Wenn der Wolf ins Spiel kommt, haben alle ihre Tiere immer sooo lieb. Aber so ist das mit der Familie - die kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, und die Nutztiere schon gar nicht. Vielen werden soooo liebgehabt, dass sie sogar eine Fernreise in sonnige Gefilde geschenkt bekommen; allerdings nur als Oneway-Ticket.“Viele Nutztierhalter denken mittlerweile ans Aufhören”, berichtete Heinrich Witthöft. “Jeder Wolfsriss ist für uns nicht nur finanziell, sondern auch emotional eine große Belastungsprobe, denn wir hängen alle an unseren Tieren. Sie sind schließlich Familienmitglieder und den Anblick von gerissenen Tieren vergisst keiner so schnell.”
Walsroder Zeitung, 10.02.2021: CDU-Landtagsabgeordnete Gudrun Pieper lädt zur Diskussionsrunde zum Thema Wolf, Heinrich Witthöft aus Wietzendorf äußert sich “Viele Nutztierhalter denken ans Aufhören” https://www.wz-net.de/lokales/viele-nut ... 3-21-.html
Niedersächsische Landkreise Emsland und Aurich als Drehkreuz für tierquälerische Schlacht-Tiertransporte in Drittländer:
Mal so zum Vergleich: Wölfe haben sich 2019 bundesweit gerade einmal 127 Rinder geholt.*Ausgemergelte Tiere, die tagelang in beengten Viehtransportern stehen und vor Durst brüllen. Vieh, das auf brutale Weise ohne Betäubung geschlachtet wird. Solche Verhältnisse prangern Tierschützer schon seit Jahren an. [...] Einige wenige allerdings gibt es, die trotz aller Kritik an den Transportbedingungen nach wie vor regelmäßig Exporte genehmigen - und die wegen ihrer Laissez-faire-Haltung ihre Landkreise zu Viehexport-Drehscheiben gemacht haben.
Erstmalig konnte ein Rechercheteam vom RBB und dem ARD-Mittagsmagazin einen Datensatz auswerten, der zeigt, welche Landkreise das sind. Die Recherchen belegen auch: Exporteure nutzen diese Schlupflöcher und bringen Rinder gezielt dorthin. [...] In dreizehn dieser Länder wurden im Zeitraum von Januar 2019 bis Februar 2020 aus den Landkreisen insgesamt 33.440 Rinder verbracht. [...] Brisant ist, dass Tiere auch aus jenen Bundesländern über diese Landkreise verbracht werden, die explizit Exporte in die Tierschutz-Hochrisiko-Staaten ablehnen.
tagesschau, 16.07.2020: Tiertransporte Eine Qual - mit amtlicher Genehmigung https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... e-107.html
Jedes Jahr werden Hunderttausende Rinder, die auf den Höfen ihrer "Familie" vorzeitig verendet sind, feierlich und pietätvoll beigesetzt:
Anzahl verendeter Rinder in Deutschland, die in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt wurden:
2014: 527.721
2015: 547.713
2016: 579.111
Und Schweine als liebevoll umsorgte Familienmitglieder:
Müssen wir bei den Puten als Familienmitgliedern demnächst von "häuslicher Gewalt" sprechen?Nach der in Deutschland durchgeführten Studie stellte der Befund einer hochgradigen allgemeinen Auszehrung einen der häufigsten Hinweise auf länger anhaltende Leiden dar. Häufig waren auch chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates (v. a. eitrige Gelenkentzündungen) oder der Haut (v. a. infizierte Bissverletzungen) festzustellen. [...] Der zitierten Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover zufolge waren bei 13,2 Prozent von insgesamt 485 untersuchten Mastschweinen und bei 11,6 Pro-zent von insgesamt 128 untersuchten Zuchtschweinen Befunde zu erheben, bei denen davon auszugehen war, dass sie mit länger anhaltenden erheblichen Schmerzen und/oder Leiden verbunden waren. [...] Nach der genannten Studie waren bei 61,8 Prozent der insgesamt 165 Schweine mit Anzeichen einer Tötung erhebliche Mängel bei der Betäubung und/oder Tötung festzustellen.
Bundestagsdrucksache 19/1756 vom 19.04.2018: Tierschutzrelevante Befunde aus Verarbeitungsbetrieben für tierische
Nebenprodukte https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/017/1901756.pdf
Nochmal zum Eingangszitat: “Viele Nutztierhalter denken mittlerweile ans Aufhören”, wegen des Wolfs, wohlgemerkt. Aber bei dem Satz für sich denkt man nur: Ja, bitte, bitte, setzt es auch in die Tat um.. Eure Familienmitglieder würden es danken. Die mit Fell, Borsten und Federn auf jeden Fall.Animal Rights Watch (ARIWA) veröffentlicht heute neues, grausames Videomaterial aus zwei Putenmastanlagen von Europas größtem "Putenerzeuger" und Deutschlands einflussreichstem "Geflügel"-Lobbyisten. Die Bilder aus zwei Standorten des Unternehmens in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen Puten, die totgeknüppelt oder mit einem Bolzenschneider getötet werden; Puten, die langsam und qualvoll sterben; Puten, die wie Fußbälle zum Schlachttransport getreten werden und denen Arbeiter zum Spaß die Schwanzfedern ausreißen. All das ist Alltag, nicht nur hier. [...] Mit einem Knüppel prügeln Arbeiter auf kranke und schwache Puten ein. Mit zertrümmertem Schädel und hilflos flatternd leiden die Tiere noch minutenlang. [...] Auch beim sogenannten "Ausstallen", dem Verladen für den Transport zum Schlachthof, zeigen die Aufnahmen, wie zahlreiche Tiere brutal getreten und in den wartenden LKW geworfen werden. Arbeiter bewerfen sich zum Spaß mit Schwanzfedern, die sie den Puten ausgerissen haben. Andere Arbeiter versuchen Tieren, die den Weg zum Schlachthof nicht mehr schaffen, noch in den Masthallen den Hals mit einem Bolzenschneider zu durchtrennen. Schwer verletzt, werden die Tiere einem minutenlangen Todeskampf überlassen.
Finanznachrichten, 02.02.2021: Alltägliche Gewalt gegen Tiere bei Europas größtem Putenerzeuger https://www.finanznachrichten.de/nachri ... er-007.htm
* DBBW, Bericht zu Prävention und Nutztierschäden 2019 https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur- ... erschaeden