€! :: Alle Arten von Canis können fruchtbare Nachkommen haben?  
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Grauer Wolf



Anmeldungsdatum: 15.05.2010
Beiträge: 92
Wohnort: Da, wo meine Hunde sind...

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BeitragVerfasst am: 07 Aug 2010 8:59    Titel: Antworten mit Zitat

Primus hat folgendes geschrieben:
Warum ist ein Biber Teil des Systems weil er damit Lebensräume für einige schafft und den von anderen zerstört, aber Menschen nicht obwohl sie genau das gleich tun?

Die Diskussion führt doch zu nichts. Ein Biber zerstört unter dem Strich nichts, sondern erhöht die Biodiversität, genauso, wie es z.B. die Wölfe im Yellowstone machen (National Geographic Artikel!).
Der Mensch ist und bleibt nun mal das einzige Lebewesen auf der Erde, das aus Habgier oder ideologischen Gründen ganze Kontinente verwüstet, die Meere vergiftet und bei vollem Bewußtssein seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört, nur um noch mehr Dollars und Euros zu scheffeln...
Um bei dem Beispiel Damm zu bleiben, siehe z.B. den Dreischluchten-Staudamm in China, der auf Dauer zu einer ökologischen Katastrophe führen wird, wie alle gewaltsamen Eingriffe in die Natur. Ein Biber baut seinen Damm da, wo er ins System paßt, sonst funktioniert das nämlich nicht...
Der Mensch, der sich zudem noch über jedes normale Maß hinaus vermehrt, glaubt, über der Natur zu stehen und langsfristig betrachtet geht dieser Schuß gründlich nach hinten los, wenn er nicht bald zur Besinnung kommt...

_________________
Gruß
Grauer Wolf

Sieh in die Augen eines Wolfes und Dein Hund blickt Dich an! Schau in die Augen Deines Hundes und ein Wolf blickt in die Deinen zurück!
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

germany.gif
BeitragVerfasst am: 11 Aug 2010 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke eher dass Problem ist, dass du denkst, dass Menschen nicht in das gehören was du System nennst.

Und der Biber zerstört unterm Strich sehr wohl, es ist nur so, dass einfach andere Arten kommen die in das "neue" Biotop passen, aber das ist nicht anders als bei uns, speziell hier in unserem Land sollte es klar sein, dass menschliche Besiedlung nicht zwangsläufig alles vertreibt, gibt inzwischen zich Arten die in Biotopen die wir schaffen sogar besser zurecht kommen. Zumindest kommt mir das bei dem ganzen Viehzeug hier so vor.
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MesCalinum



Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 90

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BeitragVerfasst am: 19 Aug 2010 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Primus hat folgendes geschrieben:
Ich denke eher dass Problem ist, dass du denkst, dass Menschen nicht in das gehören was du System nennst.


Der Großteil der westlichen Zivilisation schließt sich aus dem aus, was hier als System bezeichnet wird. Und genau das spiegelt der Ausdruck "Wildnis" im Sprachgebrauch wieder. Soooo schwer zu verstehen ist das doch gar nicht.


"Wilderness or wildland is a natural environment on Earth that has not been significantly modified by human activity. It may also be defined as: "The most intact, undisturbed wild natural areas left on our planet—those last truly wild places that humans do not control and have not developed with roads, pipelines or other industrial infrastructure."
- Wikipedia
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Aug 2010 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Doch, denn ich begreife nicht warum dass "Eingreifen" von Menschen so ein entscheidender Faktor sein soll. Zudem ist dieser Begriff nicht sehr weit verbreitet, global gesehen.
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MesCalinum



Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 90

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BeitragVerfasst am: 25 Aug 2010 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Primus hat folgendes geschrieben:
Doch, denn ich begreife nicht warum dass "Eingreifen" von Menschen so ein entscheidender Faktor sein soll.


Betrachte doch mal die sprach- und kulturgeschichtliche Entwicklung des Begriffs. Früher hat man häufig alles, was nicht als bewirtschaftes Ackerland galt, unter dem Begriff Wildnis zusammengefasst, was dann eben nicht mehr bedeutete, als vom Menschen noch nicht landwirtschaftlich erschlossen. Im übertragenen Sinne: Der Mensch hat hier noch nicht eingegriffen.

Da in die Bedeutung des Begriffs Synonyme wie "Abgeschiedenheit" und "Menschenleere" einfließen, definiert man damit eben auch Gebiete, in die Menschen nur schlecht vordringen konnten, weil sie entweder zu weit weg waren oder unwegsam. Hatte ja damals noch nicht jeder einen Jeep. ;O)

Man sollte immer bedenken, dass die Begriffsbildung bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht und dahinter erst einmal nicht mehr steckt, als den Dingen einen Namen zu geben.
Die Bedeutung hat sich im Sprachgebrauch dann eben weiterentwickelt und schließt den Menschen dabei immer mehr aus.

Siehe Wikipedia dazu:
Zitat:

Aktuell wird die Rolle der Wildnis unter dem Stichwort Wilderness oder Wildnisdebatte diskutiert. [6] Sie betrifft einen weitverbreiteten Wandel der Wahrnehmung des Waldes und Bergen als bedrohten, sensiblen und schützenswerten Ökosystemen zu einer regelrechten Sehnsucht, einem Wunsch nach Wildnis als kulturellem Phänomen.[7]. Die dazu notwendige aktive Wiederherstellung von Wildnis durch aktives menschliches Zutun erscheint paradox, was in Titeln wie „Beim nächsten Wald wird alles anders“ oder „Wa(h)re Wildnis“ zum Ausdruck kommt.


Wenn man jetzt die Vorgeschichte kennt, dann weiß man, wie sich das Denken entwickelt hat. Ob „Wa(h)re Wildnis“ Sinn ergibt oder nicht, ist dabei unerheblich.

Willst du die Bedeutung ändern, kannst du es ja mal mit einer Imagekampagne versuchen. ;O) Vielleicht sieht es dann mit dem Gebrauch und der Bedeutung in 100 Jahren anders aus.

Primus hat folgendes geschrieben:
Zudem ist dieser Begriff nicht sehr weit verbreitet, global gesehen.


Das ist ja auch ok. Der Begriff stammt ja aus dem Germanischen und, ob und wo man ihn wiederfindet, hängt mit Kolonisierungsbewegungen zusammen und ob überhaupt die Notwendigkeit bestand diesen Begriff in eine andere Sprachkultur aufzunehmen (man war hier ja eher damit beschäftigt der restlichen Welt seinen Glauben aufzudrücken).

Vielleicht gibt es in anderen Sprachen ja bereits ähnliche Begriffe, die sich unabhängig entwickelt haben oder es hat keine kulturellen Entwicklungen gegeben, die eine solche Begriffsbildung überhaupt notwendig gemacht haben.
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Primus



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 620
Wohnort: Berlin

germany.gif
BeitragVerfasst am: 02 Sep 2010 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat wohl eher etwas damit zu tun, dass diese "wahre Wildnis" kaum existiert.
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Wolf111



Anmeldungsdatum: 22.08.2010
Beiträge: 44
Wohnort: Paderborn/Nb

germany.gif
BeitragVerfasst am: 02 Sep 2010 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es hat wohl eher etwas damit zu tun, dass diese "wahre Wildnis" kaum existiert.


Ich würde sagen sie Existirt schon aber wird jeden tag kleiner.

_________________
http://white-wolf-rpg.forumieren.de/forum.htm
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C.J.W. Handendoek



Anmeldungsdatum: 01.11.2009
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 04 Sep 2010 3:55    Titel: Antworten mit Zitat

Obwohl ich subjektiv eher der Naturauffassung vom Grauen Wolf nahe stehe, hat die von Primus angesprochene Sichtweise objektiv etwas für sich. Emotionslos gesehen, fügt sich die Art Mensch schon auf ihre Weise in die Natur ein. Sie tut das nur in einer Weise, die das Umfeld stärker umgestaltet, als das bei anderen Arten bislang vorgekommen ist, und dies bei einer Verbreitung, die sonst auch selten vorkommt. Eine weitere Besonderheit der Art Mensch ist allgemein eine relativ geringe Intelligenz und speziell das Unvermögen, sich so im Umfeld zu bewegen, dass ein dauerhafter Bestand der Art gesichert ist. Der Mensch ist wohl das, was man in der Biologie als Parasiten bezeichnet, jedenfalls vermag ich jetzt auf die Schnelle nichts symbiotisches zu erkennen. Dabei ist er – im biologischen Sinne des Wortes – entartet, denn, im Gegensatz zu anderen Parasiten, die mit ihren Wirten so koexistieren, dass der Erhalt ihrer eigenen Art gesichert ist, zerstört der Mensch das, wovon er lebt noch während er davon lebt. Ich kenne so etwas nur von Viren, die ihren Wirt so schnell töten, dass sie ohne Wirtswechsel sterben, also wieder auf unterster Entwicklungsebene. Aufgrund dessen ist absehbar, dass der Mensch, im Gegensatz zu anderen Lebewesen, die aufgrund veränderter äußerer Umstände aussterben, sein Aussterben allein selbst verursachen wird. Wahrscheinlich wird dann immer noch, wenn vielleicht auch nur in reliktischen Resten, Leben auf der Welt existieren, so dass die Natur als Gesamtes, wenn auch stark verändert, die Existenz den Menschen überstehen und sich anschließend wieder entfalten wird.

Ich persönlich gehöre auch zu der Minderheit, die sich im Wald geborgen fühlt. Geborgenheit ist wirklich das Gefühl, wenn ich bei einem großen, alten Baum stehe und seine Rinde berühren kann. Und wirklich glücklich bin ich, wenn mich ein Tier nicht sofort als Feind, der ich der Art nach ja bin, behandelt, sondern in seiner Nähe duldet. Nachts im Wald graut es mich nur vor Menschen und Mücken, aber...



...manchmal erschrecke ich nachts auch, z. B. jetzt gerade, weil sich bei diesen besinnlichen Zeilen eine große Spinne unangemeldet von der Decke vor meiner Nase abseilt! In diesem Sinne gehe ich jetzt ins Bett und höre meiner Waldkauz-Familie (mit zwei Kids) beim Tratschen zu.

Gruß
Handendoek
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Grauer Wolf



Anmeldungsdatum: 15.05.2010
Beiträge: 92
Wohnort: Da, wo meine Hunde sind...

germany.gif
BeitragVerfasst am: 04 Sep 2010 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Widukind hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Wildnis hier noch eine interessante Webseite
mit einer umfangreichen Linkaufstellung: http://www.wildniswald.de/

Eine interessante Seite! Danke für den Link!

C.J.W. Handendoek hat folgendes geschrieben:
Eine weitere Besonderheit der Art Mensch ist allgemein eine relativ geringe Intelligenz und speziell das Unvermögen, sich so im Umfeld zu bewegen, dass ein dauerhafter Bestand der Art gesichert ist.

*pruuust* Mr. Green
You made my day...!

C.J.W. Handendoek hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist wohl das, was man in der Biologie als Parasiten bezeichnet, jedenfalls vermag ich jetzt auf die Schnelle nichts symbiotisches zu erkennen. Dabei ist er – im biologischen Sinne des Wortes – entartet, denn, im Gegensatz zu anderen Parasiten, die mit ihren Wirten so koexistieren, dass der Erhalt ihrer eigenen Art gesichert ist, zerstört der Mensch das, wovon er lebt noch während er davon lebt. Ich kenne so etwas nur von Viren, die ihren Wirt so schnell töten, dass sie ohne Wirtswechsel sterben, also wieder auf unterster Entwicklungsebene.

Da ist ernsthaft was wahres dran. Es gibt m.W. keine weitere Art, die dieses (selbst-)mörderische Verhalten zeigt. Nur Schimpansen zeigen Ansätze dazu und führen teilweise, wenn ich Jane Goodall und Sylvia Amsler (Kibale Park, Uganda) richtig verstanden habe, ansatzweise das zwischen den Sippen, was wir Kriege nennen würden...

Wie auch immer, irgendwo bin ich fast froh, das wir noch nicht die Fähigkeiten zur interstellaren Raumfahrt haben, denn in unserem derzeitigen Zustand als Art würden wir jeden neu entdeckten, bewohnbaren Planeten mitsamt allfällig darauf lebender Arten genauso zerstören/verändern, wie wir es mit der Erde bald geschafft haben...

Wobei, wirklich zerstören können wir die Erde mitsamt der Natur kaum. In 100.000 Jahren ist alles vergessen, was Homo "sapiens" veranstaltet hat... Wink

_________________
Gruß
Grauer Wolf

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