Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
TheOnikra

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 10. Feb 2018, 14:40 Das alles stimmt teilweise, aber Fragen bleiben ja dennoch. Die Berichte über die umgekommenen Kinder in Indien oder die Wolfsangriffe in israelischen Nationalparks zeigen doch, dass Wölfe Nahrungsopportunisten sind. Wo es was zu holen gibt, kann man einen Angriff ja mal probieren. Es sind auch immer wieder Wölfe ohne Tollwut, die auf Menschen losgegangen sind.
Die Fälle in Israel sind auf Anfütterung zurückzuführen. In Indien ist Tollwut weit verbreitet und häufige Todesursache, allerdings sehr selten durch Wölfe verbreitet. Die Gebietsverdrängung sorgt für einen erheblichen und plötzlichen Nahrungsmangel. Wildtierangriffe allg. sind dort keine Seltenheit. Es sterben viel mehr Menschen dort durch Elefanten, ohne das sie Tollwut haben oder den Menschen als Beute ansehen.
Ich verstehe auch nicht, dass die einen von 160 sprechen und die anderen von 500. Alles offizielle Quellen.
Damit sind die geschlechtsreifen Wölfe gemeint. Die andere Zahl ist die Gesamtzahl. (+Welpen)
Schattenwolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Schattenwolf »

Hier mal ein paar Worte aus Rumänien, nur der Vergleich mit Schweden hinkt ein wendig.
Und Berufsjäger in Deutschland müsste man halt auch schauen, man schaue sich nur mal das Niederwild-Testrevier an. :shocked:
https://de-de.facebook.com/157451844324 ... 077981369/
Widukind

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Widukind »

Schattenwolf hat geschrieben: 10. Feb 2018, 18:10 Hier mal ein paar Worte aus Rumänien...
... hää >>>
die Schäfer hier in Rumänien sind arm ... und auch betrunken ... aber sie wissen was zu tun ist...
>>>
und die Deutschen laufen in ihre Supermärkte und kaufen sich dieses ganze, überteuerte vegane Zeugs...

Dazu noch das ganze im nervigen Hochformat (steht euer TV auch hochkant :roll: ) plus einem hysterisch atmenden Dauerquatscher. Nee, oder... :-?


P.S.
Rumänien: 84,4 Einwohner pro km² --------- Deutschland: 231 Einwohner pro km² :!:
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

So im Grundatz spricht mir der Typ aus der Seele. Iiik Natur? Tiere? Schädlinge, machen Angst, kosten Geld, weg damit. Städter ziehen aufs platte Land und motzen, dass die Pferde neben an auf den Koppel k****, das ginge gar nicht! Die Tage gehört, und das ist ein Kuhkaff, das sind evt. mal 10 Häuser, rundum Felder! Die Sache mit den Hirschen, die durch den Ort laufen - Hiiilfe, mimimimi.... wir sind wirklich langsam echt peinlich, wir deutschen Angstmeier.
Widukind

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Widukind »

zaino hat geschrieben: 10. Feb 2018, 21:43 .... wir sind wirklich langsam echt peinlich, wir deutschen Angstmeier.
Bitte nicht von Dir auf andere schließen. Wenn Du Dich in den Kreis der wir begibst, ist das allein Deine Sache.
Ich habe (u. z. B. der Graue Wolf, rollofi, Lone Wolf, maxa67 etc.) haben bestimmt keine Probleme mit der Natur. Eher mit urbanen Naivlingen.
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Alle,

Vielen Dank für die ganzen informativen Beiträge. Es arbeitet jetzt in mir und ich muss das alles erst mal verdauen. Der Link zu dem Experten auch super. Fragen bleiben, aber die muss ich erst mal in mir klären. Heute erst mal wenig Zeit, daher nur ein kurzes Dankeschön in die Runde!

Gruß Erklärbär
Will you walk out of the air, my lord?
Grauer Wolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Grauer Wolf »

Erklärbär hat geschrieben: 10. Feb 2018, 08:44@Maxa: Tollwut spielt auch eine große Rolle, aber m.E. vielmehr die Frage des Nahrungsangebotes.

Wer kann es einem hungrigen Wolf verdenken, dass er sich einen Menschen schnappt?
Zwei Dinge.
Tollwut spielt überhaupt keine Rolle, da Mitteleuropa tollwutfrei ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tollwut#V ... 3%A4mpfung

Laß endlich "Rotkäppchen" in der Altpapiertonne liegen! :x

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

feldmärker hat geschrieben: 10. Feb 2018, 23:42
zaino hat geschrieben: 10. Feb 2018, 21:43 .... wir sind wirklich langsam echt peinlich, wir deutschen Angstmeier.
Bitte nicht von Dir auf andere schließen. Wenn Du Dich in den Kreis der wir begibst, ist das allein Deine Sache.
Ich habe (u. z. B. der Graue Wolf, rollofi, Lone Wolf, maxa67 etc.) haben bestimmt keine Probleme mit der Natur. Eher mit urbanen Naivlingen.
Auch wenn Du mir gern eine hinfährst - mit "WIR" meinte ich die Nation als solche. Die deutsche "Angst" ist bezeichnenderweise sogar in den englischen Sprachgebrauch eingeflossen. ;) Egal was kommt, der Deutsche sieht ein Problem... .oder so wars gemeint.
Widukind

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Widukind »

zaino hat geschrieben: 11. Feb 2018, 14:21 Egal was kommt, der Deutsche sieht ein Problem... .oder so wars gemeint.
... na ja, die wirklichen Probleme, die sieht er dann aber oft nicht. Oder er verdrängt sie, weil er sie nicht sehen will.
Nach dem Motto: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf !" Ideologieverbrämt, wie er manchenteils nun mal ist... ;)
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Lone Wolf
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Lone Wolf »

Hallo Zaino,
ich arbeite in einer sehr internationalen Firma, sehr international...Dies versetzt mich quasi täglich in die Lage, einen Einblick in verschiedenste Mentalitäten zu erhalten. Glaube mir oder nicht, die Tatsache, dass z.B. die Vereinigten Staaten, Deutschland oder einige asiatische Staaten wie Singapore, Taiwan, Japan oder China zu den erfolgreichsten Nationen gehören, Arabische Staaten beispielsweise aber nicht, hat jeweils Gründe, die durchaus in den Mentalitäten, den Traditionen und Eigenschaften der Völker zu finden sind.
Amerikaner sind Macher, sie krempeln hoch und fangen an, manchmal ein guter Weg, manchmal nicht. Die Deutschen wägen sorgsam ab, dass was du mit dem geflügelten Wort " German Angst" bezeichnest. Sie loten aus, sie überlegen noch was alles schief gehen könnte, da stellen die Amerikaner bereits fest, dass ihr erster Versuch in die Hose ging. Eine Mischung aus Beidem ist nicht schlecht und führte bei uns oft zu äusserst erfolgreichen Ergebnissen ;-)
Die klügsten Asiaten lernten früher v.a. von diesen beiden Völkern, entwickelten daraus ihren eigenen Stil. Ihr Erfolg beruht bis heute im wesentlichen aus einer strikten Hierarchie ihrer klugen Köpfe über äusserst fleissige und disziplinierte Untergebene.

Was ich damit sagen will, verschiedene Wege führen zum Erfolg oder eben Misserfolg, sieht man wo wir heute stehen, kann nicht viel falsch gewesen sein, was uns ausmacht.

Wenn wir jetzt noch die bedingungslose Obrigkeitsgläubigkeit ablegen, die autoritäre Ader gegenüber der Macht, die uns offensichtlich immer noch anfällig werden läßt für allerlei Manipulation und stattdessen, zu Kants sicherer Erbauung, zu prüfendem, hinterfragendem, eigenständigem und freiem Denken, zum offenen Austausch von Argumenten und damit verbunden selbständigem Ziehen von Schlüssen kommen würden, wäre wohl alles gewonnen.
In ökonomischen oder wissenschaftlichen Fragen gelingt uns dies weitestgehend, nicht aber in politischen oder gesellschaftlichen Dingen. Sonst jedenfalls könnte endlich auch dieses Land wieder Entschlüsse auf vernunftbasierten Realitäten fassen, statt diese auf grenzenlosen Illusionen oder hypermoralischen, quasi pseudoreligiös verquasten Erpressungen zu gründen, welche man zu allem Überfluss obendrein wieder einmal einigen Nachbarstaaten aufzwingen möchte.

Soweit meine Laudatio pro German Angst, doch zurück zum Wolf.

Lieber Erklärbär,
du siehst, Dinge zu hinterfragen ist sehr gut und somit bin ich zuerst einmal völlig bei dir. Dieses Hinterfragen sollte aber gerade bei einer Art wie dem Wolf passieren, ohne bereits ein vorgefertigtes (emotionales)Urteil für absolut richtig zu halten. Es muss sich bei einer Spezies an regional ähnlichen Erfahrungen messen, an (wissenschaftlichen) Erkenntnissen dazu. Daher taugen im Hinblick auf Canis lupus lupus weder althergebrachte Überlieferungen, Abenteuererzählungen noch die Situationen in Kriegszeiten oder Umstände die auf völlig andere, bei uns nicht existente Gegebenheiten hinweisen (wie Tollwut oder überbordendes Indien) als Grundlage für evidente Argumentation.

Wenn ich deine Zeilen lese, manifestiert sich bei mir aber die Vermutung, dass du eben angelesene oder von anderen übernommene Vorurteile hegst und dein Hinterfragen letztlich nur noch den Zweck hat, diese zu bestätigen. Dies zeigt u.a. dein Verweis auf diese Wikiliste der Wolfsangriffe, in die alles aufgenommen wird, was regionale (Lücken)Medien oder/und einzelne Menschen am Lagerfeuer berichten, um es mal salopp zu formulieren. Diese Liste hat daher letztlich kaum mehr Bildzeitungsniveau, schon die Tatsache das dort Celia Hollingworth als Fall auftaucht zeigt, dass sie in keiner Weise wissenschaftlich und fachspezifisch aussagekräftig ist.

Natürlich kann ein Wolf gefährlich werden, wie fast jedes andere Tier, v.a. ab einer bestimmten Größe, denke mal an Hunde, Kühe, Pferde. Und natürlich gab es schon Fälle mit Verletzten oder gar tödlichem Ausgang. Das ist aber nicht die Frage die sich stellen darf, denn das Leben ist vom ersten bis zum letzten Tag jede Minute einem Risiko ausgesetzt (welches wir Menschen oft genug auch noch selber suchen). Es gibt keine Vollkasko, weder in der Stadt noch in der Natur.

Die Frage die sich stellen sollte ist also vielmehr, ob ein ständiges unkalkulierbares Risiko für unser unmittelbares Überleben ausgeht, oder ob wir aus solchen Fällen etwas lernen können.
Ich persönlich bin, auch aus Beobachtungen von Wölfen in ihrem natürlichen Habitat, sicher, dass eine Koexistenz nicht nur möglich, sondern auch wünschenswert ist. Restrisiken die bestehen, können durchaus minimiert werden.

Natur in all ihren Facetten bietet für viele Menschen eine unabdingbare Quelle von Wohlfühlen, ein Garant für Lebensqualität, Inspiration und Faszination.
Wir sollten uns wappnen für Gefahren, aber nicht ständig einem Eingriffs-und Regulierungswahn frönen.

Die Natur hat für ihre Tiere am Ende der Nahrungskette ein ganzes Repertoire an Kontrollmechanismen, wie beuteabhängige Fertilität, Welpensterblichkeit, Revierkämpfe, Krankheiten. Von unserer Seite kommt noch der Verkehr hinzu. Die gerade einmal 600 deutschen Wölfe gehören sicher noch lange nicht "reguliert". Ich persönlich zweifle, dass dies je nötig wird. Das Wolfsmanagement soll sich wie bisher um auffällige Wölfe kümmern und dies auf streng wissenschaftlicher Basis. Ansonsten muss der Herdenschutz weiter verbessert werden sowie die gesellschaftliche Unterstützung für Halter. Desweiteren sollten Lebensräume für Wildtiere erhalten, hier und dort vergrößert oder neu geschaffen und mit grünen und jagdfreien Wanderkorridoren vernetzt werden. Europaweit. Wölfe haben in hiesigen Breiten genügend Beutetiere wie Reh und Rotwild, Wildschweine usw. , damit sind noch genügend potentielle Reviere zu besetzen. Wir Menschen haben die Intelligenz uns wie anderswo auch, bei Anwesenheit von Carnivoren zu präparieren.
Es ist im Endeffekt eine Frage des Wollens. Ich will...

Grüsse
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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