Wölfe in den USA

Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Die Wolfjagsaison für Idaho ist jetzt vorgesehen für 30.August 2011 bis 31. März 2012 und der Vorschlag enthält keine Quote mehr! Das wird und soll wohl noch öffentlich kommentiert werden, was aber m.E. nur eine Formsache sein wird. Dazu soll es noch eine eigene Saison für das Fallenstellen geben und sog. "Wolf control actions" (weil sich anscheinend nicht genügend Jäger registrieren). Unter diesen "control actions" kann man sich z.B. das Abknallen aus Hubschraubern heraus vorstellen.
http://www.idahostatesman.com/2011/07/0 ... -dont.html
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

This year, only 3,100 people have purchased the $11.75 permit.
11 Dollar und 75 Cent... Soviel ist also ein Wolfsleben wert, den Gegenwert einer 18er Palette Dosenbier... :( Erbärmlich...

Dafür überschreitet die Menschheit im Herbst die 7 Milliardengrenze... Logo, daß für Wildtiere und deren Bedürfnisse kein Platz mehr bleibt...
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Ein bißchen darf man auch auf die Intelligenz der Wölfe vertrauen. Die wissen inzwischen auch, daß sie es mit Psychopathen zu tun haben. Das ganze wird sich am Jagderfolg relativieren. Nur leider werden wir es nicht so genau mitbekommen, da wir es mit Interessensbestimmten Monitoringsmonstern zu tun haben, die als halblebige Amateure des Jägerdaseins hier politikmäßig
nur einen vorgeblichen Job erledigen. Ich habe noch selten eine Organisation(ich meine IDFG) so konsequent ihre eigene Autorität untergraben gesehen, unsere Bunderegierung mal aussen vor gelassen.
Den Nachlass dieses Unfähigkeitensammelsuriums werden wohl erst die Späteren aufarbeiten können.
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Wolfsheuler »

Ich denke, die Amis haben im Moment eigentlich andere Sorgen als Wölfe. Die sind so gut wie pleite. Es tut wohl weh, dass sie jetzt bald erkennen müssen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Erde sind und andere Länder sehr viel weiter sind. Wirtschaftlich wie auch moralisch.
Die USA sind neben Andorra und einem Inselstaat das einzige Land, was die UN Konvention zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Tiere und Pflanzen) der Erde nicht ratifiziert haben.
http://en.wikipedia.org/wiki/Convention ... _Diversity
Andorra hat 85.000 Einwohner. Die USA dagegen sind ein 9.629.091 qkm grosser Schandfleck auf der Weltkarte.
In den USA zählt momentan nur der Wunsch nach Wirtschaftsaufschwung. Alle bedrohten Tierarten spielen da keine Rolle. Die Gesundheit der Menschen, saubere Flüsse und saubere Luft genau so wenig. Nur die Öl- und Gasindustrie zählt und der hohe Gaspreis bereitet zunehmend Sorgen (von Energiesparen hat man da noch wenig gehört) Dann gibt es eben noch die grossen Agrarbetriebe, die ihr Vieh auf öffentlichem Land quasi umsonst weiden dürfen und vom Staat noch alle lästigen Viecher (Pumas, Wölfe,Koyoten,...) vom Hals gehalten bekommen. Die haben leider auch eine sehr starke Lobby.

In Europa ist man zum Glück ein bisserl weiter. Zumindest in der Hinsicht, dass man langsam erkennt, dass Wirtschaft nicht alles ist.
http://www.inwent.org/ez/articles/190866/index.de.shtml
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Kann es eigentlich noch schlimmer kommen? Idaho will zusätzlich zur "normalen" Ballerei eine 10-wöchige Fallensteller-Saison einführen (lt. Mail von den Defenders). Das ist doch an Grausamkeit kaum noch zu überbieten, weil sich das Sterben u.U. über Tage hinzieht... Es müßte doch eigentlich ein Aufschrei von dem zivilisierten Teil der Bevölkerung kommen, denn nicht alle Amis sind doch so...

Da kommen einem recht unzivilisierte Gedanken:
Was ich mir als Gerechtigkeit für all die brutal und ohne jeden Sinn abgeschlachteten Wölfe wünsche: Daß mal einer dieser "Jäger" in seine eigene Wolfsfalle tappt, sich nicht befreien und/oder mit kaputtem Bein nicht mehr laufen kann und auch nicht gefunden wird. Dann hat er lange, lange Zeit, darüber nachzudenken, was Tiere fühlen, die in solchen Fallen elend verrecken... :x
Das letzte, was so ein Typ dann noch bewußt wahrnimmt, sollten die Augen eines großen Wolfes sein, dessen Blick sich bis in die Seele bohrt und ihm die ganze Schlechtigkeit seiner selbst bewußt macht...
Ja, ich weiß, das ist unrealistisch. Aber wünschen darf man ja...
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Etwas zur Allgemeinbildung und zur Wirkungsweise von Fallen:
http://www.youtube.com/watch?v=By1rDn_DrmA
Wenn man sich dann noch mit der Gesinnung dahinter beschäftigt, dann gute Nacht.
Man muß schon roh veranlagt sein um dann noch gut schlafen zu können.
Mir fallen dazu Attribute wie feige, hinterhältig, grausam, unfair und noch schlimmere ein. Das passt nicht zu dem Bild, das ich mir vom Menschen mache.
Und wenn das zur Politik wird, dann disqualifizieren sich die, die dahinter stehen. Moral in der Politik wird zwar immer vorgeschoben, heutzutage, wo sich nicht mehr alles verbergen läßt und Aufklärung möglich ist, wird das tatsächliche Verhalten
der Politiker für den Wähler zum Entscheidungskriterium.
Fallenstellerei ist schon eine tolle Heldentat! Igitt!!!!
Man darf übrigens noch bis zum 24 Juli Kommentare zu der Fallensaison auf Wölfe schreiben.
http://www.boiseweekly.com/CityDesk/arc ... f-comments
Besonders wirkungsvoll wäre ein Kommentar in der guten alten Briefform. An:Wolf Comments, Idaho Fish and Game, P.O. Box 25, Boise ID 83707. Und weil es von hier aus Ausland ist wohl noch USA vorne dran.
Emails kann man wegklicken, aber einen Brief muß man aufmachen und ließt ihn dann wohl auch. Das ist was individuelles.
Warum sollte man sie nicht wissen lassen, daß ihre Wolfspolitik hier nicht gut rüberkommt.
Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Montana: Die Quote für das herbstliche Wolfsjagen wird dann wohl bei 220 = 25% des Bestandes liegen.
http://billingsgazette.com/news/state-a ... 03286.html
Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Es gibt tatsächlich ein ganzes County, das sich dafür ausspricht, dass die Grenze des Gebietes für die Wolfsjagd so verschoben wird, dass es davon ausgeschlossen ist. Begründung ist, dass das Teton County den Wolf willkommen heisst und wichtig für den Tourismus erachtet. Das ist eine für den amerikanischen Westen extrem seltene Entwicklung. http://www.jhnewsandguide.com/article.php?art_id=7579
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Solche kleine Lichtblicke schaffen wieder Hoffnung. Da hat wohl tatsächlich mal einer nachgedacht...
Nur ist's leider die Ausnahme. Standard ist doch immer noch die alte Rinderbaron-Mentalität...
Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Is aber auch schon fertig mit Lichtblicken. Hier gibt´s eine Karte, auf der der erwähnte Verbindungskorridor von Wyoming nach Idaho ausgewiesen ist. Er ist wirklich nicht mehr als eine Verbindung der Tetons nach Idaho hinein. Also auch nichts von Yellowstone aus nach Westen, Richtung Montana / Idaho. Ganz Wyoming (mit Ausnahme der hervorgehobenen Gebiete links oben sind) ist frei für die Wolfsjagd! Die ganze Sch…. kann in dem verlinkten Factsheet nachgelesen werden (der Link liegt auf dem Wort „here“ nicht auf dem pdf.Icon), auch die ausdrückliche Erwähnung des "Luftkrieges".
http://www.thewildlifenews.com/2011/08/ ... mes-final/
Der Gouverneur von Wyoming hat da in der Presse ein doch irgendwie vielsagendes Statement abgesondert: „….ich denke, wir haben da etwas (die vorliegende Übereinkunft nämlich), was zu den Werten und der Wirtschaft Wyoming´s passt“. Naja, wenn man sich einige unsere Ministerpräsidenten so anguckt…..warum sollte es mit amerikanischen Gouverneuren besser sein……
Zuletzt geändert von Miscanthus am 4. Aug 2011, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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