Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Wolfsheuler
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von Wolfsheuler »

Ach ja noch ein interessanter Nachtrag. Ich bekomme immer vom NAbu 2x jährlich Wolfspost. Da stand vor einem halben Jahr mal ein interessanter Artikel drin. Auf einem Stand vom Nabu hatten sich zwei Soldaten gemeldet und sollen gesagt haben, dass alle Soldaten auf dem TüP (ich glaube es war Münster, kann ich aber gerne nachschauen) stolz darauf wären, dass es einen Wolf bei ihnen geben würde. Sie haben von einem Wolf gesprochen, nicht von einem Rudel oder von 5.
nuno22
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von nuno22 »

Ja und Nein.

Deine Zinsesrechnung kannst du hier nicht anweden. Denn danach müssten sich ja die Geschwister verpaaren... Und das ist das "Problem", dass erstmal Partner her müssen. Deshalb geht das auch alles langsamer. In unmittelbarer Nähe bleiben eben nur vereinzelte Tiere, weshalb wir ja auch "nur" 6 Rudel und 2 Paare im Bereich Lausitz (Sachsen/Brandenburg) haben. Die Mehrheit der Tiere scheint abzuwandern. Die Welpensterblichkeit bei unseren Wölfen scheint nicht so groß zu sein, denn wenn Welpen sterben würden, würde das bei dem guten Monitoring in der Lausitz "aktenkundig" werden. Statt dessen traf Gesa die Aussage, Ernährungslage und Gesundheitszustand gut. Nur ein Welpe ist 2006 oder so mal verhungert.

Munster liegt im Norden, dass dürfte einer der beiden Wölfe sein, die Ende Ende Februar und März in dem Bereich Munster-Uelzen mehrfach gesehen wurden, laut Theo Grüntjens - Rheinmetall. Unterlüß liegt im Süden(Südosten) von dem Truppenübungsplatz. Insoweit ist natürlich auch sein Revier.

Dein Skepsis mag gut sein, dein Beispiel von dem bekannten Jäger kann ich verstehen. Von dem Jäger, von dem ich die Aussage habe, ist ein erfahrener Wolfsjäger. In seinem Haus konnte mehrere hundert Trophäen sehen. Darunter zwei präparierte Grizzlys, 1 schwarzen Kanadischen Wolf, 2 graue Ukrainische Wölfe. Er heult mit meinen Tieren und veranstaltet Jagdreisen weltweit. Er hat in der Ukraine gelernt, Wölfe zu finden, anhand der Losungen und durch Geheul, ihren Standort zu lokalisieren. Wenn mir also so jemand sagt, dass er und Kollegen Losungen von 5 unterschiedlichen Wölfen gefunden hat auf dem TruppenÜbungsplatz, von dem er nur 4 km wegwohnt, dessen Nachbarrevier seins ist, dann glaube ich ihm das.

Aber um mich zu überzeugen, dass keine 5 Wölfe dort sind, machen wir es doch mal anders rum. Versuch mir bitte zu erklären, warum Bernd Hoffmann in diesem Video diese Aussage trifft, als erfahrener Luchsauswilderer und oberster NaturschutzBeamter in Niedesachsen. Erkär mir bitte, warum er mir das bestätigt, dass mindestens 5 Wölfe da sind auf dem Platz. Erklär mir bitte, warum die Jägerschaft jemand fest anstellt, eine teure Stelle, weil Angestellter im Öffentlichen Dienst. Nur nebenbei, Gesa hat mir am Freitag gesagt, dass sie immer noch nur einen Jahresvertrag hat und nicht weiß, wie es im Jahr danach weiter geht. Verstehst du die Dimension?

Erklär mir bitte, wie man einen Wolf nachweisen möchte, wenn keiner wirklich Monitoring macht - außer den Jägern?
nuno22
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von nuno22 »

Ach ja, die aktuellste Karte, die ich finden konnte. Dazu auch noch mal ein statement von euch, warum werden auf einmal alle Karten rausgenommen? Das scheint die politische Ansage zu sein, die Jägerpolitische meine ich. "Wir kontrollieren nun alles", deshalb ja auch die feste Stelle. Ein eigenes Ding durchziehen, deshalb auch Rückzug des GRußwortes bei der Nabu Veranstaltung am Freitag.

Bitte geht doch mal auf diese Gedanken ein. Ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren. Aber es macht alles schon irgendwie Sinn im Gesamtkontext: Land Nds will Geld sparen, deligiert alles auf die Jäger, die natürlich alles unter Kontrolle haben wolllen und in Nds monetär auch besser besetzt sind und das auch können. Informationen, anstatt mehr, werden es weniger und bestehende veröffentlichte werden raus genommen.

Bei den Sichtungen und Nachweisen musst du doch davon ausgehen, dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisberges handelt. Gerade in dem Bereich, wo kaum jemand hin kommt, weil offiziell Lebensgefahr besteht.

Die Karte ist zu groß. Muss sie erst kleiner machen.
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SammysHP
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von SammysHP »

Du kannst sie sonst auch bei einem FIlehoster wie www.file-upload.net hochladen und hier verlinken.
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Waldschrat
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von Waldschrat »

hegerring gartow hat die karte 2006-2008 drinn. ok, ist nicht mehr aktuell, aber da gabs nie ne andere.

das die ülzener ne karte auf ihrer hp hatten ist mir nicht bekannt.

die oben verlinkte karte ist die bisher aktuellste die ich kenne. es scheint aber noch eine andere zu geben, ob es sich dabei um eine aktuellere karte oder nur um eine andere darstellung handelt, da bin ich mir nicht ganz sicher


grüße vom waldschrat
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Andreas
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von Andreas »

nuno22 hat geschrieben: Dein Skepsis mag gut sein, dein Beispiel von dem bekannten Jäger kann ich verstehen. Von dem Jäger, von dem ich die Aussage habe, ist ein erfahrener Wolfsjäger. In seinem Haus konnte mehrere hundert Trophäen sehen. Darunter zwei präparierte Grizzlys, 1 schwarzen Kanadischen Wolf, 2 graue Ukrainische Wölfe. Er heult mit meinen Tieren und veranstaltet Jagdreisen weltweit. Er hat in der Ukraine gelernt, Wölfe zu finden, anhand der Losungen und durch Geheul, ihren Standort zu lokalisieren. Wenn mir also so jemand sagt, dass er und Kollegen Losungen von 5 unterschiedlichen Wölfen gefunden hat auf dem TruppenÜbungsplatz, von dem er nur 4 km wegwohnt, dessen Nachbarrevier seins ist, dann glaube ich ihm das.
5 Losungen von 5 unterschiedlichen Wölfen? Dann gibt es darüber doch sicher auch DNA nachweise oder wie hat es dein erfahrener Wolfsjäger festgestellt das die Losungen von unterschiedlichen Wölfen stammen?

Gruß
Andreas
nuno22
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von nuno22 »

Beantworte erstmal meine Fragen, Andreas. Wenn du das durchdenkst, dann macht das alles Sinn, als immer nur dagegen zu sein. Ich muss ja nicht den Fehler machen, den das Umweltministerium aufgrund der politischen Einstellung und finanziellen Geldknappheit des Landes Niedersachsen machen. Ich habe einen eigenen Kopf und ich kann 1 + 1 zusammen zählen.

Also Andreas, erklär mir, warum jemand einen einstellt auf eine 45.000,--Euro Stelle, wenn kein Wolf da ist?
Erklär mir bitte, warum Bernd Hoffmann diese klare Aussage im Video trifft und mir im 4 Augengespräch mindestens 5 Wölfe bestätigt?
Den Rest der Frage findest du oben.

Sorry, die neueste Karte, die ich gefunden hatte, ist von 04.11.2009. Werde gleich mal versuchen, sie zu verkleinern.
jurawolf
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von jurawolf »

nuno22 hat geschrieben:Deine Zinsesrechnung kannst du hier nicht anweden. Denn danach müssten sich ja die Geschwister verpaaren... Und das ist das "Problem", dass erstmal Partner her müssen. Deshalb geht das auch alles langsamer. In unmittelbarer Nähe bleiben eben nur vereinzelte Tiere, weshalb wir ja auch "nur" 6 Rudel und 2 Paare im Bereich Lausitz (Sachsen/Brandenburg) haben. Die Mehrheit der Tiere scheint abzuwandern. Die Welpensterblichkeit bei unseren Wölfen scheint nicht so groß zu sein, denn wenn Welpen sterben würden, würde das bei dem guten Monitoring in der Lausitz "aktenkundig" werden. Statt dessen traf Gesa die Aussage, Ernährungslage und Gesundheitszustand gut. Nur ein Welpe ist 2006 oder so mal verhungert.
gestorbene welpen müssen auch erst mal gefunden werden. die liegen ja nicht einfach so rum... wenn die sterblichkeit von wildpopulationen anhand von tot aufgefundenen juvenilen berechnet würde, dann gute nacht. es wird in jedem fall immer nur ein bruchteil aller abgänge festgestellt, bei welpen ist dieser anteil wohl tendenziell sogar geringer als bei adulten tieren (kleinere körpergrösse, halten sich oft in abgelegeneren zonen auf als adulte, werden evt. sogar gerissen und gefressen).

dass meine zinseszins-rechnung auf inzucht basiert, stimmt natürlich. allerdings halte ich sie dennoch für angebracht, und zwar weil inzucht tatsächlich vorkommt (unter geschwistern wohl höchst selten, aber bei weiter entfernt verwandten definitiv) und auch weil weil selbst mit einer abgeschwächten rechnung (keine verpaarung von geschwistern) die effektive zahl immer noch weit höher ist als die effektiv bekannte oder vermutete.

schlussendlich muss nämlich so oder so immer noch erklärt werden, was mit den ganzen wölfen passiert ist. wenn wirklich alle oder ein wesentlicher teil der 136 welpen überlebt hätte, hätten diese sich ja wirklich irgendwo niederlassen müssen. aber weder haben sich alle verpaart (dann hätten wir das resultat meiner zinseszinsrechnunng), noch streifen die alle als einzeltiere in DE umher, noch dürften die alle zurück in den osten gewandert sein - denn dort fehlen sie ja auch.

es gibt also nur eine realistische erklärung: ein beachtlicher teil der geborenen welpen ist tot. als ursache kommt nun mal wirklich in erster linie die natürliche welpensterblichkeit infrage. es mag ja sogar sein, dass diese in der lausitz noch eher tief ist, aber sie kommt nun mal einfach vor. ich versteh nicht, wie man sowas überhaupt ernsthaft bestreiten kann. es ist das natürlichste der welt, dass die jungtiersterblichkeit bei wildpopulationen hoch ist.

nuno22 hat geschrieben:Aber um mich zu überzeugen, dass keine 5 Wölfe dort sind, machen wir es doch mal anders rum. Versuch mir bitte zu erklären, warum Bernd Hoffmann in diesem Video diese Aussage trifft, als erfahrener Luchsauswilderer und oberster NaturschutzBeamter in Niedesachsen. Erkär mir bitte, warum er mir das bestätigt, dass mindestens 5 Wölfe da sind auf dem Platz. Erklär mir bitte, warum die Jägerschaft jemand fest anstellt, eine teure Stelle, weil Angestellter im Öffentlichen Dienst. Nur nebenbei, Gesa hat mir am Freitag gesagt, dass sie immer noch nur einen Jahresvertrag hat und nicht weiß, wie es im Jahr danach weiter geht. Verstehst du die Dimension?
andere länder, andere sitten. nur an den stellenprozenten lässt sich nun mal keine wolfspopulation berechnen, das wär dann etwas gar zu einfach.

ich will ja niemandem was unterstellen und kenne die beteiligten personen nicht, aber gründe für eine (bewusste oder unbewusste) fehlinformation kommen mir auf anhiebe diverse in den sinn: profilierungsdrang, unerfahrenheit, unwissenheit, ungeduld, fehlerhafte quellen, falsche (oder gar keine) methodik, usw.

nuno22 hat geschrieben:Erklär mir bitte, wie man einen Wolf nachweisen möchte, wenn keiner wirklich Monitoring macht - außer den Jägern?
hab ich nicht bestritten, nur frage ich mich, welcher qualität die monitoringdaten wirklich sind.

Andreas hat geschrieben:5 Losungen von 5 unterschiedlichen Wölfen? Dann gibt es darüber doch sicher auch DNA nachweise oder wie hat es dein erfahrener Wolfsjäger festgestellt das die Losungen von unterschiedlichen Wölfen stammen?
das wüsste ich allerdings auch ganz gerne.


gib mir irgend einen handfesten beleg für alle deine aussagen, dann glaube ich es auch. aber eben, solange es immer nur heisst, dass derjenige damals dies und jenes gesagt habe, ohne das aber effektiv mit nachweisen zu belegen, bin ich aus erfahrung sehr skeptisch. und nochmals: hinweise sind keine nachweise und reine sichtbeobachtungen gelten allgemein als sehr unsicher und daher meist als Q3-beobachtungen, also als nicht bestätigt.
nuno22
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von nuno22 »

Keine Ahnung ob das jetzt funktioniert

http://www.file-upload.net/download-293 ... 6.pdf.html

Sonst musst du ran, Sammy....
nuno22
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Re: Wolfsmanagementplan Niedersachsen...

Beitrag von nuno22 »

Wenn du die verunfallten und abgeschossenen Jungtiere abziehst, dann noch 30 % Welpensterblichkeit annimmst, dann kommst du langsam zu der Zahl, die der Leiter des Landesumweltamtes Ende Februar 2010 Kund getan hat, 110 Wölfe in Dland, bevor die aktuellen 26 Wolfswelpen in der Lausitz + 8 Welpen in Altengrabow (+ Dunkelziffer) geboren wurden.

Bernd Hoffmann ist ein ganz ruhiger sehr freundlicher Mensch, der alles andere als sich profilieren muss. Ich sagte ja, der hat 1998 mit Monika Griefhan, der damaligen Landesumweltminsterin das Luchsprojekt umgesetzt. Sander hat doch offensichtlich grünes Licht gegeben Ende September, dass sie offen drüber reden dürfen. Im Mai sah das noch anders aus. Ihm ist es aber gelungen, die Jäger voll einzubinden.

Ob Losungen, Spuren ist mir egal. Aber ich werde den Jäger dieser Tage anrufen und nach aktuellen Infos befragen. Ich sage ja, sowas bleibt nicht geheim, wie auch ein illegaler Wolfsabschuss nicht geheim bleibt.

Im Ergebnis möchte ich die Zahlen auch nicht schönrechnen. Aber ich finde es fatal, sie runter zu rechnen. Und wie gesagt, wo kein ernsthaftes Monitoring betrieben wird, wie auf dem TrupÜ Bergen/Munster oder im Reinhardswald, da kann ich auch nicht sagen, da ist nichts, wenn denn doch sogar Fotonachweise da sind.

Und bitte, versuch doch jemand mal, mir zu erklären, warum eine Vollzeitstelle gut bezahlt eingerichtet wird? Wir haben doch Gesa und Ilka als Beispiel wie das läuft, mit ihren Jahresverträgen. Hier wird langfristig eine Stelle eingerichtet. Die Volkswagen Stiftung trägt einen guten Teil des Geldes dazu bei und andere noch. Angegliedert an der TiHo. Überlegt doch bitte mal, was soll denn ein Biologe da forschen, wenn kein Wolf da ist?
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