Wölfe in der Lausitz

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Peter
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Peter »

Hallo alle miteinander !
Ich wohne auch wo der Wolf und meine Hunde wohnen.
Ich habe ein wenig bei euch mitgelesen und bin nicht so ein euforischer Wolfsbefürworter wie ihr.
Zunächst habt ihr Recht wenn ihr sagt der Wolf sei intelligent. Aber genau das ist doch das Problem !
Er wurde aus seiner Heimat den Karpaten herausgerissen und in einem der dichtbesiedeltsten Länder der Erde
ohne Aussicht auf Rückzug ausgesetzt.
Das finde ich geschickt und ultradumm zugleich .
Er wird lernen ,schnell lernen und die Beispiele von Norwegen werden verblassen gegen unsere eigenen Erfahrungen.
Und nur ganz am Rande !
Wer hat die Bürger der Region gefragt ob sie dieses Experiment wollen ?
Und warum sollen sie sich überhaupt an den Kosten beteiligen ???

Gruß Peter !
wolfcorata
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von wolfcorata »

Karparten ???? ausgesetzt ?????

o.K.
Peter
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Peter »

Ich glaube das aus einer Pressemeldung von vor einigen Jahren zu wissen .
Berichtigt es wenn es jemand besser weiß !

Gruß Peter !
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

Peter hat geschrieben:Hallo alle miteinander !
Ich wohne auch wo der Wolf und meine Hunde wohnen.
Ich habe ein wenig bei euch mitgelesen und bin nicht so ein euforischer Wolfsbefürworter wie ihr.
Zunächst habt ihr Recht wenn ihr sagt der Wolf sei intelligent. Aber genau das ist doch das Problem !
Er wurde aus seiner Heimat den Karpaten herausgerissen und in einem der dichtbesiedeltsten Länder der Erde
ohne Aussicht auf Rückzug ausgesetzt.
Das finde ich geschickt und ultradumm zugleich .
Er wird lernen ,schnell lernen und die Beispiele von Norwegen werden verblassen gegen unsere eigenen Erfahrungen.
Und nur ganz am Rande !
Wer hat die Bürger der Region gefragt ob sie dieses Experiment wollen ?
Und warum sollen sie sich überhaupt an den Kosten beteiligen ???
Das kann ich auf gar keinen Fall so stehenlassen, weil das schlichtweg falsch ist!

"Unsere" Wölfe wurden nirgendwo herausgerissen und hier ausgesetzt. Außerdem haben die ostdeutschen Wölfe mit denen in den Karpaten wenig zu tun, auch wenn sich nicht ganz ausschließen läßt, daß mal ein Karpatenwolf bis an die Elbe läuft... Die deutschen Wölfe gehören zur westpolnischen Population mit Kontakten zur weißrussischen, was sich genetisch verifizieren läßt.
Den Wolf mußte keiner hier aussetzen und hat es auch nicht, der ist ganz von alleine gekommen und das nicht nur in den letzten 10 Jahren, sondern seit Jahrzehnten immer mal wieder. Nur wurde er zu DDR-Zeiten einfach abgeknallt. Heute ist er zum Glück streng geschützt. Ein Strom wie die Elbe ist da kein Hinderniß, denn Wölfe sind hervorragende und ausdauernde Langstreckenschwimmer. Ich weiß auch nicht, auf was Du in Norwegen anspielst, mir jedenfalls sind keine bewiesenen, gravierenden Vorfälle bekannt. Irgendwelche Schauergeschichten von Publicitysüchtigen zählen nicht. Es wäre also nett, wenn Du Deine Behauptungen mit belastbaren, wissenschaftlichen Quellen (nicht Boulevardpresse) untermauerst, gerne auch in norwegisch, da ich diese Sprache fließend lesen kann.
Wie auch immer, die Natur fragt nicht, ob der Bürger damit einverstanden ist, die kommt einfach, ohne zu fragen, sei es der Wolf, der Luchs oder der Braunbär.
Gerade für den Wolf ist "dichtbesiedelt" nicht wirklich ein Problem. Deutschland ist sehr waldreich und bietet gerade auch auf den Truppenübungsplätzen mit ihren Sicherheitszonen und den riesigen Tagebauexklaven genügend Rückszugsmöglichkeiten. Im übrigen meidet der Wolf definitiv den Menschen, aber eben nicht die menschliche Infrastuktur. Das ist jedem Wolfsexperten bekannt, aber es ist eben nicht Allgemeingut in einer Bevölkerung, die ihr Wissen über den Wolf immer noch teilweise aus Grimm's Märchen bezieht. Über kein anderes Tier, außer vielleicht dem Bären, wird soviel Un- und Halbwissen, soviel Blödsinn verbreitet, wie über den Wolf.
Ich jedenfalls hoffe, daß der Wolf eines Tages wieder flächendeckend vorkommt und seinen Platz in Gefüge der hiesigen Natur wieder einnimmt. Die vergangenen knapp 110 wolfslosen Jahre wurden künstlich herbeigeschossen, um einen lästigen Konkurrenten um das Schalenwild loszuwerden, aber tatsächlich ist der Wolf von Natur aus in ganz Europa zuhause!

Denkt a mal a bisserl drüber nach und besorg Dir entsprechende, wissenschaftliche Fachliteratur (Mal über Google Scholar suchen). Auch das Kontaktbüro der Wolfsregion Lausitz hat eine Menge guten und sachlich korrekten Infomaterials. Kostet nur ein paar Downloads... ;)

Wie gesagt: Ausgesetzt wurde hier kein einziger Wolf! Sie kamen freiwillig, weil das hier auch ihre Heimat ist!
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SammysHP
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Huch? Wieso wird denn gleich jeder Beitrag mit anderer Meinung gemeldet?!

@Peter
Grauer Wolf hat's ja schon gesagt: Die freilebenden Wölfe, die du bei uns in Deutschland findest, sind alle selbstständig zu uns gewandert. Insofern ist es also auch kein "Experiment" und dass Steuerzahler für Dinge zahlen, die sie nicht interessieren, ist ja nichts neues (wobei für den Wolf weniger als 1 Cent auf jeden Steuerzahler fällt).
"Rückzug", "dicht besiedelt" usw. - hier muss man sich ein wenig in die Ökologie des Wolfs hineinarbeiten. Der Wolf braucht ein für sich passendes Umfeld. Da er von sich aus hierher gekommen ist, muss es ja passend sein. Fragen wir uns aber trotzdem, warum. Der Wolf braucht Nahrung, die findet er hier (wir haben im Vergleich zu anderen Gegenden übermäßig viel Wild im Wald). Außerdem braucht er die Möglichkeit, sich fortzupflanzen. Auch dies ist ohne größere Einschränkung möglich, da wir viel Gebiet haben, wo sich nur wenige Menschen aufhalten (auch, wenn viele nicht den Eindruck haben).

@Grauer Wolf
Schrei doch nicht so. ;)
Peter
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Peter »

OK Danke für die Richtigstellung !
Ich hatte das inzwischen in ne Metasuchmaschine eingegeben und es zum Teil bestätigt gefunden.
Freut mich denn dann gibt es Wölfe die den anderen den Weg in die Freiheit zeigen können !
Ich kenne die Wälder in Ostpreußen und Weißrußland und vertraue nun doch auf die Intelligenz von Isegrimm !
Versteht mich nicht falsch, ich habe persönlich keine Angst vor Wölfen und meine Hunde auch nicht.
Wenn ich mal am Abend ne CD mit Wolfsgeheul in den Player lege gefällt das meinen Hunden recht gut.
Es sind Herdenschutzhunde und sie amüsieren sich prächtig. Ich halte die Ansiedlung respektive den Totalschutz von Wölfen in der Hauptsache deswegen für bedenklich weil dies die individuelle Tierhaltung tötet und viele alte Haustierrassen so nicht überleben werden.
Ihr redet immer viel über kluge Köpfe die ja wohl prima über allews nachgedacht haben aber machen wir uns nichts vor in erster Linie ist der Mensch Egoist und zu eitel Fehler einzugestehen !
Wer hätte gedacht daß der totale Schutz des Seeadlers den Milan in die Knie zwingen könnte.
Und ich glaube in unserer Gegend hat auch mal das Smilodon residiert !!!
Alles ist möglich nur frisch ans Werk .
Warum haben sich bloß unsere Vorfahren so über das Verschwinden des Wolfes gefreut ?
Ich nehme mal an sie waren nicht gebildet genug zu erkennen das Wölfe gar keinen wirtschaftlichen Schaden anrichten knnen weil sie zu scheu dafür sind und dichte Besiedelung kein Problem für sie ist solange swie nur nicht zu scheu sind und die Nacht lang genug dauert.

Gruß Peter !

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Haaaloooo !!!

Eure Meinungen akteptiere ich ja !
Tief drinn liebe ich Wolfsgeheul, sogar draußen .Ich bin äußerst naturverbunden finde aber die Ausbaustufe unserer
Gesellschaft allgemein und unserer Wälder im Besonderen absolut unangemessen !
Unser Wald ist groß aber es ist fast schon Industriewald und ökologisch sreng am kippen. Die vielen Menschen nutzen ihn absolut unangemessen .
Ich selbst bin ein großer Freund von nix los . Ich sage euch das es dieses NIX LOS in unseren Wäldern fast nicht gibt.
Der Wolf wird sich daran gewöhnen und genau dann und wenn es genügend Bastarde gibt wrd es gefährlich !!!

Gruß Peter
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SammysHP
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Ich halte die Ansiedlung respektive den Totalschutz von Wölfen in der Hauptsache deswegen für bedenklich weil dies die individuelle Tierhaltung tötet und viele alte Haustierrassen so nicht überleben werden.
Jain. Es tötet eventuell Tierhaltung mit "veralteten" Ansichten. Man muss verstehen, dass man als Mensch nicht die einzige Art ist. Wenn man also Vieh halten möchte, muss man sich auch den Konsequenzen bewusst werden und notwendige Schutzmaßnahmen treffen. Das gehört genauso dazu, wie der Sicherheitsgurt im Auto. Sollte man dann mit dem Argument "zu teuer" kommen, muss man sich eben überlegen, ob man nicht vielleicht das "Hobby" wechseln sollte. Klingt hart, aber man kann nicht alles kostenlos haben.
Wer hätte gedacht daß der totale Schutz des Seeadlers den Milan in die Knie zwingen könnte.
Man wird es nie schaffen, alle Faktoren zu berücksichtigen. Man kann versuchen und ggf. einen Kompromiss finden. Alles, was mir machen, hat eventuell weitreichende Folgen, die sich nicht immer zuvor erkennen lassen. Wir haben schon vor hunderttausenden von Jahren damit angefangen, indem wir Menschen entstanden sind, uns ins Ökosystem "eingemischt" haben (auch heute sind wir Teil davon) und letztendlich dort einer der dominierenden Faktoren geworden sind. Damit wurde das Ökosystem "gestört" (immer noch in Anführungszeichen, da wir ja Teil davon sind und eine Störung eigentlich von außen kommen müsste). Wild wird extrem bejagt, vermehrt sich ansonsten unkontrolliert. Ein komplexes System, was sich nicht einfach kontrollieren lässt.
Der Wolf wird sich daran gewöhnen und genau dann und wenn es genügend Bastarde gibt wrd es gefährlich !!!
Gewöhnt hat sicher der Wolf bereits an diesen "Industriewald". "Bastarde" - oder besser "Hybride" - werden sich nicht vermeiden lassen, die Frage "Was ist die Art Wolf" hatten wir bereits an anderer Stelle diskutiert.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

Peter hat geschrieben:Ich selbst bin ein großer Freund von nix los . Ich sage euch das es dieses NIX LOS in unseren Wäldern fast nicht gibt.
"Nix los" mag ich auch, und ich finde selbst im Umfeld der Großstadt noch solche Flecken, an denen man Stunden laufen kann, ohne einem Menschen zu begegnen... Ich marschiere einfach bei "Sauwetter" los, wenn der Rest hinterm Ofen hockt... ;)
Peter hat geschrieben:Der Wolf wird sich daran gewöhnen und genau dann und wenn es genügend Bastarde gibt wrd es gefährlich !!!
Hmmm... "Genügend" Hybride wird es meiner Einschätzung nach nie geben. Wolf und Wölfin bilden ein festes Paar, daß sich oft schon findet, wenn noch gar nicht beide voll geschlechtsreif sind, und das ein Leben lang zusammen bleibt (wenn keine Unfälle o.ä. eintreten führen Wölfe eine Einehe). Ein streundender Hund hätte bei einem festen Paar ganz schlechte Karten, denn, was glaubst Du, würden die beiden (!) mit einem Eindringling in ihr Revier machen? Schon aus diesem Grund wird Bastardisierung äußerst selten vorkommen.
So gut wie gar keine Gefahr besteht m.E., daß ein Wolfsrüde einer läufigen Hündin zu nahe kommt. Der hormonelle Status eines Wolfsrüden ist an den seiner Partnerin gebunden (ähnliches habe ich auch bei unserem Rüden beobachtet, der sich problemlos von einer fremden, läufigen Hündin abrufen ließ, weil er sich als fester Partner einer unserer Hündinnen sah), das heißt, daß ein Wolfsrüde außerhalb der Paarungszeit gar nicht "kann" und daß ein Rüde ohne Partnerin auf eine läufige Hündin ebenfalls nicht ad hoc reagieren kann. Das können nur Hunderüden. Im Gegenteil, ein Wolfsrüde würde eine freilaufende Hündin im Revier mit Sicherheit verjagen, wenn nicht gar angreifen und im Extremfall sogar töten.
Wo ich eine potentielle Möglichkeit sehe, ist, daß eine einsame, voll geschlechtsreife Wölfin sich in ihrer Not tatsächlich mit einem Hunderüden einläßt, was m.W. auch tatsächlich einmal passiert ist. Die entstandenen Hybriden wurden in einer größeren Aktion eingefangen und befinden sich m.W. inzwischen in Gehegen. Das ist aber schon einige Jahre her.
Je größer der Bestand an Wölfen ist, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit einer aus genannten Gründen ohnehin schon extrem raren Verpaarung von Wolf und Hund, weil einfach genügend Geschlechtspartner des eigenen "Volkes" vorhanden sind.
Daß sich wilde Wölfe mit Hunden verpaaren, kenne ich eigentlich nur aus Erzählungen (!) aus dem Hohen Norden Amerikas, wobei es sich allerdings nicht um die hier üblichen Haushundrassen handelte, sondern um halbwilde Schlittenhunde, die ohnehin sehr nahe am Wolf sind und das vollständige Wolfsverhalten zeigen. Wie wahr diese Erzählungen sind und ob der eingekreuzte Wolf nicht nur ein Marketing Gag der dortigen Schlittenhundzüchter ist, das läßt sich von hier aus kaum beurteilen.
Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, daß es hier in Europa nicht zu einem größeren Ausmaß von Hybridisierung kommen wird. Wolf und Hund mögen biologisch eine Art (eben "Canis lupus ssp.") und voll kompatibel sein, ethologisch sind sie es nicht mehr zu 100%. Sie sind unterschiedlich genug, daß Wolf-Hund-"Ehen" in der Natur äußerst unwahrscheinlich sind. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht Null (wie sich ja zeigte), aber eben sehr niedrig.
Im übrigen, warum sollen Bastarde besonders gefährlich sein? Menschenscheu, die sich in Europa über Jahrhunderte hinweg in der Population manifestiert hat (auch genetisch: Nur scheue Wölfe blieben am Leben und reproduzierten sich), würde zumindest von einem Elternteil weitergegeben. Außerdem wird Verhalten zu einem Großteil durch die Erziehung des Familienverbandes geprägt... Desweiteren wird von Hundeseite aus normalerweise keine Aggressivität gegenüber Menschen eingebracht. Wäre das der Fall, könnten wir nicht seit zehntausenden von Jahren symbiotisch zusammen leben...
Mein Fazit jedenfalls: Bei der ohnehin extrem raren Hybridisierung wird m.E. eine Gefahr beschworen, die so nicht existiert. Da spielen imho unreflektierte Ängste eine große Rolle...
Peter
Beiträge: 5
Registriert: 30. Okt 2011, 16:21

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Peter »

OK !!!

Ich sehe der individuelle Naturschutz sieht auch in Zukunft vor je nach Lobbylage einzugreifen .
Die wissenschaftliche Rechtfertigung ist dabei wie immer beliebig .
Aber ich sehe gerade du bist Eurasierfreund, respektive Züchter .
Da kann ich dich als Spezialisten gleich mal fragen warum die Menschen im Altertum als erstes ihren Hauswölfen die Augen um den Kopf herum gezüchtet haben ?
Damit sie nicht wildern ???

Gruß Peter

==========================================

Alles was du sagst stimmt und auch wieder nicht !
Wolfshübriden gibt aus welchen Gründen auch immer ohne Ende !
Natürlich durch den Menschen produziert !!!
Kluge Menschen natürlich ! z.B. Tschechischer Wolfshund, aber auch noch andere. (wenn du wüstest)
Die Rüden sind äußerst problematisch und freiheitsliebend !
Aber auch wenn ein sehr starker Rüde im Kampf den Alphawolf tötet ist oportunismus nicht nur denkbar sonder zwingend .
(Nicht aus grimms Märchen entnommen)

Gruß Peter
LarsD

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: So gut wie gar keine Gefahr besteht m.E., daß ein Wolfsrüde einer läufigen Hündin zu nahe kommt. Der hormonelle Status eines Wolfsrüden ist an den seiner Partnerin gebunden (ähnliches habe ich auch bei unserem Rüden beobachtet, der sich problemlos von einer fremden, läufigen Hündin abrufen ließ, weil er sich als fester Partner einer unserer Hündinnen sah), das heißt, daß ein Wolfsrüde außerhalb der Paarungszeit gar nicht "kann" und daß ein Rüde ohne Partnerin auf eine läufige Hündin ebenfalls nicht ad hoc reagieren kann. Das können nur Hunderüden. Im Gegenteil, ein Wolfsrüde würde eine freilaufende Hündin im Revier mit Sicherheit verjagen, wenn nicht gar angreifen und im Extremfall sogar töten.


War das bei Deinem Rüden nun Gehorsam, temporäre Impotenz oder beides? :mrgreen: Zur Gefahr bzw. zu Nachweisen von "Mischehen" hat die Wissenschaft eine etwas andere Sichtweise als Du. Allein der Umstand, dass vielfach nur mt-DNA untesucht wird, lässt viel Raum für Zweifel. Hatten wir aber schon an anderer Stelle hier im Forum.
Je größer der Bestand an Wölfen ist, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit einer aus genannten Gründen ohnehin schon extrem raren Verpaarung von Wolf und Hund, weil einfach genügend Geschlechtspartner des eigenen "Volkes" vorhanden sind.


Warum finden dann Randi et al. ausgerechnet in den Genen einer osteuropäischen Wolfspopulation Nachweise für eine Hybridisierung? ( http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 280.x/full ) Kann das neben der Populationsdichte der Wölfe auch mit der Zahl der verwildert lebenden Hunde in Zusammenhang stehen? ;-)
Daß sich wilde Wölfe mit Hunden verpaaren, kenne ich eigentlich nur aus Erzählungen (!) aus dem Hohen Norden Amerikas, wobei es sich allerdings nicht um die hier üblichen Haushundrassen handelte, sondern um halbwilde Schlittenhunde, die ohnehin sehr nahe am Wolf sind und das vollständige Wolfsverhalten zeigen.
"The scientific literature from the last 30 years contains many cases where putative free-living hybrids
have been identified based on physical signs like coat colour, however the exact nature of the
relationship has been unclear. Now, using a wide range of increasingly sensitive genetic methods,
large numbers of wild “wolves” from all over Europe have been screened for evidence of
hybridization. Strong evidence for hybridization has been found from several countries, including,
Norway, Germany, Italy, Latvia, Bulgaria, Romania, Russia and Spain. In many cases the hybrids had
been tentatively identified as such based on their appearance, however some were indistinguishable
from wolves. Fortunately, in no country does hybridization appear to involve more than a tiny
percentage of animals, and appears to reflect occasional and isolated events."

Quelle: http://www.lcie.org/Docs/Features/Featu ... wolves.pdf

Die "genetisch fixierte Menschenscheu" beim Wolf klingt sehr amüsant. Wissen die Wölfe davon? :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
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