Wölfe in der Lausitz
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Re: Wölfe in der Lausitz
Natürlich wird es immer wieder tote Wölfe geben. Aber prozentmässig ist Deutschland derzeit absolute Spitze. Sind ja jetzt in 4 Monaten schon 10 Prozent der Wolfspopulation erschossen oder überfahren worden. Dazu so viele Fähen. Kommt noch die Dunkelziffer hinzu. So wird es nichts mit Deutschland Wolfsland.
In Frankreich wurden im ganzen Jahr 2010 gerade mal 6 tote Wölfe gefunden (bei 150-180 im Land)
In Deutschland sind es jetzt schon Anfang 2011 allein 5 in der Lausitz plus 2 in Hessen, den Bayernwolf, Wölfin bei Jüterbog (gut das war eigentlich 2010). Das ist eindeutig zu viel. da kann man nur hoffen, dass es deutlich mehr Wölfe gibt als veröffentlicht, sonst sehe ich schwarz.
In Deutschland wurden 2010 über 215.000 Rehe überfahren. Dazu noch Rotwild und Wildschweine.
In Frankreich liegt man bei 60.000 oder 80.000, obschon Frankreich grösser ist. Im Norden Frankreichs in der Lorraine ist Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 begrenzt.
Aber in Deutschland muss ja jeder die Freiheit haben, so schnell fahren zu können, wie er will. Sonst hat die Autoindustrie doch keinen Gewinn daran, schnelle Benzinschlucker zu bauen.
Freiheit über alles. Rasen bis ins Krankenhaus. Aber Hauptsache Geschwindigkeîtsrausch. In welcher Welt leben wir überhaupt?
In Frankreich wurden im ganzen Jahr 2010 gerade mal 6 tote Wölfe gefunden (bei 150-180 im Land)
In Deutschland sind es jetzt schon Anfang 2011 allein 5 in der Lausitz plus 2 in Hessen, den Bayernwolf, Wölfin bei Jüterbog (gut das war eigentlich 2010). Das ist eindeutig zu viel. da kann man nur hoffen, dass es deutlich mehr Wölfe gibt als veröffentlicht, sonst sehe ich schwarz.
In Deutschland wurden 2010 über 215.000 Rehe überfahren. Dazu noch Rotwild und Wildschweine.
In Frankreich liegt man bei 60.000 oder 80.000, obschon Frankreich grösser ist. Im Norden Frankreichs in der Lorraine ist Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 begrenzt.
Aber in Deutschland muss ja jeder die Freiheit haben, so schnell fahren zu können, wie er will. Sonst hat die Autoindustrie doch keinen Gewinn daran, schnelle Benzinschlucker zu bauen.
Freiheit über alles. Rasen bis ins Krankenhaus. Aber Hauptsache Geschwindigkeîtsrausch. In welcher Welt leben wir überhaupt?
Re: Wölfe in der Lausitz
In einer bescheuerten, in der "Rücksicht auf die Natur" ein Fremdwort ist. Rasen, drängeln, den eigenen und fremder Leute Kopf riskieren, sich als "toller Hecht" fühlen... Wozu bitte braucht "Papi" in seinem braven Familien-Van 180 PS?Wolfsheuler hat geschrieben:Aber Hauptsache Geschwindigkeîtsrausch. In welcher Welt leben wir überhaupt?

Es würde ja schon etwas bringen, wenn in wildlastigen Gebieten ein Tempolimit von 70 auf den Landstraßen verordnet und durch massive Kontrollen auch erzwungen würde... Zur Erinnerung: E=½mv² -> die Reduzierung von 100 km/h auf 70 km/h verringert den Bremsweg um 51%

Und zum Nachdenken: Auf Landstraßen, bei denen ich weiß, daß dort viel Wild unterwegs ist (Waldränder, unübersichtliches Terrain), fahre ich in der Dämmerung und nachts freiwillig um die 60. Nichts kann so wichtig sein, für ein paar Minuten (wenn überhaupt) früherer Ankunft das Leben eines Wolfes (oder eines anderen Tieres) zu gefährden... O.k., bei uns gibt es (noch) keine Wölfe, aber auch bei einem Füchslein, das ich durch unnötige Raserei getötet hätte, könnte ich nicht mehr ruhig schlafen...
Freie Fahrt für freie Bürger? Ich hab lange drüber nachgedacht und bin in inzwischen der zu der Auffassung gelangt, daß man mit Limit 120 auf Autobahnen und 90 auf Landstraßen sehr gut leben könnte...
Re: Wölfe in der Lausitz
@wolfsheuler
Sorry, aber ich bin nicht überzeugt. Was die Wölfe angeht, rund die Hälfte der Verkehrsopfer unter den deutschen Wölfen kommt doch quasi an einer üblen Gefahrenstelle - eine derartige scheint es dann in Frankreich nicht zu geben, das erklärt alleine schon ne ganze Menge weg. Dazu ist die Gegend überhaupt nicht vergleichbar - Hochgebirge vs Flachland, was Einfluss auf Geschwindigkeit und Verkehrsnetz hat. Dazu kommt, dass die Wölfe 2 verschiedenen, lange getrennten Populationen angehören, die dann möglicherweise auch verschieden gut mit Verkehr zurechtkommen (so wie ich das verstehe, leben die Italiener ja näher am Menschen, als das bei Wölfen so üblich ist). Was die Wildunfälle allgemein angeht: was hat Frankreichs Größe damit zu tun? Was zählt ist doch eher Verkehrsaufkommen/dichte - dürfte in Frankreich WESENTLICH niedriger sein - und Vorkommen von Wild, ka wie es da in Frankreich ausschaut, in Deutschland gibts ja bekanntlich zu viel davon.
Aber sicher, ohne jegliche Beweise, dass überhaupt mal beim Wolf überfahren überhöhte Geschwindigkeit im Spiel war, wird erstmal der Raser beschuldigt... mich würde es schon sehr überraschen, wenn der Franzose an sich ein besonnenerer Fahrer ist. Was Autobahngeschwindigkeitsbegrenzung angeht, die meisten Wildunfälle passieren soweit ich weiß auf Landstraßen (bei den Wölfen definitiv), und zumindest auf allgemeine Unfallstatistiken auf Autobahnen hat eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auch keinen spürbaren Einfluss.
Sorry, aber ich bin nicht überzeugt. Was die Wölfe angeht, rund die Hälfte der Verkehrsopfer unter den deutschen Wölfen kommt doch quasi an einer üblen Gefahrenstelle - eine derartige scheint es dann in Frankreich nicht zu geben, das erklärt alleine schon ne ganze Menge weg. Dazu ist die Gegend überhaupt nicht vergleichbar - Hochgebirge vs Flachland, was Einfluss auf Geschwindigkeit und Verkehrsnetz hat. Dazu kommt, dass die Wölfe 2 verschiedenen, lange getrennten Populationen angehören, die dann möglicherweise auch verschieden gut mit Verkehr zurechtkommen (so wie ich das verstehe, leben die Italiener ja näher am Menschen, als das bei Wölfen so üblich ist). Was die Wildunfälle allgemein angeht: was hat Frankreichs Größe damit zu tun? Was zählt ist doch eher Verkehrsaufkommen/dichte - dürfte in Frankreich WESENTLICH niedriger sein - und Vorkommen von Wild, ka wie es da in Frankreich ausschaut, in Deutschland gibts ja bekanntlich zu viel davon.
Aber sicher, ohne jegliche Beweise, dass überhaupt mal beim Wolf überfahren überhöhte Geschwindigkeit im Spiel war, wird erstmal der Raser beschuldigt... mich würde es schon sehr überraschen, wenn der Franzose an sich ein besonnenerer Fahrer ist. Was Autobahngeschwindigkeitsbegrenzung angeht, die meisten Wildunfälle passieren soweit ich weiß auf Landstraßen (bei den Wölfen definitiv), und zumindest auf allgemeine Unfallstatistiken auf Autobahnen hat eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auch keinen spürbaren Einfluss.
Zuletzt geändert von SammysHP am 7. Mai 2011, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat entfernt
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Re: Wölfe in der Lausitz
Uebrigens hat der Nabu geschrieben, dass die Wölfin nicht trächtig war. Mehr weiss man aber noch nicht. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass sie schon geworfen hat. Aber würde sie dann so weit von der Höhle weggehen, um eine Autobahn zu überqueren?
@m2wester
Frankreich ist sicher nicht mit Deutschland zu vergleichen. Nur mal etwas dazu: In Frankreich werden etwa 3 mal weniger Wildunfälle registriert. Den Versicherungen in Frankreich ist das aber schon zuviel. Darum haben sie 2010 entschieden, dass sie Wildunfälle nicht mehr separat versichern, sondern nur noch über normale Kaskoversicherung mit Eigenbeteiligung.
Der Autofahrer kann natürlich nicht jedem Tier ausweichen. Manchmal kann man selbst mit 60 nicht mehr bremsen. Aber ich glaube, dass 80 Prozent der Tiere noch leben würden, wenn die Autofahrer nachdenken würden und nicht schneller fahren als sie sehen. Und im Dunkeln oder in der Dämmerung sieht man halt nicht weit. Der letzte Unfall war ja mit einem Lastwagen. Ein Lastwagen kann natürlich schwer bremsen. Aber ich glaube schon, dass der eine oder andere tote Wolf vermieden hätte werden können. Und dass auch in Deutschland jährlich anstatt 215000 Rehe durchaus 70000 oder weniger drin sind, wenn alle aufpassen würden.
@m2wester
Frankreich ist sicher nicht mit Deutschland zu vergleichen. Nur mal etwas dazu: In Frankreich werden etwa 3 mal weniger Wildunfälle registriert. Den Versicherungen in Frankreich ist das aber schon zuviel. Darum haben sie 2010 entschieden, dass sie Wildunfälle nicht mehr separat versichern, sondern nur noch über normale Kaskoversicherung mit Eigenbeteiligung.
Der Autofahrer kann natürlich nicht jedem Tier ausweichen. Manchmal kann man selbst mit 60 nicht mehr bremsen. Aber ich glaube, dass 80 Prozent der Tiere noch leben würden, wenn die Autofahrer nachdenken würden und nicht schneller fahren als sie sehen. Und im Dunkeln oder in der Dämmerung sieht man halt nicht weit. Der letzte Unfall war ja mit einem Lastwagen. Ein Lastwagen kann natürlich schwer bremsen. Aber ich glaube schon, dass der eine oder andere tote Wolf vermieden hätte werden können. Und dass auch in Deutschland jährlich anstatt 215000 Rehe durchaus 70000 oder weniger drin sind, wenn alle aufpassen würden.
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Re: Wölfe in der Lausitz
Ach noch was. Der Franzose ist bestimmt kein besonnener Autofahrer von sich aus. Weiss nicht ob du schon in Frankreich gefahren bist. Aber da lässt du das Auto stehen auf der Autobahn, wenn du zu schnell bist.Die Strafen sind auch wesentlich empfindlicher. Und die französische Polizei ist da ein bisschen anders als die deutsche.
Re: Wölfe in der Lausitz
Ich war schon wochenlang in Frankreich unterwegs. Sowohl auf den Landstraßen als auch in den Städten sehr entspanntes Fahren, weil nach meinem Gefühl die Franzosen nach dem Motto "leben und leben lassen" unterwegs sind. Die übliche, typisch deutsche Kraftmeierei und Rechthaberei habe ich dort nicht empfunden und wahrlich nicht vermißt. Für Skandinavien gilt übrigens das gleiche...Wolfsheuler hat geschrieben:Weiss nicht ob du schon in Frankreich gefahren bist.

Re: Wölfe in der Lausitz
Und warum? Weil die meisten Deutschen fahren wie die Ideoten, als wenn der Teufel ihnen im Genick säße! Der Sprit müßte 10€/ltr. kosten, damit es endlich mal richtig weh tut. Und für Betriebe sollte es sogar noch doppelt soviel sein, denn die Kleintransporter sind die schlimmsten Raser!!!m2wester hat geschrieben: ... , die meisten Wildunfälle passieren soweit ich weiß auf Landstraßen (bei den Wölfen definitiv), ..
Ich fahre jeden Tag ca. 50 km zur Arbeit durch Waldgebiet und Wald-Feldrand. Eine Strecke die durchgehend auf 70 km/h beschränkt ist. Und wie wird gefahren? 120 km/h sind noch z.T. langsam. Mir wurde schon mehrfach ein Vogel gezeigt und ständig mit Lichthupe belästigt, weil ich mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte. Und vom Alter her sind es nicht nur die Jugendlichen, sondern gerade die gesetzten "Alleskönner".
Re: Wölfe in der Lausitz
Bei Hohendubrau soll an diesem Wochenende ebenfalls ein Wolf tot aufgefunden worden sein - weiß da jemand mehr? Ist das eine Doppelt-Meldung, oder noch ein weiteres Opfer?
Re: Wölfe in der Lausitz
Wo hast du das denn gelesen?
Re: Wölfe in der Lausitz
Hier: http://www.radiopsr.de/1619418/Nachrich ... deckt.html
Genaues Datum hab ich nicht, Alert ist aber jetzt vom Wochenende.
Genaues Datum hab ich nicht, Alert ist aber jetzt vom Wochenende.