Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Lutra
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Lutra »

Das Monitoring wird vom LUPUS-Büro koordiniert bzw. die Daten fließen dort zusammen. Die Daten werden von verschiedenen Seiten geliefert, von Anfang an natürlich auch von Jägern. Im Naturschutzgebiet "Königsbrücker Heide" z.B. ist für die dort in der Gebietsverwaltung Angestellten montags immer "Sch...tag", da wird Losung gesammelt. In Sachsen ist die Zahl der Naturschutzhelfer, jetzt ehrenamtlicher Naturschutzdienst, traditionell recht groß und auch von daher kommen Beiträge, ebenso von Förstern und anderen Interessierten.
Was den Wolf im Jagdrecht betrifft, das hat in der Beziehung nicht wirklich viel gebracht. Die Jäger sind zwar per Gesetz regelrecht zum Monitoring verpflichtet, haben aber nur 7 Promille der Datensätze geliefert, siehe hier:
http://woelfeindeutschland.de/sieben-pr ... nach-oben/.
Wobei man eigentlich nicht sagen darf, "die Jäger", sondern der LJV, der das mit eigenem "Projektkoordinator Wolfsmonitoring" zu organisieren versucht. Es werden aber sicher wesentlich mehr Jäger ihre Beobachtungen direkt an LUPUS melden als an den LJV, was seine Gründe hat.
Ulrike
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Ulrike »

Irgendwie habe ich den Eindruck, es liegt daran wie man mit den Menschen umgeht, so wird dann auch die Mitarbeit ausfallen.
Lutra
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Lutra »

HowlingWolf hat geschrieben:Mit Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht geht die Veranwortung über das Monitoring an die Jägerschaft.
Nein, so ist das nicht. Die Verantwortung liegt, wie überall, bei der Oberen Naturschutzbehörde, also beim Umweltministerium, welches mit der Koordinierung das LUPUS-Büro beauftragt hat.
Die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht hat der Jägerschaft die gesetzliche Verpflichtung zur Mitwirkung am Monitoring gebracht, was einige anfangs im Freudentaumel über "Wolf im Jagdrecht" gar nicht so richtig geschnallt haben, aber dazu führt, dass die gleichen jetzt gar nicht mehr so richtig aufmucken können ohne an die nicht gemachten Hausaufgaben erinnert zu werden. Meine Meinung war immer, dass das vom damaligen Umweltminister ein geschickter Schachzug war.
Mal hier
http://www.ljv-sachsen.de/index.php?id=145
etwas runterscrollen bis "Wolfsmonitoring der sächsischen Jäger startet ".
Dort besonders interessant der Satz: "Alle gespeicherten Dateien verbleiben bis auf weiteres beim Landesjagdverband Sachsen. Die Auswertung dieser Daten erfolgt innerhalb des LJV Sachsen (*)."
Das Sternchen für die Fußnote wurde einige Tage nach Erscheinen des Beitrages eingefügt und diese Fußnote lautet:
"(*) Nach der in § 3 Abs. 7 SächsJagdG festgesetzten Verpflichtung der Jagdausübungsberechtigten zur Mitwirkung am Wildmonitoring bestimmter Tierarten, werden alle relevanten Hinweise an die zuständige Behörde weitergeleitet. " ;)
Lutra
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Lutra »

Ulrike hat geschrieben:Irgendwie habe ich den Eindruck, es liegt daran wie man mit den Menschen umgeht, so wird dann auch die Mitarbeit ausfallen.
Zum großen Teil liegt es daran, dass viele Jäger einfach nur in Ruhe auf Jagd gehen möchten und kein Interesse an dem ganzen Hick-Hack haben. Was man schon als Außenstehender mitbekommt, was so innerhalb der LJV und der Kreisverbände los ist, reicht eigentlich. Wie gesagt, da klinken sich schon nicht wenige aus und arbeiten direkt mit LUPUS zusammen, so dass die 7 Promille nicht auf die gesamte Jägerschaft bezogen werden können.
Ulrike
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Ulrike »

Lutra, wie ich schon geschrieben habe, die Lausitzer bringen ihr Anliegen ganz anders rüber.

Ich denke, sie machen es gut.
Ulrike
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Ulrike »

Übrigens - ein Notfalltelefon findet man jetzt wichtig und denkt darüber nach.

Ich fasse es nicht - die sind im Umweltministerium angesiedelt - haben die da kein Notfalltelefon?

Man nehme ein Handy - das bekommt der entsprechende Mitarbeiter, der Notdienst hat und erreichbar sein muss und fertig.
Die Nummer ist bekannt, am nächsten Wochenende bekommt es der Mitarbeiter, der dann Dienst hat. Es muss immer nur die selbe Nummer gewählt werden und der Notdienstmensch muss den Anruf annehmen und die Liste haben, wen er denn nun aus dem Bett holen darf. Schwierig , ne oder?

Aber wen darf man dann wecken, ist das das Problem?
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SammysHP
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von SammysHP »

Darüber hinaus teilt das Umweltministerium mit, dass geplant sei, zwei Amtstierärzte beim Wolfsbüro einzustellen. Die sollen dann bei gerissenen Nutztieren gleich vor Ort beurteilen, ob der Wolf der Verursacher war. Die DNA- Nachweise würden dann nur noch das Monitoring unterstützen.
Und was genau sollen die machen? "Da sind Löcher mit dem passenden Abstand" – das kann ein Wolfsberater auch. Es hat sich aber oft genug gezeigt, dass es nicht "typisch Wolf" und "typisch Hund" gibt und die DNA-Untersuchung oftmals unerwartete Ergebnisse erbracht hat.
Ulrike
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Ulrike »

Was die machen

"in Bearbeitung" was sonst.
Lutra
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Re: Auch Niedersachsen hat jetzt ein "Wolfsbüro"

Beitrag von Lutra »

In Sachsen ist das schon immer so. Da gibt es amtliche Rißgutachter und die stellen fest, Wolf oder Wolf nicht auszuschließen, und in beiden Fällen gibt es Entschädigung. DNA-Proben spielen dafür nicht die Rolle. Die Rißgutachter sind bei den Landratsämtern angesiedelt und können immer gerufen werden, notfalls über die Polizei, einer hat Bereitschaft. Das ist keineswegs ein Vollzeitjob und es müssen dafür nicht extra Leute eingestellt werden. Landratsämter sind auch näher dran am Geschehen als das Ministerium in der Hauptstadt. Versteh ich nicht, was das da soll mit den zwei Amtstierärzten.
Die drei vom Niedersächsischem Wolfsbüro müssten das eigentlich auch packen mit der Öffentlichkeitsarbeit.
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