Vash hat geschrieben: Neben den m.E. unsäglichen Versuchen mancher Zeitgenossen mit dem "Rotkäppchen-Syndrom" Stimmung gegen den Wolf zu machen sind die Nutztierhalter, wie in allen Wolfsgebieten, diejenigen die am ehesten mit dem Wolf in Konflikt geraten dürften. Was zunächst wie der Beginn einer einvernehmlichen Diskussion wirkte, in der sich Schafhalter und Wolfsbefürworter einig waren, dass die Tierhalter in betroffenen Regionen finanziell besser unterstützt werden sollten, scheint mir jedoch gerade wieder aus dem Ruder zu laufen... [...]
Die Frage ist: Wie sehr sind die Menschen bereit gewisse Bequemlichkeiten aufzugeben, um einem Tier wie dem Wolf ein langfristiges Überleben hierzulande zu ermöglichen? Und genau hier liegt vermutlich schon der große Knackpunkt: Die breite Masse gibt ungern Bequemlichkeiten auf, schon gar nicht wenn es um ein Raubtier geht, das viele nur aus Märchen kennen. Meine große Hoffnung ist, dass es in Deutschland nicht wie in den USA in Hass umschlägt.
Artenschutzkonflikte sind stets Interessenkonflikte. Angefeuert werden sie dadurch, dass sich die tatsächlich von den Auswirkungen betroffenen Menschen im Stich gelassen und mißverstanden fühlen, wähend gleichzeitig vom ganzen Geschehen absolut nicht betroffene Mitmenschen von ihnen eine Umstellung der Arbeitsweise und das Akzeptieren von Verlusten forden. Das Ganze schlägt spätestens dann in Hass um, wenn der Konflikt von Selbstdarstellern mißbraucht wird, angebliche Experten zu Märchenerzählern werden und statt rationalem Denken die Emotionen die Oberhand gewinnen. Jede dieser Zutaten haben wir inzwischen auch beim Thema Wolf längst auf dem Tisch. Nötig wären Sachlichkeit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander.
Was verstehst Du konkret unter dem "unsäglichen Rotkäppchen-Syndrom"?
Viele Grüße
Lars