Wölfe in der Lausitz

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsheuler hat geschrieben:Mich wundert eigentlich, dass überhaut so wenig Schafe gerissen werden und dass das angestrickte Schaf mitten im Wolfsgebiet so lange überlebt hat. Boxberg, dort gibt es seit 10 Jahre Wölfe. Und eben so lange schon werden diese Leute ihre Schafe dort gehalten haben mit einem Zaun, der an einer Seite offen ist und nur durch einen Wassergraben begrenzt. Und trotzdem ist so lange nichts passiert. Das wundert dann doch.
Hmmm... Ich sag's mal so... Unsere Wälder sind rappelvoll mit verhausschweintem und nahrhaftem Schalenwild (nun gut, Schafe sind noch dümmer), egal was die Jägerschaft lamentiert. Da muß wolf nur zugreifen. Aus der Sicht des Wolfes würde ich eine Annäherung an menschliches Siedlungsgebiet also zumindest gründlich überdenken, weil es einfach nicht notwendig ist, sich in eine potentiell gefährliche Situation zu bgegeben... Beutegreifer sind hochintelligente Opportunisten und gehen den Weg des geringsten Widerstandes/Risikos resp. den der maximalen Effizienz...
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Waldschrat
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Waldschrat »

...und wieder 4 schafe, in lohsa OT steinitz :roll:

http://www.wolfsregion-lausitz.de/aktuelles

wär es nicht mal ne idee, den schafhalterverband darauf an zu setzen? ungeschützte schafe erhöhen doch das risiko für alle schafhalter

grüße vom waldschrat
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Wolfsheuler
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Wolfsheuler »

Nachts zuvor auch bereits 4 Schafe bei Spreetal.
http://www.wolfsregion-lausitz.de/nutzt ... e-spreetal
Insgesamt also 4 Wolfsangriffe in einer Woche. Und da habe ich gerade noch gesagt, dass verhältnismässig wenig Schafe gerissen werden.
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Wolfsheuler »

Ein Experte sagte mal, dass ab August die Gefahr von Angriffen auf Nutztiere zunehmen würden, weil der Nahrungsbedarf der Welpen grösser wird.
Apropos Welpen. Gibt es noch nichts Neues von den altbekannten Rudeln in Sachen Welpen? Nochten, Seenland, Dauban?
nuno22
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von nuno22 »

Wir kommen in der Lausitz nun in erklägliche Zahlen von Wölfen, so dass es auf der Hand liegt, dass trotz Schutzmmassnahmen bei den verständnisvollen Schafhaltern, die Wölfe sich eben an all den anderen ausrichten und dort Futter holen.

Ein Vergleich ist und bleibt Frankreich, auch wenn dort wohl nicht so viele Herdenschutzhunde im Einsatz sind - was ich allerdings nicht wirklich glaube, zumal die Franzosen eigene Herdenschutzhundrassen haben -. Dort gibt es 300 + Wölfe (Welpen aus diesem Jahr) mittlerweile und natürlich werden die "Probleme" größer. Frankreich ist zwar größer als Deutschland, aber bitte bedenkt, dass die Gebiete, wo Wölfe sind, eher vergleichbar sind, denn wir wissen ja, dass die Wolfspopulationen aus dem Inneren wachsen, weil sich die Jungtiere letztlich in der Nähe der Eltern versuchen anzusiedeln - zumindest ein paar, aber immer noch ausreichend.

Die Leute unterschätzen total, wie schnell sich Wölfe fortpflanzen aufgrund der relativ großen Würfe von durchschnittlich 6 Welpen.

Christian
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Wolfsheuler »

Lieber Christian:
deine Theorie mehr Wölfe = mehr Nutztierverluste ist auf den ersten Blick richtig. Wenn man aber betrachtet, wo Schafe und Ziegen gerissen wurden dieses Jahr, dann stellt man fest dass der grösste Teil der 10 Angriffe 2011 ziemlich nahe beieinander ist. Möglicherweise ist ein Grossteil immer 1 oder 2 selben Rudeln zuzuschreiben. Das sagt also gar nichts aus über die Ausbreitung. Laut deiner Theorie hätte es also 2007 und 2008 die meisten Wölfe in der Lausitz geben müssen, weil da gab es viel mehr Nutztierverluste als die nachfolgenden Jahre.
Die Leute unterschätzen total, wie schnell sich Wölfe fortpflanzen aufgrund der relativ großen Würfe von durchschnittlich 6 Welpen.
Noch vor kurzem hatte ich hier einen Artikel gepostet, wo Ilke Reinhardt geschrieben hat, dass sich viele Spuren der Welpen verloren hätten. Ähnlich wie in Frankreich (wenn du schon unbedingt beide Länder vergleichen willst) müsste es rechnerisch mehr Wölfe in Deutschland geben als derzeit nachgewiesen sind.

Luc
nuno22
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von nuno22 »

Wenn du von den Nachweisen gehst, dann haben wir immer noch nur um die 50 - 80 Wölfe - und dass irgendwie schon seit 3-4 Jahren... Ich glaube bekanntlich nicht an den Weihnachtsmann.

Na dann sind das ja bald "Problemwölfe"..., wenn es immer im selben Bereich ist.
balin
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von balin »

Das mit dem Weihnachtsmann und dem Wildern haben sie in Schweden ja genauer untersucht. Miscanthus hat es ja erwähnt.
Hier mal die original Veröffentlichung:
http://rspb.royalsocietypublishing.org/ ... l.pdf+html
oder in Zusammenfassung:
http://news.sciencemag.org/sciencenow/2 ... l-on-.html
In diese Richtung dürfen wir uns in der Lausitz und woanders durchaus auch Gedanken machen. Wenn sie sogar Reinhard gefunden haben, dann dürften die meißten anderen Wanderwölfe auch nicht verloren gehen. Schließlich kriecht bei uns in gewissen Zeitabständen immer mal jemand aus welchen Gründen auch immer durch jedwedes Gebüsch.
Wenn Luc so genau weiterzählt, dann kommen wir bei uns auch auf eklatante Widersprüche. Wenn dann die entsprechende Arbeit für Deutschland fertig ist, dann klären wir Herrn Kupfer mal auf. Er darf auch wissen, mit wem er sich einläßt. Denn es laufen ja bei uns keine anderen mit Schießeisen rum.
Lutra
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Lutra »

Ich hab ne ganze Weile überlegt, wo es hin paßt, aber da es mit den Wölfen in der Lausitz zu tun hat stell ichs mal hier rein.
(Vorsicht, starker Tobak! Ich konnte mir allerdings das Lachen nicht verkneifen)

http://www.jaegermagazin.de/download/fi ... _brief.pdf
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SammysHP
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Das Lachen konnte ich mir auch nicht verkneifen. Interessant wäre die Antwort darauf.
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