HaBe hat geschrieben:
Mal ein Beispiel, der Ort Jasper, ueber 5,000 feste Einwohner, mitten im gleichnamigen Nationalpark.
Hier eine Karte:
https://www.google.ca/maps/@52.8741234,-118.0728682,13z
Der Ort ist von mehreren Wolfsfamilien 'umzingelt', die Reviere dieser Familien beinhalten den Ort und vier Reviere grenzen aneinander oder ueberlappen dort. Aktuell hat eine Familie am Pyramid Lake, keine 5km vom Ortsmittelpunkt entfernt ihren Bau, Stand vor einem moeglichen Wurf 2015 drei Tiere. Direkt daneben ist das suedliche Gebiet der Devona Familie, vor dem Wurf acht Tiere, westlich die Robson Familie, 5 Tiere, Suedlich die Sunwapta Familie mit drei Tieren sowie eine weitere Familie von (nur ein Tier besendert und ein paar Fallenbilder) 4-6 Tieren.
Die Woelfe reissen natuerliche Beute direkt im Ort oder am Ortsrand. Reissen Sie direkt im Ort, wird der Riss weggeschafft, mehr nicht. Reissen sie am Ortsrand, so dass Behoerden sehen koennen was dort vor sich geht, laesst man sie fressen. Vorausgesetzt: Genug Abstand zu einem Haus und ueberwachbar um Menschen davon abzuhalten, aus welchen Gruenden auch immer sich dem Kadaver oder den Woelfen zu naehern. Ansonsten sieht das so aus, dieser Riss war 2km vom Ortsmittelpunkt Entfernt auf dem Athabasca River:
https://www.youtube.com/watch?v=Y49E5LxshEY
Man laesst der Natur freien Lauf.
Sie koennen auf der verlinkten Karte in die Strassenansicht wechseln und so ziemlich jede Strasse im Park anschauen, im Ort jede, unverpixelt.
Trotz der vielen Woelfe und noch mehr Baeren, unbekannten Zahlen von Pumas, koennen Sie sehen, dass kaum ein Grundstueck 'wolfsicher' umzaeunt ist. Die hohen Zaeune sind in erster Linie um Hirscharten (Weisswedel, Wapiti, Elch) aus den Gaerten zu halten. Es kommt immer wieder vor, dass man einen 400kg Hirschbullen mit riesigem Geweih im Garten oder direkt vor der Tuer stehen hat.
Die Schulen sind auch nicht meterhoch unzaeunt, trotz Sichtungen von Pumas in der Naehe der Schulen. Hier kann man sehen, wie in so einem Fall verfahren wird:
http://www.fitzhugh.ca/on-science-cheek ... -a-cougar/
Sie haben oefter gesagt, dass Sie Angst haetten, ueberhaupt noch Fahrrad zu fahren. Passiert so etwas hier in Jasper, wird dieser Radweg bis auf weiteres gesperrt, trotzdem faehrt man weiter Rad:
https://www.youtube.com/watch?v=SLMa5-n2OVc
Diese Menschen die dort Leben haben Hunde und Kinder und wohnen nicht nur am Wald, sie leben mitten in der 'Wildnis', umgeben von weitaus mehr Gefahren als Sie in Deutschland. Die Woelfe sind dort ganzjaehrig und allumfassend geschuetzt, Parks Canada fuehrt keine Populationsregulierungen durch.
Die Hauptbeute (Wapitihirsche) sinkt in ihren Zahlen stetig, nachweislich hauptsaechlich durch menschlichen Verkehr, bestaetigte (DNA Proben) Wolfsrisse machen etwa 1% an den jaehrlichen Verlusten aus. Der Verkaehr ist auch die Todesursache Nummer 1 unter Woelfen, zwischen Winter '13 und '14 sind die Gesamtzahlen um fast 50% eingebrochen, eine Wolfsfamilie wurde innerhalb weniger Wochen komplett plattgefahren, ansonsten sind die Zahlen immer recht stabil und man weiss immer von etwa 40 Woelfen (Dunkelziffer wohl hoeher) die staendig im Ort auftauchen koennten.
Wortwortlich, Familien bis zu sieben, acht Tieren wurden von Einheimischen (die den Wolf auch nicht alle toll finden, aber wie Menschen in Deutschland im Moment rechtlich keine andere Wahl haben ausser wegzuziehen, wenn sie nicht mit dem wolf leben wollen) und Besuchern dabei gesehen, wie sie vor, waehrend und nach der Ranz durch den Ort marschierten. Ohne Angst, aber auch ohne jegliches Interesse an den Menschen denen sie dabei begegneten, bis sie ebenso schnell wieder verschwanden, wie sie auftauchten.
Bis zu den 1960ern gab es dort keine Woelfe mehr, nachdem diese alle mit Gift, Fallen und Kugeln ausgerottet wurden. Die Tiere sind auf natuerlich Weise zurueckgekommen, wie aktuell die Woelfe in Deutschland. Auch wenn die Situationen vielleicht nicht vergleichbar sind, aehneln sie sich schon. Hier hat man eben nur ein paar Jahrzehnte Vorsprung, dieses und anderes Verhalten einzuschaetzen, weil man laenger Erfahrungen machen konnte und wie in diesem und anderen Orten rechtlich auch musste.