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Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 19:11
von CleanerWolf
Und hier noch in der Rhein-Zeitung.
http://www.rhein-zeitung.de/region/west ... 14808.html
Jetzt bin ich auf die Reaktionen der Jagdverbände gespannt. Von der Justiz erwarte ich nicht viel. Der Jäger hat wie üblich angegeben, den Wolf "bedauerlicherweise" mit einem wildernden Hund verwechselt zu haben und sich selbst gestellt, wird also maximal eine lächerliche Geldstrafe bei rauskommen.
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 19:13
von Grauer Wolf
Lutra hat geschrieben:Es war der Revierpächter, der "den Wolf für einen wildernden Hund gehalten" hat. Der Arme! Bekommt er jetzt auch noch Schwierigkeiten. Aber so eine Verwechslung wird ja in der Regel nicht bestraft.

Danke für den Link! Also wieder einmal so ein Halbblinder, der nicht in der Lage ist, zu erkennen, auf was er schießt...
Der Satz hier:
Nach Angaben der Polizei prüft die Staatsanwaltschaft nun, ob die Tat überhaupt strafrechtliche Relevanz hat.
schmeckt mir allerdings gar nicht. Die entsprechenden Befürchtungen habe ich ja schon dargelegt...
Gruß
Wolf
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 19:23
von Lutra
Grauer Wolf hat geschrieben:
Der Satz hier:
Nach Angaben der Polizei prüft die Staatsanwaltschaft nun, ob die Tat überhaupt strafrechtliche Relevanz hat.
schmeckt mir allerdings gar nicht. Die entsprechenden Befürchtungen habe ich ja schon dargelegt...
Gruß
Wolf
Die müssen erst noch die Zurechnungsfähigkeit prüfen.
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 19:54
von SammysHP
Lutra hat geschrieben:Die müssen erst noch die Zurechnungsfähigkeit prüfen.
Genau! Mein erster Gedanke, als ich bei Jagderleben den Titel "71-Jähriger stellt sich" gelesen habe: Warum sind Jäger so oft in einem Alter über 60? Und warum müssen die nicht 1-2 Mal im Jahr eine umfangreiche Prüfung ablegen? Und warum darf so jemand mit einer Schusswaffe rumlaufen, während ich mit einem kleinen Taschenmesser erst mal aufs Polizeirevier muss?
Ich kann nur hoffen, dass es rechtliche Konsequenzen gibt. Ansonsten muss man sich ernsthafte Gedanken machen, nicht nur um den Wolf, sondern auch um unser Gerichtssystem.
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 20:00
von Lutra
Darum müßten sich aber mal die politisch Verantwortlichen kümmern. Beim Führerschein wird ja auch erwogen, dass Ältere öfters mal zur ärztlichen Untersuchung müssen.
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 20:06
von SammysHP
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 20:09
von jurawolf
schwierig wäre dies nicht: in vielen schweizer kantonen (aber leider noch nicht bundesweit) ist die absolvierung eines jährlichen jagdschiessens vor beginn der jagdsaison pflicht, ohne dass sich die jägerschaft gross darüber beklagen würde.
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 24. Apr 2012, 23:29
von joswolf
Ich lese die Bemerkung-"Warum sind Jäger so oft in einem Alter über 60?"
Es gibt sicher genau so viele jungere Jaeger. Aber vielleicht hat ein Opa sich bereit gesetzt die Tat auf sich zu nehmen weil sein Jagtlizenz doch nicht mehr so lange gebraucht wird und der Sohn zB so ausser Schuss bleibt und weiter jagen kann. Oder sage ich was Falsches? Hab mal gelesen das einer das fuer Fuhrerschein so versuchte und der Opa sagte einen Unfall gebaut zu haben mit Sohn seines Auto. Das ein alter Man nicht mehr gut sehen koennte und den Unterschied nicht sieht wirkt ja auch glaubhaft mit 71
Jos
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 25. Apr 2012, 00:09
von LarsD
jurawolf hat geschrieben:schwierig wäre dies nicht: in vielen schweizer kantonen (aber leider noch nicht bundesweit) ist die absolvierung eines jährlichen jagdschiessens vor beginn der jagdsaison pflicht, ohne dass sich die jägerschaft gross darüber beklagen würde.
Bitte nicht falsch verstehen ... getroffen hat der alte Mann ja relativ gut. Dem Foto nach dürfte der Wolf nach dem Schuß keine 500 Meter weit gelaufen sein. Das Problem war also ganz sicher nicht seine Treffsicherheit, sondern die Denke hinter der Stirn. Und die erfasst man kaum mit irgendwelchen vorgeschriebenen Tests. Deshalb ist die Justiz gefragt, hier ein klares Zeichen zu setzen. Denn das kommt, von Ausnahmen abgesehen, bei den meisten "Experten" hinter der Stirn an.
Viele Grüße
Lars
Re: Wolf in Hachenburg (RLP)?
Verfasst: 25. Apr 2012, 00:47
von CleanerWolf
Jo, eigentlich wäre die Justiz gefragt, aber dazu müsste man dem Wolfskiller erstmal nachweisen, dass er vorsätzlich auf einen Wolf geschossen hat. Da er jedoch nach eigenen Angaben auf einen vermeintlich wildernden Hund geschossen hat und das in seiner Position als Revierpächter dank Hermann Göring auch durfte, würde es mich nicht wundern, wenn es garnicht erst zu einem Verfahren kommt, wie es vor ca. 2 Jahren schonmal der Fall war. Die Fälle, in denen hierzulande Jäger für Wolfsabschüsse zur Rechenschaft gezogen wurden, lassen sich ohnehin an einer Hand abzählen, aber soweit ich informiert bin, sind bis jetzt alle "Ich dachte es wär ein wildernder Hund"-Kandidaten völlig ungeschoren davongekommen.
Die Lösung wäre, Haustierabschüsse endlich zu verbieten, aber kaum wagt es mal Jemand dies auf politischer Ebene konkret in die Wege zu leiten, laufen die Jagdverbände dagegen Sturm und deshalb können die sich ihre nach jedem Wolfsabschuss heuchlerisch geäusserte "Empörung" auch getrost in die Haare schmieren.