Der Nachwuchs ist da :: Nachweis des neuen Rudels in Sachsen |
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CleanerWolf

Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 427 Wohnort: Berlin

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Verfasst am: 21 Sep 2007 12:53 Titel: Fünf Schafe in Müncheberg gerisssen - von Füchsen? |
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Zitat: | Wölfe waren nicht die Täter
Fünf Schafe in Müncheberg gerisssen - von Füchsen
Jens Blankennagel
MÜNCHEBERG. Als in den vergangenen zwei Wochen fünf Schafe bei Müncheberg (Märkisch-Oderland) gerissen wurden, fiel der Verdacht sofort auf Wölfe. Denn Wölfe sollen seit Anfang September auch zehn andere Schafe getötet haben. Das passierte aber in der Lausitz, im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen - in dem mit 30 freilebenden Wölfen größten deutschen Wolfsrevier. Doch östlich von Berlin wurden bislang keine Wölfe gesichtet. Trotzdem wollte der Müncheberger Schäfer die Täterschaft geklärt haben, da er für Wolfsangriffe entschädigt wird.
Jetzt steht fest: "Füchse haben die Schafe getötet", sagte gestern Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes. Die Schafe wurden im Landeslabor seziert und die Bissspuren belegten zweifelsfrei, dass Füchse die Angreifen waren. "Nun ist bundesweit erstmals nachgewiesen, dass Füchse Schafe gerissen haben", sagte er. Immerhin waren die Schafe 20 bis 25 Kilo schwer.
Bei drei der zehn getöteten Lausitzer Schafe ist die Täterschaft dagegen eindeutig: Wölfe. Bei den sieben anderen Tieren ist dagegen unklar, welches Raubtier zuschlug. Nach einer schwedischen Studie werden Wölfe oft zu Unrecht beschuldigt. Untersucht wurden 1 000 angebliche Wolfsangriffe. "Mit DNA-Tests wurde nachgewiesen, dass es bei mehr als der Hälfte der Fälle Hunde waren", sagte Freude.
Da eines der getöteten Schafe in Brandenburg weidete, muss das Land die Entschädigungsfrage klären. "Die Tiere halten sich nicht an Landesgrenzen", sagte Ilka Reinhardt von Wildbiologischen Büro Lupus, das sich um die Wölfe kümmert. Die 30 Wölfe der Region breiten sich immer weiter nach Brandenburg aus. "Im Südbrandenburg wird jetzt aufgeregt diskutiert, da im Vorjahr mehr Schafe getötet wurden als zuvor", sagte Jens-Uwe Schade, Sprecher des Umweltministeriums. "Naturschützer freuen sich, weil die Einwanderung des scheuen Wolfs ein Zeichen für eine intakte Natur ist. Die Nutztierhalter fürchten sich vor dem Raubtier."
Wolfschützerin Reinhardt sagte, dass in Sachsen haupt- und nebenberufliche Schäfer entschädigt werden, wenn Wölfe in ihren Herden einen Schaden von mindestens 1 023 Euro anrichten. Hobbyschäfer bekommen kein Geld vom Staat.
In Brandenburg wird nun eine Entschädigungsregelung erarbeitet. "Aber das ist nur die zweitbeste Lösung", sagte Schade. Die beste Lösung sei Prävention - gemeint sind dichte oder doppelte Elektrozäune für die Herden und gute Hirtenhunde. "Dafür geben wir lieber Geld aus, als für tote Schafe", sagte er.
Reinhard bestätigte, dass manche Tierhalter naiv sind. "Wölfe sind sehr scheu, jagen Wild und greifen weder Menschen an noch fallen sie über geschützte Herden her." So sei das letzte getötete Schaf mitten im Wolfsgebiet ohne Zaun angebunden gewesen. "So leicht sollte man es den Wölfen nicht machen."
Bisher zahlt die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe die Entschädigungen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Für 22 tote Schafe wurden im Vorjahr 4 600 Euro gezahlt - nur in zehn Fällen waren es nachweislich Wolfsangriffe. "Wir zahlen auch im Zweifelsfall", sagte Peter Blanchet vom Verein. "Schafhalter sollen die Errungenschaften des Artenschutzes nicht ausbaden müssen."
Quelle: Berliner Zeitung, 20.09.2007
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Was haltet Ihr davon? Ich bin zwar kein Experte, halte es aber für sehr unwahrscheinlich, dass ein Fuchs ein ausgewachsenes Schaf reissen kann. _________________ "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte |
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wolfrüde

Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG

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Verfasst am: 21 Sep 2007 13:14 Titel: |
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Vor kurzem gab es bei uns im Wald einen Tollwütigen Fuchs der ein Wildschwein verletzt hat, wiso also nicht? _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

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Verfasst am: 21 Sep 2007 14:39 Titel: |
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Ich habe da auch meine Bedenken. Ein normales Verhalten ist das auf jeden Fall nicht, auch nicht mit mehreren. _________________
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 21 Sep 2007 16:06 Titel: |
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Hm, auf alle Fälle wurde der Fuchs wohl dabei nachgewiesen....erstaunlich aber dennoch.
Denkbar wäre event. von einem Hund gerissen/getötet - dann gestört worden - und die Füchse haben den Rest erledigt.
Allerdings, wenn es junge oder kleinere Schafe gewesen sind, wäre event auch ein Fuchs wohl dazu in der Lage. |
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wolfrüde

Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG

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Verfasst am: 21 Sep 2007 17:06 Titel: |
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Die Theorie wäre auch gut möglich.
Könnte es vieleicht auch sein das sie vieleicht durch irgendeine Vergiftung oder Krankheit starben und dann von Füchsen angeknabbert wurden?
Nach so etwas sollte man die Kadaver auch untersuchen. _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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thomasriepe2000
Anmeldungsdatum: 10.12.2006 Beiträge: 249

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Verfasst am: 21 Sep 2007 17:58 Titel: |
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Also, man hört ja viel Unsinn, bezogen auf Wölfe und auch auf Füchse, die mir genau so lieb sind wie Wölfe. Aber dass Füchse ein ausgewachsenes Schaf reißen ist geradezu absurd...
Füchse sind absolute Nahrungsabstauber, die selbst max. Maüse, Ratten und Kaninchen erbeuten. Ein erwachsener Hase ist schon ein fast unüberwindlicher Gegner. Ich selbst konnte einmal beobachten, wie ein Fuchs von einer Häsin nahezu verprügelt wurde, als dieser sich ihrem Nachwuchs näherte. Also, ausgewachsene Schafe sind vollkommen übermächtige Gegener, zumal Füchse zwar auch soziale Familienlebewesen sind, aber immer einzeln jagen. Es gibt einige wenige Nachweise von gerissenen, gerade geborenen Lämmern in den schottischen Highlands, aber dort gibt es insgesamt wenig Nahrung, so dass die Füchse sich an die Lämmer gewagt hatten. Wenn aber ein verteidigungsbereites Mutterschaf beim Lamm ist, hat der Fuchs wieder keine Chance. Und das Lamm ist ihm schon nach wenigen Tagen überlegen. Und bei uns ist der Tisch so reich gedeckt (gerade dieses Jahr - Mäuse, Früchte ohne Ende), dass riskante Lammrisse gar nicht notwendig sind für Freund Reinecke.
Das der "Abstauber" Fuchs sich natürlich an einem toten Schaf zu schaffen macht, ist völlig klar. Ist auch einer seiner Jobs in der Natur - "aufräumen", damit keine Seuchen etc. entstehen.
Die Schafe müssen an etwas anderem gestorben sein. Oft genug ist es der Fall, dass die Schafe in solchen Fällen an Krankheiten, mangelnder Pflege etc. gestorben sind, und dann Raubtieren die Schuld in die Pfoten geschoben wird.
Gruß
Thomas _________________ www.riepehunde.de |
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Marsupial Wolf
Anmeldungsdatum: 16.05.2007 Beiträge: 251 Wohnort: Pfalz

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Verfasst am: 22 Sep 2007 0:16 Titel: |
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Also ich kanns mir absolut nicht vorstellen.
Ein einzelner Fuchs (wie bereits gesagt Einzelgäger!) würde nicht 5 (in Worten FÜNF !?) Schafe reißen. Der hätte mit einem doch schon genug zu tun.
Laut Wikipedia gehören zur Beute in seltenen Fällen Rehkitz (aber so ein Rehkitz ist doch noch ein ganzes Stück kleiner als ein Schaf) und in noch selteneren Fällen Frischlinge.
Schließe mich Jens´ Verdacht bzgl. Hunden an... |
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wolfrüde

Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG

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Verfasst am: 22 Sep 2007 9:18 Titel: |
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Habe mich jetzt mal genauer im Internet mit Füchsen beschäftigt und mir ist auch klar geworden das selbst ein Tollwütiger Fuchs nicht so etwas anstellen kann.
Ich kann mir aber immernoch eine vergiftung bzw. Krankheit für den Tod dieser Tiere vorstellen, auch wegen der engen Zeitspanne. _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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Lupina

Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 557 Wohnort: Hamburg

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Verfasst am: 27 Sep 2007 9:05 Titel: |
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Ich begreife nicht, warum die Schäfer/Hirten ihre Herden nicht oder nicht ausreichend beschützen lassen. 1 bis 2 Kangals und weder Wolf, Fuchs. Hund oder gar (Problem-)Bären hätten eine Chance, ein Herdentier zu erbeuten.
Diese ewigen Schock-Meldungen über Schaf-, Ziegen- oder sonstige Nutztier-Risse gehen mir langsam auf den Senkel. Ich vermute, dass Schadenersatzforderungen in Form von Geld oft der wahre Hintergrund dieser Meldungen ist.  _________________ Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
(Arthur Schopenhauer) |
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 27 Sep 2007 11:13 Titel: |
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Naja, nicht jeder Schafhalter kann sich einen Herdenschutzhund oder auch E-Euronetzzaun leisten grad bei den vielen kleinen Schafhaltern ist das ein Problem. So richtig ist da auch noch kein Lösungsweg für diese Fälle gefunden. Ein Lösungsweg wäre event. einen Zuschuss für sichere Zäune in Wolfgebieten für solche Fälle und dann keine Entschädigung mehr, wenn so ein bezuzuschusster Zaun nicht aufgestellt worden ist.
Bei grösseren Herden ist das alles kein Problem, da passiert ja auch kaum was. |
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Lupina

Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 557 Wohnort: Hamburg

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Verfasst am: 27 Sep 2007 12:27 Titel: |
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Sicherlich kann sich nicht jeder Schäfer/Hirte einen Herdenschutzhund leisten.
Es gibt aber auch Alternativen, zum Beispiel: Flatterbänder oder bunte Luftballons oder sonstige Licht- oder Tonquellen an den Zäunen befestigen.
Selbst ein ESEL ist ein guter Wachhund, der eine starke Abneigung gegen alles "hundeartige" hat und den Hirten durch sein lautes Schreien aufmerksam machen könnte. Esel werden zum Beispiel in Nordamerika zum Schutz vor Kojoten und in Namibia zum Schutz vor Geparden eingesetzt.....
@Jens
Die Idee mit dem Zuschuss für Zäune in Wolfsgebieten klingt sehr gut. Ist die von Dir? _________________ Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.
(Arthur Schopenhauer) |
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SammysHP

Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen

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Verfasst am: 27 Sep 2007 13:10 Titel: |
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Bloß wo das Geld hernehmen? So schnell wird das wohl nichts. _________________
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thomasriepe2000
Anmeldungsdatum: 10.12.2006 Beiträge: 249

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Verfasst am: 27 Sep 2007 13:27 Titel: |
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Lupina schrieb:
Zitat: | Sicherlich kann sich nicht jeder Schäfer/Hirte einen Herdenschutzhund leisten.
Es gibt aber auch Alternativen, zum Beispiel: Flatterbänder oder bunte Luftballons oder sonstige Licht- oder Tonquellen an den Zäunen befestigen. |
Perfekt - wollte ich auch gerade schreiben - du warst schneller
Wölfe haben eine furchtbare Angst vor allem, was sie nicht kennen und was nicht leicht einzuschätzen ist. Flatterbänder o. äh. sind tatsächlich ein unglaublich einfacher, billiger und effizienter Wolfsschutz. Wenn man die dann von Zeit zu Zeit gegen andere "unheimliche" Dinge austauscht, ist der Schutz erstaunlich. In Russland z. B. macht man es in einigen Regionen so, dass man eine Zeit lang Flatterbänder nutzt, dann die klassischen Lappen und nach vier Wochen nimmt man leere Cola-Flaschen, die man am Zaun befestigt. Und dann wieder von vorne...
Wirklich, Schafe vor Wölfe zu schützen muss nicht teuer sein, um effektiv zu sein... _________________ www.riepehunde.de |
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wolfrüde

Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG

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Verfasst am: 27 Sep 2007 15:58 Titel: |
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Normalerweise sollten auch kleine Schäffer sicvh einen Schutzhund leisten können, kostet ja nicht viel im "unterhalt" und die Ausbildung ist denke ich auch nicht gerade so teuer. _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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Jens Moderator

Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe

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Verfasst am: 27 Sep 2007 19:22 Titel: |
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Naja realistisch gesehen ist nun ein Herdenschutzhund oder Esel für einen Klein-Schafhalter finanziel nicht tragbar. Denn auch ein Herdenschutzhund kostet in der Anschaffung und im Unterhalt. Ebenso ein Esel. Alternative Zäune aus Flatterband und sonstigen Effekten wirken zwar ganz gut, aber nicht auf Dauer. Der Beste Schutz ist und bleibt da ein vernünftiger Wolfssicherer Zaun entweder E-Euronetz mit zusätzlicher Litze oder ein Wildzaun (Geflecht) bis in den Boden.
Ich denke es wäre wie gesagt durchaus Sinvoll einen solchen sicheren festen Zaun in Wolfsgebiet zu bezuschussen ( zumindestens an Klein-Schafhalter) und dann dafür keine Entschädigung mehr zahlen, wenn so ein Zaun nicht aufgestellt wird.
Bei grossen Schafherden sind solche Schutzmassnahmen eh schon Standart in Wolfsgebieten wie z.B. in der Lausitz ( entweder Herdenschutzhund oder sichere Zäune ). |
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