Wölfe in der Lausitz
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Re: Wölfe in der Lausitz
Es ist halt überall gleich. Die Guten Nachrichten und Taten werden nie so gut kommuniziert, wie die Schlechten. Und glücklicherweise gibt es auch das konstruktive Miteinander. Das hat ja auch im Rheinhardstwald lange Zeit gut geklappt. Und der Geselle hatte ja auch einige Nutztiere auf dem Kerbholz.
Eine schöne Idee von dir Sammy, auch mal vis a vis den Kontakt zu suchen. Aug in Aug lässt sich auch sehr gut kontrovers diskutieren. Und die Missverständnisse halten sich oftmals in Grenzen.
Eine schöne Idee von dir Sammy, auch mal vis a vis den Kontakt zu suchen. Aug in Aug lässt sich auch sehr gut kontrovers diskutieren. Und die Missverständnisse halten sich oftmals in Grenzen.
Re: Wölfe in der Lausitz
Jetzt war es soweit, die Wölfin wurde wieder frei gelassen:SammysHP hat geschrieben:Presseinformation
06.12.2011
Toter und verletzter Wolf
[...]
Am Sonntag, den 04.12.2011, wurde ein weiblicher Welpe des Nochtener Rudels auf der S131 zwischen Neuliebel und Rietschen von einem Auto angefahren und verletzt. Das Tier flüchtete zunächst in den Wald, wurde später von Mitarbeitern des Wolfmanagements eingefangen und in die Quarantänestation im Tierpark Görlitz gebracht. Bei der Untersuchung wurde ein Schienbeinbruch festgestellt. Die Wölfin wird bis zu ihrer Genesung in der Auffangstation bleiben, um dann wieder in die Natur entlassen zu werden.
[...]
Presseinformation
17.01.2012
Wölfin in die Natur zurück entlassen
Der weibliche Welpe des Nochtener Rudels, welcher am 4. Dezember 2011 auf der S131 zwischen Neuliebel und Rietschen von einem Auto angefahren und verletzt wurde, konnte am 07.01.2012, nach 5 wöchiger Quarantäne im Naturschutz-Tierpark Görlitz e.V., wieder in die freie Natur entlassen werden. Das Tier hatte bei dem Unfall einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten, der tierärztlich behandelt wurde. Die junge Wölfin wurde, mit einem GPS-GSM Halsbandsender versehen, im elterlichen Territorium wieder frei gelassen.
Das Kontaktbüro wird in den kommenden Wochen über weitere Erkenntnisse informieren.
Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“
Am Erlichthof 15, 02956 Rietschen
Re: Wölfe in der Lausitz
@Sammy: Prima Idee, ich melde mich dazu in Kürze bei Dir.
- CleanerWolf
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Re: Wölfe in der Lausitz
Wie smirre weiter oben schon ganz richtig gesagt hat, sollten die Bemühungen vor allem darauf konzentriert werden, Angriffe auf Nutztiere so gut es geht zu verhindern, also Nutztierhalter zu informieren, zu beraten, finanziell zu unterstützen und sogar beim Aufbau von E-Zäunen mit anzupacken. Dies alles wurde in den letzten Jahren bereits gemacht und zwar von Seiten der "Wolfskuschler", die sich davon keinerlei Profit erhoffen, sondern einfach aus Überzeugung und Idealismus handeln. Von "nichts tun" kann da keine Rede sein. Aber mit fortschreitender Ausbreitung der Wölfe werden deutlich mehr personelle und finanzielle Resourcen benötigt. Was wir brauchen, sind positiv denkende Leute, die sich auf konstruktive Weise beim Wolfsmanagement einbringen. Was wir dagegen überhaupt garnicht gebrauchen können, sind Besserwisser, die glauben, durch alle Wolfsforen hinweg den naiven Wolfsstreichlern erklären zu müssen "was Sache ist" und unaufhörlich davon schwadronieren, dass nur eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht mit anschliessender, möglichst zeitnaher Bejagung dieses Land vor dem drohenden Untergang bewahren kann.LarsD hat geschrieben: Der Erhalt dieses "seltenen" Tieres steht nicht mehr ernsthaft zur Debatte. Der Wolf ist in Deutschland und er macht sich hier schneller breit, als wir glauben können oder wollen. Der einfachste Schutz für den Wolf besteht im Moment darin, gar nichts zu tun. Dass dieses Nichtstun eher früher als später zu handfesten Konflikten führen wird, wird jedem einleuchten, der nur etwas im Thema steckt. Jetzt so zu tun, als könnten wir auf die von Dir aufgelisteten Dinge verzichten, ist blauäugig und schadet den Wölfen am Ende sehr wahrscheinlich massiv.
Man kann Konflikte nämlich auch herbeireden und wer ständig drauf herumreitet, dass Dinge falsch laufen, der ist herzlich aufgefordert, zu beweisen, dass es besser geht, indem er/sie es vormacht.
Ich denke, es herrscht weitgehender Konsens darüber, dass die Federführung des Wolfsmonitorings in den Händen von Leuten liegen sollte, die sowohl die nötige fachliche Qualifikation, als auch Erfahrung mitbringen, weshalb derzeit auch das wildbiologische Büro LUPUS damit betraut ist.Ich stimme Dir zu, dass es beim Thema Wolf inzwischen längst um einen Machtkampf geht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Deutungshoheit bezüglich der Monitoringergebnisse
Leider gibt es derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass der LJV Sachsen bereit ist, beim Wolfsmonitoring mit LUPUS zusammenzuarbeiten, stattdessen scheint man ein konkurrierendes System etablieren zu wollen und hat dabei offenbar die naive Vorstellung, dass Wolfsmonitoring darin besteht, Handyfotos von Kackhaufen und Pfotenabdrücken ins Internet hochzuladen.
Ich kann nicht für alle Jagdgegner sprechen, bei mir ist die Motivation jedenfalls eher andersherum - das Jagdrecht muss "ausgehebelt" werden, weil die Jagd (neben dem Straßenverkehr) derzeit die größte Bedrohung für Wölfe darstellt. Simpel ausgedrückt - je lauter Jäger die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht fordern, desto lauter fordere ich die Abschaffung der Hobbyjagd.und der damit zusammenhängende Versuch, den Wolf als Speerspitze für eine Ausheblung des Jagdrechts zu benutzen. Dabei sind Ehrlichkeit und Sachlichkeit längst auf der Strecke geblieben. Es wird Stimmung für die Wölfe und gegen die Jäger, gegen die ignoranten Viehhalter und die Leute mit dem "Rotkäppchen-Syndrom" gemacht.
Ironischerweise hat sich die Jägerschaft selbst über Jahrzehnte hinweg eine Argumentationsfalle aufgebaut und sich damit einen wichtigen Rechtfertigungspfeiler für ihr Tun "ausgehebelt", nämlich indem sie den Leuten gebetsmühlenartig eingeimpft haben, die ausgerotteten Beutegreifer Wolf, Bär und Luchs ersetzen zu müssen. Nun, da sich diese Tierarten ihre angestammten ökologischen Nischen langsam zurückerobern, schwindet auch diese Legitimation und daher verwundert es auch nicht, dass so mancher Jäger den Wolf selbst als neue Daseinsberechtigung auserkoren hat und sich selbst plötzlich als Partner der Nutztierhalter im Kampf gegen den vierbeinigen Schädling anbiedert.
Möglicherweise werden in Zukunft zunehmende Konflikte zu einer schwindenden Akzeptanz des Wolfes führen, demgegenüber ist aber auch die Tatsache zu beachten, dass die Jagd selbst mit einem zunehmenden Akzeptanzproblem zu kämpfen hat. Und dieses Akzeptanzproblem würde durch eine Bejagung des Wolfes wohl eher noch verschärft, denn der Wolf ist mehr als nur ein Wildtier, er ist ein Symbol und ein Symbol ballert man nicht ohne Imageverlust über den Haufen.
Schweden ist in der Tat ein tragisches Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte und der Beweis dafür, dass Wölfe auch in Zukunft vor jagdlichen Begehrlichkeiten geschützt werden sollten.Die aktuelle Entwicklung in Schweden zeigt, wohin das auch hier führen wird.
Na denn - wann beginnt Ihre Weiterbildung zum Herdenschutzberater?Es sollte eigentlich unser aller Interesse sein, genau das zu verhindern. Dazu muss aber die rosarote Brille von der Nase! Die Handlungskaskade beim Umgang mit Problemwölfen darf nicht aus Zuschauen, Wegschauen und Umlegen bestehen. Dazwischen ist Platz für verschiedene Möglichkeiten.

"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
Albert Schweitzer
Re: Wölfe in der Lausitz
CleanerWolf hat geschrieben: Was wir brauchen, sind positiv denkende Leute, die sich auf konstruktive Weise beim Wolfsmanagement einbringen.
Und die wirbt man mit überheblichen Äußerungen bezüglich der Eigenverantwortung von Nutztierhaltern, dem Konfrontationskurs gegenüber der Jägerschaft und verbalen Frontalangriffen auf Leute, die es auch nur wagen, an den Dogmen zu zweifeln und Kritik äußern?
Was wir dagegen überhaupt garnicht gebrauchen können, sind Besserwisser, die glauben, durch alle Wolfsforen hinweg den naiven Wolfsstreichlern erklären zu müssen "was Sache ist" und unaufhörlich davon schwadronieren, dass nur eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht mit anschliessender, möglichst zeitnaher Bejagung dieses Land vor dem drohenden Untergang bewahren kann.
... s.o.

Ich kann nicht für alle Jagdgegner sprechen, bei mir ist die Motivation jedenfalls eher andersherum - das Jagdrecht muss "ausgehebelt" werden, weil die Jagd (neben dem Straßenverkehr) derzeit die größte Bedrohung für Wölfe darstellt. Simpel ausgedrückt - je lauter Jäger die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht fordern, desto lauter fordere ich die Abschaffung der Hobbyjagd.
Immerhin mal eine ehrliche Ansage. Wir werden sehen, wie erfolgreich diese verquere Strategie sein wird. Dem Wolf wird sie eher schaden.
Nicht nur hier im Dorf klingt das ganz anders. Kommt das Thema auf den Wolf, wird neben Verunsicherung und Unverständnis über dessen Schutzstatus auch der Wunsch geäußert, dass sich die Jäger ja dann hoffentlich darum kümmern werden, wenn die Wölfe hier Probleme machen sollten. Dieser Gedankengang wird mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit geäußert und zeigt, was für ein Symbol der Wolf zumindest auf dem Land für viele Menschen derzeit ist.Möglicherweise werden in Zukunft zunehmende Konflikte zu einer schwindenden Akzeptanz des Wolfes führen, demgegenüber ist aber auch die Tatsache zu beachten, dass die Jagd selbst mit einem zunehmenden Akzeptanzproblem zu kämpfen hat. Und dieses Akzeptanzproblem würde durch eine Bejagung des Wolfes wohl eher noch verschärft, denn der Wolf ist mehr als nur ein Wildtier, er ist ein Symbol und ein Symbol ballert man nicht ohne Imageverlust über den Haufen.
Ich über schon! Einem der Landwirte hier habe ich in der letzten Woche den Vorschlag von Markus Bathen bezüglich der wolfssicheren Zäunung seiner Mutterkuhherde erläutert. Irgendwie war ich bzw. die Nummer mit der dritten Litze wohl nicht wirklich überzeugend. Die nicht jugendfreie Reaktion zitiere ich hier besser nicht und kümmere mich an anderer Stelle.Na denn - wann beginnt Ihre Weiterbildung zum Herdenschutzberater?

Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in der Lausitz
Ach, hast du einen Lehrgang mitgemacht? Immer diese Möchtegern-Experten...Ich über schon! Einem der Landwirte hier habe ich in der letzten Woche den Vorschlag von Markus Bathen bezüglich der wolfssicheren Zäunung seiner Mutterkuhherde erläutert.

Re: Wölfe in der Lausitz
Letzteres dachte ich auch, als ich den Ausführungen des NABU-Experten lauschen durfte ...SammysHP hat geschrieben:Ach, hast du einen Lehrgang mitgemacht? Immer diese Möchtegern-Experten...Ich über schon! Einem der Landwirte hier habe ich in der letzten Woche den Vorschlag von Markus Bathen bezüglich der wolfssicheren Zäunung seiner Mutterkuhherde erläutert.scnr

Viele Grüße
Lars
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Re: Wölfe in der Lausitz
Wölfe oder Hunde greifen Alpakas an.
Das Büro Lupus geht von Hunden aus, aber es ist doch sehr seltsam, dass sich 4 Schäferhunde herrenlos zusammentun und Alpakas angreifen.
http://www.mdr.de/dabei-ab-zwei/video35208.html
Das Büro Lupus geht von Hunden aus, aber es ist doch sehr seltsam, dass sich 4 Schäferhunde herrenlos zusammentun und Alpakas angreifen.
http://www.mdr.de/dabei-ab-zwei/video35208.html
- CleanerWolf
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Re: Wölfe in der Lausitz
Die Form der Ohren sieht defintiv nach Schäferhund aus, auch der Rest des Kopfes ist eher DSH als Wolf.
Woher die Hunde kamen ist allerdings wirklich eine Frage, die geklärt werden sollte.
Woher die Hunde kamen ist allerdings wirklich eine Frage, die geklärt werden sollte.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
Albert Schweitzer
Re: Wölfe in der Lausitz
ein wolf ist das tier auf dem bild im video eindeutig nicht. sieht sehr stark nach einem grauen deutschen schäferhund aus.