Benjamin2015 hat geschrieben:Man weiß doch, dass Wölfe in Kanada oder Sibirien auch Elche und Bisons reißen können?!
Diese Unterarten (z.B. der Northwestern Timberwolf) sind entsprechend der Bergmann'schen Regel deutlich größer und schwerer (bis 45...60 kg, selten mehr), kräftiger gebaut mit stärkeren Gebissen und sie weisen entsprechend ihren Beutetieren höhere Rudelstärken auf. Und selbst diese (im Vergleich zu europäischen Wölfen) Giganten jagen nicht auf Elche oder Bisons (bei Polarwölfen auch Moschusochsen) im besten Alter, sondern auf (ältere) Kälber bis Jährlinge und geschwächte Beutetiere. Kein Beutegreifer geht unnütze Risiken ein und starke Trophäen interessieren sie nicht. Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, daß Wölfe ihren Rendezvous-Platz mit Hirschköpfen schmücken. So einen Blödsinn machen nur menschliche "Jäger".
Die hiesigen Wölfe jagen Reh, Hirsch und Wildschweine, in dieser Reihenfolge, ganz grob 50:25:18. Nichts davon ist schwerer als vielleicht 160 kg, meistens ist's weniger. Rehe sind keine Gegner und werden in jedem Alter erbeutet, aber bei Hirschen und Sauen gilt: Zu jung, zu alt, zu schwach, zu irgend was. Tiere im besten Alter werden in Ruhe gelassen, weil zu gefährlich.
Warum also in 3 Teufels Namen sollen Wölfe auf einmal ausgewachsene Rinder und Pferde von 500 kg Gewicht angreifen? Plus Hörner oder Hufe? Das Risiko wäre völlig unkalkulierbar. Entsprechend gibt's auch m.W. keinen belegten Fall, daß unsere Wölfe ursächlich für den Tod von ausgewachsenen Exemplaren dieser Nutztiere waren.
Gruß
Wolf