Wölfe in Uelzen auf dem Kieker
Verfasst: 23. Nov 2016, 13:45
Der NDR hat heute morgen im Videotext berichtet, dass ein wenig scheuer Wolf im Kreis Uelzen unterwegs sein soll.
Wenig scheu deshalb, weil er am Ort eines Schafsrisses gesichtet worden sein soll, während Beteiligte und Wolfsberater Spuren gesichert hätten.
In diesem Zusammenhang wurde auch Wolfsberater Klaus Bullerjahn von der Jägerschaft erwähnt. Der Wolf sei wohl zum Riss zurückgekehrt, obwohl sich Menschen vor Ort befunden haben.
Leider ist der Text inzwischen wieder von der Videotexttafel verschwunden.
Der NDR berichtete vor zwei Tagen, dass fünf Schafe in der Nähe von Bad Bevensen von Wölfen gerissen worden seien. "Noch Stunden nach dem Riss wurden einzelne Wölfe in der Nähe des Ortes bei Bad Bevensen gesichtet."¹ Jagdpächter Rainer Lange sei schnell vor Ort gewesen und habe einen Wolf gesehen. Klaus Bullerjahn von der Jägerschaft gehe von "mindestens drei Wölfen" aus.
Die Wortwahl des NDR-Berichts dürfte so manchem Wolfsgegner ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht treiben:
Was dabei immer wieder gern verschwiegen wird: Fünf tote Schafe als traurige Opfer eines "Raubzuges" durch Wölfe stehen jährlich gegenüber²:
- mehr als 1 Mio geschlachtete Schafe
- mehr als 3,2 Mio. geschlachtete Rinder (davon ca. 180.000 tragend³)
- mehr als 58 Mio. geschlachtete Schweine (von denen ca. ein Drittel unverspeist auf dem Müll und in Biogasanlagen landet⁴)
- mehr als 37 Mio. geschlachtete Puten
- mehr als 25 Mio. geschlachtete Enten
- mehr als 627 Mio. geschlachtete Hühner
- mehr als 530.000 geschlachtete Gänse
- mehr als 29.000 geschlachtete Ziegen
- mehr als 11.000 geschlachtete Pferde⁵
- mehr als 4,2 Mio. erschossene und in Fallen getötete Wildtiere⁶, davon mehr als 700.000 nicht zu Nahrungszwecken, sondern grundlos
- mehr als 50 Mio. lebendig geschredderte oder vergaste Küken⁷
- mehr als 260.000 durch KFZ getötete Wildtiere (Wildunfälle)⁸
Fünf tote Schafe sind traurig, sicher. Wer das natürliche Verhalten eines Beutegreifers zur Nahrungsbeschaffung angesichts der oben erwähnten Zahlen allerdings als "Raubzug" deklariert, muss entweder töricht oder eindeutig interessengeleitet sein.
Leider schenkt der NDR wieder keinem echten Experten Gehör, welcher die Rückkehr von Wölfen zu ihrer erlegten Beute als normales Verhalten erklärt, sondern lässt nur die übliche Klientel zu Wort kommen, von denen einige Vertreter von Interessenverbänden so häufig und wiederholt in den Öffentlich-Rechtlichen auftauchen, dass man fast meinen könnte, sie seien inzwischen als "externe Mitarbeiter" fester Bestandteil des NDR.
Es sieht danach aus, als solle hier von bestimmten Interessenvertretern mal wieder künstlich die nächste Sau bzw. der nächste "auffällige" Wolf durchs Dorf getrieben werden. Und mit dem Budget aus Zwangsgebührengeldern dürfen wir alle die interessengeleitete, einseitige Berichterstattung mitfinanzieren.
¹ NDR, 21.11.2016: "Wölfe töten fünf Schafe im Landkreis Uelzen" https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2720.html
² WELT, 09.01.2014: Deutsche schlachten pro Jahr 750 Millionen Tiere https://www.welt.de/politik/deutschland ... Tiere.html
³NDR, 25.03.2014: Leidvoll: Das Schlachten trächtiger Kühe http://www.ndr.de/nachrichten/Leidvoll- ... er113.html
⁴3sat, 25.02.2015: Schweine für den Müllcontainer http://www.3sat.de/page/?source=/ard/se ... index.html
⁵Deutschlandradiokultur, 21.02.2013: Irgendwo müssen sie ja bleiben, die Pferde http://www.deutschlandradiokultur.de/ir ... _id=238071
⁶DJV-Jagdstatistik https://www.jagdverband.de/node/3304
⁷ZEIT, 03.08.2016: Küken werden auch nach 2017 noch geschreddert http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-08/t ... t-aufschub
⁸Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, 02.11.2016: Wildunfälle erreichen Höchststand http://www.gdv.de/wp-content/uploads/20 ... tistik.pdf
Wenig scheu deshalb, weil er am Ort eines Schafsrisses gesichtet worden sein soll, während Beteiligte und Wolfsberater Spuren gesichert hätten.
In diesem Zusammenhang wurde auch Wolfsberater Klaus Bullerjahn von der Jägerschaft erwähnt. Der Wolf sei wohl zum Riss zurückgekehrt, obwohl sich Menschen vor Ort befunden haben.
Leider ist der Text inzwischen wieder von der Videotexttafel verschwunden.
Der NDR berichtete vor zwei Tagen, dass fünf Schafe in der Nähe von Bad Bevensen von Wölfen gerissen worden seien. "Noch Stunden nach dem Riss wurden einzelne Wölfe in der Nähe des Ortes bei Bad Bevensen gesichtet."¹ Jagdpächter Rainer Lange sei schnell vor Ort gewesen und habe einen Wolf gesehen. Klaus Bullerjahn von der Jägerschaft gehe von "mindestens drei Wölfen" aus.
Die Wortwahl des NDR-Berichts dürfte so manchem Wolfsgegner ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht treiben:
Jedes tote Tier dürfte für einen Tierhalter "traurig" sein, aber auch der hält seine Schafe in der Regel nicht, um sie lebensland zu bekuscheln und liebzuhaben. Am deutlichsten wird die Meiningsrichtung des "unabhängigen" NDR-Journalisten aber durch den Begriff "Raubzug" sichtbar.Die traurige Ausbeute des Raubzuges: Insgesamt fünf Muttertiere wurden getötet.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2720.html
Was dabei immer wieder gern verschwiegen wird: Fünf tote Schafe als traurige Opfer eines "Raubzuges" durch Wölfe stehen jährlich gegenüber²:
- mehr als 1 Mio geschlachtete Schafe
- mehr als 3,2 Mio. geschlachtete Rinder (davon ca. 180.000 tragend³)
- mehr als 58 Mio. geschlachtete Schweine (von denen ca. ein Drittel unverspeist auf dem Müll und in Biogasanlagen landet⁴)
- mehr als 37 Mio. geschlachtete Puten
- mehr als 25 Mio. geschlachtete Enten
- mehr als 627 Mio. geschlachtete Hühner
- mehr als 530.000 geschlachtete Gänse
- mehr als 29.000 geschlachtete Ziegen
- mehr als 11.000 geschlachtete Pferde⁵
- mehr als 4,2 Mio. erschossene und in Fallen getötete Wildtiere⁶, davon mehr als 700.000 nicht zu Nahrungszwecken, sondern grundlos
- mehr als 50 Mio. lebendig geschredderte oder vergaste Küken⁷
- mehr als 260.000 durch KFZ getötete Wildtiere (Wildunfälle)⁸
Fünf tote Schafe sind traurig, sicher. Wer das natürliche Verhalten eines Beutegreifers zur Nahrungsbeschaffung angesichts der oben erwähnten Zahlen allerdings als "Raubzug" deklariert, muss entweder töricht oder eindeutig interessengeleitet sein.
Leider schenkt der NDR wieder keinem echten Experten Gehör, welcher die Rückkehr von Wölfen zu ihrer erlegten Beute als normales Verhalten erklärt, sondern lässt nur die übliche Klientel zu Wort kommen, von denen einige Vertreter von Interessenverbänden so häufig und wiederholt in den Öffentlich-Rechtlichen auftauchen, dass man fast meinen könnte, sie seien inzwischen als "externe Mitarbeiter" fester Bestandteil des NDR.
Es sieht danach aus, als solle hier von bestimmten Interessenvertretern mal wieder künstlich die nächste Sau bzw. der nächste "auffällige" Wolf durchs Dorf getrieben werden. Und mit dem Budget aus Zwangsgebührengeldern dürfen wir alle die interessengeleitete, einseitige Berichterstattung mitfinanzieren.

¹ NDR, 21.11.2016: "Wölfe töten fünf Schafe im Landkreis Uelzen" https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2720.html
² WELT, 09.01.2014: Deutsche schlachten pro Jahr 750 Millionen Tiere https://www.welt.de/politik/deutschland ... Tiere.html
³NDR, 25.03.2014: Leidvoll: Das Schlachten trächtiger Kühe http://www.ndr.de/nachrichten/Leidvoll- ... er113.html
⁴3sat, 25.02.2015: Schweine für den Müllcontainer http://www.3sat.de/page/?source=/ard/se ... index.html
⁵Deutschlandradiokultur, 21.02.2013: Irgendwo müssen sie ja bleiben, die Pferde http://www.deutschlandradiokultur.de/ir ... _id=238071
⁶DJV-Jagdstatistik https://www.jagdverband.de/node/3304
⁷ZEIT, 03.08.2016: Küken werden auch nach 2017 noch geschreddert http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-08/t ... t-aufschub
⁸Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, 02.11.2016: Wildunfälle erreichen Höchststand http://www.gdv.de/wp-content/uploads/20 ... tistik.pdf