Wölfe in Brandenburg

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
LarsD

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Ich stelle den Link mal hier rein: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... mmert.html

Viele Grüße

Lars
Grauer Wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Grauer Wolf »

Vorletzte Frage & Antwort: Das sollten sich manche Leute mal hinter die Ohren schreiben... :pleased:

Gruß
Wolf
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

Was erzählen Sie einem Schäfer Gutes über Wölfe, der gerade Schafe verloren hat?

Fritz: Der Wolf gehört zur heimischen Natur und ist dabei, wieder Fuß bei uns zu fassen. Die Schäfer sollten sich auf das Raubtier einstellen. Es gehört wieder dazu wie Fuchs und Seeadler. In anderen Regionen Europas war der Wolf nie ausgerottet. Dort mussten Schäfer immer mit ihm leben und ihre Herde entsprechend schützen.


Was hier sorgfältig ausgeklammert wird, ist die Tatsache, daß in allen Regionen, wo es "schon immer den Wolf gegebeben", wurden (oder sind bis heute)
seine Bestände mehr oder weniger reguliert. Auch in den Gebieten wo man gelassen sieht wenn ein Schaf kaputtgegangen ist, reisst der
Geduldsfaden wenn die Angriffe auf die Herden wöchentlich stattfinden und "man sieht" dass es wesentlich mehr Tiere gibt.
Okarma weist darauf hin, daß es eben übertriebene Schutzmaßnahmen verursachen, daß geraden in den Regionen wo der Wolf bis dato neutral oder
gar positiv gesehen wurde, zum "Kippen" der Stimmung kommt oder kommen kann.
Die naive sichtweise der "Heiligen Kuh" die sich allein reguliert, wenn es weniger Hirsche oder Rehe gibt ist eben schwer zu vermitteln.
balin
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von balin »

Das letzte, was ich in recht beeindruckender Weise von Schafen gehört habe, war im Zusammenhang mit den elektronischen Ohrmarken. Wegen dem Affentheater gibt es sie einfach nicht mehr und da war kein Wolf im Spiel. Um den Schäfern die Moral zu brechen, reichen die Bürokraten. Deren Schutz aufzuheben wäre bedeutend sinnvoller wie dem Wolf hinterherzustellen.
Zuckersüß, wenn man ehrliche Arbeiter zum Betteln schickt und dann die Wolle zum befestigen von Straßenböschungen entsorgt.
Neulich habe ich Hundefutter zum absoluten Sonderpreis in der Nachbarrepublik gekauft. Das war "Lamb" und das letztemal war das so billig, als sie ihre Käfighühner abschlachten mußten. Gegen sowas ist der Wolf eine kleine Nummer und gegen den kann man sich wehren und er ist ein toller Sündenbock.
Aber hau mal den Besatzern von EU und Aldi eine rein. Da bleibt nur Hackfliesch von dir und du sehnst dich nach den alten Zeiten mit dem Wolf zurück.
Man muß auch einmal die Gewichte wieder zurechtrücken. Schäfer und Wolf buckeln sich ab, das eigentliche Ungeziefer sitzt aber wo ganz anders , nämlich auch in uns!
Wolfsheuler
Beiträge: 747
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

balin hat geschrieben:
Man muß auch einmal die Gewichte wieder zurechtrücken. Schäfer und Wolf buckeln sich ab, das eigentliche Ungeziefer sitzt aber wo ganz anders , nämlich auch in uns!
Hätte man besser nicht ausdrücken können.
Ich meine auch, dass hier keiner ist, der die Arbeit der Schäfer, Biobauern und Rinderhalter nicht zu schätzen weiss oder der gar die Freilandhaltung beendet sehen will. Weder Wölfe noch Nutztierhalter sind unsere Feinde. Die sitzen nämlich irgendwo viel weiter weg. In einer globalisierten Welt ist es oft sehr schwierig durchzublicken. Aber das ist ein zu kompliziertes Thema. Selbst die Politiker in der EU wissen nicht mehr, ob die Banken denn nun ihre Feinde oder ihre Freunde sind. Oder beides.
Zurück zum Thema und zu Lars D.'s Behauptungen über fehlende Transparenz. Es gibt womöglich überall mehr Wölfe als offiziell nachgewiesen werden können. Manche wollen aber nicht verstehen, dass man im Naturschutz immer von der kleinstmöglichen Zahl ausgehen muss. Manche wollen schon jetzt die Jagd auf die Wölfe eröffnen, um dann in ein paar Monaten festzustellen "Ups, waren doch nicht so viele Wölfe da als wir dachten".
Wir wissen, dass sehr viele Wölfe auf den Strassen ihr Leben lassen. Jedes Jahr etwa 10 Prozent des Bestandes oder sogar mehr. Bei unserem dichten Strassennetz und den vielen toten Tieren am Strassenrand wundere ich mich immer wieder, dass es überhaupt noch Igel und Hasen gibt in unserer Natur. Die Natur muss ja Höchstleistungen erbringen, um die menschenverursachte absolut sinnlose Todesrate auszugleichen.
Zweitens weiss keiner wie viele Wölfe illegal getötet werden. Die Ausbreitung der Wölfe ging in den Jahren 2002 bis 2007 (oder so) nur langsam voran. Gebiete wie die Königsbrücker Heide wurden erst viel später besiedelt als von Biologen angenommen.
Zudem sind die Wölfe eng miteinander verwandt. Eine Jagd jetzt zu diesem Zeitpunkt könnte genetische wertvolle Zuwanderer töten. Erst letztes Jahr wurden in der Lausitz 2 Einwanderer aus Polen überfahren, die möglicherweise wertvoll für die genetische Vielfalt gewesen wären.
Ach ja, apropos Transparenz. Im Müritz Nationalpark in Mecklenburg Vorpommern ist im Mai ein Wolf nachgewiesen. Ob es sich um den Wolf vom Bombodrom handelt oder um ein anderes Tier, ist aber nicht geklärt.
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wisse ... iesen.html
LarsD

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Wolfsheuler hat geschrieben: Zurück zum Thema und zu Lars D.'s Behauptungen über fehlende Transparenz. Es gibt womöglich überall mehr Wölfe als offiziell nachgewiesen werden können. Manche wollen aber nicht verstehen, dass man im Naturschutz immer von der kleinstmöglichen Zahl ausgehen muss. Manche wollen schon jetzt die Jagd auf die Wölfe eröffnen, um dann in ein paar Monaten festzustellen "Ups, waren doch nicht so viele Wölfe da als wir dachten".


Was manche möchten, ist relativ belanglos. Entscheidend ist, was tatsächlich notwendig, sinnvoll und rechtlich möglich ist.
Zudem sind die Wölfe eng miteinander verwandt. Eine Jagd jetzt zu diesem Zeitpunkt könnte genetische wertvolle Zuwanderer töten.


Man kann das Ganze auch ganz anders sehen. Im Moment füllen sich die Freiräume zwischen den Revieren der etablierten Rudel überraschend schnell mit deren Nachwuchs. Je stärker dieser Sättigungsgrad, desto schwieriger wird es für Zuwanderer, da unbeschadet die Lücke zu finden. Damit würde das rasche Anwachsen der Population den notwendigen genetischen Austausch eher hemmen. Wie sich die Bejagung in der Hinsicht auswirkt, kannst Du hier nachlesen: http://www.zbs.bialowieza.pl/g2/pdf/1495.pdf

Viele Grüße

Lars
piscator
Beiträge: 35
Registriert: 9. Sep 2011, 22:20

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von piscator »

aka hat geschrieben:@piscator

Habe mir immer eingebildet daß die Wintergäste hier überwiegend Gäste aus dem Osten/Nordosten sind, die es in diesem Fall erwischt hat und demzufolge
müsste sich der Rückang von Kormoran auch weiter östlich bemerkbar machen ?
Konnte aber keine Infos über ähnliche Entwicklung im Hinterpommern bzw. Ermland/Masuren finden ? Lokale Tendenz MeckPom.?
Hallo aka,

den Bestandsrückgang an Kormoranen in Meck-Pom habe ich aus den dortigen Kormoranbericht des Lande. Darin m. W. n. war keine Rede vom Waschbär.

Die Waschärfreunde (http://www.projekt-waschbaer.de/fileadm ... 100909.pdf)
schreiben dazu:
„Jüngste Äußerungen über etwaige Zusammenhänge
von sinkenden Bruterfolgen beispielsweise
in Reiher- und Kormorankolonien mit
dem gleichzeitigen Auftreten von Waschbären
in Verbindung zu bringen, sind jedoch mit Vorsicht
zu betrachten. Aussagen zu den Gründen
für solche schwankenden Bruterfolge sollten
generell nur auf der Grundlage von solidem
wissenschaftlichen Datenmaterial erfolgen.
Das bloße Vorkommen des Waschbären in einen
kausalen Zusammenhang mit der Abnahme
von den genannten Koloniebrütern zu bringen
ist reine Spekulation und entbehrt jeder Seriosität.
Die Forderung sollte deshalb sein, solche
Beobachtungen zum Anlass zu nehmen, valide
wissenschaftliche Untersuchungen über mögliche
Ursachen durchzuführen.“


Zu den östlicheren Vorkommen des Kormorans habe ich leider keine Infos. Es hängt wohl vom Wetterverlauf ab ob die Vögel rechtzeitig abwandern. Wenn plötzlich der Winter einbricht kann es evtl. knapp werden. Speziell die Vereisung der Gewässer spielt eine Rolle.
Es gibt wohl auch verschiedene Strategien (manche sagen es hängt auch vom sozialen Status der Tiere ab) wie die Kormorane überwintern. Die Vögel aus den Baltikum tauchen im Winter in Süddeutschland, Schweiz Mittelmeerraum aber auch in GB auf.

Zum Biber hatte ich nur gehört das der NABU in Brandenburg die dortigen Biber schützen will weil sonst der „Russe“ käme. Diesmal nicht nur aus den Osten sondern auch aus den Westen. Den Bayern sind da nämlich in den sechziger Jahren einige Nager aus einen Gehege abgehauen. Hat man später als Wiederansiedlung deklariert.

Sorry daß es wieder nicht um Wölfe geht. Obwohl....
.. tut hier auch mal gut. Und Brandenburg passt zum Thema, Biber sind Wolfsfutter, wenn ihr denen nun noch den Apetit auf schwarzes Geflügel beibringt? ...
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

@piscator
Zum Biber hatte ich nur gehört das der NABU in Brandenburg die dortigen Biber schützen will weil sonst der „Russe“ käme. Diesmal nicht nur aus den Osten sondern auch aus den Westen. Den Bayern sind da nämlich in den sechziger Jahren einige Nager aus einen Gehege abgehauen. Hat man später als Wiederansiedlung deklariert.
Reichlich spät würde ich sagen. Der Elbebiber ist unter Hermann dem Jäger in der Schorfheide in den 30 - er ausgewildert worden, Es gab wohl noch
Vorkommen an der Havel - aber da habe ich keine Ahnung aus welcher Zeit. 1974 ist in Polen großes Wiedereinbürgerungsprogramm gestartet worden,
durchgeführt und finanziert durch den polnischen Jagverband. Paralell - unabhängig davon - wurden ca. 20 Tiere an einem kleinen Zufluß der
unteren Warthe ausgewildert - um der Gefahr aus dem Osten zu begegnen hat die Regierung (oder irgendjemand) der DDR beschlossen Antiostbiberschutzwall
an der Oder aufzubauen um die Elbbiber vor der Hybridisierung in ihrem Ursprungsgebiet zu schützen. Anfang der 80 - er sind an der Unteren
Oder mehrere Familien Castor fiber albicus zu diesen Zweck ausgesetzt worden, die den ersten Ansturm auf ihre .....naja...nehmen sollten.
Was sich da letztendlich jetzt entlang der Friedensgrenze an der Oder und Neisse tumelt - ?.
Seit einigen Jahren werden regelmäßig an der brandenburgischen Grenze - auf der polnischen Seite - Biber zum Abschuß freigegeben. 2012 dürften es
ca 200 Stück sein - im September habe ich mit jemanden zu tun der für diese Maßnahme verantwortlich ist.
Letztes Jahr sind von der Hochschule in Grünberg einige geschossene Exemplare untersucht worden - die Ergebnisse sind noch nicht veröffentlicht.


Zum Wolf zurück.
.. tut hier auch mal gut. Und Brandenburg passt zum Thema, Biber sind Wolfsfutter, wenn ihr denen nun noch den Apetit auf schwarzes Geflügel beibringt? ...
Also das mit dem Biber als Wolfsfutter ist sone Sache. Werden gefressen - keine Frage. Prof. Hermann Ansorge, den ich darauf angesprochen habe,
sagte dass unter den ca. 50 Proben aus KB - Heide in einer tatsächlich Biberspeise in der Wolfslosung identifiziert wurde.(Lutra schrieb hier auch von)
Dr Sabine Nowak aus Polen tönte zawar dass in den Untersuchungsmaterial aus Pommern zeitweise bis zu 20 % Biber zu finden seien und schlug vor statt den Biberbestand zu regulieren, Wölfe anzusiedeln aber Prof. Okarma lachte nur herzlich darüber. Verein "Wilk" der Frau Doktor hatte aus ganz Westpolen nur 60 Proben, auf welcher Grundlage das Nahrungsspektrum des Wolfes in dem Gebiet untersucht wurde. Naja.
Der Biber hat derweile Ostkarpaten - Wolfsgebiete - kolonisiert, verursacht dort Schäden in Höhe von eingen Hundert Tausend Euro, fühlt
sich wohl selbst in den luftigen Höhen von über 700 Meterer über Meeresspiegel und macht sich nix draus - scheint wohl eher Dessert zu sein oder so.....
gruß
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von balin »

".. tut hier auch mal gut. Und Brandenburg passt zum Thema, Biber sind Wolfsfutter, wenn ihr denen nun noch den Apetit auf schwarzes Geflügel beibringt? ..."
Wieso auch nicht? Wenn sogar Hunde das lernen. Das mit dem einfach hinlaufen klappt nicht, das haben sie inzwischen gemerkt. Der neueste Trick ist, harmlos in der Nähe rumlaufen und dann einen plötzlichen Angriff starten. Das wird schon etwas katzenartig und ich glaube sie würden das nicht machen, wenn sie nicht schon Erfolg gehabt hätten.
Flugvögel als Wolfsfutter würde ich von daher nicht so einfach ausschließen.
Jetzt muß man nur noch die Wölfe zu den Vögeln lassen und nach einschlägiger Logik rotten sie die dann aus. :-D
Das sieht man ja an den Rehen und den Hirschen!
Wenn man übrigens über 60 Proben lacht.....es werden ganz andere und weitreichendere Aussagen getroffen auf wesentlich dünnerem Datenmaterial. Normalerweise ist eine Aussage da und man versucht sie dann mit etwas zu stützen.
Den anderen Weg, daß jemand die Intelligenz hat, aus Daten verschiedenster Art ein annäherndes Bild der Wirklichkeit zu gewinnen ist äusserst selten. Soll aber vorkommen. Und in der Hoffnung auf sowas diskutiert man ja. ;-)
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

Wenn man übrigens über 60 Proben lacht.....es werden ganz andere und weitreichendere Aussagen getroffen auf wesentlich dünnerem Datenmaterial. Normalerweise ist eine Aussage da und man versucht sie dann mit etwas zu stützen.
Die Proben mit relativ hohen Anteil des Bibers stammten aus einer EINEM Waldkomplex Und der hohe Anteil des Bibers trat nur über relativ kurze
Zeit. Die Aussage der Vereinigung "Wilk" über die Rolle des Wolfes bei der Regulation der Biberbestände in Polen deckt sich weder mit anderen
Untersuchungen aus den Nordosten des Landes, noch mit den Ergebnissen aus ganz Westpolen, noch ist sie nachvollziehbar im Kontext der Schäden. Wolf&Biber treffen sich meistens in den Wäldern.Dort macht der Biber in Polen keine Schäden.... :mrgreen: Weil sie in den Staatsforsten nicht erfasst werden.Die mittlerweile ca. 2000 0000 Euro (Biber) Schadenersatz die jährlich ausgezahlt werden das sind Schäden überwiedend in der Landwirtschaft, Fischereiwirtschaft
Privatwälder spielen da keine Rolle.
Wenn ein balin auf irgendwelchem Forum über "Bekämpfung der Kormoranplage" mit Hilfe von Wölfen sinniert, dann ist das halt lustig.
Wenn aber ähnlich abstruse Ideen im bezug auf Biber/Wolf von einer Wissenschaftlerin kommen - dann ......braucht man sich nicht wundern,
daß die Dame bei den Forstverwaltungen mittlerweile am liebsten von hinten gesehen wird.

Zum Kormoran zurück:
PRIETZEN Was Gespräche mit Ministern, Kommunalpolitikern und Naturschützern sowie Verordnungen nicht lösen konnten, haben jetzt kleine Tiere mit schwarz geringeltem Fell in den Griff bekommen. Waschbären haben die Kormorane vom Gülper See vertrieben. Die Tiere seien in die Nester der Kormorane auf den Weiden am Seeufer bei Prietzen geklettert, bestätigt Rocco Buchta, Leiter der Naturparkverwaltung Westhavelland. Die Kormorane seien geflüchtet und hätten sich zunächst auf der anderen Seite des Sees an der Rhinmündung bei Kietz niedergelassen, so Buchta. Doch auch da fanden sie offenbar keine Ruhe und haben sich nun gänzlich aus der Region verzogen.
w ww.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10972012/61759/


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