Der in den offiziellen Statistiken registrierte Wildschaden belief sich im Jagdjahr 2010/2011 auf knapp 2,7 Mio. €.
Der Summe würde sprunghaft angesteigen. Die Zahlungen zumindest. Die Schäden selbst - ? .
Es ist ein interessantes psychologisches Effekt, der östlich von Brandenburgs zu beobachten ist, in den Nationalparks, bzw Forstjagdgebieten in
Polen, wo von einer Art Bejagung, quasi in Linzenzsystem die Rede sein kann. Sowohl in den Nationalparks, als auch in den Forstjagdgebieten gib es mitunter
landwirtschaftliche Flächen, die ganz normal bewirschaftet werden. Die vergüteten Wildschäden sind dort um das vielfache höher als in den angrenzenden
Revieren, die einer Gruppenpacht unterliegen.
Die Ursache liegt darin, daß der Linzenzjäger in erster Linie das Interesse hat, das Wild zu erlegen - die Schadenminimierung spielt als Motiv eine
untergeordnete Rolle. Vor die Wahl gestellt - sich in eine bequeme Kanzel zu setzen und mit hoher Wahscheinlichkeit irgendwas zu erlegen oder
irgendwo bei Mistwetter an irgendwelchen gefährdeten Kulturen, auf offnem Bock auszuharren - wird sich der Lizenzjäger mit fast 100 % Sicherheit
für das erste entscheiden. Is normal. Je höher die Lizenzgebühren sind - desto kritischer ist die Steurung von solchen Geschichten....
Daraus resultieren personellen Engpässe in der "Wildschadenabwehr". Mit bekannten Folgen.
Zweitens - Wildschadenschätzung und Regulierung führen Angestellte durch, die nach Vorschriften handeln, handeln müssen. Da ist kein Platz
für einmal ordentlich Saufen um bestimmte Dinge zu Regeln, oder den Wildschaden "in Naturalien" zu begleichen. Die meisten Bauern wissen auch.
dass der Pächter finanziell - als Privatperson - finanziell nur bedingt belastbar ist - der schmeisst hin. Der nächste ist genau so.....
Den Onkel Staat dagegen - kann man ins unermessliche melken....
Wie das die Schweizer machen - ?
Mir fiel mal die Kinnlade runter, als ich erfuhr das ein Forstjagdrevier - direkt an der Neisse, auf der polnischen Seite, regelmässig umgerechnet 400 -
500 Euro Schaden PRO HEKTAR landwirtschaftlichen Fläche - zu bezahlen hat. Und in den Reviergrenzen liegen ca. 490 ha solcher Flächen.
(habe gefragt warum die Förster das Land nicht lieber gleich kaufen......

)
Dadurch dass an dieser Fläche 8000 ha Wald hängen - kommen die Forstleute eingermaßen auf den grünen Zweig.
Der Revierleiter kann die Jäger, ( die Kohle bezahlen) nur bedingt zwingen
sich verstärkt um die Felder zu kümmern. Es stehen 2 (halbe) Berufsjäger/Forstbeamte zu Verfügung. Die können nicht Tag und Nacht draussen sein.
Die Bauern haben mittlerweile gelernt jeden umkeknickten Strohalm zu berechnen - er MUSS es bezahlen.
Die Folge ist das "verwaschen" der "Lizenzjagd" - man kann dort auf den Feldern in bestimmten Zeiten umsonst jagen, recht ordentliche
Strecke machen....... und bezahlt weder Lizenzen noch Abschüsse.....Wer es macht is ne ganz andere Geschichte.
Als System ist das ganze fraglich....
Weitere Alternativen - Wald - Einzäunen oder ein (fast) totale Reduktion der Schalenwildbestände. Mahlzeit Herr Wolf.
Der da auch wohnt.