Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Schattenwolf

Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Schattenwolf »

Bin zwar kein Experte,habe ich auch nie behauptet.
Aber ein Overkill ist meines Wissens,eine Übertötung aus die verschiedenen Gründen erfolgt. Z.B. dem verhalten der Schafe,quasi ein Schlaraffenland für Wölfe.Wenn die Wölfe Ruhe gehabt hätten, hätten sie halt für lange Zeit genug Futter gehabt.Also im Sinne der Wölfe doch logisch und nachvollziehbar.

Eher ein Fehler der Menschen.
Ich habe Vögel,vor zwei Tagen war wieder der Turmfalke da.Ist nicht passiert weil die Tiere gut gesichert sind.Wäre was passiert, hätte ich dann dem Falken die Schuld gegeben nein hätte ich nicht!Denn der Falke hatte Hunger,und die Vögel erschienen im als leichte Beute.

Hier mal ein link dazu.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... g43dOYjy2g
Zuletzt geändert von Schattenwolf am 24. Feb 2016, 21:03, insgesamt 2-mal geändert.
Ulrike
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Ulrike »

Overkill ist eher ein Begriff aus dem Militär. Bei Raubtieren spricht man vom surplus killing - hab ich von grauer Wolf gelernt ;)
Grauer Wolf

Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Grauer Wolf »

rollofi hat geschrieben:Mal was Anderes, liebe Experten, also nicht wo "Wolf..." im Pseudonym steht.....!
Am Besten........ HaBe......der hat Ahnung!
Ist d a s nun ein Overkill oder nicht?
10 von den toten Tieren waren angefressen, der Rest getötet!? Bitte um eine Definierung, w a s dann, ein Overkill ist.
Oder, wie ihr sagt.... Blutrausch!
Nein. Overkill ist ein militärischer Begriff. Und "Blutrausch" ist eine rein menschliche Eigenschaft. Der korrekte Begriff ist Surplus-Kill (Surplus = Überschuß, Mehrwert, Rücklage). Warum und wie der vorkommt, habe ich oft genug beschrieben.
rollofi hat geschrieben:Dieses Rudel ist grad dabei, dem Ansehen Wolf irre viel Abriss zu tun.....!
Dieses Rudel tut überhaupt nichts, außer seiner Natur nachzugehen: Beute zu machen und das möglichst effektiv bei geringstmöglichem Energieaufwand. Am Menschen ist es, sein Nutzvieh nach bester beruflicher Kunst zu schützen und Zäune eben regelmäßig zu kontrollieren, besonders nach Unwettern oder auch in Gebieten, in denen eine Schwarzwildrotte sein Revier hat.

Apropos Zäune:
Auch bei diesem Damwildgehege haben die Grauen sich ihr Futter geholt:
http://t.maz-online.de/Lokales/Potsdam- ... in-locktow
Schaut Euch mal die Bilder an, besonders das dritte:
Die Schutzwirkung war faktisch gleich null. Kein Untergrabschutz und lockerer, sandiger Boden... So funktioniert es nicht!

Gruß
Wolf
balin
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von balin »

Ein Tip aus Italien war, die Koppeln so groß zu gestalten, daß die Schafe genügend Platz haben um auszuweichen ohne die Zäune niederzurennen.
Wenn der Wolf nicht ständig andere Schafe vor Augen hat, vermindert sich die Gefahr des surplus killings doch einigermaßen. Das wurde so konsequent angewandt und die Verluste haben sich dadurch und durch andere Maßnahmen wie Herdenschutzhunde und 1,5m hohe Zäune deutlich verringert.
Wenn man konsequent an den Schwachstellen arbeitet, bekommt man mit der Zeit eine erfolgreiche Routine.
Ich will meinen Tieren gerne ein solches Massacker ersparen. So ein Bericht erzeugt dann doch auch Motivation. Wie schnell rechnen sich da Herdenschutzhunde und anderes. Nachher weiss man es mit Sicherheit. Mit etwas Phantasie erspart man sich solche Katastrophen aber im Voraus oder sie werden zumindest nicht so gravierend. Man ist das seinen Tieren einfach schuldig.
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Wolfsblut
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Wolfsblut »

Zum Thema surplus killing:
https://en.wikipedia.org/wiki/Surplus_killing
http://www.gruppe-wolf.ch/index.php?page=5&subpage=1

Overkill und Blutrausch gibt es nicht, menschliche Märchen!
Lämmchen
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Lämmchen »

Grauer Wolf hat geschrieben:Am Menschen ist es, sein Nutzvieh nach bester beruflicher Kunst zu schützen und Zäune eben regelmäßig zu kontrollieren, besonders nach Unwettern oder auch in Gebieten, in denen eine Schwarzwildrotte sein Revier hat.
Zeigt nicht dieser Vorfall exemplarisch, wie unmöglich es ist, Tiere auf einer großen Weide sicher zu halten?

@Balin
Natürlich zeigt das finnische Beispiel, dass der Schaden um so kleiner ist, je größer die Fläche, auf der sich die Tiere verteilen und eine Fluchtmöglichkeit haben.
Zu hinterfragen ist dabei aber auch, wie viele Wölfe sind bei solchen Angriffen zahlenmäßig beteiligt.

Bei uns laufen die Nutztiere nicht frei, sondern eingezäunt.
Das ist sogar vorgeschrieben.
Einen so großen Zaun unter ständiger Aufsicht zu halten, stelle ich mir fast unmöglich vor. Dazu müsste man auch nachts unterwegs sein.

Rechnet man nun die Wolfpopulation in Finnland gegen jene in unseren Wolfsgebieten hoch, sieht es n.m.S. etwas anders aus. In unseren Wolfsgebieten befinden sich auf kleinerer Fläche wesentlich mehr Wölfe.
Ich weiß nicht, wie stark die Rudel in Finnland sind, bei uns scheinen sie immer größer zu werden (s. Klitschko).

@Grauer Wolf,
ich will deinen Blutdruck jetzt nicht strapazieren, sondern einfach nur feststellen: In Finnland sind die Wölfe - sagen wir mal - scheuer als bei uns, zumindest werden sie gejagt und ihre Ausbreitung unter Kontrolle gehalten.
(Um es platt zu sagen: weniger Wölfe fressen weniger.)

Selbst unter der Prämisse, dass der Zaun auf der Königsbrücken Weide nicht von Wölfen zerstört wurde, dass andere Ursache in Frage kommen, Wildschweine, vorausgegangenes Unwetter mit herabfallenden Ästen usw., ändert es nichts an der Tatsache, dass Nutztiere immer in Wolfsgebieten gefährdet sind.
Da kann man machen was man will.

Aus meiner Sicht, wird das mit Zunahme der Wölfe, die sich in größeren Rudel formatieren immer schlimmer.

Ich frage mich seit Tagen, wie viele Wölfe hier wohl am Werk gewesen sein müssen, um einen so großen Schaden anzurichten.

Wenn ich richtig informiert bin, soll das Rudel von "Klitschko" und seiner Fähe verantwortlich sein.
Wenn ich weiter richtig informiert bin, befinden sich in diesem Rudel um die zwanzig Wölfe.

Haben wir künftig mit solchen Rudelstärken zu rechnen und worauf müssen wir uns dann einstellen.

Ganz unabhängig von der Gefahr für Weidetiere, begegnen möchte ich einem solchen Rudel mit meinen Hunden nicht, wobei "Klitschko" ja auch auffallend groß sein soll, größer als man es bei einem Wolf erwartet.
Ist das richtig?
wie kommt das wohl?

Grüßli
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SammysHP
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von SammysHP »

Lämmchen hat geschrieben:Wenn ich weiter richtig informiert bin, befinden sich in diesem Rudel um die zwanzig Wölfe.
Ist nicht dein Ernst, oder? :shocked: Bitte befasse dich doch mal mit der Struktur von Wolfsrudeln. Da sind die Eltern, Welpen und vielleicht noch ein paar Jährlinge. Wie du da auf 20 kommst, ist mir ein Rätsel.
Lämmchen hat geschrieben:wobei "Klitschko" ja auch auffallend groß sein soll, größer als man es bei einem Wolf erwartet.
Ist das richtig?
wie kommt das wohl?
Kannst du hier nachlesen.
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Wolfsblut
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Wolfsblut »

Lämmchen hat geschrieben: Wenn ich weiter richtig informiert bin, befinden sich in diesem Rudel um die zwanzig Wölfe.
Bestes Beispiel wieder mal für verbreitetes Unwissen. Solche Größen kommen höchstens mal bei Timber Wölfen in Kanada vor. In Deutschland das größte Rudel zählte 12 und war in der Oberlausitz. Sowas kommt allerdings sehr sehr selten vor.

Und nein, in Finnland sind sie nicht scheuer. Lesen was der Begriff "scheu" definiert, das merken und bitte bei deinen Kollegen weiterverbreiten. Wenn man selbige unwahre Definition immer wiederholt, da ist logisch das ihr nicht wisst wovon ihre da redet.

Es stimmt das Nutztiere immer einem Risiko ausgesetzt sind, damit muss man nun leben.

Und Klitschko ist nicht auffallend groß, sondern ein stinknormaler Wolf mit einer stattlichen Größe. Man sollte mal Artikel interpretieren, wie sie auch geschrieben werden. Und hoffentlich hält sich dieser stattliche Bursche auch.
Ulrike
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Ulrike »

Hier gibt es Informationen zu den Rudeln in Sachsen.
http://www.wolfsregion-lausitz.de/image ... 142015.pdf

Das Königsbrücker Rudel besteht danach aus 8 Tieren. Allerdings muss man erst mal die DNA-Untersuchung abwarten, da dort ja mehrere Rudelgebiet aneinander grenzen.

Laut Statusbericht Sachsen-Anhalt - der ist hier im Forum zu finden, ist das größte Rudel in Deutschland zur Zeit das Altengrabower Rudel, die bringen es dann starken Welpenjahrgängen zur Zeit auf ca. 20 Tiere.
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Wolfsblut
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Re: Schafsrisse in der "Königsbrücker Heide"

Beitrag von Wolfsblut »

Ulrike hat geschrieben: Laut Statusbericht Sachsen-Anhalt - der ist hier im Forum zu finden, ist das größte Rudel in Deutschland zur Zeit das Altengrabower Rudel, die bringen es dann starken Welpenjahrgängen zur Zeit auf ca. 20 Tiere.
Auch grade gelesen. Der Bericht ist noch verdammt frisch. Und da wurde eine Videosequenz von einem Jäger aufgenommen wo das Altengrabower Rudel angeblich 17 Tiere haben soll. Das ist allerdings unwahrscheinlich. Wenn, dann, kann ich mir nur vorstellen das ein Elterntier verstorben (illegaler Abschuss, überfahren, Krankheit whatever...) und dadurch die Rudelstruktur durcheinander gekommen ist. Sprich 2 Fähen, statt einer, gebären Nachwuchs... Und BÄM, hast du dein Riesenrudel.

Oder wie man auch sagt: Familie Flodders on tour... :mrgreen:
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